… hab grad wenig Lust
auf Schreiben.
Deshalb ist es hier so ruhig. Aber nicht nur deshalb (siehe
unten)…
Aber weil ich mich irgendwie „verpflichtet“ fühle und denke,
ich habe zu lange nichts geschrieben, und weil ich außerdem immer wieder merke,
wie gut das Schreiben tut, wie sehr
ich es gerade in den Phasen brauche, in denen ich eigentlich keine Lust habe, darum
tu ich es doch.
Diese „Ich…“-Kategorie geht dann immer am besten, auch mit
wenig Muße und Hirnschmalz.
… hab ein krankes
Kind zu Hause (und werde langsam selber krank…).
Gerade als ich dachte: „YAY, der Frühling kommt – endlich
ist die Krankheitszeit vorbei!“ erwischt es uns wieder. Der letzte Montag
begann um fünf Uhr früh mit einem sich übergebenden Kind (dem es schon wenige
Stunden später wieder hervorragend ging); am Freitag dann bekam eben jenes Kind
Fieber… Und ich bin so schlecht als
Krankenschwester! Wirklich! (Dabei war
das lange Jahre mein Berufswunsch als Kind. Krankenschwester. Ich. Was für ein
Witz!)
Nicht nur, dass ich mich mit Krankheiten und deren
Behandlung nicht gut auskenne und jedes Mal wieder rätselratend vor meinem Kind
stehe, was nun zu tun sei (irgendein
Buchtipp für mich?!?). Viel schlimmer ist, dass mir schnell das Mitgefühl
abhandenkommt. Ein, zwei Tage intensives Kümmern gehen ja noch, aber dann muss
der Patient gefälligst gesund sein!
Besonders schwer fällt mir dabei, auf meine eigenen Pläne zu
verzichten und diese mir-nichts-dir-nichts über den Haufen zu werfen. Weil ich
hochsensibel bin und sehr unflexibel. Leider wahr.
Fast dachte ich, ich wäre besser darin geworden, weil ich
letzte Woche echt cool geblieben bin, sowohl am Montag, als auch am Freitag – doch
dann war das Kind gestern immer noch nicht gesund und ich hätte ausflippen
können!
Aber ich übe mich im Akzeptieren und Kapitulieren. Stelle
mich darauf ein, dass es bald auch das andere Kind erwischen wird (aber zuerst
mich selbst: mir ist abwechselnd heiß und kalt, der Kopf ist dicht, der Hals
schmerzt…) und dass ich am Wochenende nicht wie eigentlich geplant zur family-Teamsitzung fahren werde. Nur für
den Fall der Fälle…
… tue so als ob ich
frühjahrsputze.
In diesem Jahr habe ich mir keine Putz-Liste erstellt, die
ich im März und April abarbeiten möchte. Vielmehr nehme ich mir einen Raum nach
dem anderen vor, putze die Fenster, wische Schränke aus, fahre mit dem
Staubwedel über die Lampe und lasse fünfe gerade sein. Mit dem Kinderzimmer bin
ich schon fertig, im Wohn- und Esszimmer sieht es auch schon ganz gut aus (ist
sogar meinem Liebsten gestern aufgefallen). Mal sehen, wie weit ich in den
nächsten Tagen komme, in Anbetracht der Tatsache, dass ein Kind krank ist.
Auf Instagram habe ich neulich einen Satz gelesen, der zu
meinem Putz-Mantra werden könnte: „Bei uns
ist sauber genug, um gesund zu sein –
und dreckig genug, um glücklich zu sein.“
… sticke (!?).
Noch ein Grund für die Ruhe auf meinem Blog ist mein neustes
Hobby: Sticken. Ich habe den „Fehler“ begangen, mir dieses supercraft-Kit
zu bestellen, und bin dem Sticken gerade total verfallen (und das, obwohl ich
Beschäftigungen, bei denen man richtig akkurat sein muss, eigentlich nicht so
mag – und der Faden sich bei mir dauernd verheddert…)!
Bei meinen Hobbys bin ich meistens ziemlich extrem: Wenn mir
(wie eben im Moment) das Sticken Spaß macht, dann tue ich tage- (oder, wenn es blöd läuft, wochen-)lang nichts
anderes, und vernachlässige sowohl mein Tagebuch, als auch den Blog und die
Instagram doodle-Challenge, die mir noch vor einer Woche total viel Spaß
gebracht hat. Und dann, von einem Tag auf den anderen, werde ich von dieser
Beschäftigung genug haben und mir eine andere suchen, der ich dann eine
Zeitlang exzessiv nachgehen werde...
