Donnerstag, 22. Februar 2018

Beständig in der Fastenzeit


Anders als in den letzten Jahren habe ich mir für diese Fastenzeit nichts Besonderes vorgenommen. Keine Vorhaben, kein kreatives Projekt, kein Verzicht. Es spukten schon ein paar Gedanken in meinem Kopf, und ich habe auch einen Tag aufs Mittagessen verzichtet, aber irgendwie habe ich gerade nicht die Kraft dafür, bringe keine Kapazitäten auf für ein weiteres "du musst".
Ich bin sowieso schlecht darin, Dinge durchzuziehen... und meistens will ich einfach zu viel auf einmal.

Ganz ohne Input geht es aber doch nicht in der Fastenzeit (und ich überlege auch, wie wir die Fastenzeit als Familie, für die Kinder gestalten können, gerade zum Ende hin), deshalb habe ich mir (wie auch 2017 schon) das Fasten-Workbook von Anne gekauft, zum Thema Beständigkeit. Und da bin ich auch ganz beständig dran, muss ich sagen ;-)

An Zielen beständig dran bleiben - da fällt mir spontan das Thema Gewicht ein, aber wie ich schon sagte, ich habe dafür gerade keine Kraft. Es gab Zeiten, da war das anders und ich brachte eine (für mich) erstaunliche Selbstdisziplin auf, aber jetzt nicht. Es geht nicht alles, heute.
Ist euch eigentlich aufgefallen, dass ich mir für dieses Jahr gar nichts besonderes vorgenommen habe? Zumindest gibt es keinen Blog-Post 18 für 2018 oder sowas. Ich bin müde geworden in dieser Hinsicht. Ich glaube nicht mehr wirklich daran, dass sich etwas ändern kann bei mir. Traurig, aber wahr.
Auf der einen Seite mag ich mir nichts mehr vornehmen, weil ich sowieso nicht daran glaube, es zu schaffen - andererseits möchte ich auch nicht immerzu weitermachen wie bisher, weil ich ja merke, dass gewisse eingeschliffene Verhaltensweisen mir nicht gut tun. Ein Dilemma.

Ganz ohne Ziele bin ich aber auch 2018 nicht.
Wir im Hauskreis haben uns ja vorgenommen, die Bibel komplett durchzulesen und ich bin richtig gut dabei! In den letzten zwei Monaten gab es einen einzigen Tag, an dem ich mein tägliches Pensum nicht geschafft habe, ansonsten habe ich wirklich jeden Tag die drei vorgegebenen Texte gelesen.
Diese Routine in Kombination mit dem Leseplan (täglich ein Psalm(teil), sowie ein Text aus dem Alten und aus dem Neuen Testament) ist für mich sehr wertvoll und ich erlebe, wie Gott mir die Augen öffnet und mir so viel deutlich wird! Nichts, von dem, was ich lese, ist mir unbekannt oder wirklich "neu", und doch kommt es mir immer wieder so vor, als würden mir Schuppen von den Augen fallen: Was Jesu Tod für mich und uns alle bedeutet, wie unendlich groß sein Opfer ist, wie umfassend unsere Erlösung!
Ich erlebe wieder ganz neu, dass ich Gott einfach nur loben möchte für das, was ich da gerade gelesen habe! Eine sehr erfrischende und belebende Erfahrung, gerade in dieser Fastenzeit.

Das Fasten-Workbook integriere ich in meine tägliche Bibellese, indem ich im Anschluss an den Bibeltext noch den im Workbook angegebenen Vers lese und bearbeite. Das funktioniert für mich gerade sehr gut und ich bin zuversichtlich, weiterhin so dranbleiben zu können.

Mein zweites Vorhaben für dieses Jahr gestaltet sich weitaus schwieriger und steiniger: Mein eigenes kreatives Business. Ich hatte ja keine Ahnung!
Eigentlich gibt es für mich fast jeden Tag einen Moment, an dem ich aufgeben will.
Wahrscheinlich hatte ich es mir viel zu einfach vorgestellt (so wie das meine Art ist - ich denke immer, "das mach ich jetzt mal schnell". Ha ha!), es mir in rosaroten Farben ausgemalt ohne die Arbeit und die Investition zu sehen, die dahinter stecken.

