Sonntag, 20. Dezember 2015

Wir... im Advent




Fast zwei Wochen ist mein letzter Eintrag nun schon her – eine ungewöhnlich lange Pause für mich! Meine Finger müssen sich erst wieder an die Tastatur gewöhnen, und mein Hirn sich an einen ordentlichen Satzbau… aber schön ist es, wieder hier zu sein! Danke euch allen fürs Lesen, An-mich-denken, Dranbleiben und Kommentieren!
Der Advent neigt sich bereits seinem Ende entgegen, Weihnachten ist zum Greifen nah, und ich möchte euch heute Abend einladen auf einen kleinen Adventsrückblick. Wir… im Advent eben!

…erklimmen weiter die Stufen und kränkeln ein wenig.
Im Treppenhaus tut sich was und der Staub kriecht durch alle Ritzen in die Wohnung, aber bisher heißt es weiterhin durchhalten und sportlich sein (verkneift euch bittebitte die Frage nach dem Gewichtsverlust; so viele Treppen kann ich gar nicht steigen wie ich Dominosteine essen kann…). Das finde ich aber mittlerweile schon gar nicht mehr so schlimm. Noemi ist weiterhin kooperativ und möchte nun nicht mal mehr an meiner Hand die Treppen hoch, sondern ganz alleine. Samuel wird nicht leichter, ist aber in der Manduca auf meinem Rücken sehr zufrieden (und mir bisher beim Aufschnallen auch noch nicht runtergefallen), und ich gewöhne mich dran.
Vorletzte Woche bekamen Noemi und ich eine hochansteckende Bindehautentzündung, sodass meine Große ein paar Tage zu Hause bleiben musste. Die Vorteile: deutlich entspanntere Morgen und weniger Treppensteigen. Der Nachteil: Samuels Tagesrhythmus war völlig hinüber, wodurch die Nächte leider deutlich schlafärmer wurden als gut für uns sein konnte…
Aktuell scheint in der Kita ein bisschen Magen-Darm umzugehen – ich bete, dass wir verschont bleiben! Schnotternasen, Halsschmerzen und Hustenanfälle reichen für den Moment vollkommen.

… basteln mit Salzteig.


Nachdem ich auf mehreren Blogs über Salzteig-Basteleien gelesen und Noemi großen Eifer beim Plätzchenteigausrollen und –ausstechen bewiesen hatte, stellte auch ich eine Portion Salzteig her. Wir fertigten hauptsächlich Christbaumanhänger an  (ich wollte sie gern etwas filigraner haben, also stachen wir mit Hilfe eines Strohhalms viele kleine Löcher aus den Sternen und Herzen), machten aber auch Handabdrücke der Kinder, und ich formte ein paar Utensilien für eine zukünftige Puppenküche oder einen Kaufmannsladen. Unsere Werke sind gerade im Ofen – ich bin gespannt, wie sie am Ende aussehen!

… gehen durch ein finsteres Tal und werden ermutigt.
(Beziehungsweise: Ich ging durch ein finsteres Tal und wurde ermutigt…) In regelmäßigen Abständen werde ich zum Opfer meiner Hormone und erlebe eine Woche höchstdepressiver Stimmung. Dieses Mal kamen auch noch Noemis Kita-frei, Schlafmangel und Erkältung hinzu. Ich konnte das (wie es schien: permanente) Heulen und Schreien der Kinder kaum ertragen und wollte einfach nur die Bettdecke über den Kopf ziehen und schlafen – wie sollte ich diese Tage überstehen?
Dann, an einem Morgen, als mir das Aufstehen ganz besonders schwer gefallen war, ertönte in meinem Kopf plötzlich eine kleine, feine Melodie:

Weiche vor den Weihnachtskerzen, dunkle Nacht!

Jesus hat auch unsren Herzen Licht gebracht.

