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Montag, 3. Dezember 2018

3. Türchen



3. Türchen: Zum Nachdenken


Auch wenn man es sich heute mit all den Plätzchen, der opulenten Deko und der Weihnachtsmusik-Dauerbeschallung gar nicht mehr vorstellen kann: Der Advent war ursprünglich eine Fastenzeit, festgelegt für die Zeit zwischen dem Martinstag und dem Erscheinungsfest (Epiphanias).

Was macht dieser Gedanke mit dir - Advent als Fastenzeit?

Worauf möchtest du in diesem Advent ganz bewusst verzichten? 




Montag, 12. März 2018

Preach it, baby!


Das vergangene Wochenende war ein sehr aufregendes für mich, denn: Ich hielt gestern die Predigt in meiner Gemeinde.
Schon seit ein paar Wochen läuft bei uns ein Homiletik-Seminar, in dem wir lernen, wie man eine Predigt vorbereitet und hält, und in diesem Rahmen wagte ich mich dann auch an die Praxis. Ja, das war wirklich spannend und hat mich einiges an Nerven gekostet, wie ihr euch vorstellen könnt.

Heute bin ich erleichtert und dankbar, dass ich diese Möglichkeit hatte; dankbar auch für den wunderbaren Predigttext, über den ich sprechen konnte - und vielleicht bin ich gerade auch ein bisschen übermütig, indem ich euch verrate, wo ihr die Predigt (aktuell noch!) hören könnt, nämlich hier, auf der Startseite unserer Gemeinde-Homepage.

Ich habe selbst kurz reingehört und fand es einigermaßen furchtbar, aber so ist das ja meistens, wenn man die eigene Stimme plötzlich zu einem sprechen hört...

Für die, die lieber lesen und etwas vor Augen haben, ist hier die Predigt, leicht verändert, in Schriftform:


Lukas 5,12-16 Die Heilung eines Aussätzigen/ Die Berührung eines Unberührbaren

12 Und es begab sich, als er in einer der Städte war, siehe, da war ein Mann voller Aussatz. Als er Jesus sah, fiel er nieder auf sein Angesicht und bat ihn und sprach: Herr, willst du, so kannst du mich reinigen.
13 Und er streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will’s tun, sei rein! Und sogleich wich der Aussatz von ihm.
14 Und er gebot ihm, dass er’s niemandem sagen sollte. Geh aber hin und zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, wie Mose geboten hat, ihnen zum Zeugnis.
15 Aber die Kunde von ihm breitete sich immer weiter aus und es kam eine große Menge zusammen, zu hören und gesund zu werden von ihren Krankheiten.
16 Er aber entwich in die Einöde und betete.

1.  Der Unberührbare


Jesus ist in Judäa unterwegs und predigt dort in den Synagogen. Das ist seine Aufgabe, sein Auftrag, die gute Botschaft vom Reich Gottes überall zu verkünden. Er ist aber nicht nur bekannt für seine vollmächtigen Worte, sondern auch (vielleicht sogar vor allem) für seine Wundertaten, für seine Fähigkeit, jede Krankheit zu heilen. Davon hat auch der aussätzige Mann gehört, von dem wir im Text lesen. Seinen Namen kennen wir leider nicht.
Aber wir erfahren das bis dahin wesentliche Merkmal seiner Existenz, seiner Identität: Er war nämlich „voller Aussatz“.

Aussatz – im Griechischen steht hier das Wort „Lepras“, was aber nicht unbedingt bedeuten  muss, dass dieser Mann hier Lepra hatte. Es kann auch eine andere Hautkrankheit gewesen sein. Die Bibel ist kein medizinisches Fachbuch und es geht hier nicht um eine genaue Diagnose. Zu Zeiten Moses und auch zu Zeiten Jesu, waren nicht primär Ärzte für den Aussatz zuständig, sondern Priester. Gemäß 3. Mose 13 muss ein Mensch, der eine Auffälligkeit auf seiner Haut bemerkt, zum Priester gehen und sich vorzeigen. Der Priester entscheidet, ob es sich tatsächlich um Aussatz handelt. Wenn ja, ist dies eine niederschmetternde Diagnose!

In 3. Mose 13,43f steht: „Wer nun aussätzig ist, soll zerrissene Kleider tragen und das Haar lose und den Bart verhüllt und soll rufen: Unrein! Unrein! Und solange die Stelle an ihm ist, soll er unrein sein, allein wohnen und seine Wohnung soll außerhalb des Lagers sein.“

Ein aussätziger Mensch ist ein Ausgestoßener aus der Gesellschaft.
Diese Diagnose bedeutete das soziale Aus, Trennung von der Familie und dem sozialen Leben, Trennung von Beruf und Wohlstand.
Ganz abgesehen von dem körperlichen Leid, von den Schmerzen, dem Ekel, dem Gestank!
Und: Aussatz bedeutete Ausgeschlossenheit von religiösen Riten und Bräuchen.
Ein Aussätziger konnte nicht in die Synagoge gehen, um Texte aus der Schrift zu hören.
Ein Aussätziger durfte sich  nicht dem Tempel nahen, konnte auch keine Opfer darbringen, um sich von seinen Sünden zu befreien.

Damit ist Aussatz sehr viel mehr als „nur“ eine Krankheit: Wenn wir die ersten beiden Verse aufmerksam lesen, stellen wir fest, dass an keiner Stelle von einer „Krankheit“ oder von „Heilung“ die Rede ist.
Vielmehr bittet der Aussätzige Jesus darum, ihn zu „reinigen“. Jesus spricht: „Sei rein!“ und fordert ihn auf, die vorgeschriebenen Opfer zu seiner „Reinigung“ (wie sie in 3. Mose 14 beschrieben werden) darzubringen.

Aussatz bedeutet Unreinheit. Und das ist das eigentliche Problem – ein geistliches Problem.
Unreinheit – das bedeutet in der Bibel zunächst die Unfähigkeit, kultische Handlungen zu vollziehen (also konkret Opfer darzubringen). Unreinheit bedeutet aber auch die Befleckung mit Sünde – also die Unfähigkeit zur Beziehung mit Gott.
Reinheit dagegen ist ein Aspekt von Heiligkeit: Gott als ein heiliger Gott forderte sein Volk dazu auf, heilig zu sein und alle Unreinheit aus seiner Mitte zu verbannen.

Als „unrein“ galt nicht nur ein aussätziger Mensch (wobei dies die ernsteste Form der Unreinheit war) – auch die weibliche Periode, der männliche Samenerguss außerhalb der Scheide oder Eiter machten einen Menschen unrein, sowie die Geburt eines Kindes, der Verzehr unreinen Fleisches und das Berühren eines toten Tieres oder Menschen. Man kann sich als Mensch der Unreinheit eigentlich gar nicht entziehen.

Und schließlich: das Berühren eines unreinen Menschen macht unrein.
Unreinheit ist ansteckend, ist übertragbar. Deshalb musste der Aussätzige sich von den „Reinen“ fernhalten, um sie nicht mit seiner Unreinheit zu infizieren.

Ein Aussätziger ist ein Unberührbarer.
Wie furchtbar!

Wir lesen, dass der Betroffene in unserer Geschichte „voller Aussatz“ war – das bedeutet wahrscheinlich, dass er schon seit langer Zeit an Aussatz litt. Wir wissen nicht, wie viele Jahre er schon so leben musste: Außerhalb des Ortes, ausgeschlossen vom gesellschaftlichen Leben, allein, arm, leidend, unberührt.
Verschiedene (unmenschliche!) Experimente mit Säuglingen, die in der Menschheitsgeschichte durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass Kinder, die ohne Zuwendung, ohne Zusprache und ohne liebevolle Berührung aufwachsen, sterben. Wir Menschen brauchen das zum Leben, so wie wir Nahrung und Sauerstoff brauchen.

