Montag, 26. September 2016

Mut am Montag



Putzen für die Ewigkeit 

 

"Wer im Geringsten treu ist,
der ist auch im Großen treu."
Lukas 16,10

Das kennen wir doch alle: Irgendjemand (wer bloß?) trampelt mit schmutzigen Schuhen durch den frisch gewischten Flur, das Mittagessen landet überall nur nicht im Kindermund, und die Wäscheberge türmen sich bis zur Decke, obwohl die Waschmaschine dauerläuft… Es gibt Zeiten, da kann ich das als „normalen Alltag“ abtun und rege mich nicht weiter darüber auf (bringt ja sowieso nichts).
Und dann gibt es Tage, an denen es mich wahnsinnig macht und ich mich sehr wohl aufrege! Mein frisch gewischter Boden!!!! Diese Hose hast du gerade seit fünf Minuten an – und keine Ahnung, ob ich diese Flecken jemals rauskriege!!! Für dieses Mittagessen hab ich eine Stunde in der Küche gestanden!!! AAAAHHHH, ich flipp aus!

Als ich mich mal wieder über die Sinnlosigkeit meines Tuns aufgeregt hatte – noch während mein Temperament langsam abkühlte – wurde mir klar, welche Sehnsucht hinter meiner Wut steckt: Ich möchte etwas tun, das Bestand hat. Für die Ewigkeit, oder wenigstens für ein Menschenleben. Ich möchte, dass meine Anstrengung etwas bewirkt, dass dauerhafte Veränderung eintritt, dass mein Handeln Sinn hat. Und während ich das noch dachte, wurden meine Gedanken schon (vom Heiligen Geist, das glaube ich!) auf eine höhere Stufe gehoben: Ok, das Putzen an sich ist nicht für die Ewigkeit und die Dauer der Sauberkeit ist stark begrenzt. Aber wenn du für deinen Mann und deine Kinder ein schönes Zuhause schaffst, wenn du ihnen dienst und für sie sorgst, dann ist das durchaus etwas, das Bestand hat. Und Sinn! Denn du tust das alles ja aus Liebe.

Als ich diesen Gedanken weiterverfolgte, begriff ich, dass Putzen und Haushaltführen durchaus eine geistliche Komponente in sich tragen. Denn das, was ich in Liebe und Treue für meine Familie tue, bleibt von Gott nicht unbemerkt. Er sieht mich und meinen Dienst, wie mühsam und nichtig er mir manchmal scheint, und dass ich trotzdem dran bleibe.
Die Liebe ist, was für ihn zählt.
Die Liebe trägt gute Früchte, daran glaube ich ganz fest.
Die Liebe hat für immer Bestand.
Die Liebe gibt unserem Handeln Sinn.


Und ich weiß: Wenn ich unermüdlich und treu meine Aufgaben in Haushalt und Familie (und so weiter) erfülle, übe ich mich gleichzeitig in der Nachfolge Jesu. Er ist mein Vorbild, wenn es darum geht, durchzuhalten. Und er ist derjenige, der mir die nötige Liebe schenkt, sodass die Arbeit mir schon leichter von der Hand geht.


In diesem Sinne: Frohes Putzen heute!

 

2 Kommentare:

  1. Das hast du sehr schön geschrieben. Ich kenne genau diese Sinnlosigkeitsgefühle...für wen putze ich eigentlich, ist doch eh gleich wieder dreckig. Danke, dass du mir gezeigt hast, dass es dabei nicht um das putzen selbst geht, sondern um etwas viel größeres :-)

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