Freitag, 13. Mai 2016

Ich... im Mai




… habe mal wieder einen Bibeltext gejournalt.
Das letzte Mal, dass ich mich mit meiner Journaling Bibel hingesetzt habe, ist schon ein Weilchen her. Seit ein paar Tagen verspürte ich den Wunsch, mich mal wieder kreativ mit der Bibel auseinanderzusetzen – und da kam es mir gestern ganz recht, dass ich ein paar Gestaltungsideen für ein Konfirmationsgeschenk mit einem Vers aus Jesaja 44 brauchte. So konnte ich gleich zwei Anliegen miteinander verbinden und wusste gleich, welchen Text ich journalen wollte: Jesaja 44,1-8.
Dieses Mal habe ich für die Gestaltung nur Aquarellfarben und einen schwarzen Fineliner verwendet – vielleicht werde ich die Seite später einmal bügeln, da sie sich ziemlich gewellt hat.
Der Text selbst war wie Balsam für meine Seele. Die Dürre, die beschrieben wird, befindet sich zur Zeit in meinem Herzen – ja, ich sehne mich nach Wasserströmen und danach, dass wieder etwas wächst, dass Gutes aufblüht in mir. Wichtig wurden mir auch die Zusagen, dass Gott mich gemacht hat, mich auserwählt hat und dass er mir hilft. Zur Zeit bestimmen negative Gedanken und Gefühle sehr stark meinen Alltag und meine Perspektive, da ist es wohltuend, so etwas zugesprochen zu bekommen. Und zuletzt berührte mich Vers 5, in dem davon die Rede ist, dass Menschen sich als Gottes Eigentum betrachten, dass sie sich auf die Hand schreiben: „Ich gehöre dem Herrn“. Dieses Wissen löst Fesseln und befreit von Last. Ich gehöre dem Herrn.



… höre: Lura.
Ich kenne die Musik dieser kapverdischen Künstlerin seit meinem ersten Portugiesisch-Kurs an der Uni (ja, mit dieser Sprache habe ich auch mal angefangen. So wie mit Französisch, Spanisch und Ungarisch..). Und seitdem habe ich immer wieder mal Lura-Fieber. Ach, ihre Stimme, diese Klänge… ich höre Sonne, Meer und Wind. Ich spüre Sand unter meinen Füßen und setze die Sonnenbrille auf.
So klingt der Mai 2016 für mich!

… experimentiere mit Smoothies und Nicecream (und bräuchte wohl einen besseren Mixer…).
Endlich ist der Frühling da, mit einem Hauch von Sommer, und es gibt eine große Vielfalt an leckerem Obst und frischem Gemüse zu kaufen: Himbeeren, Spinat, Erdbeeren, Spargel, Wassermelone, Kiwis…  Wir essen das ganze Jahr über gern und viel Grünzeug, aber in der warmen Jahreszeit schmeckt es doch viel besser!
Aktuell habe ich mein Faible für grüne Smoothies entdeckt: Spinat kombiniert mit Avocado, Kiwi, Gurke und Fruchtsaft schmeckt wirklich lecker (und viel besser, als es aussieht) – oder auch mal Spinat mit Banane, Gurke, Ananas und Kiwi. Ich werde da sicherlich noch einige Varianten ausprobieren!
Auf einem Berliner Blog, den ich ganz gern lese, habe ich außerdem drei Rezepte für Nicecream gefunden – das ist selbstgemachtes Fruchteis auf Bananen-Basis, ganz ohne Milch oder Industriezucker. Das Obst (in unserem Fall Bananen, Wassermelone und Erdbeeren) wird vorbereitet, in kleine Stücke geschnitten und für ein paar Stunden tiefgefroren, dann püriert – und genossen! Leider packt unser schrottiger Pürierstab das harte Obst nicht mehr so richtig… vielleicht würde sich für den Sommer eine Neuinvestition lohnen. Denn dieses N-EIS ist super lecker und kann auch kleinen Kindern ohne Bedenken serviert werden.

Zum Frühstück - ein großer Obstteller! (Die Nicecream war zu schnell weg, als dass ich hätte ein Foto machen können...)     
Smoothie mit Spinat, Ananas, Banane, Gurke und Kiwi.