Der Mensch, dem Jesus hier begegnet, war – wenn wir es ganz drastisch formulieren – schon so gut wie tot. Vollkommen abgeschnitten vom Nötigsten: von menschlichem Kontakt, von Zuwendung, Liebe und Berührung.
UND: völlig abgeschnitten von Gott. Die einzige Möglichkeit, die einem Menschen zu seiner Zeit blieb, um sich Gott zu nahen und um Vergebung zu erlangen, war ihm verwehrt. Und das seit vielen Jahren.

Doch dann hörte er: Jesus ist in der Stadt!
Da durfte er ja eigentlich nicht hin.

Er muss sehr verzweifelt gewesen sein. Aber er sah seine Chance auf ein neues Leben, und ergriff sie. Er warf sich Jesus vor die Füße und bat ihn voller Glauben darum, ihn rein zu machen. Ihn zu erlösen, ihn neu zu machen.


2. Die Berührung


Perspektivwechsel: Jesus.
Wir wissen nicht, was er gerade tat, als der Aussätzige sich ihm näherte. Ob er allein war oder von Leuten umringt. Wir sehen hier nur ihn und einen schrecklich entstellten Menschen, mit zerrissenen Kleidern, losem Bart, wirren Haaren, der sich ihm vor die Füße wirft. Ein schlimmer Anblick.
Lukas beschreibt nicht, was Jesus in dem Moment fühlt, er konzentriert sich auf das äußerlich Sichtbare. Bei Markus lesen wir von dieser Begebenheit bereits im 1. Kapitel. Er schreibt: „Und es jammerte ihn“.

Jesus wendet sich nicht ab, er schüttelt sich nicht vor Ekel, er scheucht den Mann auch nicht weg, von wegen: „Weißt du denn nicht, was im Gesetz steht – dass du eigentlich nicht hier sein darfst? Hast du überhaupt ‚unrein, unrein‘ gerufen? Widerlich, sowas!“

Jesus hat Mitgefühl.
Der Unberührbare berührt ihn tief in seinem Innersten.

Und das berührt mich.
Noch bevor Jesus etwas Sichtbares tut, passiert etwas. Er bringt dem Aussätzigen etwas entgegen, was dieser schon lange nicht mehr erlebt hat: Hier findet bereits Beziehung statt, Kontakt, Nähe, Zuwendung.

Jesus heilt den Mann nicht, weil er seine Ruhe haben will, weil er sich der Situation schnell entziehen will. Vielmehr: Jesus lässt sich berühren. Jesus leidet mit. Jesus lässt die Nähe zu und überwindet die erste Barriere. Aussatz und Berührung schließen sich eigentlich vollkommen aus.
Nicht bei Jesus.

Jesus lässt sich berühren – und berührt nun den Unberührbaren: Er streckt allen Ernstes die Hand aus und fasst den Mann an! Mit Aussatz und Dreck und allem. Ohne Ekel, ohne Widerwillen, ohne Gewalt. Voller Liebe.

Jesus hätte den Aussätzigen nicht berühren müssen. Sein Wort, ein Gedanke hätte genügt. In den Evangelien lesen wir auch von „Fernheilung“ – da hat Jesus einen Kranken geheilt, der nicht einmal vor ihm stand. Jesus berührt nicht jeden Kranken, den er heilt, aber er tut es häufig. Und auch hier wird die Berührung explizit erwähnt.

Warum?
Ich glaube, dass es hier tatsächlich die Berührung Jesu ist, die den Mann heilt.
Die Berührung wirkt zweifach: Zum einen vertreibt die Berührung den Aussatz. Wir lesen: „Sogleich wich der Aussatz von ihm“. Fast, als wäre von einer Person oder von einem Dämon die Rede. Der Aussatz, die Unreinheit, wird personifiziert, und Jesus treibt sie aus. Mit einer sanften Berührung. So mächtig ist er!
Zum anderen überwindet Jesus mit seiner Berührung die Barriere, die der aussätzige Mensch selbst niemals hätte überwinden können. Jesus berührt nicht nur den Körper, der so lange keine liebevolle Berührung mehr gefühlt hat; seine Hand reicht bis hin zur Seele, bis zum Herz dieses totgleichen Menschen und macht ihn wieder lebendig.

Und: Jesus durfte diesen Menschen eigentlich nicht berühren – das war verboten!
Unreinheit ist ansteckend, haben wir gehört – darum mieden die Frommen auch alles, was sie hätte verunreinigen und vom Gottesdienst ausschließen können. Hat Jesus keine Angst davor, sich unrein zu machen?

Im Gegenteil. Bei Jesus funktioniert es genau umgekehrt: Nicht er wird unrein, sondern der Unberührbare, der Unreine wird rein! Das kann nur Jesus.

Nur Er konnte diese Barriere überwinden.
In den drei Jahren seines Wirkens überschritt er immer wieder real existierende Grenzen: zwischen Mann und Frau, zwischen Jude und Heide, zwischen Erwachsenem und Kind, zwischen Reinem und Unreinem –
und schließlich auch die Grenze zwischen Gott und Mensch, schon durch seine Geburt.

Und als er dann, als seine Zeit gekommen war, am Kreuz für uns starb, vollendete er alles, nahm endgültig alles Trennende weg.

Er identifizierte sich so sehr mit den Ausgestoßenen, den Unberührbaren, dass Er selbst ein Ausgestoßener, ein Unberührbarer wurde: Ein Verfluchter, ein von Gott Getrennter, der, der alle Schuld der Welt auf sich trägt. Er wird ein Unreiner, weil er uns so unendlich liebt.
An Karfreitag wird Realität, was im Buch Jesaja angekündigt wurde: „Durch seine Wunden sind wir geheilt“.







3. (Un)berührt?

Jesus berührt einen Unberührbaren – was bedeutet das für uns? Wo bin ich in dieser Geschichte? Mit wem identifiziere ich mich? Stellen wir uns das ruhig einmal vor.

Möglicherweise sehe ich mich selbst als der Aussätzige: Nicht wortwörtlich, nicht medizinisch gesehen, vielmehr im übertragenen Sinn: ausgeschlossen, isoliert, unfähig zur Beziehung mit Gott oder meinen Mitmenschen?
Weil da etwas ist, das mich trennt – weil ich etwas an mir habe, das ich nicht loswerde?
Schuld, Scham, alte Verletzungen? Trage ich etwas schon so lange mit mir herum, dass ich mich innerlich ganz taub und fast wie tot fühle? Ist mir schon lange niemand mehr nah gekommen, hat mich schon lange niemand mehr wirklich berührt? Habe ich mich vielleicht schon selbst daran gewöhnt und denke: Da kann man sowieso nichts mehr machen, ich kann mich nicht ändern...?

Dann kann ich mich genauso wie der aussätzige Mann vor Jesu Füße werfen und ihn bitten, mich rein zu machen, mich zu berühren und mir neues Leben zu schenken.

Jesus hat ja ALLES dafür getan, dass der Weg zu Gott für mich frei ist. Für ihn gibt es keinen hoffnungslosen Fall. Keine Schuld ist zu groß, keine Verletzung zu tief oder zu alt, kein Mensch zu eklig oder unwürdig, als dass seine Liebe nichts ausrichten könnte.
Jetzt, in der Passionszeit, können wir diese Wahrheit wieder neu entdecken und für uns persönlich in Anspruch nehmen.

