Ihr Lieben,
wir wünschen euch von Herzen frohe und gesegnete
Weihnachten, eine heilige Zeit mit dem Geburtstagskind und euren
Lieblingsmenschen! Lasst euch reich beschenken und verschenkt euch selbst, „gießt
euch selbst aus wie einen Wein, den ihr für eine besondere Gelegenheit
aufgehoben habt“ (frei nach Audrey Assad)!
Wir haben gestern unseren ersten Heiligabend zu viert
verbracht, Samuels allererstes Weihnachten, was ja an sich schon etwas Besonderes
ist, und dann feierten wir auch noch zum ersten Mal in unseren eigenen vier
Wänden, zusammen mit drei lieben Gästen. Schon allein dadurch fühlten wir uns
von Segen überschüttet; so dankbar waren wir für unseren Sohn, unser schönes
Zuhause, unsere Freunde. Ein tolles Geschenk machten uns auch die Handwerker im
Treppenhaus, die die Aufzugarbeiten doch noch und völlig wider Erwarten pünktlich
zum 24. Dezember beendeten! Unsere Nachbarin aus dem sechsten Stock fuhr erst
mal eine Runde durchs Haus, um allen die frohe Nachricht mitzuteilen (wir
hätten das sonst wahrscheinlich erstmal gar nicht bemerkt…).
In den vergangenen Jahren bedeuteten die Weihnachtsfeiertage
für uns auch immer Reisestress. Ein Auto musste gemietet oder eine gute Zugverbindung
herausgesucht werden… Bei unseren Eltern angekommen, wurden wir natürlich
verwöhnt und mussten uns um nichts kümmern – trotzdem wünschte ich mir für
dieses Jahr, einfach in Berlin bleiben und Weihnachten so gestalten zu können,
wie wir es uns vorstellen, für uns und vor allem für die Kinder. Ich wollte die
Christvesper unserer Gemeinde besuchen, selbst ein Menü planen und kochen, den
Tisch festlich decken, die Musik auswählen, die uns gefällt und den Abend so
gestalten, wie er für die Kinder angenehm ist. Im Endeffekt hatte ich mehr
Arbeit, aber diese Art von Stress empfand ich als viel angenehmer, weil sie mit
so viel freudiger Erwartung erfüllt war!
Falko wünschte sich Ente zum Heiligen Abend, und die gab es
dann auch (glücklicherweise bereitete er sie selbst zu, denn es hätte mich
schon sehr viel Überwindung gekostet, dem toten Tier eine Orange in den Hintern
zu schieben… ich musste mich nur um Klöße, Blaukraut und Sauce kümmern)! Die
Tischdekoration habe ich am Tag vorher noch schnell gebastelt – wenn man es einmal
raus hat, sind diese Diamanten sehr einfach zu falten (Achtung,
Suchtgefahr!). Und sie sehen einfach sehr elegant und festlich aus!
Da uns die Plätzchen mittlerweile fast ganz ausgegangen sind
und wir für morgen Familienbesuch erwarten, habe ich heute Nachmittag noch ein
paar Orangen-Schoko-Kipferl gebacken. Ich genieße es wirklich, den Vormittag in
der Küche zu verbringen und aus dem Wohnzimmer das Lachen und Spielen der
Kinder mit ihrem Papa, meinem Liebsten, zu vernehmen. (Irgendwie habe ich das
Gefühl, dass sie viel mehr weinen und jammern, wenn sie mit mir zusammen sind –
kennt ihr das auch?) Und ich freue mich darauf, meine Familie morgen mit
selbstgebackenen Plätzchen und (ebenfalls selbstgemachten) Semmelklößen zu
verwöhnen! Wie schön, dass wir so viel haben, das wir teilen können!
In der Vorweihnachtszeit habe ich mich natürlich viel mit
dem Thema Schenken auseinandergesetzt, besonders in Bezug auf unsere Kinder. Beide
sind noch so klein, dass sie keine konkreten Wünsche äußern, und sie erwarten
auch überhaupt keine Geschenke. Trotzdem freuen sie sich natürlich, und bei
unserer Tochter fielen mir auch viele Dinge ein, die ihr gefallen würden.
Einige Wünsche gab ich an Freunde und Familienmitglieder weiter – so bekam sie
zum Beispiel von ihrer Tante eine Kiste mit Schleich-Tieren (gebraucht und in
tadellosem Zustand) und von einer guten Freundin unserer Familie einen
Verkleidungskoffer mit einem schicken, selbstgenähten Tellerrock. Den wollte
Noemi dann auch sofort anziehen, und sie ließ ihn den ganzen Abend über an.
Wir schenkten unseren Kindern eine Holzeisenbahn und ein
paar selbstgemachte Dinge: Samuel erhielt sein erstes Fotobuch mit Bildern von
der ganzen Familie (die ja über ganz Deutschland verstreut ist) und Noemi
einige gestrickte Puppenkleider und ein Liederbuch. Da sie sehr gern und viel
singt, wir aber noch kein Liederbuch mit christlichen Kinderliedern besitzen,
beschloss ich, selbst eins für sie zu machen: Ich wählte einige Lieder aus und
bastelte Collagen dazu. Diese scannte ich ein und erstellte ein Fotobuch: links
der Liedtext, rechts das Bild dazu. Jetzt hoffe ich natürlich, dass dieses
Liederbuch auch gern benutzt wird!
