Freitag, 27. Februar 2015

11 Dinge, die ich an dir liebe



Geliebter Falko,

heute sind wir seit genau 11 Jahren ein Paar – und ein wirklich gutes Team, finde ich. Viel hat sich seit 2004 verändert: Heute sind wir nicht mehr nur zu 2t, sondern schon zu 4t! Damals waren wir noch Schüler, heute sind wir Eltern (also sozusagen auf der anderen Seite…). Und mir gehen irgendwie die Geschenkideen zu Anlässen wie diesem aus – eine Veränderung, mit der ich so nie gerechnet habe.
In diesem Jahr gibt es für dich also keine Krawatte und auch keine Socken (als ob es die jemals gegeben hätte!), sondern einen Blogeintrag: eine öffentliche Liebeserklärung. Elf (der vielen) Dinge, die ich an dir liebe; für jedes Jahr eins, sozusagen.

1. Deinen unschlagbaren Humor
Du bist einfach witzig – diese Eigenschaft habe ich schon immer an dir geliebt, und sie fällt mir auch jetzt immer noch als erstes ein, wenn ich darüber nachdenke, was an dir toll ist. Ja, ich mag deinen Humor. Er ist schon in vielen Situationen Balsam für meine Seele gewesen. Du schaffst es immer, die dunklen Wolken über meinem Gemüt beiseite zu schieben und mich zum Lachen zu bringen.
Zugegeben, deine Späße gehen oft auf meine Kosten. Aber ist das nicht die beste Art und Weise, jemandem den Spiegel vorzuhalten? Und irgendwie gehört das ja auch dazu… wenn du keine Witze mehr über mich machen würdest, dann hättest du wohl aufgehört, mich wahrzunehmen… 

2. Deine Vaterqualitäten
Die kannte ich natürlich noch nicht, als wir uns kennenlernten. Sie gehören zu den Eigenschaften, die du erst im Lauf der Zeit entwickelt hast und in die ich mich sozusagen nachträglich verliebte. Ich freue mich unendlich für unsere Kinder, dass sie einen engagierten Vater wie dich haben – einen, der jeden Blödsinn mitmacht, der für sie da ist, der ihnen die Welt erklärt, mit ihnen herumtobt, sie badet und wickelt und mit ihnen Dinosaurier aus duplo-Steinen baut. Einen besseren Papa kann es gar nicht geben. Und ohne dich wäre unser Familienleben nicht möglich – ohne dich würde ich ausflippen. Oh ja, aber so richtig! 

3. Deine Neugier und Experimentierfreude („Spieltrieb“)
Du probierst gern Neues aus und bist offen für Veränderungen. Neuerungen werden von dir positiv aufgenommen – ja, ich würde sogar sagen, dass du sehr wenige Vorurteile hast. Diese Eigenschaft finde ich sehr wohltuend. Und mit dir an meiner Seite wage ich auch hin und wieder Experimente – und bestelle im Restaurant Garnelen oder so… (ich kann mir ja sicher sein, dass du sie aufessen wirst, falls ich sie nicht mag)

4. Deine Offenheit und Freundlichkeit
Wenn in der Gemeinde neue Gesichter auftauchen, gehörst du zu den ersten, die sie bemerken und auf die Gäste zugehen. Das kostet dich keine Überwindung – vielmehr entspricht diese Offenheit und Freundlichkeit deiner Natur. Du schaffst es, dass Menschen sich willkommen und angenommen fühlen, und du erleichterst ihnen den Kontakt zu anderen. Immer wieder wurdest du als „integratives Element“ innerhalb von Gruppen bezeichnet, und dieser Ausdruck ist sehr treffend. Du kannst die unterschiedlichsten Menschen zusammenbringen und sorgst dafür, dass alle sich wohlfühlen. Ja, mit dir kann eigentlich jeder. Dich muss man einfach mögen, mit deiner unkomplizierten, aufgeschlossenen Art. (Gott sei Dank hat zumindest unsere Tochter das von dir geerbt!) 

