Freitag, 29. September 2017

Mein kreativer September

Auf Wunsch meiner Tochter: Einhorn-Apfel-Teller

Der Herbst ist da und ich bin glücklich. Für mich sind diese kühleren Monate immer eine besonders kreative Zeit, und vor allem den kunterbunten Herbstanfang mag ich sehr. Ich ziehe mich an meinen Schreibtisch zurück, in mein Tage- oder Skizzenbuch, und realisiere endlich die Projekte, die ich im Sommer nicht umsetzen konnte (weil wir den ganzen Tag auf dem Spielplatz waren). Schön ist das!


Unsere Jahreszeiten-Bilder-Wand



So richtig beginnt eine neue Jahreszeit für mich erst, wenn ich die Bilderrahmen an unserer Jahreszeitenwand neu bestückt habe. Dieses Mal habe ich mich für eine Mischung aus gepressten Blumen, farblich passenden Mustern und Illustrationen (aus der flow), selbstgemalten Blatt-Aquarellen und Zeichnungen meiner Kinder entschieden. Besonders den Regenbogen und das Selbstportrait meiner Tochter liebe ich sehr!

Art Journaling



Dies sind zwei der letzten Seiten meines "alten" und eigentlich allerersten Art Journals. Es ist eigentlich nur ein ganz billiges und einfaches Notizbuch mit linierten Seiten - wenn man die dünnen Blätter allerdings mit einer dünnen Schicht Gesso vorbehandelt, kann man bedenkenlos auch Wasser- oder Aquarellfarben, Stempel und Permanent Marker verwenden, ohne dass die Seiten sich wellen, reißen oder die Farbe auf die nächste Seite durchdrückt. Eine tolle Sache, dieses Gesso (und viel günstiger als weiße Acrylfarbe, wobei es sich ähnlich verwenden lässt).

Mein neues Art Journal verfügt zwar über etwas dickeres Papier, aber auch hier verwende ich Gesso als Untergrund, wenn ich mit Aquarellfarben arbeiten möchte. Auf die erste Seite habe ich Herbstblätter gemalt, die jeweils für einen Wunsch stehen, den ich für mein Art Journal (und mein Leben im Allgemeinen) habe: Mut, Frieden, Dankbarkeit, Hoffnung und Freude.



Eine selbstkritische Seite in meinem Art Journal: Viel zu sehr und viel zu oft verliere ich mich nach wie vor im World Wide Web. Ja, manchmal fühle ich mich fast wie eine Fliege, die wider besseren Wissens ins klebrige Spinnennetz geflogen ist und nun dort festhängt.
Wieder und wieder nehme ich mir vor, die Zeit vor dem Bildschirm zu reduzieren... dann hätte ich auch mehr Zeit für die Dinge (und vor allem die Menschen!), die mir wichtig sind.


Mixed Media Projekte

Nachdem mir das Gestalten der "One-Word-Box" so viel Spaß gemacht hat, wendete ich die gleiche Technik für zwei weitere Projekte an.
Den Löffel habe ich vor einiger Zeit mal auf dem Gehweg gefunden und für ein zukünftiges Kreativprojekt mitgenommen. Ich würde mich selbst eher nicht als "Sammlerin" bezeichnen, aber in dem Fall war ich mir sicher, dass ich etwas daraus machen wollte. Das fertige Bild hängt nun bei uns über dem Esstisch, das passt einfach perfekt, und es erinnert mich immer wieder daran, dankbar zu sein und die Hoffnung nicht zu verlieren: Es werden noch viele beantwortete Gebete dazu kommen!


Als das Bild fertig war, hatte ich immer noch nicht genug, und so bastelte ich eine zweite Box - diesmal in rund, aus einer alten Käse-Schachtel. Diese kleine Schachtel ist eine "Hoffnungsbox", die ich mit Bibelversen und Ermutigungen gefüllt habe. Und auch die Innenseite ist beklebt, was ein schöner Effekt ist, wie ich finde.





Bleistiftzeichnungen

Früher, also als Teenager und später auch als Studentin, habe ich vor allem gezeichnet. Aquarellfarben hatte ich noch nicht für mich entdeckt, und Art Journaling war mir gänzlich unbekannt, doch mit Bleistift und Papier konnte ich was anfangen.
Seit ich mich wieder aktiv mit Kunst, Malen und Kreativtechniken beschäftige, habe ich den Bleistift nur noch für Vorskizzen zu Aquarellbildern benutzt. Was schade ist, denn Bleistiftzeichnungen haben einen besonderen Charme.
An einem Nachmittag, als ich mit den Kindern zusammen am Esstisch malte, holte ich ein Kunstlexikon aus dem Schrank und begann, Motive verschiedener Künstler abzuzeichnen. Das ist eine wertvolle Übung, die in mir vor allem den Respekt vor den "alten Meistern" (und Meisterinnen!) wachsen ließ. Die hatten's wirklich drauf.



Ein Sonnendruck

Das Solar-Fotopapier habe ich schon vor einiger Zeit besorgt, hauptsächlich als naturwissenschaftliches Projekt für meinen Physiker-Mann und die Kinder. Aber als neulich die Sonne so schön schien, wurde ich neugierig, und habe einen Probedruck gemacht, meinen ersten Sonnendruck ever! Das Prozedere ist sehr einfach und schnell, von daher auf jeden Fall auch schon für kleinere Kinder geeignet - denn man sieht das Ergebnis nach nur wenigen Minuten.
Mir gefällt mein "Feder&Ginkgo-Bild" auf jeden Fall ziemlich gut und ich habe Lust, ein bisschen mit Sonnendrucken herumzuexperimentieren. Mit Mann und Kindern natürlich ;)





Ein bisschen Herbst-Deko:




In unserer Wohnung habe ich vor allem eine "Deko-Ecke", und zwar gleich in unserem Flur. Diese gestalte ich normalerweise nur zum Jahreszeitenwechsel um - und freue mich dann immer, wenn es wieder ganz anders aussieht. Die Kinder (und ich auch...) sammeln schon fleißig Kastanien, die mussten natürlich mit auf den Tisch, außerdem Zierkürbisse in leuchtendem Orange, ein paar Blumen, eine weiße Steinbüste, und an die Decke hängte ich eine Heißluftballon-Girlande.
Die ist aus dem aktuellen flow Achtsamkeitsbuch, das mir wirklich gut gefällt! Diesmal liegt der Fokus auf Achtsamkeit und Kreativität - eine inspirierende Lektüre für alle, die gern kreativer sein möchten.



