Montag, 5. Dezember 2016

Mut am Montag



Wie meine Kinder mein Leben reicher machen




Seit ich Kinder habe, hat mein Leben sich sehr verändert.
Mir ist aufgefallen, dass ich beim Vergleich mit meinem „alten“ Leben sehr oft einen aktuellen Mangel oder Missstand feststelle: Früher konnte ich noch ausschlafen. Als wir noch keine Kinder hatten, konnten wir viel häufiger ausgehen und das machen, worauf wir Lust hatten. Seit ich Kinder habe, höre ich irgendwie schlechter… und so weiter.
Dabei ist das Leben mit Kindern doch eigentlich viel reicher, bunter und lebendiger als unser vorheriger Zwei-Personen-Haushalt! Die Kinder bescheren mir keinen Mangel – im Gegenteil: Sie bereichern mein Leben auf vielfältige Art und Weise und schaffen manchen Mangel ab.




Unsere Kinder bringen uns so viel Lachen!
Ich würde jetzt nicht behaupten, dass wir, als wir noch „nur“ zu zweit waren, nicht auch fröhlich durchs Leben gegangen wären. Aber seit wir Kinder haben, lachen wir viel mehr. Wir lachen lauter, wir lachen herzlicher und oft genug, bis uns die Tränen kommen.
Sie sind aber auch zu niedlich, zu klug, zu witzig! Und mit ihrem Lachen, mit ihrer Fröhlichkeit stecken sie uns immer wieder an.


Meine Kinder geben mir täglich das Gefühl, eine Heldin zu sein.
Für meine Kinder bin ich unglaublich groß und stark und beinahe allwissend (ok, das wird sich mit fortschreitendem Alter ändern, aber gerade ist es noch so!). Ich kann alles, kriege alles hin, bin einfach für sie da. Und auch wenn das für mich oft Kleinigkeiten sind, fühlt es sich doch sehr, sehr gut an, in den Augen meiner Kinder eine Heldin zu sein :)


Kinder lassen in vielen Dingen die Kindheit wieder aufleben.
Viele spaßige Dinge „dürfen“ beziehungsweise tun wir erst dann wieder, wenn wir selbst Kinder haben. Duplo-Bauen zum Beispiel. Das mache ich wirklich gern. Ich finde es auch toll, mit meinen beiden zu malen, Sticker aufzukleben oder zu basteln. Und wir singen viel, schauen Bilderbücher an, kneten, stehen am Fenster und schauen neugierig nach draußen, wir kugeln uns über den Fußboden, verstecken uns unter der Decke, schneiden Grimassen, schaukeln bis in den Himmel, tanzen durchs Wohnzimmer, bauen eine Sandburg…  All die schönen Dinge aus meiner eigenen Kindheit kann ich nun mit meinen Kindern noch einmal erleben – und das macht SO VIEL Spaß!


Sie geben mir die Möglichkeit, kreativ zu sein!
Als ich selbst noch ein Kind war, habe ich am allerliebsten gemalt (wenn ich nicht gerade gelesen oder mir Geschichten ausgedacht habe). In der Schulzeit ging ich diesem Hobby bis zum Schluss ziemlich intensiv nach, doch im Studium und als ich unterrichtete, nahm ich mir kaum noch Zeit dafür. Erst seit ich Mama bin, lebe ich meine kreative Seite wieder aus und genieße es total. Ich kann Dinge für die Kinder gestalten, wie z.B. ein eigenes Kinderbuch, einen Schal oder einen Adventskalender und ich kann mit meinen Kindern kreativ sein. Beides bereichert mein Leben sehr und ich weiß gar nicht mehr, wie ich so lange ohne Malen, Zeichnen und Gestalten leben konnte.


Meine Kinder schenken mir viele Kuscheleinheiten.
Samuel hat mich am Samstag geradezu mit seinen Küssen eingehüllt :) Er ist mein kleiner Schmuser, der sich oft an mein Bein kuschelt, der auf meinen Schoß möchte, der mich umarmt und seit neustem auch küsst. Noemi ist nicht ganz so kuschelig veranlagt, da freue ich mich dann umso mehr über eine Umarmung oder eine Kuscheleinheit.
Insgesamt genieße ich es sehr, diese beiden kleinen, weichen, knuffigen Wesen um mich zu haben! (Und ich habe schon ein bisschen Angst vor der Zeit, wenn sie ihre Knuffigkeit und Schmusebereitschaft einbüßen werden…)