5. Deinen Bart
Ursprünglich diente er als Requisite im Markus-Theater, bei dem du den Petrus darstellen durftest. Da er uns beiden so gut gefiel (dir vielleicht hauptsächlich deshalb, weil du dir das tägliche Rasieren sparen konntest….), blieb er. Ich finde, er macht dich total männlich!

6. Deinen Altruismus
Wenn ich so darüber nachdenke, wie du bist, fällt mir auf, dass ich dich in all den Jahren niemals als „egoistisch“ wahrgenommen habe. Wirklich kein einziges Mal. Im Gegenteil: Du warst und bist immer zuerst auf mein Wohl bedacht, auf mein Glück. Meine Bedürfnisse, die unserer Kinder und die der Menschen um uns herum wertest du höher als deine eigenen, und handelst entsprechend. Du nimmst dich selbst zurück im Bemühen, mich zu unterstützen, mir zu helfen und mich glücklich zu machen. Und das tust du auch. Jeden Tag.

7. Deine Lachfältchen
Ja, die finde ich echt sexy…

8. Deine Verlässlichkeit und Treue
Du würdest mich nie verlassen, das weiß ich. Weil du es mir versprochen hast. Weil du Wort hältst. Das ist dir persönlich sehr wichtig – dass man sich auf dich verlassen kann. Egal, wie blöd ich mich verhalte oder wie schlimm ich versage – ich weiß, dass deine Liebe mich trägt und dass dein Wort gilt. Deine Treue gibt mir Sicherheit, und dafür danke ich dir! 

9. Deine Intelligenz und dein Wissen
Es gibt einige Bereiche in unserem Leben, da habe ich nicht eine Meinung, sondern deine Meinung. Denn die ist wirklich fundiert, vernünftig und durchdacht. Diese Erfahrung habe ich in elf Jahren immer wieder gemacht: Wenn ich dich frage, wie du zu diesem oder jenem Thema stehst, bin ich am Ende deutlich klüger und habe was dazugelernt. Du bist niemand, der es sich einfach macht oder platte Antworten gibt. Du wiederholst auch nicht sinnlos das, was schon zehn Leute vor dir gesagt haben, oder plapperst platte Parolen nach. Da sagst du lieber gar nichts.
Und was du dir alles merken kannst! Wenn dich etwas richtig interessiert, dann weißt du auch Jahre später noch jedes Detail, jeden Zusammenhang. Ja, ich bewundere dein Wissen – es erstreckt sich vor allem über viele Gebiete, von denen ich keine Ahnung habe. Da ergänzen wir uns wirklich gut. Aber es ist nicht nur Bildung oder Wissen, was ich an dir schätze. Denn du bist wirklich intelligent (und nicht nur intellektuell) – du durchschaust die Dinge, setzt sie in Verbindung zueinander und ziehst Schlussfolgerungen, die ich nur bewundern kann. 

10. Deine tiefe Bescheidenheit
Du bist promovierter Physiker – und gleichzeitig der bescheidenste Mensch, den ich kenne. Du bildest dir nichts auf dein Wissen ein, auch nicht auf deine Intelligenz oder all die Dinge, die du bisher erreicht hast. Und diese Demut, diese Bescheidenheit ist absolut echt. Sie ist nicht aufgesetzt, nicht ein Mittel zum Zweck, nach Bewunderung heischend – nein. Sie ist einer deiner Wesenszüge, und genau sie macht dich wohl zu dem angenehmen Menschen, mit dem man sich einfach wohlfühlt. Dir muss ich nichts beweisen, vor dir muss ich nicht vorgeben, jemand zu sein, der ich nicht bin. Vor dir kann ich ganz schwach und klein und dumm sein, einfach nur ich. Weil du dir auf dein ganzes Toll-Sein nichts einbildest. Ja, dir ist nicht einmal bewusst, wie toll du bist! 