... sammle Mut für etwas Neues: Lebe leichter.
Ach, ich komm nicht weiter mit meinem Vorhaben abzunehmen. Ein neuer Plan muss her, ein neuer Motivationsschub, ein anderer Ansatz.
Von Veronika weiß ich, dass sie mit Lebe leichter gute Erfolge erzielt hat. Von ihrem Blog kenne ich das Konzept (dreimal am Tag eine vernünftige Mahlzeit und das war’s), das mir sofort sinnvoll und praktikabel erschien, schon länger und so habe ich mir kurzentschlossen das Buch gekauft. Jetzt liegt es neben mir und lockt mich.
Aber ich weiß: Ich muss allen Mut zusammennehmen. Den inneren Schweinehund in den Keller sperren. Die Zähne zusammenbeißen. Die ersten Wochen irgendwie überstehen.
(Und ich habe Angst. Davor, wieder zu scheitern.)

… nehme jetzt Mönchspfeffer.
Gestern war ich bei meiner neuen Frauenärztin und erzählte ihr von meinem PMS, von der Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit in der zweiten Zyklushälfte. Ich bin sehr froh, dass sie mir nicht ans Herz legte, die Pille zu nehmen (mir gefällt einfach nicht, wie stark die Pille in meinen Körper eingreift) und stattdessen vorschlug, ich sollte es mit Mönchspfeffer versuchen, einem pflanzlichen Präparat. In den nächsten Wochen werde ich es also damit probieren und hoffe, dass die kleinen rosa Kapseln meinen Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht bringen…

… fülle mein Skizzenbuch mit Blumen und Vögeln.
Ich LIEBE die Online-Kurse von Alisa Burke! Ich finde darin so viel Inspirationen, kleine, spielerische Ideen zum Ausprobieren und Motivation, dran zu bleiben. Wenn ich zeichne oder male, fühle ich mich lebendig. Dann bin ich wirklich ich. Die dunklen Gedanken weichen, das Grübelrad hört auf, sich zu drehen, ich vergesse alles um mich herum. Es gibt nur noch mich, das weiße Blatt und mein Werkzeug. Auge, Hand, Herz. Mehr brauche ich nicht in diesen kostbaren Augenblicken.







… fühle noch immer so viel Dunkelheit in mir.
Die Sonne und die Wärme der vergangenen Tage haben mir gut getan. Ich höre mitreißende Musik und mache Nicecream – klingt ja alles wunderbar! Und doch waren da so viele dunkle Momente, ständig dieses Gefühl: „Mir ist alles zu viel, ich packe das nicht mehr.“ Unsere Morgen sind für mich immer extrem anstrengend - wenn ich Noemi morgens zur Kita gebracht habe, fällt eine Riesenlast von mir und ich möchte mich am liebsten ausruhen. Die Erkenntnis, dass ich hochsensibel bin, verschaffte mir im ersten Moment große Erleichterung – mittlerweile habe ich aber eher das Gefühl, dass ich seitdem alles noch viel stärker wahrnehme, dass ich noch weniger abkann, dass mein Selbstbewusstsein geschrumpft ist.
Mit meiner Großen ist es nach wie vor nicht einfach für mich; manchmal kommt es mir vor, als wäre sie schon in der Pubertät… Langsam komme ich meinen Gefühlen auf die Spur: Ich mache mir selbst noch immer Vorwürfe und kann mir einfach nicht verzeihen, dass ich die ersten Monate mit unserer Tochter so unendlich hart fand, dass ich ihr oft keine gute Mama war. Tief in mir hat sich der Gedanke festgesetzt, dass sie mich deshalb ablehnt und verachtet. Ihr Verhalten mir gegenüber interpretiere ich als Schuldzuweisungen und reagiere dementsprechend heftig.

Gerade habe ich das Gefühl, an einem Abgrund zu stehen, in den Abgrund meiner Seele zu blicken. So viele Lasten, die ich seit Jahren mit mir herumschleppe. So viele angefangene Projekte. So viele wunde Punkte. So viele blinde Flecken.
Ich werde in diesem Jahr 30 und frage mich: Was habe ich in all den Jahren eigentlich gemacht? Wohin habe ich mich entwickelt? Warum ist in so vielen Angelegenheiten nur so wenig passiert? Wäre da nicht noch mehr drin gewesen?
Und: Wie wird es mit mir weitergehen?

Eigentlich finde ich es blöd, einen Blog-Post so zu beenden. So negativ.
Aber manchmal ist es eben so. Alles andere wäre nicht ehrlich.




