Mittwoch, 20. April 2016

Bücherliebe #5




Mein letzter „reiner“ Bücherliebe-Post ist schon eine Weile her – nur gut, dass ich gerade so viel interessante Lektüre habe, die ich mit euch teilen kann!
Sechs Bücher sind es an der Zahl, sehr unterschiedlich in Genre, Umfang und Thema, also hoffentlich ist für jede was dabei :)


 
R. Rose/ H. Budjuhn: Die zwölf Geschworenen (Original: Twelve angry men)
Eigentlich bin ich nicht so die Theater-Gängerin (obwohl ich schon mal wieder Lust darauf hätte…) und lese auch nicht gern Dramen, aber dieses kleine Bändchen ist wirklich super! Gerade lese ich das Stück zum zweiten Mal und bin ganz neu fasziniert:
Zwölf Geschworene müssen (am heißesten Tag des Jahres) über „schuldig“ oder „nicht schuldig“ entscheiden: Hat der junge Angeklagte seinen Vater ermordet? Der Fall scheint glasklar; dem Mann droht die Todesstrafe. Ein einziger Geschworener hegt Zweifel – und bringt damit die Geschichte ins Rollen.
Es ist ein Stück über Gerechtigkeit und über den Wert des menschlichen Lebens:

"Nr. 10: Glauben Sie dem Jungen ein Wort?
Nr. 8: Ich weiß nicht, ob ich ihm glaube. Vielleicht glaube ich ihm nicht.
Nr. 7: Dann versteh ich noch weniger, warum Sie für „nicht schuldig“ gestimmt haben!
Nr. 8: Elf haben ihn schuldig gesprochen. Ich kann nicht so einfach meine Hand heben und jemand in den Tod schicken. Ich muss erst darüber sprechen."


Timothy Keller: Bedingungslos geliebt. Von zwei verlorenen Söhnen und einem liebenden Vater (Original: The Prodigal God)
Es ist eine der bekanntesten biblischen Geschichten, die Timothy Keller sich hier vornimmt, und man könnte sich vielleicht fragen, ob nicht schon genug darüber gesagt und geschrieben worden ist. Ziemlich schnell aber wird dem Leser, dass er noch sehr, sehr viel lernen kann, dass er manches bisher falsch gesehen und bewertet hat, dass Jesus dieses Gleichnis vielleicht gar nicht primär für die „jüngeren Söhne“ erzählte.
Die Botschaft des Buches – und damit des Gleichnisses – ist herausfordernd, der Stil seelsorgerlich. Beim Lesen leg ich immer einen Bleistift bereit, um mir all die guten und wichtigen Sätze zu unterstreichen, die ich darin finde.
Zum Beispiel diesen – der beschäftigt mich jetzt schon seit Tagen:

„Wenn die Verkündigung unserer Geistlichen und die Lebenspraxis unserer Gemeindeglieder nicht die Wirkung auf andere Menschen haben, die Jesus hatte, dann verkündigen wir offensichtlich nicht dieselbe Botschaft wie Jesus.“



Emily St. John Mandel: Das Licht der letzten Tage (Original: Station Eleven)
Ein Gutes hatte die lange Warterei beim Arzt wenigstens: Ich konnte mich so richtig in dieses Buch versenken, die Figuren kennenlernen und die wunderschöne Sprache genießen.
Es ist ein Post-Apokalypse-Roman: Der Großteil der Erdbevölkerung ist der Georgischen Grippe zum Opfer gefallen; binnen weniger Tage starben die Menschen wie die Fliegen. Nur wenige sind übrig geblieben, von der „Zivilisation“, wie wir sie heute kennen – Internet, Flugzeuge, Polizei, medizinische Versorgung, Infrastruktur – gibt es nur noch Fragmente. Und Erinnerungen. Eine Gruppe Schauspieler und Musiker haben sich zu einer „fahrenden Symphonie“ zusammengeschlossen. Sie ziehen durch die menschenleere Weite, und wo sie auf andere Überlebende treffen, spielen sie ihnen Stücke von Shakespeare vor.
Der Erzähler springt dabei in den Zeitebenen hin und her: Die erzählte Zeit reicht von mehreren Jahren vor der Katastrophe bis ins Jahr 20 danach. Die Menschen erinnern sich, und oft erinnern sie sich auch nicht, an das, was einmal war und nie wieder sein wird.
Ich hätte nicht gedacht, dass mir ein Buch mit so einem Thema tatsächlich gefallen würde. Aber das tut es. Die Geschichte fesselt mich, die Figuren berühren mich, eine Frage geht mir nach: Was bleibt?