Ja, wer bin ich in dieser Geschichte?
Wenn ich mich nicht mit dem Aussätzigen identifiziere – vielleicht bin ich jemand, der dabei steht und das Geschehen beobachtet?
Jemand, der sich erschreckt und ekelt und sich abwenden will. Jemand, der sich im Grunde wünscht, auch so handeln zu können, so voller Zuwendung und Liebe?

Wenn ich hier sehe, wie Jesus agiert, wie er diesem entstellten Menschen begegnet, dann werde ich mir meiner eigenen Hartherzigkeit bewusst, meiner Unfähigkeit zur Liebe.
Wir haben es wohl selten mit solchen „harten“ Fällen zu tun wie Jesus hier. Aber wie schwer fällt es mir, der einsamen aber nervigen Nachbarin nicht auszuweichen und ihr wirklich zuzuhören! Wie gehe ich mit dem Obdachlosen um, der mich in der S-Bahn anbettelt? Schaue ich ihm ins Gesicht, suche ich das Gespräch, lade ich ihn zum Essen ein? Und zu welchen Menschen suche ich den Kontakt – die, von denen ich insgeheim etwas erwarte, die Interessanten, Angesagten – oder mit den Schwierigen, den Langweiligen, den „Problem-Bären“?

Ich bin – aus mir allein heraus – nicht fähig zu einer solchen Liebe, die sich wirklich berühren lässt und dann die Hand ausstreckt, um liebevoll zu berühren. So wird mir, die ich eigentlich nur als passive Beobachterin dieser Szene beiwohne, bewusst, dass auch ich Erlösung und Reinigung brauche, so wie dieser Aussätzige! Da gibt es auch in meinem Herzen so vieles, das mich trennt, von Gott und meinen Mitmenschen:
Vorurteile, Bitterkeit, Bequemlichkeit, Angst, Ignoranz, auch Ekel, Lieblosigkeit…

Dass es mich manchmal gar nicht mehr berührt, was mit anderen Menschen los ist, welche Not mich umgibt, das ist mein Aussatz, meine Krankheit, mein Bedürfnis nach Erlösung.

Die gute Nachricht ist: Auch dafür ist Jesus am Kreuz gestorben!
Auch mich kann – und will – er  reinigen, er kann mein Herz berühren und es wieder empfindsamer machen. Er kann – und will – mich erlösen von meiner Lieblosigkeit, von meinem harten Herz.

Aus eigener Kraft ist es unmöglich, es Jesus gleich zu tun.
Aus eigener Anstrengung heraus konnte der Aussätzige sich nicht reinigen, das war vollkommen unmöglich. Wie froh und aus tiefstem Herzen dankbar bin ich, dass ich nicht so bleiben  muss, wie ich bin! Dass ich mich Jesus vor die Füße werfen kann und Er mich berührt.

Wir sind herausgefordert, uns dem auszusetzen: unserem Aussatz, unserer Krankheit, wie auch immer sie aussehen mag, ob sie äußerlich sichtbar oder tief in unserem Herzen verborgen ist.
Das ist hart. Wir möchten uns selbst nicht so sehen und uns schon gar nicht so vor anderen zeigen. Wir möchten nicht bedürftig sein, auch nicht als hartherzig oder lieblos bezeichnet werden.

Es erfordert Mut, unseren eigenen Zustand zu erkennen und uns an Jesus zu wenden!
Hier kann uns der Aussätzige ein Vorbild sein. Er wusste, dass er nur diese eine Chance hatte, dass es nur diesen einen Weg für ihn gab, wieder rein zu werden. Er ging zu dem einzigen, der ihm helfen konnte. Dazu sind wir genauso eingeladen!


Das Lied There Are no outsiders von Rend Collective hat mich während der Predigtvorbereitung begleitet, weil es einfach so gut passt: Bei Jesus gibt es keine Ausgestoßenen, keine Außenseiter, keine Unberührbaren! Am Ende der Predigt ließ ich es vorspielen und lud dazu ein, das Lied zum eigenen Gebet werden zu lassen.

Amen.


Donnerstag, 1. März 2018

Monatsspruch März



Jesus Christus spricht:
Es ist vollbracht!

Johannes 19,30



Wir befinden uns gerade mitten in der Fastenzeit - der Monatsspruch für März weist uns schon auf das große Finale hin: Jesus gibt sein Leben für unsere Erlösung.
Jahr für Jahr birgt die Fastenzeit für mich die Herausforderung, mich dieser so zentralen und damit oft gehörten Geschichte, dieser absolut essenziellen Tatsache wieder neu zu nähern und mich davon berühren zu lassen. Jesus starb für mich! Er hat es vollbracht! Er ist auferstanden! Ich bin frei!


Im letzten Jahr diente mir ein Passions Art Journal dazu, mich auf kreative Weise mit dem Opfer Jesu auseinanderzusetzen (übrigens lag heute die neuste Ausgabe der Zeitschrift Faszination Bibel in unserem Briefkasten, mit einer Bilderstrecke meines Passions Art Journals!).
2018 hat Gott sich offenbar entschieden, mich zu überraschen und mir die Bedeutung der Passion auf eine Weise nahezubringen, auf die ich selbst nicht unbedingt gekommen wäre: Durch die Lektüre des 2. und 3. Mose-Buchs.

Im Rahmen unseres Hauskreis-Projektes "In einem Jahr durch die Bibel" stieß ich unweigerlich (und ehrlich gesagt etwas vorurteilsbehaftet...) auch auf das Buch Levitikus. Ich erwartete mir nicht sonderlich viel von den Texten, die mit unserem Glaubensleben heute so wenig zu tun zu haben scheinen: Weder halten wir unsere Gottesdienste in der "Stiftshütte" ab, noch bringen wir Tieropfer dar oder wandern in einer bestimmten Reihenfolge durch die Wüste. Also einfach hinter mich bringen bis es wieder spannender wird, dachte ich.

Aber wie gesagt: Gott hatte vor, mich zu überraschen, mir Wahrheiten und Wunder vor Augen zu malen, wo ich sie nicht zu suchen hoffte.

Zuerst: die Stiftshütte.
Das Zelt "der Begegnung", die "Wohnung" Gottes bei seinem Volk. Das fand ich schön.
Gott möchte seinen Menschen nahe sein, er sucht die Gemeinschaft mit ihnen. Und was für ein wunderbarer Ort, voller Prunk und Kunst und Schönheit (ich fand es unheimlich wertschätzend und ermutigend, dass Gott extra Künstler beruft und befähigt, für ihn sein Zelt zu bauen und auszustatten!).
Aber: Die Stiftshütte ist kein Gottesdienstraum, wie wir ihn heute kennen. Sich Gott wirklich nähern - das konnte eigentlich  nur Mose, und der Hohepriester, unter ganz bestimmten Voraussetzungen.
Der "Gnadenthron" ist der Ort, an dem Gott Mose begegnen will (2. Mose 25,22) - dieser Gnadenthron befindet sich allerdings im Allerheiligsten, in einem mit Vorhängen abgetrennten Bereich, zu dem kein Normalsterblicher Zutritt hat. Es wäre lebensgefährlich, sich Gott auf diese Weise nähern zu wollen!
In den ersten Büchern der Bibel empfinde ich eine starke Spannung zwischen einem sich offenbarenden, nähe-suchenden und einem unendlich heiligen, furchtbaren, letztlich doch fernen Gott.

