Seit über zwei Wochen treibt ein hartnäckiger
Magen-Darm-Virus in unserer Familie sein Unwesen. Das Ganze begann mit einem durchaus
sehr vergnügten, sich aber überall hin übergebenden Sohnemann – der kurze
Brechpause machte, um sich der gründlichen Darmentleerung zu widmen, und der
seit zwei Nächten wieder beim Kotzen angekommen ist. Ich habe seit einer Woche
immer wieder Nächte, in denen ich kaum schlafen kann, weil mir so schlecht ist
und ich starke Bauchkrämpfe habe… alles nicht gerade schön.
Und überhaupt nicht so, wie ich mir diese neue Lebensphase
vorgestellt hatte: Von wegen, beide Kinder sind in der Kita und ich habe den
ganzen Vormittag Zeit, Dinge zu erledigen, Freundinnen zu treffen oder mit der
Kunst voranzukommen. Stattdessen hocke ich mit einem ansteckenden, aber sehr
aktiven und überhaupt nicht krank wirkenden Kind zu Hause oder warte beim Arzt,
muss Freundinnen von der einen in die andere Woche vertrösten und komme zu gar
nichts (und kriege nichts als Schonkost!).
Sowas hatten wir noch nie – dass es sich so lange
hinzieht!
Als ich heute Mittag von der (wirklich erstaunlich netten
und aufmerksamen!) Ärztin nach Hause fuhr, dachte ich, dass dieser Zustand
gerade eigentlich sehr gut für mich ist. Damit ich Akzeptanz einübe und lerne, die Kontrolle
abzugeben. Denn es fällt mir im Allgemeinen schwer, Umstände anzunehmen, die mir nicht
gefallen. Vielmehr beklage ich mich, hadere mit meinem Schicksal und lehne mich
dagegen auf, was enorm viel Energie kostet, aber herzlich wenig bringt. Klarer Fall: Ich bin ein Kontroll-Freak.
Aber nutze ich doch mal meinen Kontrollwahn positiv und
bringe meine Gedanken und Gefühle auf Spur: Ich nehme meine Situation so an,
wie sie ist. Und gewinne ihr etwas Positives ab, denn das hat sie auf jeden
Fall: Mein Mann ist gerade zu Hause und hilft mir mit den Kindern. Samuel ist
zwar krank, fühlt sich aber anscheinend nicht so, was ich ihm von Herzen gönne.
Und ich kann ganz ohne schlechtes Gewissen den Hausputz Hausputz sein lassen
und auf dem Sofa liegen bleiben.
Bald kommt wieder eine andere Zeit und Mann und Kinder sind
wieder aus dem Haus. Bald werde ich wieder putzen müssen können und
Schokolade als Versuchung empfinden. Bald werde ich mich wieder mit Freundinnen
treffen und Dinge erledigen und nicht wissen, wo mir der Kopf steht. Das kommt
alles wieder, früher oder später. Für heute zelebriere ich mein Kranksein und
ringe den Umständen etwas Gutes ab. Ich trinke Tee mit Honig, kuschle mich in
meine Decke und schreibe einen Blog-Post. Zum Beispiel.
Es ist so wunderbar, mit Jesus unterwegs zu sein! Alles kann
mir als Nährboden meines Wachstums dienen. Ich muss nicht so bleiben, wie ich
bin, und ich kann lernen, die Dinge anders zu sehen. Alles führt für mich, schließlich,
endlich!, zum Guten, weil ich es aus
Seiner Hand nehmen darf. Oder wie Paulus in Römer 8,37 schreibt: „In all dem
tragen wir einen überwältigenden Sieg davon durch den, der uns so sehr geliebt
hat.“ Nehmt das, ihr fiesen Viren! „Wenn
Gott für mich ist, wer könnte dann gegen mich sein?“
Liebe Reh, oh wie gut kenne ich solche Situationen, bei uns kommen solche Dinge auch gerne an Weihnachten oder anderen Festen, wo man geren hingegangen wäre.....
AntwortenLöschenIch wünsche euch von Herzen gute Besserung!
Liebe Grüße
Magda
Danke dir! Jaja, das letzte Mal hatten wir sowas letztes Jahr zu Weihnachten. Das dauerte zwar "nur" ein, zwei Tage, führte aber dazu, dass wir Gäste wieder ausladen mussten... Da bleibt uns wohl nur annehmen, aushalten und das Beste daraus machen.
LöschenLiebe Grüße!
Alles Gute euch. Klingt ja krass. Aber sehr schön geschrieben. Ich bin auch immer wieder versucht, alles auf einmal zu wollen statt die Momente zu genießen.
AntwortenLöschenDanke dir! :)
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