Montag, 14. März 2016

Wut am Montag?



Auszug aus Psalm 4


Manchmal verwandeln sich die wunderbarsten Kinder der Welt in furchterregende Bestien. Dann schreien sie und schlagen um sich und sind für mich nicht mehr erreichbar. Es gibt Tage, an denen ich damit umgehen kann. Aber es gibt auch die anderen Tage – an denen reift in mir eine Wut heran, die sich von all den Kleinigkeiten nährt und irgendwann, wenn sie zu voller Größe gelangt ist, explodiert. Jähzorn gibt es in meiner Familie seit Generationen. Dass ich ihn auch in mir trage, weiß ich erst seit der Geburt meiner Tochter. Es war eine schreckliche Entdeckung.
Oft komme ich mit der Wut klar, zu oft jedoch nicht. Dann zeigt das hässliche Monster sein Gesicht und mir wird angst. Gerade eben war ich doch noch ganz ruhig, und dann höre ich mich selbst brüllen und Dinge sagen, die ich nie sagen wollte. Im einen Moment atme ich tief ein, um den Kindern und mir selbst Zeit zu geben, im nächsten spucke ich Feuer. Und wenn ich meine Tochter beobachte, ihre Ausbrüche und ihre Hilflosigkeit angesichts der Übermacht ihrer Gefühle, dann erkenne ich den Jähzorn auch in ihr.
Um meine Kinder zu lehren, wie sie positiv mit ihren Gefühlen (und ganz besonders mit der Wut) umgehen können, muss ich es erst selbst lernen, das ist mir in den vergangenen Jahren klar geworden. Ich kann nicht von meiner Tochter erwarten, dass sie „sich selbst im Griff hat“, wenn ich selbst vor ihren Augen ausraste. Wie soll sie wissen, dass es einen guten Ausweg gibt, wenn ich in ihr nicht zeige, wenn ich nicht vorangehe?
Ich gehe sie also an, meine Wut, und lerne langsam, ganz langsam, mit ihr zu leben. Weil sie zu mir gehört und ihre Berechtigung hat, und weil ich meine Kinder liebe.

Die folgenden Aspekte sind mir dabei wichtig geworden und haben schon manche Situation gerettet:


Das Nervenkostüm stärken: Ich sorge für mich und bitte um Unterstützung.
Die Erfahrung zeigt: Wenn ich meine Tanks regelmäßig auffülle und dafür sorge, dass ich genug Ruhe (kreative Zeit, Nahrung, Schlaf etc.) bekomme, kann ich den stressigen Alltag mit den Kindern deutlich besser bewältigen. Natürlich ist das nicht immer möglich; mein Tank ist selten ganz voll. Wenn ich merke, dass es mir nicht gut geht und ich befürchte, dass mir im Lauf des Tages die Puste ausgehen könnte, hole ich mir Unterstützung. Ich verabrede mich mit Freundinnen oder den Jugendlichen aus der Gemeinde – vielleicht ist es auch möglich, die Kinder kurz bei einer Nachbarin abzugeben. Ich habe inzwischen gelernt, dass ich nicht allein bleiben muss und es in Ordnung ist, um Hilfe zu bitten.

Die Wut akzeptieren: Sie ist ein Indikator, nicht mein Diktator.
Sobald die Wut in mir aufsteigt, tendiere ich dazu, mich dafür zu verurteilen. Dabei ist Wut an sich ein legitimes Gefühl – sie zeigt mir an, dass etwas falsch läuft! Nun gilt es, herauszufinden, was genau mich stört und wie ich etwas daran ändern kann. Ich möchte lernen, meine Wut zuzulassen und sie als ein Warnsignal wahrzunehmen. Nur dann kann ich sie nutzen, um Situationen zu verändern, anstatt mich von ihr überwältigen und beherrschen zu lassen.

Notfallmaßnahmen ergreifen: „Wenn ihr zürnt, so sündigt nicht.“
Wenn ich meine Wut erst einmal wahrnehme, ist es bei mir oft schon zu spät – als wäre in meinem Inneren unbemerkt ein Fass vollgelaufen, das nun durch den berühmten Tropfen zum Überlaufen gebracht wird. Für mich ist es deshalb entscheidend, die Wut rechtzeitig zu bemerken, bevor sie zu groß wird. Ich versuche, meine Gefühle regelmäßig zu überprüfen und bete darum, dass Jesus mir hilft, das „Überlaufen“ zu vermeiden.
Wird die Wut trotzdem so groß, dass ich um meine Selbstbeherrschung fürchte, haben sich die folgenden Strategien bewährt: Den Raum verlassen und in ein Kissen schreien bzw. ins Kissen boxen. Jemanden anrufen, zum Beispiel meinen Mann oder meine Mutter. Ohropax benutzen (man hört die Kinder dann trotzdem noch, jedoch werden die Geräusche angenehm abgedämpft). Laut zählen, bis ich merke, dass ich ruhiger geworden bin. Die Kinder zügig anziehen (Ohropax!) und an die frische Luft gehen. Stoßgebete. Laut singen.

Das eigene Verhalten hinterfragen: Reize ich meine Kinder zum Zorn?
Bin ich ungerecht oder zu streng? Bevorzuge ich eines der Kinder? Höre ich meinen Kindern wirklich zu? Bin ich gerade zu ungeduldig? Projiziere ich meine eigenen Wünsche und Vorstellungen auf die Kinder? Verlange ich zu viel von ihnen? Habe ich die Bedürfnisse meiner Kinder gerade ignoriert? Kritisiere ich zu viel und zu harsch? War ich zu unsensibel?