Und dann: das Opfer.
Es wird genau beschrieben, welche Opfer die Israeliten in welcher Situation auf welche Weise darbringen sollen. Wie viele und welche Tiere müssen geopfert werden, welche Reinigung ist nötig, wie wird das Opfer vorbereitet und dargebracht? Mir erscheint diese Praxis aufwändig und grausam.
Aber anstatt einfach darüber hinwegzulesen und die ekligen Passagen hinter mich zu bringen, schaute ich genau hin und sah zwischen den Zeilen: Jesus.

Die Sünde ist schlimm! Das vergesse ich tatsächlich manchmal. "Schwamm drüber!" geht nicht.
Vergebung ist keine Kleinigkeit: Ohne Blutvergießen ist keine Vergebung möglich (3. Mose 17,11 und Hebräer 9,22)! Vergebung kostet. Sie kostet so viel! Sie kostete so viele Tiere das Leben - und letztlich war das nicht genug. Wieder und wieder mussten Opfer gebracht werden, für jede neue Schuld, für jedes Vergehen.

Das führten mir die Texte vor Augen: Das Bewusstsein, dass Gott unendlich heilig und meine Sünde schlimm ist. Eigentlich könnte ich mich ihm nicht nahen. Da wäre dieser Vorhang, und kein Durchkommen. Da wäre dieses Tier und sein Blut, und es wäre nicht genug - niemals.

Dankbarkeit durchströmt mich. Das Verlangen nach Anbetung: So groß ist unser Gott! So heilig, so gerecht, so voller Liebe.

Jesus hat das alles getan, er hat erfüllt, was die Opfertiere nicht konnten.
Er ist mehr wert als alle Opfertiere der Welt. Sein Blut ist genug. Für alle Zeit. Für alle Menschen. Für jede Schuld. Auch für meine.

In der Vorbereitung für den Hauskreis studierten mein Mann und ich das Bibellexikon, schlugen unsere Bibeln auf und blätterten vor und zurück und versuchten, den Sinn Seines Todes zu greifen. Wir wollten diese allumfassende Bedeutung für uns verstehen und sie auch den Hauskreis-Teilnehmern bewusst machen.

Erst da begriff ich, dass Jesus wirklich alles ist:
Er ist das Opfertier, das Lamm, das sich freiwillig und ohne Kampf für uns gegeben hat.
Das perfekte, tadellose, reine, heilige Opfer, das genügt.

Und er ist der Hohepriester, der das Opfer darbringt, der der Mittler ist zwischen Gott und Mensch.
Jesus ist der einzig wahre Hohepriester, da er sich nicht erst selbst von Sünden reinigen muss - er ist ja ohne Schuld, er ist ja selbst Gott.
Er ist der Hohepriester, der das Stirnblatt trägt "Heilig dem Herrn" (2. Mose 28,36), der unsere Namen auf seinen Schultern trägt und Gott permanent an uns erinnert (2. Mose 28,12).
Er ist der Hohepriester, der mit uns in unserer Schwachheit leidet und uns vollkommen versteht (Hebräer 4,15).

Und schließlich ist Jesus der Gnadenthron, das Allerheiligste, zu dem wir nun jederzeit kommen können, um Gnade und Hilfe zu empfangen (Hebräer 4,16) - er ist "das Horn des Heils" (Psalm 18,3), an dem wir uns festhalten dürfen.
In dem Moment, als Jesus starb, zerriss der Vorhang im Tempel mittendurch: Das Allerheiligste stand nun allen offen, weil Jesus uns der Gnadenthron geworden ist. Der absolut heilige Gott, dem wir uns von uns aus nicht nähern können, gibt alles - gibt sich selbst - um uns nahe zu sein.
Dies ist ein Geheimnis, das ich nur bruchstückhaft verstehe... aber es ist mir unendlich wunderbar und wertvoll geworden. Ein Schatz in meinem Herzen.

Gefunden an einem unwahrscheinlichen Ort, ganz ohne graben...


Ich weiß nicht, wie du diesen Text liest. Ob die Begeisterung, mit der ich diese Zeilen schreibe, dich erreicht; ob du vielleicht gelangweilt bist von (scheinbaren?) Allgemeinplätzen, ob du dich möglicherweise schuldig fühlst, weil das Wunder dich gerade nicht so berührt, wie du es dir wünschst. Ich kenne das.
Wir können das nicht "machen", dass eine biblische Wahrheit uns ins Herz trifft und etwas bewegt. Manchmal passiert das, ganz ohne unser Zutun, ohne eigene Anstrengung oder Leistung. Und dann wieder, viel zu lange, nicht. Oft passiert rein gar nichts. Denken wir.

Gott hat mich überrascht. Er hat mich erwischt, hat mich ins Herz getroffen, und ich hatte ihn nicht mal darum gebeten. Zumindest nicht konkret.

Aber das dürfen wir: Wir dürfen ihn bitten, wir dürfen bereit sein, wir dürfen fragen und die Herzensaugen offen halten.

Und dann stolpern.
Über diesen einen Satz, dieses eine Wort.
Dann stehen bleiben,
innehalten,
zulassen, was passiert.
Hören, was Gott sagt.
Spüren, was er in meinem Herzen gerade macht.

Und darauf reagieren:
erkennen,
weinen,
bekennen,
danken,
jubeln,
lachen,
loben,
umkehren,
handeln,
lieben,
immer mehr lieben.
Und mit anderen teilen,
was Gott getan hat.
Ganz überraschend und liebevoll und wunderschön,
wie es so seine Art ist. 




Der Monatsspruch erinnert mich daran:

Es ist vollbracht.
Das Opfer ist gebracht - er bringt Erlösung.

Es ist erledigt.
ERledigt.
Er allein hat es getan, für uns alle.

Es ist vollbracht.
Voll und umfassend und ganz.

Es ist erledigt.
Das gilt mir heute und für alle Zeit.

Am Kreuz
hat er es für uns vollbracht.



Wenn du möchtest, kannst du dir auch dieses Monatsvers-Lettering speichern und in A4 (oder kleiner) ausdrucken. Vielleicht magst du es gut sichtbar bei dir Zuhause aufhängen, oder es in dein Tagebuch kleben, oder es für eine Seite in deinem Art Journal verwenden?
Ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn du mein Handlettering auseinanderschneidest, es beklebst oder bemalst oder sonst wie kreativ "behandelst" ;-) Du darfst es auch gern mit anderen teilen (am liebsten natürlich mit dem Hinweis, wo du es her hast und wer es gemacht hat), darüber würde ich mich freuen!

Ich wünsche dir eine gesegnete Fastenzeit: Dass Jesus dir begegnet, an völlig unwahrscheinlichen Orten, auf unglaubliche Art und Weise, mit seiner überirdischen Liebe.

Lass dich überraschen, berühren und ins Herz treffen von unserem guten Gott!





Donnerstag, 22. Februar 2018

Beständig in der Fastenzeit


Anders als in den letzten Jahren habe ich mir für diese Fastenzeit nichts Besonderes vorgenommen. Keine Vorhaben, kein kreatives Projekt, kein Verzicht. Es spukten schon ein paar Gedanken in meinem Kopf, und ich habe auch einen Tag aufs Mittagessen verzichtet, aber irgendwie habe ich gerade nicht die Kraft dafür, bringe keine Kapazitäten auf für ein weiteres "du musst".
Ich bin sowieso schlecht darin, Dinge durchzuziehen... und meistens will ich einfach zu viel auf einmal.