11. Deine unerschütterliche Liebe zu mir 
Dies ist das größte Geheimnis für mich: Warum du mich eigentlich liebst. Wie es möglich ist, dass ein wunderbarer Mann wie du sich in dieses unsichere und oft unausstehliche Mädchen verlieben konnte. Deine Liebe ist ein Rätsel, für das es (Gott sei Dank) keine Lösung gibt. Denn deine Liebe ist ein Geschenk, das schönste, das mir je jemand gemacht hat. Ein Geschenk, über das ich mich vor elf Jahren freute und auch heute noch, jeden Tag.


Als wir vor elf Jahren im „Limerick“ saßen und du mich fragtest, ob ich mit dir zusammen sein wolle, fand ich dich schon toll und war heftig verliebt – aber eigentlich wusste ich gar nicht richtig, was für ein Schatz du bist, im wahrsten Sinne des Wortes. In all den Jahren habe ich dich immer besser kennen-, schätzen und lieben gelernt, und mein „Ja“ von damals nie bereut. Unser Leben hat sich seitdem stark verändert, es ist gewachsen, und durch all die  Veränderungen  konnte ich immer wieder neue, wunderbare Seiten an dir entdecken. Und damit bin ich bestimmt noch nicht fertig! Vielmehr bin ich gespannt, wie es mit uns, unserer Familie und unserer Liebe weitergeht.
Schon jetzt aber kann ich sagen: Auf einer Skala von 1 bis 10 bist du eine 11! Danke für jedes einzelne Jahr mit dir und auch für unser Jetzt.

Ich liebe dich.


Montag, 23. Februar 2015

Mutterliebe



Heute war wieder einer dieser Montage, wie man sie echt nicht braucht. Mit heulenden Kindern und Nerven kurz vorm Zerreißen. Heute war wieder einer der Tage, an denen eine Stimme in meinem Kopf mir diesen einen Satz in Dauerschleife vorspielt: „Du bist eine schlechte Mutter. Du bist eine schlechte Mutter. Du bist eine…“ Du hast zu wenig Geduld. Du hast gerade dein Kind schon wieder angeschrien. Du schaffst es nicht, dich zu organisieren. Der arme Kleine muss schon wieder brüllen, weil du falsche Prioritäten gesetzt hast. Du bist egoistisch. Du liebst deine Kinder nicht genug. Und warum kannst du eigentlich das Synchron-Geschrei nicht mit stoischer Ruhe ertragen, so wie es eine gute Mutter könnte?  Ja, eigentlich alles, was ich tue, wird von dieser inneren Stimme kommentiert und bewertet:
Du hast für deine Tochter ein gesundes Frühstück zubereitet – gute Mutter!
Während du mit ihr frühstücktest, musste der arme Kleine warten und schrie – schlechte Mutter!
Du hast in der Nacht stundenlang dein hellwaches Kind durchs Wohnzimmer getragen – gute Mutter!
Währenddessen grummeltest du vor dich hin und tatst dir nur selber leid – schlechte Mutter!
Das Mittagessen stand pünktlich auf dem Tisch – gute Mutter!
Um das zu schaffen, hast du Noemi angemeckert und Samuel ignoriert – schlechte Mutter!

Eigentlich mache ich es nie gut genug. Es reicht nie. Am Ende des Tages habe ich doch wieder viel zu häufig versagt, steht doch wieder ein negatives Vorzeichen vor meinen Fähigkeiten als Mutter.
In meiner Vorstellung verfügt eine wirklich „gute Mutter“ über grenzenlose Liebe und Geduld. Sie lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen, würde ihre Kinder niemals anschreien, kommt problemlos ohne Schlaf aus und opfert ihre Freizeit gern für den Nachwuchs. Sie würde sich niemals darüber beklagen, dass ihr Kind zu viel schreit oder sie zu wenig schlafen lässt. Vielmehr hat sie unendliches Mitleid mit dem armen bauchwehgeplagten Kind, sodass sie gar nicht dazu kommt, über ihre eigenen Befindlichkeiten nachzudenken. Das ist, in meiner Wahrnehmung, wahre Mutterliebe. Sie ist mühelos. Sie leidet nicht.

