Donnerstag, 1. März 2018

Monatsspruch März



Jesus Christus spricht:
Es ist vollbracht!

Johannes 19,30



Wir befinden uns gerade mitten in der Fastenzeit - der Monatsspruch für März weist uns schon auf das große Finale hin: Jesus gibt sein Leben für unsere Erlösung.
Jahr für Jahr birgt die Fastenzeit für mich die Herausforderung, mich dieser so zentralen und damit oft gehörten Geschichte, dieser absolut essenziellen Tatsache wieder neu zu nähern und mich davon berühren zu lassen. Jesus starb für mich! Er hat es vollbracht! Er ist auferstanden! Ich bin frei!


Im letzten Jahr diente mir ein Passions Art Journal dazu, mich auf kreative Weise mit dem Opfer Jesu auseinanderzusetzen (übrigens lag heute die neuste Ausgabe der Zeitschrift Faszination Bibel in unserem Briefkasten, mit einer Bilderstrecke meines Passions Art Journals!).
2018 hat Gott sich offenbar entschieden, mich zu überraschen und mir die Bedeutung der Passion auf eine Weise nahezubringen, auf die ich selbst nicht unbedingt gekommen wäre: Durch die Lektüre des 2. und 3. Mose-Buchs.

Im Rahmen unseres Hauskreis-Projektes "In einem Jahr durch die Bibel" stieß ich unweigerlich (und ehrlich gesagt etwas vorurteilsbehaftet...) auch auf das Buch Levitikus. Ich erwartete mir nicht sonderlich viel von den Texten, die mit unserem Glaubensleben heute so wenig zu tun zu haben scheinen: Weder halten wir unsere Gottesdienste in der "Stiftshütte" ab, noch bringen wir Tieropfer dar oder wandern in einer bestimmten Reihenfolge durch die Wüste. Also einfach hinter mich bringen bis es wieder spannender wird, dachte ich.

Aber wie gesagt: Gott hatte vor, mich zu überraschen, mir Wahrheiten und Wunder vor Augen zu malen, wo ich sie nicht zu suchen hoffte.

Zuerst: die Stiftshütte.
Das Zelt "der Begegnung", die "Wohnung" Gottes bei seinem Volk. Das fand ich schön.
Gott möchte seinen Menschen nahe sein, er sucht die Gemeinschaft mit ihnen. Und was für ein wunderbarer Ort, voller Prunk und Kunst und Schönheit (ich fand es unheimlich wertschätzend und ermutigend, dass Gott extra Künstler beruft und befähigt, für ihn sein Zelt zu bauen und auszustatten!).
Aber: Die Stiftshütte ist kein Gottesdienstraum, wie wir ihn heute kennen. Sich Gott wirklich nähern - das konnte eigentlich  nur Mose, und der Hohepriester, unter ganz bestimmten Voraussetzungen.
Der "Gnadenthron" ist der Ort, an dem Gott Mose begegnen will (2. Mose 25,22) - dieser Gnadenthron befindet sich allerdings im Allerheiligsten, in einem mit Vorhängen abgetrennten Bereich, zu dem kein Normalsterblicher Zutritt hat. Es wäre lebensgefährlich, sich Gott auf diese Weise nähern zu wollen!
In den ersten Büchern der Bibel empfinde ich eine starke Spannung zwischen einem sich offenbarenden, nähe-suchenden und einem unendlich heiligen, furchtbaren, letztlich doch fernen Gott.

Und dann: das Opfer.
Es wird genau beschrieben, welche Opfer die Israeliten in welcher Situation auf welche Weise darbringen sollen. Wie viele und welche Tiere müssen geopfert werden, welche Reinigung ist nötig, wie wird das Opfer vorbereitet und dargebracht? Mir erscheint diese Praxis aufwändig und grausam.
Aber anstatt einfach darüber hinwegzulesen und die ekligen Passagen hinter mich zu bringen, schaute ich genau hin und sah zwischen den Zeilen: Jesus.

Die Sünde ist schlimm! Das vergesse ich tatsächlich manchmal. "Schwamm drüber!" geht nicht.
Vergebung ist keine Kleinigkeit: Ohne Blutvergießen ist keine Vergebung möglich (3. Mose 17,11 und Hebräer 9,22)! Vergebung kostet. Sie kostet so viel! Sie kostete so viele Tiere das Leben - und letztlich war das nicht genug. Wieder und wieder mussten Opfer gebracht werden, für jede neue Schuld, für jedes Vergehen.

Das führten mir die Texte vor Augen: Das Bewusstsein, dass Gott unendlich heilig und meine Sünde schlimm ist. Eigentlich könnte ich mich ihm nicht nahen. Da wäre dieser Vorhang, und kein Durchkommen. Da wäre dieses Tier und sein Blut, und es wäre nicht genug - niemals.

Dankbarkeit durchströmt mich. Das Verlangen nach Anbetung: So groß ist unser Gott! So heilig, so gerecht, so voller Liebe.

Jesus hat das alles getan, er hat erfüllt, was die Opfertiere nicht konnten.
Er ist mehr wert als alle Opfertiere der Welt. Sein Blut ist genug. Für alle Zeit. Für alle Menschen. Für jede Schuld. Auch für meine.