Ganz ohne Input geht es aber doch nicht in der Fastenzeit (und ich überlege auch, wie wir die Fastenzeit als Familie, für die Kinder gestalten können, gerade zum Ende hin), deshalb habe ich mir (wie auch 2017 schon) das Fasten-Workbook von Anne gekauft, zum Thema Beständigkeit. Und da bin ich auch ganz beständig dran, muss ich sagen ;-)

An Zielen beständig dran bleiben - da fällt mir spontan das Thema Gewicht ein, aber wie ich schon sagte, ich habe dafür gerade keine Kraft. Es gab Zeiten, da war das anders und ich brachte eine (für mich) erstaunliche Selbstdisziplin auf, aber jetzt nicht. Es geht nicht alles, heute.
Ist euch eigentlich aufgefallen, dass ich mir für dieses Jahr gar nichts besonderes vorgenommen habe? Zumindest gibt es keinen Blog-Post 18 für 2018 oder sowas. Ich bin müde geworden in dieser Hinsicht. Ich glaube nicht mehr wirklich daran, dass sich etwas ändern kann bei mir. Traurig, aber wahr.
Auf der einen Seite mag ich mir nichts mehr vornehmen, weil ich sowieso nicht daran glaube, es zu schaffen - andererseits möchte ich auch nicht immerzu weitermachen wie bisher, weil ich ja merke, dass gewisse eingeschliffene Verhaltensweisen mir nicht gut tun. Ein Dilemma.

Ganz ohne Ziele bin ich aber auch 2018 nicht.
Wir im Hauskreis haben uns ja vorgenommen, die Bibel komplett durchzulesen und ich bin richtig gut dabei! In den letzten zwei Monaten gab es einen einzigen Tag, an dem ich mein tägliches Pensum nicht geschafft habe, ansonsten habe ich wirklich jeden Tag die drei vorgegebenen Texte gelesen.
Diese Routine in Kombination mit dem Leseplan (täglich ein Psalm(teil), sowie ein Text aus dem Alten und aus dem Neuen Testament) ist für mich sehr wertvoll und ich erlebe, wie Gott mir die Augen öffnet und mir so viel deutlich wird! Nichts, von dem, was ich lese, ist mir unbekannt oder wirklich "neu", und doch kommt es mir immer wieder so vor, als würden mir Schuppen von den Augen fallen: Was Jesu Tod für mich und uns alle bedeutet, wie unendlich groß sein Opfer ist, wie umfassend unsere Erlösung!
Ich erlebe wieder ganz neu, dass ich Gott einfach nur loben möchte für das, was ich da gerade gelesen habe! Eine sehr erfrischende und belebende Erfahrung, gerade in dieser Fastenzeit.

Das Fasten-Workbook integriere ich in meine tägliche Bibellese, indem ich im Anschluss an den Bibeltext noch den im Workbook angegebenen Vers lese und bearbeite. Das funktioniert für mich gerade sehr gut und ich bin zuversichtlich, weiterhin so dranbleiben zu können.

Mein zweites Vorhaben für dieses Jahr gestaltet sich weitaus schwieriger und steiniger: Mein eigenes kreatives Business. Ich hatte ja keine Ahnung!
Eigentlich gibt es für mich fast jeden Tag einen Moment, an dem ich aufgeben will.
Wahrscheinlich hatte ich es mir viel zu einfach vorgestellt (so wie das meine Art ist - ich denke immer, "das mach ich jetzt mal schnell". Ha ha!), es mir in rosaroten Farben ausgemalt ohne die Arbeit und die Investition zu sehen, die dahinter stecken.

Im Januar war ich ganz eifrig bei der Sache, habe Produkte erstellt, die ich anbieten möchte und mir überlegt, in welche Richtung ich mit dem Shop gehen will. Damit bin ich im Großen und Ganzen fertig, wobei mir immer wieder "noch viel bessere" Ideen kommen und ich alles Mögliche verwerfe...
Als Teenager habe ich mal einen DISG-Persönlichkeitstest gemacht und mir wurde dabei ein stetiges und gewissenhaftes Wesen attestiert. Ich glaube, das stimmt so nicht. Je älter ich werde, desto mehr scheinen aber die initiativen Anteile in mir die Kontrolle zu übernehmen: Ich sprudele nur so vor Ideen und Plänen und Gefühlen - aber wenn es an die Umsetzung geht, möchte ich mich am liebsten verdrücken und das andere für mich machen lassen (bzw. meinen Mann...). Es ist schon interessant, was alles in uns steckt und wie wir uns entwickeln!

Jetzt, im Februar, werde ich vollends mit der Realität konfrontiert: Es mangelt mir an allem. Ich habe z.B. nicht die technische Ausrüstung, meine Handletterings und Illustrationen (die ich als Postkarten und Prints anbieten möchte) zu digitalisieren. Da muss ich erst recherchieren, aufrüsten, investieren - und ganz viel lernen. Wie man vernünftig ausgeleuchtete Fotos macht, zum Beispiel. Und wie man Adobe Illustrator bedient. Ich hab wirklich keine Ahnung.
Gerade habe ich das Gefühl, eher Rückschritte zu machen als vorwärts zu kommen.
Und am liebsten möchte ich gar nicht, dass mich irgendjemand auf das Thema anspricht, damit nur niemand merkt, wie stümperhaft ich das Ganze angehe. Peinlich!

Und doch - so oft ich auch daran denke und hinschmeißen will: Ich tue es nicht. Ich gebe nicht auf. Ich kämpfe mich vorwärts, Millimeter für Millimeter. In winzigen Babyschritten nur geht es voran. Aber immerhin voran.
Mir ist klar, dass kaum jemand diese Anstrengungen sieht, all die Arbeit und Stunden und Tränen und Schweiß, die in so einem Business stecken (Anne, du hast echt meinen vollen Respekt!). Niemand weiß, wie dieser Weg aussieht, bis er ihn selbst geht. Und ich bekomme mehr und mehr eine Ahnung davon.
Trotzdem, ich gehe weiter. Weil ich es wirklich will.

Ich habe mich für diesen Weg entschieden, weil meine Prioritäten derzeit bei meinen Kindern bzw. unserer Familie und meiner Kreativität liegen. Ich möchte flexibel sein, um unseren Alltag möglichst stressfrei zu gestalten, um für die Kinder da zu sein und für die, die mich sonst brauchen. Wenn mein Sohn krank ist, kann ich ihn ganz unkompliziert zu Hause lassen. Urlaube müssen wir nur bei einem Chef einreichen, nämlich bei dem meines Mannes. Ich kümmere mich um den Haushalt, sodass die Wochenenden frei für andere, schönere Dinge sind.
Und ich kann das tun, was ich am allerliebsten tue: Malen, Zeichnen, Schreiben, kreative Techniken ausprobieren, mich künstlerisch weiterbilden. Ich kann die Gaben, die Gott mir geschenkt hat, einsetzen, um andere zu ermutigen, zu erfreuen und zu inspirieren. Und damit irgendwann auch Geld verdienen.

Das ist es, was mich weitermachen lässt - was mir hilft, beständig dran zu bleiben, auch wenn es schwierig wird: Ich mache mir bewusst, warum ich mich für diesen Weg entschieden habe. Und ich lebe von der Vorstellung, wie es einmal sein wird, wenn ich alle diese Schwierigkeiten überwunden habe.
Und Annes Workbook hilft mir auch dabei! Ich kann es von Herzen empfehlen.