Aber eigentlich ist es doch schön, dass ich so viele Hobbys
habe und mich immer wieder für etwas Neues begeistern kann ;) Wenn ich etwas
anfange, bin ich jedenfalls mit Feuer und Flamme dabei!
… faste (nicht)?
Für diese Fastenzeit habe ich mir (wie es so meine Art zu
sein scheint) sehr viel vorgenommen:
Ich wollte erstens wieder mit lebe-leichter anfangen,
um die Kilos, die seit Weihnachten wieder dazugekommen sind (hüstel), loszuwerden. Zweitens führe ich
ein Passions-Art-Journal, für das
ich die Passionsgeschichte in 48 kleine Texthappen zerlegt habe, die mir als tägliche
Prompts für das Art Journal dienen. Drittens überdenke ich meinen
Internetkonsum mit Hilfe von Annes sehr durchdachtem und gelungenem Fastenkalender(kann ich wirklich nur empfehlen! Ich
denke, es ist nicht zu spät, jetzt noch einzusteigen!)
Aber obwohl das alles für sich sehr wertvolle Punkte sind,
die mir gerade „dran“ erscheinen und hinter denen ich total stehe, ist es mir
nicht richtig möglich, meine Vorhaben diszipliniert und bewusst durchzuziehen.
Ein Tag nach dem anderen vergeht, einen Abend nach dem anderen liege ich im
Bett und denke an das Franzbrötchen, das ich doch gegessen habe, an die Serie, die ich trotzdem gestreamt habe, an die Art Journal Seite, die ich irgendwie nebenbei gestaltet habe…
Habe ich wieder zu viel gewollt und scheitere deshalb so
kläglich? Verlange ich zu viel von mir – oder habe ich es einfach nur nicht
drauf?
… prokrastiniere und
bedaure gleichzeitig, dass nichts vorwärts geht.
Momentan habe ich (wieder mal) das Gefühl, dass es in meinem
Leben viele Baustellen gibt, an denen nichts passiert. Noch immer träume ich
von der kreativen Selbstständigkeit, verschiebe aber die konkreten Schritte
immer weiter nach hinten. Anstatt mich diszipliniert an den Schreibtisch zu
setzen und das zu tun, was ich doch eigentlich am allerliebsten mache, fällt
mir ein, dass ich ganz dringend noch die Küchenschränke auswischen muss. Klar.
Ständig wird eine Idee von der nächsten überrannt, sodass ich nicht dazu komme,
eine von ihnen vernünftig zu verfolgen und umzusetzen. Auch das ist eine Form
von Prokrastination.
Ja, ich hänge irgendwie in den Seilen. Mal fehlt mir die
Energie, dann die Zeit, schließlich der Mut und der Glaube, dass mein Vorhaben
gelingen kann. Meine eigene berufliche Zukunft ist das heiße Eisen, das ich aus verschiedenen Gründen nicht wage,
anzugehen. Ich vermute auch, dass mein Kinderwunsch damit zu tun hat: Wenn ich
jetzt noch ein Baby bekomme, gewinne ich wieder Zeit, in der ich mich mit dem
anderen Thema nicht auseinandersetzen muss. Blöd eigentlich.
Viel besser wäre: Ärmel hoch und los!
Aber jetzt bin ich ja erstmal krank…
… feiere den
Frühling!
Ach, was ist das schön, überall die Krokusse und
Schneeglöckchen sprießen zu sehen! Es ist doch jedes Mal wieder ein Wunder. Ich
liebe es, mir den Frühling in Form von Tulpen, Hyazinthen, Ranunkeln und
Osterglocken ins Haus zu holen – viel mehr Deko braucht man dann gar nicht,
finde ich.
Und weil man die Feste so feiern soll, wie sie fallen, gibt
es Anfang April bei uns eine „Welcome-Spring-Party“ mit hoffentlich vielen
lieben Freunden, einem frühlingshaften Mitbring-Buffet und unserem ersten
selbstgebrauten Bier! (Mein Liebster hat von mir zum Geburtstag ein
Bierbrau-Set geschenkt bekommen und der erste Versuch reift gerade in unserem
Keller vor sich hin. Auch für mich als überzeugte Nicht-Bier-Trinkerin eine
spannende Sache!)
Ich hoffe, dass der Neuanfangsfunke der Natur bald auch auf
mich überspringt! Dass ich neue Energie bekomme und endlich die
Herausforderungen angehe, die auf mich warten! Wunder gibt es schließlich immer
wieder… ;)