„Überleben allein ist unzureichend.“

„Clark blickt auf und betrachtet die abendlichen Aktivitäten auf dem Rollfeld, die Flugzeuge, die seit zwanzig Jahren hier stehen, die flackernde Spiegelung seiner Kerze auf dem Fenster. Er erwartet nicht, in seinem Leben noch einmal ein Flugzeug abheben zu sehen, aber ist es wohl möglich, dass irgendwo schon wieder Schiffe in See stechen? Wenn es jetzt wieder Städte mit Straßenlaternen gibt, wenn es Symphonien und Zeitungen gibt, was könnte diese wiedererwachende Welt dann noch bereithalten? Vielleicht legen in diesem Moment Schiffe ab, die zu ihm oder von ihm wegfahren, gesteuert von Matrosen, die mit Karten und Kenntnissen des Sternenhimmels gerüstet sind, angetrieben von der Not oder einfach nur von der Neugier: Was ist aus den Ländern auf der anderen Seite des Meeres geworden? Es macht schon Spaß, sich diese Möglichkeit auszumalen. Ihm gefällt der Gedanke, dass Schiffe sich übers Wasser bewegen, zu einer Welt, die außerhalb ihrer Sichtweite liegt.“


Donald Miller: Scary Close
Dies ist schon das zweite Buch von Donald Miller, das ich mir von meiner Freundin leihen durfte, und ich habe es ebenso gern gelesen wie zuvor Blue like Jazz. Hier wird der Autor jedoch noch persönlicher – er berichtet (ziemlich schonungslos) davon, wie er langsam beziehungsfähig wurde. Als mal wieder eine Liebesbeziehung unschön in die Brüche ging, verordnete er sich selbst ein Jahr ohne Dates, um das in Ordnung zu bringen, was in ihm kaputt und durcheinander war. Davon berichtet er – von einer „Therapie“, der er sich unterzog, von vielen Gesprächen mit Weggefährten und Freunden, und schließlich auch davon, wie er Betsy kennenlernte – seine Ehefrau.
Vieles von dem, was Donald Miller beschreibt, ist mir fremd – in vielem finde ich mich aber auch wieder. Es ist ein Buch, das sich sehr leicht und locker liest, das auch unheimlich witzig (und amerikanisch) ist – aber das sollte uns nicht darüber hinwegtäuschen, wie tief Millers Fragen reichen und wie existenziell wichtig das ist, worüber er schreibt: Beziehungen, Identität, Sinn. Es lohnt sich also, die Kapitel nicht einfach runterzulesen, sondern innezuhalten, nachzudenken, Notizen zu machen.

Besonders nachhaltig beeindruckt hat mich das Kapitel über Familie und Kindererziehung:

“I’m noticing a common characteristic of healthy families, though. The characteristic is this: kids with parents who are honest about their shortcomings seem to do better in life. […] It’s as though vulnerability and openness act as the soil that fosters security.”
“The more children know about their family history, the stronger their sense of control over their lives, the higher their self-esteem and the more successfully they believe their families functioned.” 

“If honesty is the key to intimacy, it means we don’t have to be perfect and, moreover, we don’t have to pretend to be perfect.”