Dieses Lied kenne ich von der CD Weltjahresbestzeit von 2Flügel (sehr zu empfehlen, übrigens, auch als Weihnachtsgeschenk!), hatte ihm aber bisher keine größere Aufmerksamkeit geschenkt. Jetzt wiederholte es sich in Endlosschleife in meinen Gehörgängen und machte mich munter.Nimm das, miese Stimmung: Ich zünde jetzt ne Kerze an!

… freuen uns über unsere Kinder.
Seit etwa zwei Wochen kann Samuel stehen! Das ging auf einmal ganz schnell, nachdem er einige Zeit lang das Sich-Hochziehen an allen möglichen Gegenständen geübt hatte. Das Robben hat er inzwischen aufgegeben und krabbelt lieber durch die Wohnung. Das Patschen seiner Händchen auf dem Laminat finde ich unheimlich süß… Seit er diesen Entwicklungsschub hinter sich gebracht hat, ist er wieder deutlich besser drauf und strahlt den ganzen Tag. Dabei zeigt er stolz seine zweieinhalb niegelnagelneuen Zähne!
Und Noemi ersetzt mir jede Weihnachts-CD, denn sie singt praktisch ununterbrochen „O Tannenbaum“, „Kling, Glöckchen, klingelingeling“ oder „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ (was bei ihr aber: Fleischröckchen heißt ;)). Und auch sie scheint irgendeine Phase überstanden zu haben, denn ihre Bockigkeit hat nachgelassen; das Leben kann so schön sein!

… machen Bible Art Journaling zu Jesaja 9 und reden über den Himmel.


Der letzte (und erste) Bible Art Journaling-Abend war so wunderbar, dass ich die Erfahrung gern noch in diesem Jahr wiederholen wollte. Und am Freitag trafen wir uns dann in etwas kleinerer Runde und lasen gemeinsam die ersten sechs Verse aus Jesaja 9 – einen klassischen Weihnachtstext.
Nach dem Gestalten und Basteln saßen wir noch lange zusammen und sprachen über die verheißene Herrschaft Jesu: Frieden, Recht und Gerechtigkeit in Ewigkeit! und über den Himmel. Wie wird es dort sein, vor allem, wenn Zeit und Raum keine Rolle mehr spielen? Wie wird unser Leben aussehen?
Eine Freundin meinte, sie wäre so gespannt darauf, wie ihr Zuhause im Himmel eingerichtet sein wird – schließlich hat Jesus uns zugesagt, Wohnungen für uns vorzubereiten, und er kennt uns, unsere Vorlieben und Bedürfnisse ja am besten! Für mich war dieser Gedanke vollkommen neu, ich hatte mir unter den himmlischen „Wohnungen“ irgendwie eher Plattenbauten vorgestellt… nie wäre mir in den Sinn gekommen, dass Jesus einen liebevoll und persönlich eingerichteten Ort für mich vorbereiten könnte! Mir wurde klar, dass ich noch immer so klein von Jesus denke, dass ich in meinem tiefen Inneren noch nicht an seine Liebe zu mir glaube – dass ich deren Dimensionen nicht annähernd begreife! Wie sehr ihm daran liegt, mit mir zusammen zu sein, wie wichtig ich ihm bin und dass es mir gut geht! Da ist noch viel Misstrauen in mir, das habe ich jetzt verstanden.

… genießen unsere Adventskalender.
Dass Falko und ich uns gegenseitig Adventskalender schenken, ist bei uns schon Tradition. Und normalerweise verschenke ich auch an Familienmitglieder oder Freunde Adventskalender. Doch in diesem Jahr erlebte ich eine Prämiere: Ich wurde von einer Freundin mit einem Adventskalender überrascht! Jeden Tag freue ich mich auf und über die liebevoll gebastelten Streichholzschachteln meiner neuen Freundin Elly und fasse es nicht, dass mich jemand so gern haben kann…