Und mein Herbst-Moodboard


Um ein einfaches Moodboard zu erstellen, braucht man nichts weiter als ein bisschen Zeit, eine (alte) Zeitschrift, Schere, Kleber und ein großes Blatt Papier. Ohne langes Nachdenken werden Bilder, Farben, Wörter ausgeschnitten: Was inspiriert mich? Welche Farben mag ich gerade? Welches Bild spricht mich an? und anschließend auf das große Papier geklebt. Ich habe noch ein paar gestempelte Wörter ergänzt - fertig.
Jetzt ziert die entstandene Collage meine Pinnwand. Auch die anderen Elemente der Pinnwand habe ich an die neue Jahreszeit (und meine aktuellen Interessen) angepasst: eine Feder, ein getrocknetes Ginkgo-Blatt vom letzten Herbst, ein Bild meiner Tochter, schöne Illustrationen und der wunderschöne Origami-Vogel, den ich letztes Jahr von der lieben Elly bekommen habe. Mit so einer Sicht "arbeitet" es sich doch umso schöner!






Das war's schon fast wieder mit uns, lieber September! Wir hoffen, du gibst einem goldenen Oktober die Klinke in die Hand und erfreust uns dann im nächsten Jahr wieder mit allerlei Herbstanfangsfreuden! Mach's gut derweil!


Montag, 25. September 2017

Wir hatten die Wahl


Wahlsonntag. Ein fast ganz normaler Septembertag. Vormittags fuhren wir zum Gottesdienst, am Nachmittag spazierten wir ins Wahllokal und setzten unsere Kreuzchen.
Meinem Mann und mir war es wichtig, die Bundestagswahl mit unseren Kindern zu thematisieren, auch wenn die beiden mit ihren zweieinhalb und vier Jahren noch ziemlich klein sind. Wir möchten, dass sie von klein auf Teil haben an diesem so umkämpften und wertvollen demokratischen Prozess, dass sie verstehen, was für ein Privileg es ist, wählen gehen zu dürfen.

Schon am Samstag haben wir deshalb mit den Kindern über die anstehenden Wahlen gesprochen, haben ihnen erklärt, dass wir mitentscheiden können, wer in den nächsten Jahren "die Bestimmer" in unserem Land sein werden. Ich glaube, das konnten sie sich ungefähr vorstellen: Es ist nicht so toll, wenn einer allein alles bestimmt - wie wunderbar, dass wir alle ein bisschen mitreden und mitgestalten können! Wir haben mit den beiden auch darüber geredet, dass manche Menschen schlechte Ideen und Pläne haben, dass sie z.B. nicht wollen, dass wir Geflüchteten helfen und sie bei uns aufnehmen. Logisch, dass wir dringend verhindern müssen, dass solche Leute in Deutschland die "Bestimmer" werden!
So kann (und sollte!) man schon mit kleinen Kindern darüber sprechen, wie wichtig und wertvoll unsere Demokratie ist.

Danach bastelten wir noch kleine Deutschland- und Europafahnen. Besonders hübsch fand ich die Idee meiner Tochter, die beiden Fahnendesigns miteinander zu verbinden, indem sie Europasterne auf die schwarz-rot-goldenen Streifen klebte.



Wir sind der Meinung, in der mit Abstand besten Version dieses Landes zu leben, die in der Geschiche existiert, und wir möchten, dass es auch so bleibt! Natürlich gibt es viele Probleme und Herausforderungen und viel Arbeit für uns als Gesellschaft, aber wenn wir alle zusammen halten und uns dafür einsetzen, die Werte und Rechte des Grundgesetzes zu bewahren, dann wird Deutschland die Schwierigkeiten meistern. Dafür stehen die kleinen Deutschlandfahnen, die wir zusammen gebastelt haben.
Und wir sehen uns als Europäer. Nur in Zusammenarbeit mit den anderen EU-Staaten können wir die Vision von Freundschaft und Frieden verwirklichen und weiter vorantreiben. Deshalb haben wir Europafahnen gebastelt und mit ins Wahllokal genommen.

Vorher gab es aber noch Mittagessen. Mir ist erst später aufgefallen, dass es man - mit ein bisschen Fantasie - schwarz-rot-gold auf den Tellern entdecken konnte ;)



Im Wahllokal mussten wir tatsächlich anstehen. Das war eine neue Erfahrung für uns; in den vergangenen Jahren haben wir immer eher leere Räume und Wahlkabinen erlebt. Die vielen Aufrufe, zur Wahl zu gehen, haben anscheinend etwas bewirkt. Für die Kinder gab es einen Kakao, sie schwenkten ihre selbstgebastelten Fahnen und unser Sohn begann zu singen: "Jesus, Jesus ist mein Freund..." :)

Zurück zu Hause gab es zur Feier des Tages Cake Pops. Ursprünglich hatte ich vorgehabt, einen Kuchen zu backen, aber wir hatten noch Cake Pop-"Rohlinge" in der Tiefkühltruhe, die ich nur noch verzieren musste. Sehr praktisch!


So haben wir die Demokratie gefeiert: Mit Fahnen, Lieblingsmittagessen, schicken Klamotten im Wahllokal und Kuchen am Nachmittag. Der Beginn einer demokratischen Tradition, die hoffentlich unsere Kinder einmal in ihren Familien übernehmen werden.