Im Gespräch mit meiner Freundin Bettina heute Nachmittag wurde mir klar, dass diese Vorstellung so eigentlich nicht haltbar ist; dass das, was ich unter „Mutterliebe“ verstehe, so überhaupt nicht existiert.
Denn Liebe bedeutet ja gerade auch Leid, Anstrengung und Mühe. Wer wüsste das besser als Gott selbst? Nur weil es mir schwer fällt, nachts um 3 aufzustehen und Samuel durch die Wohnung zu tragen, heißt das nicht, dass ich ihn nicht liebe. Im Gegenteil: Obwohl es mir schwer fällt und ich viel lieber weiterschlafen würde, stehe ich auf und trage ihn herum, bis er eingeschlafen ist – gerade weil ich ihn liebe. Es ist normal, dass mir das Geschrei meiner Kinder zu schaffen macht – eben weil ich sie liebe und möchte, dass es ihnen gut geht. Eben weil mir meine Begrenztheit dadurch so deutlich vor Augen geführt wird, mir klar ist, dass ich nicht so für sie da sein kann, wie ich gern würde. Würde mir das Weinen meiner Kinder nichts ausmachen, wären sie mir eigentlich egal – und Gleichgültigkeit ist nun gerade das Gegenteil von Liebe. Und wenn ich darauf achte, zu den Mahlzeiten selbst auch etwas zu mir zu nehmen, ist dies kein Zeichen von Egoismus, sondern nur vernünftig und letztlich ein Ausdruck von Liebe zu meinen Kindern, da ich weiß, dass ich hungrig nur noch viel schneller die Geduld verlieren würde.
Liebe kostet uns etwas. Liebe ist anstrengend. Liebe macht Mühe.
Und genau das macht sie ja so wertvoll.
Liebe ist viel mehr als „nur“ ein wohlig warmes Gefühl oder Sympathie.
Liebe ist eine Entscheidung: Die Entscheidung für einen Menschen, immer und immer wieder neu.
Sie verlangt Taten, sie äußert sich in konkreten Handlungen.
Eine Liebe, die sich nur in Worte kleidet, ist nichts wert.

Und die Liebe kommt Hand in Hand mit der Gnade daher.
Ich weiß, dass meine Mutterliebe nicht „perfekt“ ist – sie kommt schneller an ihre Grenzen als mir lieb ist. Aber Gott hat uns Menschen begrenzt geschaffen.
Unbegrenzt, unendlich – das ist Er allein. Und weil das so ist, reicht er uns ja auch die Hand und sagt: „Lass dir an meiner Gnade genügen.“ Er ist gnädig zu mir, und deshalb darf ich auch gnädig mit mir selber sein und mit meiner begrenzten Mutterliebe.

Diese Stimme in meinem Kopf hat keine Ahnung. Sie ist vielmehr eine Lügnerin. Und sie soll nicht länger Macht über mich haben. Deshalb setze ich ihr etwas entgegen. Nimm das, du Schlange!:

Wenn ich nachts mein Bett verlasse
Um mit Kind durch kalte Räume zu schleichen
Dann tue ich das aus Liebe.
Jede Stunde versäumten Schlafes
Zahle ich mit Liebe.

Wenn mir Tränen in die Augen schießen
Weil beide Kinder schreien
Und mir bewusst wird,
dass ich ihnen nicht gerecht werden kann,
keinem von ihnen,
dann tue ich das aus Liebe.
Jede Träne, die ich weine,
ist ein Tropfen kostbare Liebe.

Wenn ich morgens um 10
Noch im Schlafanzug bin
Mit ungeputzten Zähnen
Und zerzaustem Haar,
weil ich zuerst die Kinder versorgte,
dann ist dieses Chaos
Manifest meiner Mutterliebe.

Meine Erschöpfung
Meine Verzweiflung
Meine Wut
Meine Angst
Meine Kraftlosigkeit
Ich zahle sie
Mit Liebe.