… lernen wir unsere Nachbarn besser kennen.
Jeden Tag schaffen wir es zwar nicht, aber wir haben schon einige Adventsteller in unserem Haus verteilt. Manche Nachbarn nahmen den Teller überrascht entgegen und wünschten uns ebenfalls noch schöne Feiertage, viele öffneten darüber hinaus noch ihre Tür für uns und luden uns ein. Nicht selten gingen wir mit einem Geschenk zurück in unsere Wohnung – mit einer türkischen Nachbarin tauschen wir seitdem Gebäck munter hin und her (und fragen uns, wann das enden wird…). An Nikolaus fanden die Kinder zwei putzige Stoffschweinchen vor der Wohnungstür, und ein paar Tage später klingelte ein Nachbar mit seinem Sohn – ob wir ein bisschen Zeit hätten, dass die Kinder miteinander spielen? Einladungen werden ausgesprochen, die Pläusche im Treppenhaus immer ausgedehnter, den Namen auf den Klingelschildern ordnen wir nun Gesichter zu.
Und interessanterweise ergeben sich auch über unser Haus hinaus nun Gespräche – unterwegs sprach mich eine Frau an, die mir auf dem Spielplatz aufgefallen war, weil sie immer besonders missmutig dreinschaute. Wir gingen zusammen nach Hause und unterhielten uns richtig gut. Es ist doch immer wieder erstaunlich, was Gott aus dem, was wir ihm hinhalten, schaffen kann: Wir wünschten uns gute nachbarschaftliche Beziehungen und gingen den ersten Schritt, nun öffnen sich überall Türen und Gelegenheiten! Das ermutigt mich, die Dinge, die mir auf dem Herzen liegen, anzugehen und zu sehen, was Gott daraus macht.

… haben alle Geschenke beisammen (und die meisten schon eingepackt)!
Das ist auch der Hauptgrund, warum ich in den vergangenen zwei Wochen nicht zum Schreiben gekommen bin: Es mussten die Kalender mit (Kinder-)Fotos für die Familie zuerst geklebt und gestaltet, dann eingepackt und verschickt werden. Das Verpacken der Geschenke insgesamt nahm viel Zeit in Anspruch, weil ich dieses Jahr schöne Geschenkanhänger selber bastelte, kleine Wimpel aus Masking-tape an die Geschenkbänder klebte und so weiter. Und dann war da noch ein recht aufwändiges Geschenk-Projekt, über das ich aber erst nach Weihnachten berichten werde… :)
Jetzt sind wir aber fast fertig und ich freue mich schon sehr auf die Reaktionen der Beschenkten – das ist doch immer das Schönste daran!

… bereiten uns auf unser erstes Weihnachten in den eigenen vier Wänden vor!
Der Baum steht (damit er optimal zur Geltung kommt, haben wir das gesamte Wohnzimmer umgeräumt…), die Ente wartet im Tiefkühlfach auf ihren Einsatz und ich mache mir Gedanken über die Tischdekoration – das sind so aufregend neue Erfahrungen für mich! In den letzten Jahren waren wir über die Feiertage immer bei unseren Eltern zu Gast, schmückten deren Baum und aßen, was uns aufgetischt wurde. Dieses Jahr bleiben wir zum ersten Mal zu Hause, ersparen uns den Reisestress (ohne Auto immer besonders herausfordernd!) und laden stattdessen zu uns ein. An Heiligabend füllt sich die Bude mit Freunden, an den darauffolgenden Tagen trudelt die Familie ein. Es gibt noch viel zu tun, aber all das werde ich genießen – so zumindest der Plan.

Nur noch viermal schlafen bis Heiligabend! 
Ich wünsche euch ganz viel kindliche Vorfreude, heilige Erwartung und immer wieder zwischendurch einen besinnlichen Moment mit dem, den wir erwarten!



2 Kommentare:

  1. Sooooo schön wieder von dir zu hören :)
    Danke für diesen tollen Einblick!!!!
    Yeah nur noch 4 Mal schlafen!!!! So rechnen wir hier auch :)

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  2. Danke dir, liebe Lena! Ich habe deinen Blog im Advent sehr interessiert verfolgt - ein ganz toller Adventskalender! Bin schon gespannt auf das nächste Blog-Jahr ;)

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