Traurig sind wir über das Ergebnis. Leider nicht wirklich überrascht, und doch verspüren wir eine gewisse Unruhe. Aufbruchstimmung. Wir wappnen uns. Uns wird mehr und mehr klar, dass unsere Demokratie, unsere freiheitlichen Werte keine Selbstläufer sind. Wir müssen uns darum kümmern, wir müssen sie verteidigen, und wir müssen uns schützend vor die stellen, die von "gewissen Menschen" mit gefährlichen Plänen bedroht werden, jetzt auch im Bundestag!
Ich denke - zum allerersten Mal - ernsthaft darüber nach, Mitglied einer Partei zu werden. Tatsächlich! Es reicht nicht (obwohl es natürlich wichtig und notwendig ist), einmal alle vier Jahre ins Wahlbüro zu gehen. Ich glaube, das wir mehr tun müssen, wir als Familie, als Jesus-Nachfolger, als Bürger dieses Landes mit dieser teils so schrecklichen Geschichte.

Und wir hoffen, dass viele wachgerüttelt wurden und werden, dass wir gemeinsam unsere Stimme erheben und FÜR Freiheit, Gerechtigkeit und Menschlichkeit kämpfen.

Wir hatten die Wahl, gestern, und wir haben die Wahl, auch heute.
Lasst sie uns nutzen, zum Wohl aller!






Dienstag, 19. September 2017

Ich... im September




... erhole mich von meiner OP.


Ende letzter Woche unterzog ich mich im Krankenhaus einer kleinen Operation, einer Bauchspiegelung, um genau zu sein. Alles verlief gut, zwei Tage später durfte ich schon wieder zurück nach Hause zu meinen Lieben, die ich teilweise doch recht heftig vermisst hatte. Da ich mich nach der OP schnell wieder fit fühlte, verbrachte ich die Zeit im Krankenhaus zum Großteil lesend oder malend. Das half ganz gut gegen die Langeweile.
Lustig fand ich, dass ich (die ich vom Pflegepersonal "der Kinderwunsch" genannt wurde) ausgerechnet in dem Zimmer untergebracht war, an dessen Wand ein Storchen-Bild hing. Ironie des Schicksals oder ein Hoffnungszeichen? Ich tendiere ein bisschen zu zweiterem... 


... werde mit Regenbögen beschenkt.


Der eine Vorteil des vielen Regens in letzter Zeit sind zweifellos die leuchtenden Regenbögen, mit denen wir beschenkt werden. Dieser hier spannte sich (doppelt, das ist auf dem Foto leider nicht zu sehen) direkt vor unserem Fenster auf. Einen weiteren bekam ich wenige Stunden nach meiner Operation zu sehen. Es war nur ein kleines Stück Regenbogen, zart hingehaucht über der großen Stadt, genau vor meinem Krankenhauszimmer. Ich glaube ganz fest, dass mein himmlischer Vater ihn für mich genau an diese Stelle gemalt hat, sodass ich ihn sehen und mich erinnern konnte: Da ist Hoffnung!


... mache Instagram-Pause (und bin dafür öfter hier).

Euch ist vielleicht schon aufgefallen, dass ich jetzt wieder häufiger meinen Blog mit neuen Einträgen füttere. Das liegt (ausschließlich?) an meiner selbst auferlegten Instagram-Pause. Ich habe zwar bisher noch nicht geschafft, diese zugegebenermaßen sehr schöne und inspirierende App komplett zu ignorieren, aber ich habe seit einiger Zeit nichts mehr gepostet. (Das mit dem Nicht-mehr-jeden-Tag-auf-Instagram-stöbern kriege ich auch noch hin!)
Und ich merke, dass mir die Instagram-"Abstinenz" richtig gut tut! Sie führt letztlich dazu, dass ich kreativer bin. Und so hatte ich mir das ja auch gedacht. Erstens verbringe ich weniger Zeit online, die ich dann für reale Projekte zur Verfügung habe, und zweitens male, zeichne und bastle ich einfach wild drauf los ohne den "Druck" im Nacken zu haben, etwas Instagram-vorzeigbares dabei zustande zu bringen.
Mir ist bewusst geworden, dass ich nach all dem kreativen Input, mit dem ich mich in den vergangenen Monaten und sogar Jahren versorgt habe (und der mir unglaublich gut getan hat), Zeit brauche, mich selbst dabei zu finden: Wer bin ich als "Künstlerin"? Was mache ich und wie und warum und zu welchem Zweck? Und nicht zuletzt: Werde ich den Schritt in die kreative Selbstständigkeit wagen - und wenn ja, wie sieht das konkret aus?
Es ist eine spannende Reise, auf die ich mich begeben habe und ich frage mich selbst am allermeisten, wo ich schließlich ankommen werde.
Ein weiterer Nebeneffekt der Instagram-Pause ist, dass ich mehr Zeit und Lust habe, zu bloggen. Irgendwie habe ich ja doch das Bedürfnis, etwas von mir zu zeigen und zu teilen, und hier auf dem Blog tue ich das nach wie vor am liebsten (ganz ohne "Herzchen" - aber gern mit vielen Kommentaren!).


