Alkohol, Fernsehen, Rauchen, Koffein, Fleisch, Abendessen,
Internet oder Süßigkeiten – alle Jahre wieder steht die Fastenzeit vor der Tür
und fragt mich höflich, worauf ich denn diesmal verzichten möchte. Während der
Schwangerschaft im letzten Jahr war ich aus dem Schneider; nachdem die
schlimmste Übelkeit vorüber war, wollte ich endlich wieder Schokolade genießen
und es mir überhaupt gut gehen lassen. In diesem Jahr allerdings möchte ich die
Fastenzeit unter anderem dazu nutzen, einen Startpunkt zu setzen für
Veränderungen, die mir schon länger im Kopf herumspuken. Vielleicht kennt ihr
das auch: Ab morgen esse ich weniger
Schokolade, ab morgen lasse ich den Computer aus, ab morgen wird einfach alles
anders. Und am nächsten Tag heißt es dann wieder „morgen“ und so weiter.
Auf diese Weise passiert natürlich nie etwas. Da lobe ich mir alte
Prokrastiniererin doch die Fastenzeit. Die fängt nämlich tatsächlich morgen an, ganz ohne Ausflüchte, steht
sogar im Kalender. Und ich mache mit.
Von morgen bis Karsamstag werde ich auf Süßigkeiten und das
Internet verzichten, beziehungsweise auf alle Tätigkeiten im Internet, die
nichts mit schreiben zu tun haben. E-Mails und mein Blog sind weiterhin
erlaubt, außerdem das Suchen nach gezielten Informationen, nicht aber Facebook,
Mediatheken und sinnloses Rumsurfen. Hm, ich merke gerade, dass das nicht
einfach wird…
Diese Fastenzeit möchte ich jedoch nicht primär über den Verzicht
auf etwas definieren. Als ich Falko von meinem Vorsatz berichtete, vorläufig und teilweise ohne Internet leben zu wollen, fragte er mich: „Und was möchtest du mit deiner
Zeit stattdessen anfangen?“ und weckte in mir damit die Idee, die Fastenzeit in
diesem Jahr ganz bewusst mit ohne zu
gestalten. Ich möchte auf Dinge verzichten, die mir nicht gut tun und von denen
ich langfristig ganz frei werden will. Und gleichzeitig möchte ich gute
Gewohnheiten einüben und diese 40 Tage* Passionszeit mit Jesus verbringen – dem
wir Ostern und alles, was damit zusammenhängt ja überhaupt erst verdanken.
Um es konkret zu machen:
Die kommenden Tagen und Wochen werde ich ohne Süßigkeiten verbringen, die ich mir
ohne Nachzudenken zwischendurch mal eben so reinschiebe. Dafür werde ich mit bewusstem Genuss leben, mir leckere
Hauptmahlzeiten zubereiten und mich auf das erlaubte sonntägliche Stück Kuchen
freuen.
Und ich werde in der Fastenzeit auf alle Tätigkeiten im
Internet verzichten, die mich ablenken, mir Lebenszeit und Energie rauben und
völlig sinnlos sind. Der Computer darf nur eingeschaltet werden, um
Blogeinträge und E-Mails zu schreiben oder konkrete Informationen zu suchen. 40
Tage ohne Facebook, Mediatheken und
Krimiserien. Und gleichzeitig 40 Tage mit
dem Johannes-Evangelium, das ich in dieser Zeit durchlesen möchte. Dafür
habe ich mir extra ein Notizbuch gekauft, um das Gelesene in Wort und Bild zu
verarbeiten, das wird toll! 40 Tage mit
meiner kleinen Tochter, in der ich viel weniger abgelenkt sein und mehr quality time mit ihr verbringen werde.
40 Tage angefüllt mit lesen, schreiben,
Freunde treffen, backen, rausgehen…
Ja, ich freu mich wirklich drauf!
Und werde euch zwischendurch berichten, wie es mir ergeht.
Morgen geht’s schon los!
* Ich habe nachgezählt und kam auf 46 Tage von
Aschermittwoch bis Karsamstag. Falko wies mich darauf hin, dass die Sonntage
nicht mitgerechnet werden – und schon stimmen die 40 Tage!
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