Sonntag, 22. Februar 2015

Du bist schön #3



9 gute Körpergewohnheiten, die ich meiner Tochter vorleben möchte


Zur Zeit bin ich geradezu süchtig nach meinem Blog. Meine Ideen-Sammlung für Blogeinträge füllt sich stetig, nur komme ich leider viel zu selten dazu, meiner Schreiblust nachzugehen.
Aber jetzt ermöglicht mir mein Göttergatte eine Dreiviertelmusestunde und die muss ich nutzen – also los geht’s!
Julia Warkentin ermutigte mich gestern in ihrem Fastenkalender „7 Wochen ohne Meckern über Bauch, Beine & Co.“ dazu, eine Liste positiver Gewohnheiten anzufertigen, die ich einüben möchte, um meinem Körper Gutes zu tun. Also, anstatt zu sagen „Ich will nicht so viel Schokolade essen“ oder „Ich möchte nicht negativ über meinen Körper denken“, lieber überlegen, was man denn stattdessen tun könnte. Das habe ich getan und stelle euch meine Liste hiermit vor. Sie ist meiner Tochter Noemi gewidmet, der ich diese guten Gewohnheiten gern vorleben möchte, sodass sie – das ist meine Hoffnung! – ein positives Körpergefühl entwickelt.

9 gute Körpergewohnheiten, die ich meiner Tochter vorleben möchte

1.       Ich lerne meinen Körper mit Gottes Augen sehen
Gott ist der Erfinder des Lebens, der Designer des Körpers; er ist mein Schöpfer und darum ist es auch maßgeblich, was Er über mich denkt, was Er über alle Bereiche unseres Daseins auf der Erde zu sagen hat. Und ich möchte das, was Gott geschaffen hat und was er unendlich wertschätzt und liebt, nicht gering achten. Ich bin sein Ebenbild, und wenn ich schlecht über mich selbst denke und rede, bedeutet dies in letzter Konsequenz eine Missachtung Gottes.
Somit möchte ich mir dies immer wieder in Erinnerung rufen: Ich bin ein Ebenbild Gottes. Ich bin ein Geschöpf Gottes, von ihm genau so gewollt und geliebt, wie ich bin – ein Einzelstück! Mein Körper ist ein „Pfund“ (bzw. sogar ein paar mehr…), das Gott mir anvertraut hat, zur verantwortungsvollen Verwaltung und Pflege. Und mein Körper ist ein Tempel des Heiligen Geistes, der es auch aus diesem Grund wert ist, gut behandelt zu werden.

2.       Ich freue mich über die Funktionalität meines Körpers
Gottes Werke sind wunderbar ausgedacht, schön anzuschauen und noch dazu äußerst funktional! Gerade in den Schwangerschaften und nach den Entbindungen habe ich immer wieder gestaunt, wozu mein Körper in der Lage ist, wozu Gott den weiblichen Körper geschaffen hat und befähigt. Natürlich hadere ich auch mit den Spuren, die die Schwangerschaften auf meinem Körper hinterlassen haben. Aber eigentlich sollte ich meine Streifen mit Stolz tragen. Eigentlich sollten sie mich immer wieder dazu anregen, Gott für das Wunder des Lebens zu danken, an dem ich nun schon zweimal teilhaben durfte.
Unser Körper ist nicht (nur) dazu da, hübsch auszusehen – wir sind keine leblosen Puppen. Und unser Körper ist keine leere, nutzlose Hülle. Wir leben in und mit unserem Körper – wir lachen und weinen und laufen und essen und werden krank und wieder gesund, wir erleben Schönes und Schweres, wir lernen und tanzen… das alles zeichnet unseren Körper mit den Spuren des Lebens. Das wir all das können, ist ein Grund zum Staunen und Danken.