... bin unfassbar kreativ ;)


Da ich mich nach der OP noch schonen soll, habe ich mir erlaubt, den Haushalt in nächster Zeit ein bisschen schleifen zu lassen und dafür kreative Projekte anzugehen. Yay!
Eines dieser Projekte ist eine "One-Word-Box" - die Idee und Anleitung stammt von Kasia Avery. Die entsprechende Wanderlust2017-Lektion liegt schon eine Weile zurück und ich wollte die Herausforderung Multi-Media-Projekt längst angehen. Diese Woche habe ich den Plan endlich in die Tat umgesetzt und bin so begeistert vom Prozess und dem Ergebnis! (Habe ich schon erwähnt, wie toll Wanderlust ist? Es ist so toll! Ich liebe es.)
Für meine Box habe ich lauter kleine Elemente benutzt, die man teilweise als Müll bezeichnen könnte: Anspitzabfall, Garnreste, angekokelte Streichhölzer, kleine Knöpfe und Ösen und, als Mittelpunkt und Highlight einen kleinen Porzellanteller aus Ungarn, den mir die liebe Elly einmal mitgebracht hat.
In der Box liegen verschiedene passend zurecht geschnittene Karten (ebenfalls aus Papierabfällen, die Lektion hieß "One Man's Trash..."), von denen ich eine gestaltet habe. Jede Karte wird "one word", ein Wort zum Thema haben - im September war dieses (natürlich) Healing.
Die ganze Vorgehensweise hat mir so dermaßen viel Spaß gemacht, dass ich schon darüber nachdenke, dieselbe Technik mal auf einer Leinwand auszuprobieren... es juckt mich schon in den Fingern...






... lese vor.


Jetzt, wo der Herbst in Berlin schon recht heftig an die Tür klopft, sind wir wieder mehr drinnen und suchen uns ruhigere Beschäftigungsmöglichkeiten. Die Kinder und ich haben ein neues, wirklich schönes Ritual: Während die Kinder nach dem Kindergarten ihren Nachmittagssnack mampfen (besonders beliebt sind derzeit vom Frühstück übrig gebliebene Pancakes mit Erdbeermarmelade), lese ich ihnen vor. Wenn sie aufgegessen haben, verkrümeln wir uns oft noch auf die Couch und lesen dort weiter, ganz gemütlich.
Diese wunderschön illustrierte Ausgabe von Nils Holgersson hat meine Tochter sich im Buchladen unseres Vertrauens für einen Teil ihres Geburtstagsgeldes ausgesucht. Eine gute Wahl! 


... und lese selbst:

In den Wochen nach meinem Geburtstag bin ich normalerweise ganz gut mit Büchern eingedeckt, die ich entweder geschenkt bekommen oder mir vom Geburtstagsgeld gegönnt habe.
Die Geschichte der Bienen und das Handlettering Watercolor Buch sind Geschenke meines Mannes, über die ich mich sehr gefreut habe. In zweiterem habe ich bisher nur geschmökert und mich an den schönen Illustrationen erfreut, den Roman habe ich tatsächlich in relativ kurzer Zeit ausgelesen. Die Geschichte der Bienen ist verwoben mit dem Leben dreier Personen, die in drei verschiedenen Jahrhunderten auf drei unterschiedlichen Kontinenten leben. Spannend, berührend und wichtig: Wir brauchen die Bienen so sehr und müssen sie schützen!
Tausend Geschenke von Ann Voskamp hat mir eine andere Kita-Mama überlassen. Es ist kein Buch, das ich in einem Rutsch lesen kann - vielmehr lese ich immer wieder ein paar Seiten und lasse mich beschenken: mit wunderschöner Sprache und wertvollen Einsichten, die langsam ins Herz dringen.
Was ich liebte hat mir meine liebste "Bücher-Freundin" empfohlen. Ich nahm es mit ins Krankenhaus und las es in (leider zu) wenigen Stunden durch. Und als ich fertig war, fing ich wieder von vorne an - weil ich kein anderes Buch dabei hatte UND weil ich irgendwie nicht aufhören wollte, es zu lesen. Keine leichte Lektüre (vor allem für ein Mamaherz), aber spannend und informativ und ergreifend.
Where'd you go, Bernadette ist eine weitere Empfehlung meiner Freundin (wir schicken einander hin und wieder Bücher, was ich ganz nostalgisch und wunderschön finde). Bisher bin ich noch nicht besonders weit, aber ich habe mich auf den ersten Seiten schon gut amüsiert und bin gespannt, wie es weitergeht mit Bernadette und ihrer Tochter Bee, die eine Reise in die Antarktik planen...
Und last but not least: Das Tagebuch von Frida Kahlo. Zugegeben, ich kann nicht mit allen Bildern der berühmten mexikanischen Künstlerin etwas anfangen, aber als Persönlichkeit interessiert sie mich sehr. Dieses Interesse hat sich nach der Lektüre ihres Tagebuchs (ich frage mich immer noch, ob das nicht eigentlich total indiskret ist!) noch vergrößert und sich in Respekt und Bewunderung gewandelt. Sie war eine Frau, die so viele (körperliche und seelische) Schmerzen ertragen musste, die sich aber nicht in den Schmerz zurückzog oder ihre körperlichen Leiden als Ausrede benutzte, untätig zu sein (was man auch sehr gut verstehen könnte). Vielmehr verlieh sie dem Schmerz künstlerisch Ausdruck, schuf ein beträchtliches malerisches Werk und engagierte sich politisch.
Die Art und Weise, wie Frida Kahlo ihr Tagebuch führte, hat mich sehr inspiriert und dazu geführt, dass ich nun nicht mehr "nur" in mein Tagebuch schreibe, sondern - so wie sie - auch darin zeichne und male und andere Ausdrucksformen für meine Gefühle und Erlebnisse ausprobiere.


... esse ganz gesund (bzw. versuche es zumindest)!
(leider nur ein etwas unscharfes Handy-Foto...)
Nach all der Partyvöllerei im August wurde es aber auch wirklich Zeit, wieder gesünder zu essen. Der Versuch, Gewicht zu verlieren, spielt dabei natürlich auch eine Rolle, aber ich habe vor allem gemerkt, dass es einfach gut tut, mehr Gemüse zu essen und weniger Brot und kohlehydratreiche Beilagen. Ja, ich glaube, das trifft es ganz gut: Ich esse einfach viel mehr Gemüse. Zum Mittagessen mache ich mir oft einen Salat (sehr gern mit Thunfisch, Ei, Avocado oder Feta) oder - jetzt im Herbst - eine cremige Karotten- oder Kürbissuppe. Oder ich stelle mir eine "Lunch Bowl" zusammen - die auf dem Foto habe ich nach einem Rezept in Veronika Pachalas Gesund kochen ist Liebe gemacht. Sehr lecker und vielfältig! Und abends esse ich ebenfalls Salat oder Rohkost und lasse das Brot entweder ganz weg oder ich reduziere die Menge auf eine Scheibe mit meinem Lieblingsbelag. Dafür ist dann noch ein Joghurt zum Nachtisch drin.
Das funktioniert ganz gut bisher, und auch die Kinder lieben es: Kürbis-Hummus mit Avocado und Karottenraspel aufm Brot - yummy!


