Unsere Tochter lernt immer besser auszudrücken, was sie
möchte. Sie sagt „mehr“, wenn die erste Portion Nudeln sie noch nicht satt
gemacht hat, oder „runter“, wenn ich sie einen Sekundenbruchteil zu lang
umarme. Und auch ihr „Nein“ ist sehr eindeutig…
Was mich allerdings noch mehr beeindruckt, ist, dass sie
bereits beginnt, Rituale in unseren Familienalltag einzuführen. Bis vor kurzem
sprachen wir vor den Mahlzeiten „nur“ ein Tischgebet. Dann fing Noemi an, uns
ihre Hände entgegenzustrecken und „piep, piep, piep – arbeiter!“ zu sagen… so
süß! (Ich nehme an, sie hat das aus dem Mini-Club.) Nun ja, und seitdem reichen
wir uns nach dem Tischgebet die Hände und sagen gemeinsam „Piep, piep, piep,
wir haben uns alle lieb, guten Appetit.“
Eigentlich habe ich das mit dem „piep, piep, piep“ nie so
richtig gemocht. Ich fand es besser, vor dem Essen zu beten, um Gott für seine
Versorgung zu danken und so weiter. Aber jetzt bin ich froh über diesen kleinen
Spruch. Nicht nur, weil es meine Tochter war, die ihn bei uns einführte.
Sondern vor allem, weil er mich mehrmals am Tag darauf hinweist: Wir haben uns
lieb.
Auch wenn wir uns manchmal gegenseitig nerven, wenn wir die
Geduld verlieren und die Freundlichkeit, haben wir uns lieb. Immer noch. Auch wenn es an
manchen Tagen zu viel Geschrei gibt und zu wenig Lachen, haben wir uns lieb. Das gilt. Auch
wenn es drunter und drüber geht und ich als Mama versage und alles hinschmeißen
will – wir haben uns lieb. Trotzdem.
Daran erinnern mich mein Kind und das "Piep, piep, piep" vor jedem
Essen. Das finde ich genial!
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