3.       Ich vergleiche mich nicht mit anderen
So wie keine Schneeflocke der anderen gleicht, bin auch ich ein Unikat. So eine wie mich gibt es nicht noch einmal – diese Augen, diese Nase, dieser Bauch – alles allein meins! Was für eine Wertschätzung Gottes das ausdrückt, dass er sich so eine Mühe mit uns Menschen gibt, uns alle einzigartig und unverwechselbar zu gestalten. Er hätte sich auch eine Schablone für die gesamte Menschheit anfertigen können…
Und trotzdem sehnen wir uns danach, dem Ideal zu entsprechen. Trotzdem mögen wir es am liebsten glatt und standardisiert und „harmonisch“. Wir hätten lieber Modelmaße und Einheitsnasen.
Ich möchte lernen, meine eigene, individuelle Schönheit zu entdecken und zu pflegen, statt irgendwelchen Idealen hinterherzurennen, die ich doch nicht erreichen kann.
Sich nicht zu vergleichen, ist schwer. Es passiert mir ständig, ohne es zu wollen. Aber das bin ich nicht nur mir selber schuldig, sondern auch meinen Mitmenschinnen. Denn auch sie haben ihre ganz eigene Schönheit, und die darf einfach so stehen bleiben. Punkt.

4.       Ich setze mich ungesunden Körpervorstellungen möglichst wenig aus
Ich gebe es zu: In den letzten Jahren habe ich „Germany’s next Topmodel“ einigermaßen regelmäßig verfolgt. Und mich eigentlich nicht wohl dabei gefühlt. Nein, es machte mich ganz und gar nicht glücklich, diese unsagbar schlanken, hübschen und wohlproportionierten Körper vor die Nase gesetzt zu bekommen, mich dieser Ausgeburt der Oberflächlichkeit auszusetzen. Und trotzdem tat ich es.
Dieses Jahr tue ich es nicht – und zwar nicht nur deshalb, weil ich gar keine Zeit dazu hätte.
Es tut mir nicht gut, und deshalb lasse ich es sein. Es steht meinem Vorhaben, mich nicht zu vergleichen und die individuelle Schönheit jedes Menschen zu entdecken, im Weg, und aus diesem Grund schaue ich weg.

5.       Ich gönne es mir, mich schön zu machen
Eigentlich habe ich erst in der Studienzeit begonnen, mich ein bisschen für Mode zu interessieren und Mascara zu benutzen. Meine Eltern hielten nichts davon, „sich anzumalen“ und an diese Vorgabe hielt ich mich, brav wie ich war.
Dann stellte ich fest, dass es für mein Körpergefühl und mein Selbstbewusstsein schon etwas ausmacht, ob ich mit oder ohne Make-up aus dem Haus gehe und ob ich Klamotten trage, in denen ich mich wirklich wohlfühle. Nach Noemis Geburt kam ich tagelang kaum dazu, auf die Toilette zu gehen, geschweige denn, zu duschen. Ich fühlte mich ziemlich mies dabei. Als ich es dann zum ersten Mal schaffte, mir die Wimpern zu tuschen und ein bisschen Schmuck anzulegen, hob das meine Stimmung enorm!
Ich möchte also das Beste aus dem machen, was Gott mir an körperlichen Voraussetzungen geschenkt hat. Und meiner Tochter dabei helfen, auch ihre gottgeschenkte Schönheit zu entfalten.

6.       Ich zelebriere Mahlzeiten
Gemeinsame Mahlzeiten mit Familie und Freunden sind mir immer schon wichtig gewesen. Seit Noemi groß genug ist, um normal mitzuessen, erstelle ich für jede Woche einen Speiseplan, den ich mich bemühe, ausgewogen zu gestalten. Es soll keinen Zwang beim Essen geben, vielmehr möchte ich meinen Kindern Neugier auf Neues vorleben und ihnen eine möglichst große Vielfalt bieten. Bei Tisch wünsche ich mir eine entspannte Atmosphäre, mit viel Lachen und Genuss.
Noemi ist zwar noch klein, aber ein paar Regeln lernt sie jetzt schon kennen: Wir essen zu den Mahlzeiten und nicht ständig zwischendurch; zu den Mahlzeiten setzen wir uns an den Tisch; wir beginnen und beenden Mahlzeiten gemeinsam; bei Tisch haben Spielsachen, Handys und Fernseher (der sowieso nicht!) keinen Platz – vielmehr konzentrieren wir uns auf unser Gegenüber und das Essen; alle Speisen sollen wenigstens probiert werden.
Und am Wochenende und zu Festen wird der Tisch schön gedeckt. Das ist mir wichtig.