... werde von meinem Wahlrecht gebrauch machen und mich darüber freuen!
Es hat mich schockiert, als ich neulich las, dass unter den Nichtwählern mehr Frauen sind als Männer. Wirklich, Ladies, das geht nicht! So lange kämpften Frauen dafür, endlich wählen zu dürfen und darin den Männern ebenbürtig zu sein, und nun werfen wir unser Wahlrecht einfach weg. Das finde ich schade - und gefährlich!
Ich jedenfalls werde am Sonntag wählen gehen, mit meinem Mann und meinen Kindern, und wir werden es zelebrieren. Wir werden die Demokratie feiern und von unserem Recht auf Mitbestimmung Gebrauch machen, ganz feierlich unsere Kreuzchen setzen und damit deutlich erklären, dass wir FÜR Menschlichkeit und Solidarität sind, FÜR Europa und den Schutz unserer Umwelt.
Und ihr geht hoffentlich auch alle hin, mit einem Lächeln im Gesicht!


... freue mich auf den Herbst und überlege schon, was wir alles machen werden!


Manche unter euch mögen den lauen Sommerabenden, saftigen Wassermelonen und schweißtreibenden Temperaturen hinterher trauern - ich nicht. Der Sommer ist schön, ja, und ich mag auch laue Sommerabende und Wassermelonen, aber wenn der Herbst kommt, dann freue ich mich immer ganz besonders. Auf Kürbissuppe und deftige Hausmannskost, auf Bastelprojekte und Stricknadeln, auf Lesen, Gesellschaftsspiele, Kerzenlicht und Gemütlichkeit zu Hause, auf Kastaniensammeln, Blätterrascheln und Pfützenplatschen, auf Thanksgiving, Erntedank und Abende mit Freunden... das wird schön, Leute! Wir machen es uns schön (und lecker), ganz bestimmt.

Habt einen wunderbaren September!





Mittwoch, 13. September 2017

Anstiftung zum kreativ werden


Der Satz aus meinem letzten Blogpost beschäftigt mich immer noch. Set your minds on the things above. So sehr, dass ich mir heute ein bisschen Zeit genommen habe, eine kleine Leinwand dazu zu gestalten.

Ich hatte Lust, meine Gelli Plate (bestes Ostergeschenk von meinem Liebsten!) zu verwenden, um Acrylfarbe auf die Leinwand zu drucken. Außerdem verwendete ich Strukturpaste und eine Schablone, zwei kleine Collagenelemente und ganz viele Punkte, Linien und blattförmige Doodles. Und natürlich Buchstabenstempel. Was würde ich nur ohne sie machen...

Habt ihr eigentlich Interesse an Journaling-Anleitungen oder ähnlichem? In letzter Zeit habe ich mir ein bisschen was angeeignet und könnte Techniken und Ideen weitergeben. Wenn ihr mögt.

Es dauerte relativ lange, bis das Bild fertig war, da Acrylfarbe und Strukturpaste trocknen mussten, also konnte ich zwischendurch Haushaltskram erledigen. Jetzt bin ich mit dem Ergebnis zufrieden - was nicht heißt, dass ich nicht doch noch kleine Veränderungen vornehmen werde.

Immer wieder bin ich erstaunt, was entsteht, wenn man ein bisschen Farbe auf eine Leinwand oder ein Blatt Papier aufträgt. Unzählige Entscheidungen, bewusst oder unbewusst, machen das Bild einmalig. Es könnte auch ganz anders aussehen! Erst recht, wenn du dieses Bild gemalt hättest und nicht ich.
Ich glaube, dass in jeder von uns solche Bilder stecken, die ans Licht kommen möchten - weil nur diese eine von uns genau dieses Bild malen kann!
Schönheit, die Gott in dich hineingelegt hat.
Worte, die nur du genau so schreiben kannst.
Taten, die Gott für uns vorbereitet hat, dass wir sie ausführen.
All das trägt zu Seiner Ehre bei,
all das vermehrt Seine Schönheit auf unserer Erde.

Wie wär's - schnapp dir heute Abend doch mal einen Bleistift oder einen Pinsel und mal drauf los. Oder schreib. Eine Geschichte oder ein Gedicht oder nur ein einziges Wort - in Schönschrift. Oder spiel ein paar Töne auf dem Klavier. Verzier einen Cupcake.
So wie nur du es tust. Zur Ehre Gottes.



Dienstag, 12. September 2017

Eine Frage - und eine Antwort


Am vergangenen Samstag hatten wir viel zu tun, denn unsere Tochter feierte ihren 4. Geburtstag mit drei Freundinnen aus dem Kindergarten nach - eine Prinzessinnenparty! Vormittags dekorierte und backte und organisierte ich, war immer in Aktion, bis sich, kurz nach dem Mittagessen, plötzlich ein kleines Zeitfenster für mich öffnete. Ganz unverhofft und wunderbar.

Da ich mir vorgenommen habe, häufiger kreativ aktiv zu sein (statt passiv kreative Inhalte zu konsumieren) und mir das Art Journaling als regelmäßige Tätigkeit anzueignen, schnappte ich mir mein Tagebuch, ein paar Aquarellfarben, Papierreste und Buchstabenstempel und legte los.

