Sonntag, 24. Januar 2016

Ein Brief an meinen Sohn


Der Krabbeltunnel war eins der Geschenke zu deinem 1. Geburtstag :)


Mein lieber kleiner Samuel,

diese Woche haben wir deinen ersten Geburtstag gefeiert – du bist nun offiziell kein Baby mehr! Für mich als deine Mama war dieser Tag natürlich noch viel bedeutsamer und emotionaler als für dich – was sich zum Beispiel darin äußert, dass ich es noch nicht übers Herz gebracht habe, die Fotogirlande und deine Geburtstagskerze wegzuräumen… So viele Erinnerungen werden wach, an den Tag deiner Geburt und an das ganze vergangene Jahr, unser erstes Jahr mit dir.
Als du geboren wurdest, hat es geregnet. Es war ein sehr kühler und nasser Tag und wir fuhren insgesamt viermal mit dem Taxi – die ersten beiden Touren waren leider einem Fehlalarm zu verdanken, das war noch mitten in der Nacht. Kurz nach dem Mittagessen fuhren wir dann wieder los. Dein Papa hatte Bratkartoffeln gemacht, von denen ich aber kaum etwas runterkriegte. Als die Ärztin den Kreißsaal betrat, in dem ich lag, meinte sie gleich, es würde so nach Bratkartoffeln riechen… ;) Auch die mittägliche Taxifahrt werde ich nie vergessen: Das Radio lief und die Nachrichtensprecherin berichtete von der (recht ungewöhnlichen) Äußerung des Papstes, Katholiken bräuchten sich nicht „wie die Karnickel“ zu vermehren und drei Kinder pro Familie seien genug… (in dem Moment war ich etwas sauer darüber, denn ich hatte Wehen und der Papst vom Kinderkriegen nun wirklich keine Ahnung!)
Dann ging alles sehr schnell, nach nur eineinhalb Stunden lagst du auf meinem Bauch und ich war glücklich. Es war eine traumhafte Geburt und ich bin sehr dankbar, dass ich so etwas Wunderschönes erleben durfte. Gott hat alle meine Gebete erhört, und so konnten wir bereits nach vier Stunden das Krankenhaus wieder verlassen und nach Hause zu deiner Schwester fahren.

Eine Hebamme sagte einmal zu mir: „Die ersten Kinder sind zum Lernen und die zweiten Kinder zum Genießen“ und in gewisser Weise kann ich das bestätigen. Dir kam es jedenfalls in vielerlei Hinsicht zugute, der Zweite zu sein! Ich war um einiges entspannter und wunderte mich manchmal selbst über mich, wie ich mit all dem Schlafmangel, Kindergeschrei und den vollgeschissenen Klamotten zurechtkam. Auch das Stillen klappte einwandfrei und ich erlaubte dir sogar, bei uns im Bett zu schlafen (was ich bei Noemi noch abgelehnt hatte – aber sie war auch ein völlig anderes Kind mit einem großen Freiheitsdrang). Auch dafür bin ich unendlich dankbar!

Jetzt leben wir bereits seit einem Jahr zu viert, haben Frühling, Sommer, Herbst und Winter gemeinsam verbracht, und sind zu einer glücklichen Familie zusammengewachsen. Wir alle können uns gar nicht mehr vorstellen, ohne dich zu sein! Was würde uns da sein verschmitztes Grinsen fehlen, oder das Patschen deiner Händchen auf dem Boden, wenn du durch die Wohnung krabbelst, oder deine durchdringend schrillen Schreie, dein befreiendes Lachen, dein weiches Babyhaar, deine muntere, fröhliche Art!

Als wir deinen Geburtstag feierten, dann war das vor allem ein großes Fest der Dankbarkeit. Wir sind dankbar, dass wir dich haben und dass es dir gut geht. Du entwickelst dich einwandfrei und entdeckst deine Welt jeden Tag ein Stückchen mehr. Ganz besonders berührt mich aber, zu erleben, wie geliebt du bist – nicht nur von uns, deinen Eltern, sondern von der gesamten Familie, von unseren Freunden und in der Gemeinde. Sie alle haben sich über dich gefreut, bevor sie dich überhaupt kannten, und sie begleiten dich auf deinem Weg, obwohl niemand weiß, wohin die Reise geht. Hauptsache, geliebt!, sagen wir – und das bist du! Vor allem und zu allererst von dem einen, der dich gewollt und geschaffen hat, von unserem Vater im Himmel.

„Du bist ein Wunsch, den Gott sich selber erfüllt hat,
ein Geschenk, das er sich selbst gemacht hat.“
(Hans-Joachim Eckstein)

Er hat dir dein Leben geschenkt und dich uns anvertraut. Darüber können wir jeden Tag wieder neu dankend staunen. Ganz besonders taten wir das an deinem ersten Geburtstag.
Und als wir überlegten, was wir dir eigentlich wünschen, da war uns dies besonders wichtig:

Mögest du am eigenen Leib und mit deinem eigenen Herzen erleben, dass du vom Schöpfer des Universums unendlich geliebt bist.
Mögest du dein Leben aus dieser bedingungslosen Liebe heraus gestalten, an der Hand des himmlischen Vaters, in der Nachfolge Jesu.
Mögest du diese Liebe, die durch dich strömt, an die Menschen in deiner Umgebung weitergeben und damit zum Segen für viele werden.

Wir lieben dich, Samuel!

Die Fotogirlande soll eine Geburtstagstradition in unserer Familie werden
Mein allererster Traktorkuchen: Vorne Carrot Cake mit Frischkäse Topping, hinten Schokokuchen.   





1 Kommentar:

  1. Herzlichen Glückwunsch, lieber Samuel!
    Die Bilder von deinem Geburtstag sind super und der Text deiner Mami total liebevoll! Weißt du was? Deine Mama schreibt auf ihrem Blog total inspirierende Texte, die ich sehr gern lese. Vielleicht kannst du ihr das mal von mir ausrichten.
    Liebe Grüße,
    Lena

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