In der Vorbereitung für den Hauskreis studierten mein Mann und ich das Bibellexikon, schlugen unsere Bibeln auf und blätterten vor und zurück und versuchten, den Sinn Seines Todes zu greifen. Wir wollten diese allumfassende Bedeutung für uns verstehen und sie auch den Hauskreis-Teilnehmern bewusst machen.

Erst da begriff ich, dass Jesus wirklich alles ist:
Er ist das Opfertier, das Lamm, das sich freiwillig und ohne Kampf für uns gegeben hat.
Das perfekte, tadellose, reine, heilige Opfer, das genügt.

Und er ist der Hohepriester, der das Opfer darbringt, der der Mittler ist zwischen Gott und Mensch.
Jesus ist der einzig wahre Hohepriester, da er sich nicht erst selbst von Sünden reinigen muss - er ist ja ohne Schuld, er ist ja selbst Gott.
Er ist der Hohepriester, der das Stirnblatt trägt "Heilig dem Herrn" (2. Mose 28,36), der unsere Namen auf seinen Schultern trägt und Gott permanent an uns erinnert (2. Mose 28,12).
Er ist der Hohepriester, der mit uns in unserer Schwachheit leidet und uns vollkommen versteht (Hebräer 4,15).

Und schließlich ist Jesus der Gnadenthron, das Allerheiligste, zu dem wir nun jederzeit kommen können, um Gnade und Hilfe zu empfangen (Hebräer 4,16) - er ist "das Horn des Heils" (Psalm 18,3), an dem wir uns festhalten dürfen.
In dem Moment, als Jesus starb, zerriss der Vorhang im Tempel mittendurch: Das Allerheiligste stand nun allen offen, weil Jesus uns der Gnadenthron geworden ist. Der absolut heilige Gott, dem wir uns von uns aus nicht nähern können, gibt alles - gibt sich selbst - um uns nahe zu sein.
Dies ist ein Geheimnis, das ich nur bruchstückhaft verstehe... aber es ist mir unendlich wunderbar und wertvoll geworden. Ein Schatz in meinem Herzen.

Gefunden an einem unwahrscheinlichen Ort, ganz ohne graben...


Ich weiß nicht, wie du diesen Text liest. Ob die Begeisterung, mit der ich diese Zeilen schreibe, dich erreicht; ob du vielleicht gelangweilt bist von (scheinbaren?) Allgemeinplätzen, ob du dich möglicherweise schuldig fühlst, weil das Wunder dich gerade nicht so berührt, wie du es dir wünschst. Ich kenne das.
Wir können das nicht "machen", dass eine biblische Wahrheit uns ins Herz trifft und etwas bewegt. Manchmal passiert das, ganz ohne unser Zutun, ohne eigene Anstrengung oder Leistung. Und dann wieder, viel zu lange, nicht. Oft passiert rein gar nichts. Denken wir.

Gott hat mich überrascht. Er hat mich erwischt, hat mich ins Herz getroffen, und ich hatte ihn nicht mal darum gebeten. Zumindest nicht konkret.

Aber das dürfen wir: Wir dürfen ihn bitten, wir dürfen bereit sein, wir dürfen fragen und die Herzensaugen offen halten.

Und dann stolpern.
Über diesen einen Satz, dieses eine Wort.
Dann stehen bleiben,
innehalten,
zulassen, was passiert.
Hören, was Gott sagt.
Spüren, was er in meinem Herzen gerade macht.

Und darauf reagieren:
erkennen,
weinen,
bekennen,
danken,
jubeln,
lachen,
loben,
umkehren,
handeln,
lieben,
immer mehr lieben.
Und mit anderen teilen,
was Gott getan hat.
Ganz überraschend und liebevoll und wunderschön,
wie es so seine Art ist. 




Der Monatsspruch erinnert mich daran:

Es ist vollbracht.
Das Opfer ist gebracht - er bringt Erlösung.

Es ist erledigt.
ERledigt.
Er allein hat es getan, für uns alle.

Es ist vollbracht.
Voll und umfassend und ganz.

Es ist erledigt.
Das gilt mir heute und für alle Zeit.

Am Kreuz
hat er es für uns vollbracht.



Wenn du möchtest, kannst du dir auch dieses Monatsvers-Lettering speichern und in A4 (oder kleiner) ausdrucken. Vielleicht magst du es gut sichtbar bei dir Zuhause aufhängen, oder es in dein Tagebuch kleben, oder es für eine Seite in deinem Art Journal verwenden?
Ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn du mein Handlettering auseinanderschneidest, es beklebst oder bemalst oder sonst wie kreativ "behandelst" ;-) Du darfst es auch gern mit anderen teilen (am liebsten natürlich mit dem Hinweis, wo du es her hast und wer es gemacht hat), darüber würde ich mich freuen!

Ich wünsche dir eine gesegnete Fastenzeit: Dass Jesus dir begegnet, an völlig unwahrscheinlichen Orten, auf unglaubliche Art und Weise, mit seiner überirdischen Liebe.

Lass dich überraschen, berühren und ins Herz treffen von unserem guten Gott!





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