5 Kommentare:

  1. So viel gutes Input mal wieder, danke! Da muss ich drauf eingehen. (:
    Erstmal viele gute Erfolgserlebnisse mit Lebe leichter! Ich hab echt Respekt davor. Die erste Zeit der Umgewöhnung muss man erstmal überstehen, dann ist es sicher leichter. Ich schreib nächste Woche mal über meine Sportmotivation.^^
    Den Mönchspfeffer werd ich mir auch mal ansehen, klingt richtig gut!
    Und ... dein Skizzenbuch ist echt total schön. So vielseitig und bunt. :) Ich hab mir für dieses Jahr zum Geburtstag übrigens den Aquarellkasten gewünscht, den du empfohlen hast und freu mich mega drauf, damit herumzuexperimentieren.
    Zum Schluss noch zu deinem Tief - ich bete dafür, dass du dein Leben durch Gottes Augen sehen kannst. Ich bin mir sicher, dass er mehr (Wert) sieht als du. Wie ist Jesus mit schwierigen Zeiten und Zukunftsaussichten umgegangen? Er hat sehr viel gebetet. Vielleicht kannst du dir kleine Gebetsoasen einrichten, die dich immer wieder aufbauen und dir auch eine Richtung zeigen, wo es für dich hingehen soll.
    Alles Liebe!
    PS: Ich kann dir die Videoserie von Girl Defined empfehlen: https://www.youtube.com/watch?v=5qdgKXIfJ40

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  2. Liebe Rebekka, ich hab den Drang dir ganz viel Ermutigendes zu schreiben...aber ich werde einfach für dich beten. Ich fühle dir alles was du schreibst nach (mal wieder;)) und weiß aus den letzten Wochen dass nicht und niemand nachhaltiger ermutigen kann als ER! Bei deinen Bilder kam mir der Gedanke: Schau auf deine Kunst, sie ist so bunt und fröhlich, das steckt in dir! Ich wünsche dir gute Gedanke und vor allem Ruhe in deinen Gedanken! Liebe Grüße,Denisa
    P.s.: Ich werde auch 30 in diesem Jahr:-0

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  3. Ich bin schon Mitte 40, mein Ältester ist wirklich pubertär und ich könnte jeden deiner Sätze unterschreiben, ach ne, nicht das Kreative, das kann ich nämlich nicht und meine Diät versuche scheitern eh leider meistens ;-)... Traurig aber wahr... Und bisher dachte ich, es ginge nur mir so...das tut so gut, zu entdecken, dass man nicht allein ist.
    Den Bibeltext werde ich heute ganz bewusst auch mal lesen.
    Und ich halte gegen meine und deine Gefühle fest, dass Gott dich und mich so geschaffen hat, wie wir sind. Dass er auch um all die dunklen Gedanken vorher schon wusste. Und um das, was wir nicht so gut hinkriegen werden... Und uns TROTZDEM unsere Kinder anvertraut hat :-)

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  4. Liebe Rebekka,
    also Deine Bilder und Skizzen sind echt der Hammer! So wunderschön!
    Ich bin 42 und kämpfe auch sehr oft mit der Dunkelheit. Gerade ist es wieder ganz heftig. Mir geht es mit meinem 5-jährigen Sohn ähnlich wie Dir mit Deiner Tochter... wir hatten auch so einen schwierigen Start. Und ich schäme mich dafür dass ich ihn so oft anschreie weil ich einfach überfordert bin.
    Hochsensibilität, depressiven Phasen und Lebe Leichter gehören auch zu meinem Leben! Letzteres habe ich vor 4 Wochen in einem Kurs begonnen und bis jetzt klappt es ganz gut. Es ist wirklich ein tolles und einfaches Konzept. Ich hoffe dass ich es durch dieses Programm schaffe, meinen Essanfällen zu trotzen!
    Dir wünsche ich einfach ganz viel Kraft... für jeden Tag! Ich wünsche Dir einfach schöne und helle und heilsame Momente in Deinem Alltag!
    Danke dass Du in Deinem Blog so offen schreibst... das finde ich echt ermutigend!
    Liebe Grüße aus dem Schwabenland! Dagmar

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  5. Rebekka, deine Zeichnungen sind wunderschön!!! Wahnsinn. Sie sind sehr ausdrucksstark und interessant. Schön, dass Gott dich mit dem Malen so begabt hat.
    Ach und grüne Smoothies sind wirklich unglaublich toll im Familienalltag. Auf diese Weise können wir unsere Kleinen auf einfacher und kreativer Weise mit ein paar Vitaminchen mehr versorgen, was ich total praktisch finde.
    Alles Liebe dir, Lena

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