Tomas Sjödin: Warum Ruhe unsere Rettung ist
Dieses Buch hätte ich mir wahrscheinlich nie gekauft – dass es nun doch seinen Weg zu mir gefunden hat, bestätigt mir einmal mehr, dass wir selbst nicht immer wissen, was gut für uns ist.
„Ruhe“ ist (gerade) eigentlich kein Thema für mich. Einerseits glaube ich, genug Ruhe zu haben, bzw. genug Zeit für die Dinge, die ich mag, genug Zeit zum Lesen, Zeichnen, Bloggen und so weiter. Manchmal schäme ich mich sogar ein bisschen dafür, denn den Menschen um mich herum scheint es überhaupt nicht so zu gehen – ja, im Grunde denke ich, dass alle viel mehr und härter arbeiten als ich.
Andererseits vermeide ich wirkliche Ruhe. Während ich die Wäsche aufhänge, läuft das Radio, beim Zeichnen schaue (bzw. höre…) ich Serien oder Filme, und meistens sind auf meinem Laptop mehrere Fenster geöffnet, sodass ich Nachrichten verfolgen, Leute auf facebook stalken und gleichzeitig diesen Blogeintrag verfassen kann (das funktioniert tatsächlich nicht so gut…). Beim Gedanken an einen stillen Tag oder gar ein Stille-Wochenende spüre ich sowohl Sehnsucht als auch Ablehnung in mir aufsteigen…
Von Tomas Sjödins Buch habe ich bisher erst wenige Seiten gelesen, aber diese haben mir gefallen, sie haben in mir bereits Lust auf Ruhe geweckt. Wahrscheinlich werde ich lange brauchen, bis ich damit „durch bin“, aber das macht nichts. Ich möchte mir Zeit nehmen und sehen, was passiert.

Eine Erkenntnis aus Sjödins Küchenbankphilosophie:

„Denke nicht: ‚Das kostet Zeit‘, sondern: ‚Die Zeit nehm‘ ich mir!‘“


Harper Lee: Go set a watchman
Mein aufmerksamer Ehemann hat mir diesen Roman zu Ostern geschenkt und mir damit einen großen Wunsch erfüllt. Denn für einen Fan von To kill a mockingbird ist die Lektüre von Harper Lees zweitem (bzw. eigentlich ihrem ersten) Werk ein Muss!
Mit dem Anfang tat ich mich schwer. Ich merke, dass ich langsam aus der Übung gerate, was die englische Sprache betrifft. Es wird immer mühsamer für mich, englische Texte zu lesen oder Filme mit Originalton zu sehen. Umso wichtiger also, dass ich dran bleibe.
Langsam fand ich mich in der Geschichte, in der Sprache zurecht und die Handlung nahm Fahrt auf:
Die junge Jean Louise Finch (auch „Scout“ genannt) kehrt aus New York in ihre Heimatstadt Maycomb zurück, um ihren alternden Vater Atticus zu besuchen. Je länger sie bleibt, desto fremder fühlt sie sich, und desto erschütternder sind die Einsichten, die sie über die Menschen gewinnt, die sie am meisten liebt.
Ich habe den Roman noch nicht bis zum Ende gelesen, finde ihn bisher aber durchaus lesenswert. Er stößt einiges in mir an: Wie schnell verurteilen wir die Menschen, die uns nahe stehen – und welches Recht haben wir dazu? Und wie gehen wir damit um, wenn geliebte Personen uns auf einmal vollkommen fremd erscheinen, wenn wir ihre Einstellungen und Handlungen für absolut intolerabel halten?
Keine leichte Lektüre, aber vielleicht eine wichtige.

“Every man’s island, Jean Louise, every man’s watchman, is his conscience.”




Und, was lest ihr gerade so?



Montag, 18. April 2016

Mut am Montag




Auf diese Woche habe ich überhaupt keine Lust.
Es stehen zwei Arztbesuche an, unendliche Haushaltsaufgaben und eine lange Autofahrt… Als der Wecker heute früh klingelte, hätte ich mir am liebsten die Decke über den Kopf gezogen und sieben Tage weitergeschlafen.

Vielleicht geht es dir heute so wie mir.
Vielleicht hast du sowas von keinen BOCK auf diesen Tag!
Vielleicht fühlst du dich krank oder traurig oder beides.
Vielleicht liegt eine schwere Aufgabe vor dir, ein unangenehmes Telefonat, eine einsame Woche.
Vielleicht bist du verzagt und mutlos und weißt nicht weiter.