Ein Wanderlust2017-Prompt diente mir als Ausgangspunkt: "Ich stelle mir oft die Frage..." 
Ehrlich gesagt stelle ich mir ständig sehr viele Fragen. Zur Zeit kreisen sie wieder häufiger um meine persönliche bzw. berufliche Zukunft, aber ich fand keine passende Formulierung, die allen diesen Fragen gerecht wurde. Da fiel mir ein Zitat von Mary Oliver ein, eine Frage, die Teil eines Gedichtes ist:

Tell me
what is it 
you plan to do
with your one 
wild and precious
life?

Ja, das war eine gute Frage, sie traf den Nagel auf den Kopf.

Statt Acrylfarben (die wohl am häufigsten beim Art Journaling verwendet werden) entschied ich mich für meinen persönlichen Favoriten: Aquarellfarben. Ich musste nur aufpassen, dass die dünnen Seiten meines Tagebuchs nicht rissen... Dann klebte ich Papierstreifen und die Pfauenfeder (von einem Glanzbilderbogen!) auf.
Die einzelnen Elemente der Seite fügten sich ganz schnell und leicht zu einem Ganzen zusammen - ich glaube, das ist es, was man gemeinhin als flow bezeichnet. Ich war voll im flow! Es fühlte sich irgendwie "richtig" an und ganz nach mir, und ich spürte, wie meine Energietanks sich füllten.

Während ich die Worte aufstempelte (ich mag das so, weil es mich entschleunigt! Man stempelt viel langsamer als man schreibt, und das ist so schön, ja, meditativ, weil ich auf diese Weise die Worte viel bewusster setze) und über diese große Frage meines Lebens nachdachte, hörte ich plötzlich in meinem Kopf die Antwort: Set your mind on the things above. Trachtet nach dem, was droben ist und nicht nach dem, was auf Erden ist. (Kolosser 3,2)

Da hatte ich meine Antwort bekommen, vollkommen unerwartet, schnörkellos und klar. Es kommt nicht darauf an, großartige, außergewöhnliche Dinge zu tun - vielmehr geht es darum, die Prioritäten im Leben richtig zu setzen. Wenn die Perspektive stimmt und ich mich auf das konzentriere, was wirklich wichtig ist, dann lebe ich "richtig".
Ich muss nicht jede Sekunde meines Lebens auskosten und spektakulär ausleben (eine Ansicht, die mich, ehrlich gesagt, total stresst!), ich muss nicht wissen, was der gigantische Plan für mein Leben ist, nein: I set my mind on the things above.

Ich möchte mein Leben nach dem ausrichten, was Gott für wertvoll, richtig und gut erachtet, nach den Werten, die ewigen Bestand haben. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Gottes Wort und Menschenseelen die einzigen Dinge sind, die in Ewigkeit bestehen. Und ich glaube, dass das stimmt. Also lohnt es sich, darauf den Fokus zu setzen. Schätze im Himmel zu sammeln.

Dieser Satz hat mir Frieden geschenkt. Einen umkämpften Frieden, zugegeben, den ich immer wieder mal zu verlieren drohe, aber er ist mir ein Anker in stürmischen Momenten.
Wenn ich denke, dass ich ganz dringend arbeiten gehen und Geld verdienen muss, dann erinnere ich mich selbst daran: Set your mind on the things above. Es ist richtig, jetzt und hier für meine Familie da zu sein, Zeit zu haben für Menschen, die mich brauchen, seien es meine Kinder, Nachbarn, Freunde oder Fremde. Ich möchte lieben, begleiten, dienen, beten, helfen, segnen. Das tun, was Jesus uns vorgelebt hat.
Wenn die Ungewissheit der Zukunft mich quält und es mir schwer fällt, nicht zu wissen, was Gott für mich im Sinn hat, dann sage ich mir selbst: Set your mind on the things above. Gott hält die Zukunft in seiner Hand und ich kann ihm vertrauen. Er wird mich versorgen: Alles andere wird mir zufallen, wenn ich zuerst nach Seinem Reich und Seiner Gerechtigkeit trachte. Wenn ich im Kleinen treu bin, übe ich für die großen Dinge.
Wenn ich das Gefühl habe, dass andere mich für mein Zuhause-Bleiben verurteilen, dann beschützt mich dieser Satz: Set your mind on the things above. Was Menschen über mich denken, ist vollkommen irrelevant. Es ist sogar egal, was ich selbst über mich denke! Das, was zählt, sind Gottes Gedanken, und die sind gut. Er spricht sie über meinem Leben aus, und wenn ich ganz genau lausche, kann ich sie hören... Du bist mein geliebtes Kind, an dem ich Wohlgefallen habe.

Insgesamt saß ich an diesem Samstagmittag vielleicht 15 Minuten an meinem Schreibtisch, bevor die Partyvorbereitungen weitergingen und der Trubel begann. Aber diese 15 Minuten waren genug. Meine Reserven aufgefüllt. Ich hatte mich aktiv kreativ betätigt, eine Frage gestellt und eine Antwort erhalten.
Was will man mehr?








Montag, 4. September 2017

Unsere Rosenhochzeit


10 Jahre ist es nun schon her, dass mein Liebster und ich uns das Ja-Wort gaben. Wenn ich das irgendwo erzähle, werde ich eigentlich immer sofort nach meinem Alter gefragt und ernte überraschte Blicke - ja, ich war mit meinen 20 Jahren tatsächlich eine sehr junge Braut ;)
Vielleicht waren wir ein bisschen naiv und verrückt, dass wir uns so früh in das Abenteuer Ehe stürzten. Wir hatten uns eben jung kennen- und liebengelernt und waren uns sicher, den Rest unseres Lebens miteinander verbringen zu wollen. So einfach, so gut.