Sie zeigen mir eine ganze neue Art von Liebe.
Die Liebe, die ich zu meinen Kindern empfinde, ist eine ganz eigene und unvergleichbare. Natürlich liebe ich meinen Mann und meine Geschwister, Freunde, Eltern und so weiter. Doch die Liebe zu meinen Kindern berührt noch einen anderen Punkt in mir, von dem ich bis zu Noemis Geburt nicht einmal etwas geahnt habe. Es ist eine Löwinnenliebe, die mich stark und mutig macht, ein unzerstörbares Band zwischen meinen Kindern und mir.
Und die Liebe, die Noemi und Samuel mir entgegen bringen, ist auch so anders…
Ich bin sehr dankbar, dass ich dieses Geheimnis erleben darf!


Sie machen mich zu einem „besseren Menschen“.
Kinder sind die vielleicht beste Übung für jeden Menschen, der seinem Egoismus den Kampf angesagt hat. Sobald man eigene Kinder hat, muss man deren Interessen über seine eigenen stellen, auf Schlaf und Freiheit (und manches andere) verzichten und in Kauf nehmen, dass der große Reichtum sich wohl nicht mehr einstellen wird…
Die ersten Monate mit unserer Tochter hielten mir einen Spiegel vor. Ich erkannte, wie egozentrisch ich in Wirklichkeit war. Doch die Liebe zu ihr und später auch zu unserem Sohn half mir, einen großen Schritt zu machen und in vielen Situationen das Ego-Viech niederzustrecken. Ich bin noch lange nicht am Ziel und hadere oft genug damit, nicht tun und lassen zu können, was ich möchte – aber dass ich überhaupt unterwegs bin, verdanke ich wohl unseren Kindern.


Die Kinder fordern mich heraus und lassen nicht zu, dass ich träge werde.
Wer Kinder hat, kann sich kaum gehen lassen. Auch wenn ich es mir am Nachmittag zu gern mit einem guten Buch auf der Couch gemütlich machen würde – meine beiden schaffen es, mich nach draußen an die frische Luft zu bringen. Auch wenn ich miese Laune habe und am liebsten im Bett bleiben möchte – für meine Kinder stehe ich dann doch auf. Auch wenn es mich nach Schokolade gelüstet – um für Noemi und Samuel ein gutes Vorbild zu sein, reiße ich mich zusammen (mal abgesehen davon, dass es sowieso unmöglich wäre, meinen Schokoladengenuss vor ihnen geheim zu halten…).


Meine Kinder helfen mir, das Wunder der kleinen Dinge zu sehen.
Ein Spaziergang mit unserem kleinen Sohn kann nervenaufreibend sein.
Oder ich nehme mir Zeit, die Welt mit seinen Augen zu sehen. Dann erkenne ich in jedem Blatt, das der Wind vom Baum gefegt hat, ein Kunstwerk. Dann wird uns jede Krähe zum Gottesbeweis. Dann bringt mich die bleiche Sichel des Mondes in unendlicher Ferne zum Staunen.
Achtsamkeit, im Hier und Jetzt, die Schönheit des Alltäglichen – das lehren mich meine Kinder.



Ist es nicht wunderbar, Kinder zu haben?
Oft genug ächze und stöhne ich darüber, wie a n s t r e n g e n d die beiden doch sind - aber eigentlich möchte ich mich immer mehr auf die schönen und wertvollen Seiten konzentrieren, von denen es mehr als genug gibt!

Fällt euch noch etwas ein, inwieweit eure Kinder euer Leben bereichern und verschönern?

Seid gesegnet in dieser 2. Adventswoche!

 


2 Kommentare:

  1. Sehr ermutigend, mal die schönen Seiten vom Kinderhaben zu lesen, danke Reh! Ich schiebe das Thema gedanklich immer wieder von pro zu contra zu pro ... ein paar Pluspunkte können da nicht schaden.
    Wie läuft euer gemeinsamer Adventskalender?
    Liebe Grüße, Anne

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    1. Hey, ja, ich finde es sehr wichtig, mir die positiven Seiten des Kinderhabens immer wieder bewusst zu machen - gerade weil es auch sehr anstrengende Phasen gibt... :) Der Adventskalender läuft gut! Noemi hat anfangs noch nach Schokolade gefragt, das tut sie inzwischen aber nicht mehr und ist ganz gespannt, was wir heute zusammen machen. An manchen Tagen ist es nur ein bisschen schwierig, die Aktivitäten noch unter zu bringen, da schmummle ich dann manchmal ein bisschen ;)
      Grüßle!

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