Und während wir so unter unserer Decke liegen und nichts mehr hören und sehen wollen und so tun, als wäre das alles nicht unser Bier, ruft jemand unseren Namen.

"Steh auf, sei getrost!
Er ruft dich!"

Es ist Jesus, der uns ruft.
An diesem Tag,
in diesen Tag hinein.

Bartimäus möchte von Jesus geheilt werden – er möchte sehen können! Endlich findet sein Schreien Gehör. Die Leute, die ihn eben noch ruhigstellen wollten, richten ihm von Jesus aus: „Sei getrost, steh auf! Er ruft dich!“(Markus 10,49). Bartimäus springt auf und läuft auf Jesus zu, ungeduldig, tastend, hoffnungsvoll.

Wir sind auch Gerufene an diesem Tag.
Gerufen zum Aufstehen und Hinlaufen zu Jesus.
Gerufen zum „Getrost sein“.
Gerufen, Liebe und Wertschätzung zu erfahren.
Gerufen, heil zu werden.

Wir sind Berufene an diesem Tag.
Berufen, hier zu sein, an diesem Ort, in diesem Moment.
Berufen, Jesus nachzufolgen.
Berufen, zu lieben und zu dienen.
Berufen, zu überwinden – weil Jesus schon alles überwunden hat.


Einen gesegneten Montag wünsche ich euch!



Freitag, 15. April 2016

DIY: Florale Tischkarten selber gestalten




Ich bin fertig! In den letzten Wochen habe ich über 200 Tischkarten für die Hochzeit meiner (inzwischen darf ich sagen: langjährigen!) Freundin Ulrike angefertigt. Vorgestern habe ich sie beschriftet und nach Tischgruppen sortiert, demnächst machen sie sich auf den Weg zur glücklichen Braut.
Da vielleicht auch bei der einen oder anderen von euch in nächster Zeit eine Feierlichkeit ansteht, dachte ich, dass ich diese Tischkarten-Idee verbloggen könnte, als Inspiration für euch.
Die Vorgehensweise mag zeitaufwändig anmuten, was aber nur teilweise stimmt. Man braucht schon ein bisschen Zeit, aber die braucht man eigentlich immer für solche Projekte, und letztlich ging es doch schneller als gedacht. Mir hat das Malen, Zeichnen und Schneiden sehr viel Spaß gemacht, und so gingen mir die Tischkarten leicht von der Hand. Ein Vorteil dieser Herangehensweise ist, dass man nicht viel Material benötigt und in wenigen Arbeitsschritten fertig ist.

Aber der Reihe nach:

Für die floralen Tischkarten braucht ihr:

  • weißes Aquarellpapier (möglichst nicht zu rau)
  • Lineal und Bleistift 
  • Aquarell- oder Wasserfarben
  • einen mitteldicken Pinsel
  • schwarze Permanentmarker
  • goldene (oder silberne) Effektmarker


Der erste Arbeitsschritt bestand im Ausmessen und Vorzeichnen der Tischkarten auf dem Aquarellpapier. Meine haben die Maße 2x7x5cm – die fertigen, gefalteten Tischkarten sind also 7 cm breit und 5 cm hoch.

Die entstandenen Rechtecke wurden anschließend mit Aquarellfarbe gefüllt. Dabei hielt ich mich an die Hochzeitsfarben, braun und mint. Zuerst grundierte ich eine Farbfläche mit einem Türkis-/Mintton. Hierbei kann man ruhig nass arbeiten und die Farbe schön verlaufen lassen – je mehr man kleckst und tupft, desto schöner ist der Effekt im getrockneten Zustand. Dann setzte ich Akzente in einem dunkleren Türkis und in Braun und ließ den bunten Hintergrund trocknen.
(Bei meinem Vorgehen hat jede Tischkarte am Ende einen weißen Rand – mir haben sie so besser gefallen, aber es ist genauso möglich, eine Seite komplett zu bemalen, sodass kein Rand entsteht…)




Je nach Gusto können die Karten bereits jetzt ausgeschnitten werden – oder man wartet damit, bis alle Blumen gezeichnet und die Goldakzente gesetzt sind.