Unsere Hochzeit liegt nun 10 Jahre zurück, und in dieser Zeit hat sich sehr viel verändert. Wir sind zusammen erwachsen geworden, würde ich sagen. Als wir heirateten, lebten meine Eltern noch in einer Stadt am Rande des Schwarzwalds, und weil es uns organisatorisch einfacher erschien, feierten wir die Hochzeit dort und nicht in unserer Heimatstadt Berlin. Es war eine klassische Familienfeier mit einem eher geringen Freunde-Anteil unter den Gästen, Getränke und Essen zahlten unsere Eltern, mein Brautstrauß war weiß und rot. Die Freunde, die vor 10 Jahren mit uns feierten, spielen heute in unserem Leben keine so große Rolle mehr - das Leben geht weiter, Leute ziehen weg, Freundschaften verändern sich.

Wir beide vor 10 Jahren!

Als der 10. Hochzeitstag näher rückte, keimte in uns der Wunsch, diesen ein bisschen größer zu feiern als üblich. Vor ein paar Jahren waren wir auf einer Rosenhochzeitsfeier eingeladen und fanden diese Idee einfach gut. Wir feiern ja sowieso gerne - und dieser Anlass ist es doch wirklich wert, groß gefeiert zu werden!
Es war uns wichtig, unsere Ehe zu feiern und unsere Ehegelübde in einer kleinen Zeremonie vor den Freunden zu erneuern, die uns nun schon seit vielen Jahren begleiten und für uns als Familie wichtig sind. Und wir wollten dieses Fest so begehen, wie es zu uns passte und uns gefiel - unsere Hochzeit im Jahr 2007 war für unsere damalige Lebenssituation richtig und schön, aber wie gesagt: Inzwischen hat sich eben einiges geändert ;)

Also legten wir ein Datum fest, schickten Save-the-Date-Mails an unsere Gäste und ich machte mir Gedanken über die grundsätzliche Gestaltung der Feier. Schon seit einigen Jahren gehört die Farbkombination Blau-Orange zu meinen Lieblingen (es lebe der Komplementärkontrast!) - das Farbkonzept hatte ich also schon mal. Außerdem wollte ich möglichst vieles selbst machen und sehr persönlich gestalten. Das fing bei den Einladungen an und endete bei den Gastgeschenken.


Die Einladungstüte (Papiertüten in braun oder weiß sind einfach super vielseitig!)


Ursprünglich wollten wir unsere Rosenhochzeit in einem nahe gelegenen, sehr schönen Park feiern - als uns die Wettervorhersage einen Strich durch die Rechnung machte, verlegten wir die Party kurzerhand in unsere Wohnung. Die rund 20 Gäste passten auch gerade so in unser Wohnzimmer ;)
Zuerst war ich ein bisschen enttäuscht über diese Planänderung, letztlich war es aber besser so: Wir mussten nicht alles in den Park transportieren und konnten auch nach Sonnenuntergang weiterfeiern, wenn der Park schloss. Ich glaube, so war alles entspannter und passte genauso gut zu uns.
Ein weiterer Vorteil der "Wohnzimmerparty" war, dass ich mehr dekorieren konnte!





Die Girlanden habe ich ganz einfach selber gebastelt: Zuerst malte ich große Papierbögen total frei nach Lust und Laune mit Acrylfarben in blau, weiß und orange an. In einer zweiten Schicht trug ich Punkte, "love"-Schriftzüge und Rosen auf. Als alles getrocknet war, schnitt ich große Rauten aus, faltete diese an der breitesten Stelle und klebte die entstandenen Dreiecke an ein langes Stück Garn.




Die von uns selbst gekneteten Fimofiguren zierten vor 10 Jahren unsere Hochzeitstorte



 

Hauptsächlich aber bestand die Deko aus Blumen. Ich war sehr dankbar, dass es im Blumenladen noch so wunderschöne blaue Hortensien gab; die hatte ich mir nämlich sehr gewünscht (Gebetserhörung!). Die orange-gelben Rosen setzten schöne Akzente. Besonders schön fand ich auch die zarte Girlande aus weißen Herzen, die ich irgendwo gefunden hatte. Die spannten wir quer durch den Raum, und ein kleineres Stück klebte ich an das Bücherregal.


Mein wunderschönes Brautkleid habe ich all die Jahre in einer Box unter dem Bett aufbewahrt. Bisher konnte ich mich nicht davon trennen, und werde es wohl auch nicht mehr - es sei denn, meine Tochter möchte es vielleicht eines Tages tragen...
An sich ist es aber schade, dass dieses traumhafte Kleid von niemandem mehr bewundert wird, und so holte ich es zur Feier der Rosenhochzeit aus seiner Kiste und hängte es für alle sichtbar an den Schrank. Anziehen konnte ich es zwar nicht mehr (*hüstel*), aber dafür hatte ich ein anderes schönes Kleid, an dem ich die Blumenbrosche befestigte, die ursprünglich zu meinem Brautkleid gehörte. Das fand ich wirklich toll als Erinnerung!








Auch einen Brautstrauß bekam ich zu unserer Rosenhochzeit: mit blauer Hortensie, Kamille und gelb-orangen Rosen. Genau so, wie ich ihn mir gewünscht hatte!
Als mir meine liebe Freundin und Rosenhochzeitstrauzeugin dann noch die Haare gemacht hatte und ich fertig geschminkt und angezogen war, fühlte ich mich fast wie eine richtige Braut, ein bisschen so wie bei unserer Hochzeit damals!

by alixdesign axd



Ab 16 Uhr trudelten die Gäste ein und füllten unsere Wohnung mit Leben - und das Mitbring-Buffet mit ihren Gaben! Unsere Freunde haben mir damit die Vorbereitung wirklich sehr erleichtert, und zu einem entspannten und leckeren Fest beigetragen.
Mein Liebster eröffnete die Feier mit einer kleinen Rede beim Sektempfang: Wir freuten uns so sehr über jeden, der gekommen war, um diesen Tag mit uns zu begehen! Einige unserer Gäste kamen direkt vom Flughafen oder einem Sommercamp zu uns und nahmen einigen Stress auf sich, um dabei zu sein. Das bedeutet uns sehr viel und wir sind einfach nur dankbar, all diese Menschen in unserem Leben haben zu dürfen.