Was auch immer ihr euch vorgenommen habt (oder eben nicht) - ich wünsche euch eine gesegnete Fastenzeit und Beständigkeit in allem, was wirklich wichtig ist!
Ich sammle weiter beständig die Steine auf, die ich auf meinem Weg finde. Daraus werde ich ein schönes Schloss bauen können!



Rocks in my path? I keep them all. 
With them I shall build my castle.
Nemo Nox









Mittwoch, 19. April 2017

Unsere Osterzeit


Hallo, ihr Lieben, hier bin ich mal wieder! Die Osterzeit ist vorbei und wir kehren wieder zum "Normalmodus" zurück. Wie wir die Passions- und Osterzeit als Familie gestaltet haben, könnt ihr in einem bilderreichen Rückblick nachverfolgen ;)


Ich habe in der Fastenzeit ein Art Journal gefüllt.
Mein Passions-Art-Journal ist das einzige Fastenzeit-Vorhaben, das ich tatsächlich konsequent "durchgezogen" habe! Es gab nur zwei oder drei Tage, an denen ich nicht zum Zeichnen und Malen gekommen bin - an allen anderen Tagen der Passionszeit habe ich tatsächlich Zeit und Muse gefunden, mich versweise kreativ mit den letzten Momenten Jesu auf der Erde auseinanderzusetzen. Vielleicht hat die eine oder andere das Passions-Art-Journal auf Instagram verfolgt und kennt die Bilder(auswahl).








Für mich ist das Art Journaling mittlerweile zu einer sehr guten, geliebten Möglichkeit geworden, mich mit biblischen Texten zu beschäftigen - indem ich sie in Bilder verwandle, sie mir wortwörtlich vor Augen male. Ich bin ein sehr visueller Mensch und brauche diese Bilder; ich muss sehen, um begreifen und behalten zu können. Daher bin ich sehr dankbar, dieses Ausdrucksmittel für mich gefunden zu haben.


Ein paar gefärbte Eier, Blumen, Zweige und Vintage-Schmuck sind Deko genug...




In diesem Jahr war ich mit den Vorbereitungen für die Osterfeiertage ziemlich spät dran - erst am Samstag vor Palmsonntag haben wir Kresse in Eierschalen ausgesät (die zwar schnell aufging, während unserer viertägigen Abwesenheit allerdings leider vertrocknete...) und Eier bemalt. Die Kinder rückten den ausgeblasenen Eiern mit Filzstiften und Stickern zuleibe, während mein Liebster und ich versuchten, ein paar Eier mit Nagellack zu marmorieren. Das erste Ei geriet ganz gut, alle anderen sahen nach dem Trocknen irgendwie blutverkrustet aus...
Zu guter Letzt färbte ich im Alleingang noch ein paar Eier mit Lebensmittelfarben und hängte alles an ein paar Kirschzweige. Bei dawanda erstand ich einige schöne Vintage-Holzfiguren und auf dem Greifswalder Ostermarkt drei zarte Blütenanhänger aus Keramik - und gut ist!
Ich freue mich schon darauf, diese Anhänger von nun an Jahr für Jahr hervorzuholen und aufzuhängen und irgendwann vielleicht an unsere Kinder weiterzugeben.


... wenn noch ein Ostergarten dazu kommt!




Schon im vergangenen Jahr hatte ich einen Osterweg oder Ostergarten anlegen wollen - denn ich finde es wichtig, dass die Osterdeko nicht nur aus Häschen, Eiern und Vögelchen besteht, sondern uns an Jesus erinnert, an sein Leiden, sein Kreuz und seine Auferstehung. Letztlich fehlte mir aber eine konkrete, simple Idee, um den Ostergarten auch tatsächlich umzusetzen.
Die fand ich dieses Jahr bei Lena - hab vielen Dank für diese wertvolle Anregung! Moos, Ästchen und Steine haben wir sogar bei uns gefunden, mitten in der Stadt ;) Weitere tolle Ideen hat übrigens Luisa von mamaabba gesammelt; in den nächsten Jahren werde ich diese und diese bei uns sicher in irgendeiner Form aufgreifen.
Am Karfreitag machten wir zuerst einen kleinen Spaziergang, um alle Materialien zu sammeln. Zu Hause angekommen, erzählten wir den Kindern, was an Karfreitag geschehen ist und legten den Ostergarten an. Auch wenn unsere beiden Mäuse noch recht jung sind, waren sie aufmerksam bei der Sache und nahmen alles in sich auf. Vor allem unsere Große, die im Sommer vier Jahre alt wird, versteht die Geschehnisse recht gut und kann sie in ihren eigenen Worten wiedergeben.


Ein ganz besonderer Filmabend mit Die Passion Christi


Seit der Film Die Passion Christi (von Mel Gibson) vor einigen Jahren ins Kino kam, wusste ich, dass ich ihn eines Tages würde ansehen "müssen". Ich fürchtete mich fast vor dem Tag, war mir aber gleichzeitig bewusst, dass es ein wichtiges Erlebnis sein würde, welches mir Jesu Leiden und Sterben ganz neu und schrecklich intensiv vor Augen führt.
Kurz vor Ostern erwähnten wir vor einem Freund, den Film noch nicht gesehen zu haben. Woraufhin er uns prompt am Gründonnerstag zu sich nach Hause einlud, um den Film auf Großleinwand (!) anzuschauen. Während die Kinder im Nebenzimmer schliefen, erlebten wir die Passion auf eine Art und Weise, wie ich sie mir nie vorgestellt hatte.
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich mich an die biblischen Texte von der Auspeitschung und den Nägeln und allem anderen schon ganz gut gewöhnt hatte. Die Bilder, die vor meinem inneren Auge dabei abliefen, waren unglaublich harmlos im Vergleich zu dem, was Jesus tatsächlich für uns erlitten hat. In meiner bisherigen Vorstellung absolvierte Jesus sein "Leidensprogramm" relativ lässig ab, ein paar Peitschenhiebe hier, eine kleine Dornenkrone da - das berührte mich (leider!) nicht mehr wirklich.
Aber was ich da sah... es war furchtbar. Die Auspeitschung, Schlag für Schlag, endlos, quälend lang - kein Quadratzentimeter seiner Haut war am Ende unversehrt! Die Nägel - jeder Hammerschlag fügte uns beim Zuschauen Schmerzen zu (und ich konnte sehr oft nicht hinschauen, hielt mir teilweise sogar die Ohren zu!).
An dem Film kann man sicher einiges kritisieren, und ich finde einige Umsetzungen problematisch - aber er ist für mich trotzdem ein wichtiger und empfehlenswerter Film. Weil er mir Jesu Qualen wirklich vor Augen geführt hat, weil er mich berührt hat, weil ich mich nicht mehr daran gewöhnen kann, was Jesus erlitten hat. Weil er in mir Demut und Dankbarkeit und Ehrfurcht weckte, und wieder neu Hingabe an Jesus.


Wir haben alte und neue Bücherschätze entdeckt...