Für das florale Muster probierte ich verschiedene Blumen aus: Tulpen, Rosen, Ranunkeln, Seerosen oder Traubenhyazinthen ebenso wie Fantasieblumen. Am einfachsten ist es, zunächst die Grundform zu zeichnen, also  lediglich die Umrisse der Blütenblätter.
In einem zweiten Schritt werden dann die Details hinzugefügt und feinere Linien gezogen.
Dieser Teil der Gestaltung hat mir immer am meisten Spaß gemacht und ich habe alles ausprobiert, was mir einfiel. Grundsätzlich ist aber auch möglich, immer dieselbe Blumenform zu zeichnen, sodass die Tischkarten am Ende ganz einheitlich sind.



Zum Schluss benutzte ich den Goldmarker für einen besonderen, edlen Effekt – einfach ein paar Punkte und Linien als Highlights.



Die ausgeschnittenen Tischkarten müssen nur noch gefaltet und beschriftet werden – fertig!


fertig!


Für das Brautpaar habe ich mir noch etwas Besonderes einfallen lassen und eine gemeinsame Tischkarte angefertigt: doppelt so groß wie die anderen und mit einem etwas elaborierteren Muster.



Ich bin schon sehr gespannt, wie die Tischkarten auf der festlichen Tafel wirken, wie sie sich in die Deko einfügen...

Hoffentlich konnte ich euch ein bisschen Lust machen, (mal wieder) den Pinsel zu schwingen!
Zur Zeit bin ich total begeistert von der grenzenlosen Vielfalt und Schönheit der Natur – was hat Gott sich da nicht alles einfallen lassen, wie verschwenderisch ist er mit seiner Kreativität! – und freue mich daran, dass Er das Schöpferische, Kreative auch in uns gelegt hat! In jede von uns, da bin ich mir sicher :)

Ein gesegnetes, buntes Wochenende euch allen!



Donnerstag, 14. April 2016

Zwischenstand 16 für 2016



Nun ist 2016 auch schon wieder drei Monate alt und ich bin versucht zu sagen „Kinder, wie die Zeit vergeht!“ Aber wirklich: Dass jetzt schon April sein soll – meine innere Uhr kommt der äußeren Zeit gerade nicht hinterher.
Für dieses Jahr habe ich mir ja allerhand vorgenommen, 16 für 2016, um genau zu sein. Da es gut ist, sich Zwischenziele zu setzen und immer wieder Bilanz zu ziehen (To-Do-Listen abhaken macht mich glücklich!), tue ich dies hiermit und liefere einen Zwischenbericht ab:


1. Meinem Blog ein Relaunch gönnen!
Wie ihr seht, seht ihr nichts ;) Irgendwie wage ich mich an diese Herausforderung noch nicht ran. Aber das Jahr hat ja noch ein paar Monate!

2. Das Thema Essen/Esssucht angehen und weiterarbeiten in Sachen Wohlfühlgewicht und Selbstliebe
Ich bin dran! Hierzu werden demnächst Blogeinträge folgen…

3. Den Schritt in die Selbstständigkeit wagen? Einen eigenen (Dawanda-)Shop eröffnen? Bzw. allgemein berufliche Perspektiven klären.
Auch hier kann ich sagen: Ich bin dran. Es tut sich was.
Zumindest wird für mich immer klarer, dass ich in naher Zukunft nicht in meinen alten Beruf zurückkehren möchte (auch wenn der Bedarf an DaF-Lehrern zur Zeit größer ist denn je. Die Bedingungen haben sich trotzdem noch nicht verbessert!) Stattdessen verspüre ich große Lust, es mit dem „kreativen Leben“ zu versuchen. Ich bin kreativ so aktiv wie noch nie, und das macht einfach Spaß! Wie es konkret weitergeht, weiß ich noch überhaupt nicht – aber ich habe Frieden darüber. (Und außerdem ist das Thema Familienplanung noch nicht abgeschlossen…)

4. Ein Wochenende wegfahren: + Ehemann – Kinder! (Budapest, Istanbul oder Amsterdam?)
Darauf fiebere ich hin! Gerade steht Budapest ganz hoch im Kurs; ich habe Sehnsucht nach dieser wunderschönen Stadt! So langsam sollten wir die Planung angehen und vor allem die Preisfrage klären: Wer kümmert sich um die Kinder? (Freiwillige vor!)