Im Januar war ich ganz eifrig bei der Sache, habe Produkte erstellt, die ich anbieten möchte und mir überlegt, in welche Richtung ich mit dem Shop gehen will. Damit bin ich im Großen und Ganzen fertig, wobei mir immer wieder "noch viel bessere" Ideen kommen und ich alles Mögliche verwerfe...
Als Teenager habe ich mal einen DISG-Persönlichkeitstest gemacht und mir wurde dabei ein stetiges und gewissenhaftes Wesen attestiert. Ich glaube, das stimmt so nicht. Je älter ich werde, desto mehr scheinen aber die initiativen Anteile in mir die Kontrolle zu übernehmen: Ich sprudele nur so vor Ideen und Plänen und Gefühlen - aber wenn es an die Umsetzung geht, möchte ich mich am liebsten verdrücken und das andere für mich machen lassen (bzw. meinen Mann...). Es ist schon interessant, was alles in uns steckt und wie wir uns entwickeln!

Jetzt, im Februar, werde ich vollends mit der Realität konfrontiert: Es mangelt mir an allem. Ich habe z.B. nicht die technische Ausrüstung, meine Handletterings und Illustrationen (die ich als Postkarten und Prints anbieten möchte) zu digitalisieren. Da muss ich erst recherchieren, aufrüsten, investieren - und ganz viel lernen. Wie man vernünftig ausgeleuchtete Fotos macht, zum Beispiel. Und wie man Adobe Illustrator bedient. Ich hab wirklich keine Ahnung.
Gerade habe ich das Gefühl, eher Rückschritte zu machen als vorwärts zu kommen.
Und am liebsten möchte ich gar nicht, dass mich irgendjemand auf das Thema anspricht, damit nur niemand merkt, wie stümperhaft ich das Ganze angehe. Peinlich!

Und doch - so oft ich auch daran denke und hinschmeißen will: Ich tue es nicht. Ich gebe nicht auf. Ich kämpfe mich vorwärts, Millimeter für Millimeter. In winzigen Babyschritten nur geht es voran. Aber immerhin voran.
Mir ist klar, dass kaum jemand diese Anstrengungen sieht, all die Arbeit und Stunden und Tränen und Schweiß, die in so einem Business stecken (Anne, du hast echt meinen vollen Respekt!). Niemand weiß, wie dieser Weg aussieht, bis er ihn selbst geht. Und ich bekomme mehr und mehr eine Ahnung davon.
Trotzdem, ich gehe weiter. Weil ich es wirklich will.

Ich habe mich für diesen Weg entschieden, weil meine Prioritäten derzeit bei meinen Kindern bzw. unserer Familie und meiner Kreativität liegen. Ich möchte flexibel sein, um unseren Alltag möglichst stressfrei zu gestalten, um für die Kinder da zu sein und für die, die mich sonst brauchen. Wenn mein Sohn krank ist, kann ich ihn ganz unkompliziert zu Hause lassen. Urlaube müssen wir nur bei einem Chef einreichen, nämlich bei dem meines Mannes. Ich kümmere mich um den Haushalt, sodass die Wochenenden frei für andere, schönere Dinge sind.
Und ich kann das tun, was ich am allerliebsten tue: Malen, Zeichnen, Schreiben, kreative Techniken ausprobieren, mich künstlerisch weiterbilden. Ich kann die Gaben, die Gott mir geschenkt hat, einsetzen, um andere zu ermutigen, zu erfreuen und zu inspirieren. Und damit irgendwann auch Geld verdienen.

Das ist es, was mich weitermachen lässt - was mir hilft, beständig dran zu bleiben, auch wenn es schwierig wird: Ich mache mir bewusst, warum ich mich für diesen Weg entschieden habe. Und ich lebe von der Vorstellung, wie es einmal sein wird, wenn ich alle diese Schwierigkeiten überwunden habe.
Und Annes Workbook hilft mir auch dabei! Ich kann es von Herzen empfehlen.


Was auch immer ihr euch vorgenommen habt (oder eben nicht) - ich wünsche euch eine gesegnete Fastenzeit und Beständigkeit in allem, was wirklich wichtig ist!
Ich sammle weiter beständig die Steine auf, die ich auf meinem Weg finde. Daraus werde ich ein schönes Schloss bauen können!



Rocks in my path? I keep them all. 
With them I shall build my castle.
Nemo Nox









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