Die Osterfeiertage verbrachten wir bei meinen Eltern. Meine Mama machte mich auf einige Bücher aufmerksam, die noch aus meiner Kindheit stammen und in ihren Regalen darauf warteten, von uns wiederentdeckt zu werden. Das waren wunderbare Momente - fast wie ein Wiedersehen mit alten Freunden! Ein paar davon nahm ich dann auch mit nach Hause: Zum Beispiel meine Kinderbibel. Total zerfleddert - weil so oft benutzt! Oder auch das große Wichtelbuch mit Geschichten über Teddybären und Wichtel. Das habe ich auch sehr geliebt. Beide Bücher musste ich an vielen Stellen erst reparieren, bevor ich sie meinen Kindern geben konnte... Und auch Max und Moritz von Wilhelm Busch fand sich bei den alten Schätzen. Ich weiß - schwarze Pädagogik und so - aber dieses Buch ist doch so herrlich gedichtet und gezeichnet, dass ich es meinen beiden nicht vorenthalten möchte. Obwohl es schon Jahre (wenn nicht Jahrzehnte!) her ist, dass ich dieses Buch in meinen Händen hielt: Ich erinnere mich noch wortwörtlich an viele Reime...
Es ist schon etwas besonderes, Bücher oder Spiele aus der eigenen Kindheit an seine Kinder weiterzugeben.
Für unsere Kinder zu Ostern gab es das (eigentlich auch nicht sooo neue) wunderschön illustrierte große Fest im Häschenwald - über das ich mich aber vielleicht selbst am meisten freue ;) Und als Taufgeschenk für den kleinen Sohn einer Freundin gibt es nächsten Sonntag Du bist einmalig von Max Lucado. Auch ein ganz heißer Tipp! 

... und viel Familienzeit "gelitten" und genossen.


Familienzeit ist schön - und anstrengend. Wir waren fast vollzählig bei meinen Eltern, meine Geschwister mit Anhang und wir eben, eine große, bunte Runde. Natürlich kommt es da auch zu Spannungen, Missverständnissen, Streit und sogar Tränen. Manchmal habe ich schon gedacht, dass ich auf das alles eigentlich keine Lust mehr habe - warum tun wir uns den Stress an, gerade zu den Feiertagen?
Und dann schaue ich meine beiden Racker an und sehe, wie glücklich sie sind! Sie lieben den Trubel, sie lieben die Familie, ihre Großeltern, die Onkel und Tanten, und besonders die Cousinen, die so weit weg wohnen, die sie kaum sehen und trotzdem heiß und innig lieben. Unsere Kinder brauchen die Großfamilie. Für sie ist es jedes Mal ein großes Fest, wenn wir zu den Großeltern fahren, wenn wir Besuch von unseren Geschwistern bekommen, wenn ein Familientreffen ansteht.
Genau deshalb tun wir uns diesen Stress an, immer wieder. Weil es sich lohnt. Weil wir alle Familie brauchen - und weil wir Familie sind.

Gleichzeitig verspüre ich eine Sehnsucht danach, die Feiertage (also hauptsächlich Weihnachten und Ostern) hier in Berlin zu verbringen und nicht immer woanders. Es ist schwer, eigene Rituale und Bräuche zu finden und zu entwickeln, wenn man wegfährt und mal hier, mal dort feiert. Wir haben dieses Jahr keine Osterplätzchen gebacken, wir haben den schwarzen Trauerflor um die Handgelenke vergessen (an Karfreitag umgebunden und am Ostersonntag feierlich durchschnitten), die Ostereiersuche verlief für einige enttäuschend und uns fehlte unsere eigene Gemeinde beim Ostergottesdienst.
Wir wissen noch nicht, wie wir in Zukunft mit den unterschiedlichen Bedürfnissen, Erwartungen und Wünschen umgehen werden - aber ich bin mir sicher, dass wir auch als "Kleinfamilie" unseren eigenen Weg gehen dürfen (und auf Dauer auch gehen werden).



Dieses Jahr war unser Ostern so - nächstes Jahr wird manches sicher ganz genauso sein, anderes bestimmt (und hoffentlich) wieder ganz anders.






Mittwoch, 15. März 2017

Ich...





… hab grad wenig Lust auf Schreiben.
Deshalb ist es hier so ruhig. Aber nicht nur deshalb (siehe unten)…
Aber weil ich mich irgendwie „verpflichtet“ fühle und denke, ich habe zu lange nichts geschrieben, und weil ich außerdem immer wieder merke, wie gut das Schreiben tut, wie sehr ich es gerade in den Phasen brauche, in denen ich eigentlich keine Lust habe, darum tu ich es doch.
Diese „Ich…“-Kategorie geht dann immer am besten, auch mit wenig Muße und Hirnschmalz.

… hab ein krankes Kind zu Hause (und werde langsam selber krank…).
Gerade als ich dachte: „YAY, der Frühling kommt – endlich ist die Krankheitszeit vorbei!“ erwischt es uns wieder. Der letzte Montag begann um fünf Uhr früh mit einem sich übergebenden Kind (dem es schon wenige Stunden später wieder hervorragend ging); am Freitag dann bekam eben jenes Kind Fieber… Und ich bin so schlecht als Krankenschwester! Wirklich! (Dabei war das lange Jahre mein Berufswunsch als Kind. Krankenschwester. Ich. Was für ein Witz!)
Nicht nur, dass ich mich mit Krankheiten und deren Behandlung nicht gut auskenne und jedes Mal wieder rätselratend vor meinem Kind stehe, was nun zu tun sei (irgendein Buchtipp für mich?!?). Viel schlimmer ist, dass mir schnell das Mitgefühl abhandenkommt. Ein, zwei Tage intensives Kümmern gehen ja noch, aber dann muss der Patient gefälligst gesund sein!
Besonders schwer fällt mir dabei, auf meine eigenen Pläne zu verzichten und diese mir-nichts-dir-nichts über den Haufen zu werfen. Weil ich hochsensibel bin und sehr unflexibel. Leider wahr.
Fast dachte ich, ich wäre besser darin geworden, weil ich letzte Woche echt cool geblieben bin, sowohl am Montag, als auch am Freitag – doch dann war das Kind gestern immer noch nicht gesund und ich hätte ausflippen können!
Aber ich übe mich im Akzeptieren und Kapitulieren. Stelle mich darauf ein, dass es bald auch das andere Kind erwischen wird (aber zuerst mich selbst: mir ist abwechselnd heiß und kalt, der Kopf ist dicht, der Hals schmerzt…) und dass ich am Wochenende nicht wie eigentlich geplant zur family-Teamsitzung fahren werde. Nur für den Fall der Fälle…

… tue so als ob ich frühjahrsputze.
In diesem Jahr habe ich mir keine Putz-Liste erstellt, die ich im März und April abarbeiten möchte. Vielmehr nehme ich mir einen Raum nach dem anderen vor, putze die Fenster, wische Schränke aus, fahre mit dem Staubwedel über die Lampe und lasse fünfe gerade sein. Mit dem Kinderzimmer bin ich schon fertig, im Wohn- und Esszimmer sieht es auch schon ganz gut aus (ist sogar meinem Liebsten gestern aufgefallen). Mal sehen, wie weit ich in den nächsten Tagen komme, in Anbetracht der Tatsache, dass ein Kind krank ist.
Auf Instagram habe ich neulich einen Satz gelesen, der zu meinem Putz-Mantra werden könnte: „Bei uns ist sauber genug, um gesund zu sein –  und dreckig genug, um glücklich zu sein.“



… sticke (!?).
Noch ein Grund für die Ruhe auf meinem Blog ist mein neustes Hobby: Sticken. Ich habe den „Fehler“ begangen, mir dieses supercraft-Kit zu bestellen, und bin dem Sticken gerade total verfallen (und das, obwohl ich Beschäftigungen, bei denen man richtig akkurat sein muss, eigentlich nicht so mag – und der Faden sich bei mir dauernd verheddert…)!
Bei meinen Hobbys bin ich meistens ziemlich extrem: Wenn mir (wie eben im Moment) das Sticken Spaß macht, dann tue ich tage- (oder,  wenn es blöd läuft, wochen-)lang nichts anderes, und vernachlässige sowohl mein Tagebuch, als auch den Blog und die Instagram doodle-Challenge, die mir noch vor einer Woche total viel Spaß gebracht hat. Und dann, von einem Tag auf den anderen, werde ich von dieser Beschäftigung genug haben und mir eine andere suchen, der ich dann eine Zeitlang exzessiv nachgehen werde...
Aber eigentlich ist es doch schön, dass ich so viele Hobbys habe und mich immer wieder für etwas Neues begeistern kann ;) Wenn ich etwas anfange, bin ich jedenfalls mit Feuer und Flamme dabei!