Letztes Mal in Budapest... (als wir noch jung waren ;))

5. Wie engagieren wir uns für Flüchtlinge?
Das ist ein Punkt, an dem noch überhaupt nichts passiert ist, wie ich zu meiner großen Schande gestehen muss. Ich kann nicht behaupten, dass ich „keine Zeit“ habe, darüber nachzudenken – vielmehr investiere ich meine Zeit gerade in andere Dinge (und Menschen).
Und schon merke ich, wie gut diese Zwischenbilanz ist: Damit ich mich wieder erinnere, was wirklich wichtig ist!

6. Dankbarkeit weiter einüben: Unser Jahr der Dankbarkeit
Ein eher unkonkretes Anliegen… und doch würde ich behaupten, dass wir dran sind. Unsere Kinder sind noch klein, aber auch in ihrem Leben spielt Dankbarkeit (bzw. der Satz: „Sag mal Danke!“) bereits eine Rolle. Und ich frage mich, wie wir den Kindern ein Gefühl von Dankbarkeit vermitteln können – ihnen, die (Gott sei Dank!) keinen Mangel kennen, die nichts von Hunger oder Leid wissen. Es funktioniert wahrscheinlich so wie vieles in der Erziehung: Durch unser gutes Vorbild, durch Gebet und Gnade.

7. Feiern: die Jahreszeiten, die Kirchenfeste,  Geburtstage, kleine und große Erfolge, Freundschaften, die Ehe – und das Leben an sich, einfach so
Die Kinder und ich feiern den Freitag jetzt immer so, dass wir nach der Kita zum Bäcker gehen und uns Kuchen holen. So beginnt das Wochenende ganz schokoladig gut :) In diesem Jahr stehen auch ein paar größere Feiern an: Die Hochzeit einer lieben Freundin Anfang Mai, im Sommer dann Noemis 3. Geburtstag, die Baby-Party einer Freundin (die ich ihr – verrückterweise – angeboten habe, auszurichten!) und dann mein 30..
So stressig die Vorbereitungen auch sein mögen – ich empfinde eine große Sehnsucht nach mehr Feiern in unserem Leben! Ich möchte den Alltag feiern und das wunderbare Geschenk der Familie; ich finde, das Erwachen der Natur ist eine Party wert, und auch unsere Ehe! Wir brauchen Einschnitte im eintönigen Alltag, wir brauchen Pausen und Gäste und „das Besondere“, um uns wirklich lebendig zu fühlen.



8. Schreiben: Meine Texte mit anderen teilen, mehr schreiben, mir eine Schreib-Mentorin suchen?
Das läuft auch: Ich führe weiterhin (und sehr gerne!) diesen Blog, ich schreibe inzwischen für zwei Zeitschriften und habe sogar an meinem ersten Redaktionsteam-Treffen teilgenommen!  Es ist für mich so ermutigend zu erleben, was Gott mit unseren Träumen macht. Wenn ich auf mein bisheriges Leben zurückblicke, erkenne ich immer deutlicher, dass Gott die Saat aufgehen lässt, die er in mich hineingelegt hat. Ich darf selbst Entscheidungen treffen und Schritte gehen und etwas wagen – aber wie sich immer wieder eins zum anderen fügt, wie Türen sich öffnen und Möglichkeiten sich entfalten, das schafft mein Papa im Himmel. Ich bin total amazed und gespannt auf das, was kommen mag!