Da unser Gitarrenspieler sich ein bisschen verspätete, disponierten wir um und gingen gleich zur Rosenhochzeitstorte über! Wir hatten uns für unsere Lieblingstorte bei unserem Lieblingskonditor entschieden: Mousse-au-chocolat-Torte mit Himbeeren. Himmlisch! (Und diesmal waren unsere Namen auf der Torte auch richtig geschrieben ;)) Natürlich schnitten wir sie gemeinsam an - aller Augen waren darauf gerichtet, wer die Hand oben hatte...






Unsere Rosenhochzeit sollte aber nicht nur ein nettes Zusammensein mit Freunden sein, vielmehr wünschten wir uns auch eine kleine Zeremonie, mit Liedern, einer Andacht, Gebet und der Erneuerung unserer Ehegelübde. Dafür gestaltete ich ein kleines Programmheft in "unseren" Farben.



Das gemeinsame Singen empfand ich als besonders schön: Ein Freund aus dem Hauskreis begleitete uns mit der Gitarre und wir lobten alle zusammen unseren Gott, mit lauten, klaren, wunderschönen Stimmen, in unserem Wohnzimmer. 10 000 Reasons - so viele Gründe haben wir zu danken und zu preisen! Das waren sehr wertvolle, bewegende Momente an diesem Tag. Am liebsten hätte ich noch viel mehr Lieder gesungen...





Ein langjähriger Freund hielt uns eine kurze Andacht über den Vers, den wir uns vor 10 Jahren als Trauspruch ausgesucht hatten: Jeremia 29,11.
Wir wissen nicht, was die Zukunft bringt - aber wir wissen ganz sicher, dass Gott gute Gedanken über uns hat und dass er uns begleitet. In Ihm liegt unsere Zukunft und unsere Hoffnung - das schenkt uns Frieden.



Nach einem weiteren Lied waren Falko und ich dran: Wir hatten im Vorfeld jeder für sich Worte gesucht, die wir einander zusprechen wollten. Bei unserer Hochzeit waren wir einem vorgefertigten Ehegelübde gefolgt, nun sprachen wir unsere ganz eigenen Worte. Auch das war ein besonderer Moment - und es war so kostbar, ihn mit unseren Freunden zu teilen, sie als Zeugen unserer Versprechen zu wissen. Und da ich nicht wusste, was mein Mann mir zusprechen wurde, war ich zuerst natürlich total gespannt und aufmerksam - und dann dankbar und sehr gerührt.

Jetzt stellten wir uns in die Mitte des Zimmers, umringt von unseren Freunden, die für uns beteten und uns segneten. Was gibt es Besseres?

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Der "offizielle" Teil war nach einem Segenslied vorüber - nun wurde das Buffet eröffnet.
Meine tolle Rosenhochzeitstrauzeugin hatte sich außerdem etwas für uns einfallen lassen: Jeder Gast wurde gebeten, eine Gästebuch-Seite auszufüllen. Um die Sache einfacher zu gestalten, gab es vorgefertigte Fragen, die es zu beantworten galt: Seit wann und woher kennst du das Paar? Was schätzt du an ihnen? und Was wünschst du ihnen für die nächsten 10 Jahre?
Die ausgefüllten Seiten wurden von meiner Freundin schließlich zusammengebunden und uns überreicht. So viel Wertschätzung und Liebe in einem kleinen Buch ist wahrlich beglückend! Wir sind sehr gesegnet!




Auf dem Balkon wartete mein Schwager darauf, lustige Fotos der Gäste zu machen. Das ließen mein Rosenhochzeitsgatte und ich uns natürlich nicht entgehen :)

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Ein Highlight des Abends stand nun noch aus: Luftballons steigen lassen!
Das war nämlich die eine Sache, die ich an unserer Hochzeit damals vermisst hatte - und nun erfüllte mir meine Rosenhochzeitstrauzeugin den Wunsch (Danke, du Wunderbare!). An jeden Luftballon wurde eine Postkarte mit einem Gutschein geknotet, den der Unterzeichner einlösen muss, wenn die Karte vom Finder zu uns zurückgeschickt wird. Zwei Karten haben uns inzwischen erreicht, das ist wohl eine ganz gute Quote, habe ich mir sagen lassen ;)
Von unserem Balkon aus stiegen die Ballons in den bewölkten Himmel, und sie schafften es tatsächlich alle über die nahegelegenen Bäume und Hochhäuser hinweg. Das war auch für unsere Kinder ein besonderes Ereignis!

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Jetzt war die Party natürlich noch nicht vorbei - aber diejenigen, die schon gehen mussten, bekamen zum Abschied ihr Gastgeschenk. Das war mir ein paar Tage vor der Feier noch siedendheiß eingefallen! Gott sei Dank kam mir schnell eine Idee: Jeder Gast bekam ein selbstgemachtes Handlettering unseres Trauverses und zwei Samenbomben in einer bestempelten Butterbrottüte.
Die Samenbomben bestellte ich bei Die Stadtgärtner (über dawanda) - ich kann diesen Shop wirklich wärmstens empfehlen! Die Samenbomben waren super schnell bei mir, sodass ich die Gastgeschenke noch ganz entspannt fertig verpacken konnte.




Unsere Kinder stürzten sich begeistert ins Partygetümmel und blieben bis ganz zum Schluss dabei, als die letzten Gäste sich verabschiedeten und mein Mann, mein Bruder und ich uns ans Aufräumen machten. Ich denke immer wieder, wie glücklich und gesegnet unsere Kinder sind, dass sie in unserem Freundeskreis so geliebt werden! Genauso gesegnet wie mein Liebster und ich.

Müde und glücklich fielen wir ins Bett - was für ein wunderschöner, unvergesslicher Tag!

DANKE an alle, die dazu beigetragen haben.
Danke, Jesus, für die letzten 10 Jahre.
Danke, dass du auch in Zukunft immer bei uns bist.


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