Montag, 23. Oktober 2017

Hoffnung ist gut, Vertrauen ist besser


Manchmal kommt alles zusammen: Mein Liebster war auf Dienstreise, während ich zu Hause an heftigen PMS-Symptomen litt. Schon fünf Tage vor Beginn meiner Periode weiß ich "dank" meines Stimmungstiefs schon, dass es wieder nicht geklappt hat. Wieder nicht schwanger. 13 Zyklen vergebliches Warten.

Nach der OP im September waren meine Hoffnungen auf eine baldige Schwangerschaft wieder neu entfacht. Ich hatte das getan, was medizinisch notwendig schien. Und: Ich hatte Zeichen gesehen: Störche auf einem Bild in meinem Krankenhauszimmer, ein Stück Regenbogen direkt vor meinem Fenster, das Gebet unseres Pastors, ein Lied, ein Bibelvers.
So viel Hoffnung. So viel Glauben!

Umsonst. Wieder enttäuscht. Hoffnungslos.
Ich musste funktionieren, für unsere Kinder, aber am liebsten hätte ich einfach nur geweint und geweint. Ich nahm mein Art Journal zur Hand, um meinen Gedanken und Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Hopeless.


Es sind immer wieder dieselben Sätze, die in meinem Kopf kreisen.
Dass ich es doch sowieso nicht hinkriegen würde. Dass ich es einfach nicht verdient habe.
Dass ich mir die "Hoffnungszeichen" nur eingebildet habe. Dass es keine Hoffnung gibt.
Dass ich es einfach lassen soll. Dass Gott mich bestrafen will.

Das sind PMS-Gedanken. Lügen-Gedanken. Ich kenne sie genau. Und doch sind sie so mächtig.
Übermächtig gar.
Schon einen Tag später sind sie oft verstummt und ich sehe die Dinge wieder klarer.
Manchmal glaube ich, dass ich dann gar nicht ich selbst bin, in diesen Momenten.

Hoffnung.
An diesem Wort habe ich mich festgehalten, seit meiner OP vor über einem Monat.
Hoffnung. Ich glaubte, allein darauf käme es nun an: die Hoffnung nicht aufzugeben.

Und dann stand ich morgens heulend im Bad, nicht schwanger, wieder nicht, und fühlte mich so hoffnungslos,
als plötzlich ein anderer Gedanke zu mir sprach:

Vertrauen ist besser als Hoffnung.
Hoffe nicht länger auf eine Schwangerschaft: 
Vertraue auf MICH!

Da wurde mir klar, dass ich meine Hoffnung auf etwas gesetzt hatte, das gar nicht tragfähig war - etwas, das mich immer wieder enttäuschen würde. Statt mein Vertrauen, meine ganze Hoffnung auf JESUS zu setzen, hatte ich meine Hoffnung auf irgendwelche Zeichen, Bibelverse und Bilder gesetzt. Das Vertrauen in Jesus hatte ich dabei vernachlässigt.





















Von jetzt an will ich es anders versuchen:
Ich setze mein Vertrauen auf Jesus,
und meine Hoffnung darauf, dass mein Vertrauen in Ihn nicht vergeblich sein wird.

Ich vertraue meinem Jesus, dass er es gut mit mir meint und gut mit mir machen wird.
So oder so.
Heute und morgen und an jedem neuen Tag.

Ich hoffe auf meinen Jesus, dass er mein Vertrauen belohnen wird.
So oder so.
Heute und morgen und an jedem neuen Tag.

Die Hoffnung auf ein Baby gebe ich nicht auf - ich glaube, das kann ich (noch) nicht.
Aber ich habe verstanden, dass die Hoffnung allein trügerisch sein kann. So wie auch der Glaube allein trügerisch sein kann. Wenn es nicht der Glaube an Jesus ist, wenn es nicht die Hoffnung auf Jesus ist. Der Glaube trägt nicht - die Hoffnung trägt mich nicht. Aber Jesus tut das. Nur Er allein kann mich tragen und versorgen, nur Er allein enttäuscht mich nicht.

Vertrauen.
Das ist nun mein Wort für die nächste Zeit.


"Werft euer Vertrauen nicht weg,
welches eine große Belohnung hat."
(Hebräer 10,35)





4 Kommentare:

  1. Liebe Rebekka, danke für's Teilen dieser intensiven Erfahrung! Ich denk an dich! Claudia

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    1. Danke dir, liebe Claudia! <3

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    2. Liebe Reh,
      danke für deine Zeilen... ich kann dich so gut verstehen...schließlich warten wir schon über 4 Jahre auf unser 3. Wunder...und nichts passiert...den Gedanken mit dem Vertrauen (so oder so) finde ich sehr gut und nachahmenswert!
      Liebe Grüße Judith

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    3. Oh, liebe Judith, vier Jahre sind eine lange Zeit! Ich wünsche dir Vertrauen - und ein Wunder! Das wünsche ich für uns beide... dass wir im Vertrauen wachsen.
      Ganz liebe Grüße zurück!

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