9. Etwas Neues lernen – einen Workshop, ein Seminar o.ä. besuchen, im kreativen Bereich
Ach, wie gut, dass es das Internet gibt! Da muss man noch nicht einmal mehr das Haus verlassen, um etwas Neues zu lernen… Ich bin jedenfalls total begeistert von den beiden Online-Kunst-Kursen, die ich bereits belegt habe. Meine kreative Arbeit hat dadurch extremen Aufwind erfahren und ich bin sehr dankbar für alle Inspirationen und Ideen, die ich daraus schöpfen kann.
Außerdem habe ich mir ein kleines Linolschnitt-Set zugelegt; mal sehen, wann ich das ausprobiere.

"You, me and the sea"
 
10. Einen Ort für mich in der Wohnung schaffen, wo ich arbeiten und schreiben und kreativ werkeln kann!

Ich LIEBE meinen Arbeitsplatz!

11. Sport und Rückentraining!
Ich bin dran und gehe weiterhin einmal die Woche zum Pilates. Trotzdem geht es meinem Rücken noch nicht wirklich gut; jeden Morgen habe ich Schmerzen und fühle mich, als würde ich dieses Jahr 80 werden… Bisher ist es mir nicht gelungen, eine gute Routine für tägliche Übungen zu finden. Tagsüber sind so viele Dinge zu erledigen und am Abend ist es meistens schon so spät, dass ich einfach nur ins Bett fallen will.

12. Ein 365-Tage-Projekt starten (kreativ – vielleicht sogar auf einem neuen=zusätzlichen Blog?)
Check!

Das Wort von gestern: Blütenklau


13. Nachbarschaftliche Beziehungen weiter pflegen und ausbauen: Kaffeekränzchen auf halber Treppe veranstalten usw.
Auch hier erleben wir, was passiert, wenn wir ein Herzensanliegen mit unseren (kleinen) Möglichkeiten angehen: Gott macht etwas draus! Unsere Tochter war inzwischen auf zwei Geburtstagsfeiern von Nachbarskindern eingeladen – und deren Eltern signalisierten uns, dass sie Interesse an regelmäßigem Kontakt haben. Vor einiger Zeit war ich bei einer lieben Nachbarin zum Brunch eingeladen. Ein paar Tage später durfte ich die Kinder für eine Stunde bei ihr abgeben  - und als ich Noemi und Samuel wieder abholen wollte, saß mein Mann mit dem Herrn des Hauses auf der Couch und trank türkischen Tee, und wir alle blieben noch zum Abendessen….  
Auf eines freue ich mich noch in diesem Jahr: Auf ein Kaffeekränzchen im Treppenhaus!

14. Kreativ mit den Kindern sein!
Das macht total viel Spaß! Noemi und ich sitzen fast jeden Tag zusammen am Esstisch und malen und zeichnen zusammen. Eine Zeit, die ich total genieße. Samuel malt auch manchmal mit und ich freue mich auf gemeinsame Bastelaktionen zu den Jahreszeiten und Festen! Je größer die Kinder werden, desto mehr ist möglich, und das finde ich wunderbar.
Mit der Zeit werde ich die Kinder auch mehr in die Gestaltung unseres Familienbuchs einbeziehen und bin total gespannt darauf, wie es dadurch gewinnen wird!



15. Brot backen / wieder mehr kochen und backen/ Gemüse auf dem Balkon ziehen?
Ich koche tatsächlich wieder, eigentlich jeden Tag, und habe total Spaß daran! Brot backen steht noch aus – und ich bin gespannt, ob die Tomaten, Johannisbeeren und Himbeeren auf dem Balkon was werden…

Eine absolute Prämiere: Ich ziehe Tomaten auf der Fensterbank (bzw. versuche mich dran...)

16. Monotasking 
Ein schwieriges Thema! Ja, ich hätte wirklich nicht gedacht, dass es mir so schwer fallen würde, immer nur eine Sache zu tun.
Aber wenn es mir dann doch einmal gelingt, ist es wirklich erholsam und lohnend.



Die meisten Punkte kann ich noch nicht abhaken – ich habe mir so viele Langzeitziele gesetzt… Trotzdem bin ich positiv überrascht. Denn es hat sich schon einiges getan und ich bin vielen Anliegen auf der Spur.
Das Leben ist so voll und schön und reich, findet ihr nicht auch?