7.       Ich genieße Genussmittel (und zwar in Maßen)
Das ist die vielleicht größte Herausforderung für mich: Genussmittel nicht wie Lebensmittel zu mir zu nehmen. Wenn die Tafel Schokolade angebrochen wird, verspüre ich irgendwie den Drang, sie gleich komplett zu vernichten. Dann verschwinden mal eben knapp 600kcal in meinem Magen und ich merke noch nicht einmal viel davon, weil ich vielleicht nebenbei im Internet surfe oder ein Buch lese. Schlecht! Genussmittel (Süßigkeiten ebenso wie Alkohol) sind zum Genießen da, in kleinen Mengen wunderbar zur Entspannung geeignet. Ich will nicht länger sinnlos Süßkram in mich hineinstopfen. Meiner Tochter zuliebe soll damit Schluss sein.

8.       Ich feiere das gepflegte Mittagsschläfchen
Der vielleicht häufigste Tipp, den ich nach Noemis Geburt bekam, lautete: „Schlaf, wenn sie schläft!“ Ich war natürlich viel zu schlau, um diesen Tipp zu beherzigen… wenn Noemi schlief, dann tat ich alles Mögliche, aber ich legte mich fast nie hin. Mir waren die Tagesstunden irgendwie zu schade dafür. Jetzt, mit Samuel, geht es mir ähnlich – nur dass es fast keine Momente gibt, in denen beide Kinder schlafen. Noemi hält nur noch ein Schläfchen direkt nach dem Mittagessen, und diese Zeit nutzt der kleine Bruder, um Mamas Aufmerksamkeit ganz allein für sich zu haben. An Schlaf ist da selten zu denken. Und wenn dann mal beide Kinder flachliegen, stürze ich mich sofort auf meinen Blog oder auf ein Buch. Das bereue ich dann spätestens um 4 Uhr morgens, wenn mich unser Kleinster weckt und nicht mehr einschlafen lässt.
Also werde ich in Zukunft häufiger mal vernünftig sein und mich aufs Ohr hauen, sobald sich die Gelegenheit bietet. Schlaf ist doch so was Herrliches!

9.       Ich pflege mein Herz
„Wahre Schönheit kommt von innen“, sagt man, und in gewisser Weise stimmt das auch. „Mehr als alles behüte dein Herz, denn von ihm geht das Leben aus“, sagt die Bibel (Sprüche 4,23).
Mein Körper ist vergänglich, ihn nehme ich nicht mit in die Ewigkeit. Was aber ewig Bestand hat, ist meine Seele, ist meine Beziehung zu Jesus, sind die Menschen (ewigen Seelen!) mit denen ich in Beziehungen stehe, und Gottes Wort. Darauf möchte ich mich also konzentrieren. Wie möchte Gott, dass ich lebe? Welche Vorstellungen hat er für mein Leben? Wie kann ich für andere da sein; wie kann ich meine Beziehungen so gestalten, dass ich ein Segen für andere bin? Wie komme ich immer mehr von mir selber weg, um stattdessen meinen Blick fest auf Jesus gerichtet zu haben? Wie gestalte ich mein Leben mit Perspektive Ewigkeit?
Mich selbst nicht so für wichtig nehmen, mein Aussehen und meine äußere Wirkung auf andere nicht zum Zentrum meines Lebens machen – das ist wirklich „gesund“ und eine Haltung, die ich meiner Tochter mit auf ihren Lebensweg geben möchte.

Donnerstag, 19. Februar 2015

Du bist schön #2



Eigentlich alle Blogs, die ich so verfolge, bestehen nicht nur aus Texten, sondern sind auch bebildert, illustriert mit schönen Fotografien. Irgendwie scheint das interessanter zu sein als nur oller Fließtext. Deshalb gibt es heute auch hier mal ein Bild: einen winzigen Auszug aus Psalm 139 als Gedächtnisstütze. Du bist wunderbar gemacht. Ein Kunstwerk. Einzigartig und gelungen. Ein Ebenbild Gottes. Unendlich wertvoll. Gute Nacht!