Montag, 5. Februar 2018

Mit dem Art Journal unterwegs



Seit ich mit dem Art Journaling begonnen habe, nehme ich mein schwarzes Buch immer mit, wenn ich wegfahre - und sei es auch nur für ein Wochenende. Vielleicht Wahrscheinlich werde ich gar keine Zeit und keinen Platz haben, mich hinzusetzen, zu malen und zu schreiben und zu kleben und den Tag Revue passieren zu lassen - aber auch in diesem Fall möchte ich mein Art Journal in meiner Nähe wissen. Es am Abend kurz durchblättern, das kann schon reichen. Und vielleicht ergibt sich ja doch eine Gelegenheit, das aufs Papier zu bringen, was mir unter den Nägeln brennt. Ein Gedanke nur, ein Wort, ein Ticket einkleben oder die Farbe des Himmels malen - das alles ist für mich Art Journaling.

Wenn wir verreisen, packe ich immer Bücher und ein paar Spielsachen für die Kinder ein - warum also nicht auch etwas für mich? Natürlich muss ich mich beschränken, aber diese grundlegenden Materialien brauche ich unbedingt:

Aquarellfarben


Für meine Hintergründe benutze ich fast immer Aquarellfarben. Sie sind so schön zart und einfach zu handhaben und ich mag es, welche Effekte sich ergeben, wenn unterschiedliche Farben ineinander laufen. Und für unterwegs sind sie natürlich ideal, weil ich sie alle zusammen in einem kleinen Kasten dabei habe und nicht lauter einzelne Tuben mitschleppen muss. Außerdem trocknen sie schnell und ich muss nicht so extrem darauf achten, die Pinsel (wie beim Gebrauch von Acrylfarben) gründlich zu reinigen - was ja unterwegs nicht unbedingt möglich ist.
Bislang habe ich Pinsel und einen kleinen Wasserbecher immer separat mitgenommen, aber seit ich diese praktischen Wassertankpinsel entdeckt habe, kann ich mir das sparen. Mit einer Wasserfüllung im Pinsel kommt man wirklich weit, das hätte ich gar nicht gedacht! Jetzt brauche ich also nur noch den Aquarellkasten, einen Wassertankpinsel und ein paar Papiertaschentücher.


Collage-Materialien


Ich bin eine große Zeitschriften-Liebhaberin! Wenn wir mit dem Zug fahren, gehört es für mich einfach dazu, mir am Bahnhof eine Zeitschrift zu kaufen und diese unterwegs durchzublättern (wenn die Kinder das zulassen...). Das Praktische daran ist, dass ich die Zeitschrift nach dem Lesen gleich noch für Collagen verwenden kann - Farbflächen, Buchstaben, Bilder werden von mir skrupelllos ausgerissen oder ausgeschnitten.
Neben einer Zeitschrift nehme ich immer auch einen Umschlag mit bereits ausgeschnittenen Bildchen und ein paar selbstgemachte Collagen-Papiere mit. Und natürlich Schere, Klebestift und mein liebstes Masking Tape.


Stifte


An Stiften benötige ich für mein Art Journal im Wesentlichen einen schwarzen Permanent Marker (es ist wichtig, dass er wasserfest ist, weil ich ja viel mit Aquarellfarben arbeite), einen weißen Permanent Marker, Bleistifte und ein paar Buntstifte (schwarz, Braun- und Blau-Töne) mit Anspitzer.
Alle Stifte sowie Schere, Kleber, Masking-Tape und Stempelkissen transportiere ich in meinem selbstbestickten Täschchen und habe so immer alles dabei.


Buchstabenstempel


Ja, die brauche ich auch unbedingt! Dieses kleine Set habe ich mal bei Tiger gekauft (sehr billig, aber richtig schön) und habe es seither immer bei mir. Leider taugt das beiliegende Stempelkissen nichts - die Tinte ist nämlich  nicht wasserfest - also nehme ich zusätzlich schwarze Stempelfarbe mit.



Und so sieht mein Art Journal to go dann aus. Zusammen mit meiner Bibel, ggf. einem Roman und der Kamera ist das alles, was ich brauche als meine persönliche "Auftank-Station", wenn wir unterwegs sind. Ich habe tatsächlich gemerkt, dass ich das brauche.
Reisen ist für mich, so gern ich es auch mag, bei aller Schönheit und allem Abenteuer vor allem anstrengend. So viele Eindrücke, die auf mich einprasseln, so wenig Routine und Rückzugsmöglichkeiten, ich fühle mich noch mehr verantwortlich für die Kinder und dass es ihnen gut geht, ich interagiere mit vielen Menschen, die ich teilweise nicht oder nur kaum kenne... Das ist dann einfach viel und ich spüre irgendwann, dass ich eine Pause brauche, Zeit für mich, um neue Kraft zu tanken.

Aber es geht nicht nur ums Kraft tanken. Ich habe gemerkt, dass bei mir der "Augenhunger" ziemlich stark ausgeprägt ist: Ich habe dann "Hunger" nach Schönem, nach Kunst, nach Farben, nach Bildern. Wenn es mir Zuhause so ergeht, dann schaue ich mir gern einen Bildband oder ein schönes Magazin an. Wenn wir unterwegs sind, greife ich gern zu meinem Art Journal oder auch einer Zeitschrift.

Oft juckt es mich dann auch in den Fingern, selbst kreativ zu werden und eine klitzekleine Sache selbst zu gestalten. Eine ganz einfache Methode, besonders wenn man eigentlich schon müde ist oder nur wenig Zeit hat, ist eine Collage:



Diese habe ich während unseres letzten Wochenendtrips gemacht, als alle schon schlafen gegangen waren. Ich musste einfach noch etwas machen! Also nahm ich mir die Zeitschrift, die ich mitgenommen hatte, und schnitt ziemlich wahllos aus, was mich spontan ansprach und mir gefiel. Das, was ich ausschnitt, hatte nicht wirklich mit den Erlebnissen des Tages zu tun, aber ich glaube, dass die Farben, die ich auswählte, ganz gut die allgemeine Stimmung ausdrückten.
Diese Papierschnipsel klebte ich dann auf eine freie Seite meines Art Journals, ohne groß darüber nachzudenken - ich wollte nur ein bisschen schneiden und kleben. Zum Schluss kamen auch noch die Buchstabenstempel und der schwarze Permanent Marker zum Einsatz - fertig.
Erst jetzt konnte ich beruhigt und zufrieden ins Bett gehen.


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Dieser Post ist der erste einer neuen Reihe zum Thema Art Journaling, die ich plane.
Ich möchte euch ein bisschen mit in diese Form der Kreativität hineinnehmen, Tipps und Techniken teilen und euch dazu ermutigen, es auch mal zu versuchen!
Ihr könnt mir gern schreiben oder unten einen Kommentar hinterlassen, wenn ihr konkrete Fragen habt, die ich aufgreifen könnte oder eigene Erfahrungen teilen.
Das würde mich sehr freuen!




2 Kommentare:

  1. Danke, da freu ich mich drauf :) Ich finde dein Set und deine Herangehensweise sehr gelungen.

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