… faste (nicht)?
Für diese Fastenzeit habe ich mir (wie es so meine Art zu sein scheint) sehr viel vorgenommen:
Ich wollte erstens wieder mit lebe-leichter anfangen, um die Kilos, die seit Weihnachten wieder dazugekommen sind (hüstel), loszuwerden. Zweitens führe ich ein Passions-Art-Journal, für das ich die Passionsgeschichte in 48 kleine Texthappen zerlegt habe, die mir als tägliche Prompts für das Art Journal dienen. Drittens überdenke ich meinen Internetkonsum mit Hilfe von Annes sehr durchdachtem und gelungenem Fastenkalender(kann ich wirklich nur empfehlen! Ich denke, es ist nicht zu spät, jetzt noch einzusteigen!)
Aber obwohl das alles für sich sehr wertvolle Punkte sind, die mir gerade „dran“ erscheinen und hinter denen ich total stehe, ist es mir nicht richtig möglich, meine Vorhaben diszipliniert und bewusst durchzuziehen. Ein Tag nach dem anderen vergeht, einen Abend nach dem anderen liege ich im Bett und denke an das Franzbrötchen, das ich doch gegessen habe, an die Serie, die ich trotzdem gestreamt habe, an die Art Journal Seite, die ich irgendwie nebenbei gestaltet habe…
Habe ich wieder zu viel gewollt und scheitere deshalb so kläglich? Verlange ich zu viel von mir – oder habe ich es einfach nur nicht drauf?



… prokrastiniere und bedaure gleichzeitig, dass nichts vorwärts geht.
Momentan habe ich (wieder mal) das Gefühl, dass es in meinem Leben viele Baustellen gibt, an denen nichts passiert. Noch immer träume ich von der kreativen Selbstständigkeit, verschiebe aber die konkreten Schritte immer weiter nach hinten. Anstatt mich diszipliniert an den Schreibtisch zu setzen und das zu tun, was ich doch eigentlich am allerliebsten mache, fällt mir ein, dass ich ganz dringend noch die Küchenschränke auswischen muss. Klar. Ständig wird eine Idee von der nächsten überrannt, sodass ich nicht dazu komme, eine von ihnen vernünftig zu verfolgen und umzusetzen. Auch das ist eine Form von Prokrastination.
Ja, ich hänge irgendwie in den Seilen. Mal fehlt mir die Energie, dann die Zeit, schließlich der Mut und der Glaube, dass mein Vorhaben gelingen kann. Meine eigene berufliche Zukunft ist das heiße Eisen, das ich aus verschiedenen Gründen nicht wage, anzugehen. Ich vermute auch, dass mein Kinderwunsch damit zu tun hat: Wenn ich jetzt noch ein Baby bekomme, gewinne ich wieder Zeit, in der ich mich mit dem anderen Thema nicht auseinandersetzen muss. Blöd eigentlich.
Viel besser wäre: Ärmel hoch und los!
Aber jetzt bin ich ja erstmal krank…

… feiere den Frühling!
Ach, was ist das schön, überall die Krokusse und Schneeglöckchen sprießen zu sehen! Es ist doch jedes Mal wieder ein Wunder. Ich liebe es, mir den Frühling in Form von Tulpen, Hyazinthen, Ranunkeln und Osterglocken ins Haus zu holen – viel mehr Deko braucht man dann gar nicht, finde ich.
Und weil man die Feste so feiern soll, wie sie fallen, gibt es Anfang April bei uns eine „Welcome-Spring-Party“ mit hoffentlich vielen lieben Freunden, einem frühlingshaften Mitbring-Buffet und unserem ersten selbstgebrauten Bier! (Mein Liebster hat von mir zum Geburtstag ein Bierbrau-Set geschenkt bekommen und der erste Versuch reift gerade in unserem Keller vor sich hin. Auch für mich als überzeugte Nicht-Bier-Trinkerin eine spannende Sache!)
Ich hoffe, dass der Neuanfangsfunke der Natur bald auch auf mich überspringt! Dass ich neue Energie bekomme und endlich die Herausforderungen angehe, die auf mich warten! Wunder gibt es schließlich immer wieder… ;)  




Montag, 15. Februar 2016

Mut am Montag





Die vergangene Woche verlief nicht besonders glorreich; weder mein Diät- noch mein Fastenvorhaben (Verzicht auf sinnlose Internetaufenthalte – sprich facebook und dergleichen) wurden von mir konsequent eingehalten, und so fühlte ich mich nach der Zimtbrezelorgie (immerhin selbstgebacken…) mit Krimi-Stream irgendwie schuldig. Die Waage rächte sich am Sonntagmorgen, aber lassen wir das.
Dass ich mich trotz meines eindeutigen Versagens nicht selbst zerfleische, ist aber immerhin ein positives Signal: Ich wachse, ich reife, ich lerne langsam, langsam, mir selbst zu vergeben. Und die Dinge in Relation zu sehen: Davon geht die Welt nicht unter. Auf die Loser-Woche folgt ein neuer Montag. Gehe zurück auf Start (und nimm im Vorbeigehen noch ein geniales Marriage-Week-Wochenende voller Kribbeln und Wein und guten Gesprächen mit)!

Heute ist Montag. Ein neuer Start. Das Internet ist tot – mein Liebster hat es für den Vormittag lahmgelegt, damit ich gar nicht erst der Versuchung erliege. Süßigkeiten haben wir nicht im Haus; auch hier bin ich auf der sicheren Seite.
Ich lasse das zurück, was hinter mir liegt und strecke mich nach dem aus, was da vorne auf mich wartet, im Heute, im Morgen.

Zur Zeit höre ich sehr gern den hausgemachten Lobpreis von Rend Collective. Eine Zeile aus dem Song Second Chance (hier anhören!!!) spricht mich an diesem heutigen Tag besonders an: Countless second chances we’ve been given at the cross. Am Kreuz hat Jesus uns unzählige zweite Chancen geschenkt.
Bei ihm können wir jederzeit neu anfangen. Und wir müssen dafür nicht auf Montag warten! Denn er hat ja alles schon für uns bezahlt. An einem Freitag, übrigens.


Second Chance
(Rend Collective)

My future hangs on this
You make preciousness from dust
Please don’t stop creating me.
Your blood offers the chance
To rewind to innocence
Reborn
Perfect as a child

Oh Your cross it changes everything
There my world begins again with You
Oh Your cross is where my hope restarts
A second chance is Heaven’s heart.

When sin and ugliness
Collide with redemption’s kiss
Beauty awakens by romance.
Always inside this mess have found forgiveness
Mercy
Infinite as You

Countless second chances
we’ve been given at the cross.
Countless second chances
we’ve been given at the cross.

Fragments of brokenness
Salvaged by the art of grace
You craft life from our mistakes.
Black skies of my regrets
outshone by this kindness
New life
dawns over my soul.



Ich wünsche euch einen gesegneten Start in diese Woche – und einen Neustart mit Jesus, wann immer ihr ihn nötig habt!