Von meinem Liebsten bekam ich gleich drei Geschenke: Die
achte Staffel meiner Lieblingsserie The
Big Bang Theory auf DVD („für die lustige Bekki“), ein silbernes
Fußkettchen mit Herzanhänger („für die schöne Bekki“) und einen Gutschein für
einen freien Tag inklusive Bücher-Gutschein („für die kluge Bekki“)! Und bei
den frühlingshaften Temperaturen konnte ich heute das Fußkettchen sogar schon
tragen ;) Keins dieser Geschenke war übrigens auf meiner Wunschliste enthalten,
trotzdem hat mein Mann mit allem meinen Geschmack getroffen und mich wunderbar
überrascht!
Ich habe ihm übrigens geschenkt, mit ihm gemeinsam ein
Weinseminar zu besuchen – darauf freuen wir uns schon (denn gerade bin ich seit
langer Zeit wieder (!) weder schwanger noch stille ich; das müssen wir
ausnutzen! :) )
Bevor wir gestern Abend die Geschenke auspackten, sangen wir
ein paar Weihnachtslieder und zum Schluss „Happy birthday, lieber Herr Jesus!“.
Wir lasen das letzte Kapitel der Adventskalendergeschichte und klebten das
winzig kleine Jesuskind ans Fenster, zu seinen Eltern Maria und Josef, den
Engeln, Schafen und Hirten. Wir sprachen mit unserer Tochter darüber, dass wir
an Weihnachten den Geburtstag von Jesus feiern, dass aber eigentlich wir die Beschenkten sind.
Dann packten wir die Geschenke aus, aßen Lebkuchen und
freuten uns am schön geschmückten Christbaum. Wir freuten uns an der
Gemeinschaft, an den leuchtenden Kinderaugen und haben wahrscheinlich sehr
schnell den einen vergessen, den wir eigentlich feiern.
Ich kann da nicht für die anderen sprechen, aber sehr wohl
für mich selbst, und frage mich: Wie
geht eigentlich ein Jesus-zentriertes Weihnachten? Wir haben so viele
schöne Traditionen, schmücken Bäume, stechen Plätzchen aus, wickeln Geschenke in
buntes Glanzpapier, stopfen Gänse und schälen Kartoffeln für den Kartoffelsalat,
singen Weihnachtslieder und zünden tausend Lichter an, wir stellen auch eine
Krippe auf mit dem Jesuskind und lesen die Weihnachtsgeschichte – und vergessen
so leicht, um wen es bei all dem geht. Wie feiert man einen Geburtstag, wenn
das Geburtstagskind nur unsichtbar anwesend ist?
In manchen Weihnachtsliedern wird die Sehnsucht danach
ausgedrückt, Weihnachten wieder wie ein Kind erleben zu können. Auch ich
wünsche mir manchmal diese kindliche Vorfreude zurück, dieses ungetrübte Erleben.
Noch mehr aber möchte ich lernen, Weihnachten als das Jesus-Fest zu feiern! Möchte
mehr und tiefer verstehen, was es eigentlich bedeutet, dass Gott sich an uns
verschenkt (anstatt so viel darüber nachzudenken, was ich mir zu Weihnachten
wünsche…).
Und manchmal, wenn ich meinen Sohn betrachte, dann erhasche
ich vielleicht für einen kurzen Moment einen winzigen Bruchteil dieses Wunders –
dass da plötzlich jemand das Licht der Welt erblickt, der noch nie zuvor hier
gewesen ist, eine völlig neue Schöpfung, ganz hilflos noch und klein, aber mit
dieser Verheißung auf ein ganzes Leben, auf etwas vollkommen Neues und
Großartiges. Es ist schon da, wir können es aber nur erahnen. Bei Samuel sind das
seine Freunde und die Familie, die er vielleicht einmal gründen wird, seine
Talente und Fähigkeiten, die Orte, die er bereisen wird, die Spuren, die er im
Leben seiner Mitmenschen hinterlässt.
Bei Jesus ist das alles so viel größer, obwohl er genauso winzig
angefangen hat wie mein Sohn. Bei Jesus klingt dieses Neue, Nie-Dagewesene so:
Das
Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen,
die
da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.
Du
weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude.
Vor
dir wird man sich freuen, wie man sich freut in der Ernte,
wie
man fröhlich ist, wenn man Beute austeilt.
Denn
du hast ihr drückendes Joch,
die Jochstange auf ihrer Schulter und den
Stecken ihres Treibers
zerbrochen
wie am Tage Midians.
Denn
jeder Stiefel, der mit Gedröhn dahergeht, und jeder Mantel,
durch
Blut geschleift, wird verbrannt und vom Feuer verzehrt.
Denn
uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben,
und
die Herrschaft ruht auf seiner Schulter;
und
er heißt Wunder-Rat, Gott-Held,
Ewig-Vater, Friede-Fürst;
auf
dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende
auf
dem Thron Davids und in seinem Königreich,
dass
er's stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in
Ewigkeit.
Solches
wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth.
(Jesaja
9,1-6)
Weihnachten ist noch nicht vorbei – wir haben noch heute und
morgen und die ganze nächste Woche Zeit, Jesus zu feiern.
Das wünsche ich mir, und euch!
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