Eigentlich hatten wir ein super Wochenende: Wir haben einen
Schreibtisch für mich besorgt und mein neuer Arbeitsplatz ist fast fertig
eingerichtet (somit kann ich den ersten Punkt auf meiner 16 für 2016-Liste schon
bald streichen!), am Sonntagmorgen habe ich zum Frühstück Cinnamon rolls
gemacht, worüber meinen Mann sich natürlich freute, und zum Mittagessen gab es
eine leckere Fischpfanne mit Fenchel, schwarzen Oliven und Kapern. Ich habe keine
Süßigkeiten gegessen und auch sonst auf meine Ernährung geachtet – kurzum, ich
habe alles richtig gemacht. Oder?
Eigentlich hatte ich ein furchtbares
Wochenende. In der Nacht von Freitag auf Samstag war mir wieder schlecht und
Bauchschmerzen hielten mich mehrere Stunden lang vom Schlafen ab. Den ganzen
Tag lang fühlte ich mich schlapp und elend, das geplante Programm zogen wir
trotzdem durch. Am Sonntag erwachte ich mit einer unendlich dunklen,
zerstörerischen Stimmung, sodass ich mich nicht im Stande sah, zum Gottesdienst
zu fahren. Ich wollte niemanden sehen, schon ich selbst war mir zu viel. Die
Cinnamon rolls waren zwar gelungen, schmeckten mir aber trotzdem nicht, da ich
wusste, wie ungerecht und unausstehlich ich zu meinen Lieben war.
Falko packte kurzerhand die Kinder in den Fahrradanhänger
und fuhr mit ihnen (trotz Glatteis und Regenankündigung) zur Gemeinde. Obwohl
sich sofort mein schlechtes Gewissen meldete, atmete ich auf und setzte mich an
meinen neuen Schreibtisch. Legte Stifte, Pinsel, Masking Tapes und Sticker
bereit. Füllte das Wasserglas. Zündete eine Kerze an. Schlug meine Journaling
Bible bei Jesaja 61 auf und legte los.
Ein Jahr der Gnade des Herrn
(Jesaja 61, 1-3)
Der Geist Gottes des
Herrn ist auf mir,
Gestatten, ich bin Jesus, der
hier spricht,
ich war tot und bin wieder
lebendig
für alle Ewigkeit
Gottes Sohn und großer Bruder
vieler, vieler Geschwister
weil der Herr mich
gesalbt hat.
Er hat mich gesandt
und so wurde ich geboren
ganz wie einer von euch,
der Schöpfer des Universums,
als winzigkleines, hilfloses
Baby.
Ein Kind bin ich geworden
und später ein Mann
mit göttlicher Mission.
den Elenden
- dir,
wenn dir fehlt, was du zum Leben brauchst
wenn
Schuld dich schwer bedrückt
wenn du
so einsam bist
gute Botschaft zu
bringen,
denn
ich lebe, und ihr sollt auch leben
ich bin
das Brot des Lebens
ich bin
bei euch bis an das Ende der Welt.
So sei
getrost, ich habe die Welt überwunden!
die zerbrochenen
Herzen zu verbinden,
denn
ich bin dein Gott,
dein
Arzt,
zu verkündigen den
Gefangenen
- dir,
wenn Ängste dir alle Möglichkeiten rauben
wenn
Zwänge und Süchte dein Leben bestimmen
wenn du
keinen Ausweg weißt
die Freiheit,
denn
ich trage deine Last
und
vergebe deine Schuld
und
siehe, ich mache alles neu!
den Blinden,
- dir,
wenn du nicht glauben kannst
wenn
Misstrauen deinen Blick verschleiert
wenn du
im Finstern sitzt
dass sie sehen werden,
denn
ich bin das Licht der Welt,
zu verkündigen ein
gnädiges Jahr des Herrn
Ein
Jahr der GNADE
denn
ich vergelte nicht nach deiner Schuld
und
führe keine Strichliste,
sondern
ich will dich retten,
weil
ich barmherzig bin –
und das
darfst du auch sein,
mit
deinen Mitmenschen und mit dir selbst.
und einen Tag der
Vergeltung des Herrn,
damit
endlich Gerechtigkeit werde!
zu trösten alle
Trauernden,
ich
tröste dich, wie eine Mutter ihr Kind tröstet:
ich bin
dir nah und trage dich
ich
verstehe deinen Schmerz und fühle ihn
an
meinen Händen und Füßen,
in
meiner Seite
zu schaffen den
Trauernden von Zion,
dass ihnen Schmuck
statt Asche, Freudenöl statt Trauerkleid,
Also
holt euren Schmuck raus
und
euer schönstes Kleid,
damit alle
es sehen:
Ihr
seid Königskinder!
damit
ihr selbst es nicht vergesst:
Ihr
seid Königskinder!
Lobgesang statt eines
getrübten Geistes,
Also
legt Musik auf
und
dreht sie richtig laut
damit
alle es hören:
Ihr
seid Königskinder!
damit
ihr selbst es nicht vergesst:
Ihr seid
Königskinder!
dass sie genannt
werden „Bäume der Gerechtigkeit“
gepflanzt
an den Wasserbächen,
die
gute Frucht bringen
und
deren Blätter nicht verwelken,
weil
sie ihre Freude an Gottes Wort haben
und „Pflanzung des
Herrn“, ihm zum Preise.
denn er
hat uns gemacht
und
ohne ihn können wir nichts tun.
Er
allein ist Gott
und
außer ihm ist kein Gott.
So tun
wir nun alles, was wir tun,
zu
seiner Ehre.
Als ich die Stifte, Sticker und Tapes aufgeräumt und die
Pinsel ausgewaschen hatte, war es endlich ganz still in mir. Ich pustete die
Kerze aus und ging in die Küche, um den Fenchel fürs Mittagessen zu schneiden. Irgendwann,
kurz vor dem Regen, trudelten mein Mann und die Kinder wieder ein, Leben
erfüllte die Wohnung und alles war gut.
Wir hatten also doch ein wirklich gesegnetes Wochenende!
Euch wünsche ich eine ebenso gesegnete Woche, und in allen
Hochs und Tiefs die Gewissheit:
Ich bin ein Königskind!
Was hast du da für ein wunderschönes Bild gemalt. Ganz toll! Das könntest du als Postkarte vermarkten, so schön ist das! :-)
AntwortenLöschenIch habe mich nun auch endlich entschlossen mit dem Journaling anzufangen. Viel zu lange schleiche ich schon drumherum. Da ich keine geeignete Bibel (also mit Schreibrand oder überhaupt viel Platz) habe, habe ich die Journaling Bibel bestellt und warte schon darauf. Bin gespannt auf die Erfahrungen damit!
Liebe Grüße, Maike