Mich nicht überrumpeln lassen: Typische Wutsituationen „planen“
Viele Situationen wiederholen sich im Familienalltag, manche sogar mehrmals täglich: Meine Tochter will sich nicht selbst anziehen (obwohl sie das schon sehr gut kann) und fängt an zu schreien, wenn ich darauf bestehe. Die Kinder nehmen sich gegenseitig Spielsachen weg und werden handgreiflich. Meinem Sohn geht es bei Tisch nicht schnell genug und er tut seinen Unmut schrill kreischend kund…
Bei diesen Standardsituationen lohnt es sich, in einer ruhigen Minute das eigene Verhalten zu überdenken und sich eine Strategie zurechtzulegen. Manchmal ist es wohl auch nötig, etwas mehr Zeit einzuplanen, damit man nicht in (zusätzlichen) Stress gerät – zum Beispiel beim leidigen Thema Anziehen. Wenn ich mein eigenes Verhalten vorher geplant habe, fühle ich mich weniger hilflos und werde nicht von meinen Gefühlen übermannt.

Die Kontrolle behalten: Die Kinder sind nicht die Herrscher über meine Gefühle!
Nur weil meine Kinder ausrasten, muss ich es noch lange nicht! Meine Kinder sind nicht die Herrscher über meine Wut; ich selbst entscheide letztendlich, ob ich den Gefühlen nachgebe oder nicht. Ich möchte lernen, selbst Verantwortung für mein Fühlen und Handeln zu übernehmen, anstatt diese meinen Kindern zuzuschieben (Warum machst du mich so wütend?). Schließlich bin ich die Mutter, ich bin die Erwachsene, und als solche möchte ich mich auch verhalten.

Den Neuanfang wagen: Ich bitte um Vergebung und sie wird mir geschenkt.
Immer wieder falle ich hin, allen guten Vorsätzen, Gebeten und Maßnahmen zum Trotz. Wenn ich doch mal wieder geschrien habe und grob war, muss ich mich dennoch nicht dafür fertig machen. Nein, das brauche ich wirklich nicht! Gott hat nie etwas davon gesagt, dass wir uns selbst zerfleischen und quälen müssen! Aber wir dürfen unsere Sünde bekennen und um Vergebung bitten. Wir dürfen das Vergangene hinter uns lassen und neu anfangen, jederzeit.
Wenn die Gemüter sich etwas beruhigt haben, gehe ich zu meiner Tochter und bitte sie um Vergebung. Wir sprechen über das, was war, über unsere Gefühle und unser Fehlverhalten und ich sage ihr, dass ich ihr vergebe (unabhängig davon, ob sie sich bei mir entschuldigt hat oder nicht). Wir kuscheln ein bisschen miteinander und ich sage ihr, dass ich sie lieb habe, und dann ist alles wieder gut.



Habt ihr auch mit dem Thema Wut zu kämpfen? 
Dann interessieren mich eure Erfahrungen und Strategien natürlich sehr! :)


10 Kommentare:

  1. Hallo Rebekka,

    ich kenne das leider auch sehr gut. Meine Jungs sind 3 und 5 Jahre alt und es gibt Tage, da komme ich absolut an meine Grenzen. Danke für Deine Offenheit und Deine "Strategien". Das Schlimmste bei mir ist dass ich mich nach so einem Wutausbruch meistens tagelang ganz schuldig und elend fühle. Und schlimm ist dass ich bei meinem großen Sohn auch diese Wut erkenne - mich in ihm erkenne - und oft nicht weiß wie wir damit umgehen sollen. Mein Mann ist mir da auch leider keine große Unterstützung. Er macht mir immer auch noch Vorwürfe. Irgendwie tut es jetzt gut Deinen Blog zu lesen und einfach zu sehen, dass ich nicht allein mit diesem Problem bin! Und natürlich haben wir ja noch unseren himmlischen Vater, der uns zur Seite steht!
    Ich lese Deinen Blog erst seit Kurzem und bin echt begeistert! Du bist voll talentiert im Schreiben und so was von kreativ!
    Danke dass Du mich und viele andere ein bissle an Deinem Leben teilhaben lässt!

    A liebs Grüßle aus dem Schwabenland!
    Dagmar

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    1. Liebe Dagmar, es ist schön, dass du da bist! Danke für deinen ehrlichen Kommentar - auch mir tut es gut, zu wissen, dass ich mit meiner Wut (und der Hilflosigkeit, den Schuldgefühlen...) nicht allein bin!
      Lass dir von mir zusprechen, dass Jesus größer ist als unsere Wut und alle Schuld, die wir deshalb auf uns laden! Er vergibt uns gern und wirft unsere Sünde ins tiefste Meer - deshalb dürfen auch wir uns selbst vergeben und müssen nicht schuldbeladen durchs Leben gehen. Seine Gnade ist größer und unsere Kinder sind letztlich in seiner Hand, dessen bin ich gewiss. Wir sind fehlerhafte Menschen und erziehen fehlerhafte Kinder - Gott sei Dank gibt es Vergebung, gibt es Gnade!
      Ganz liebe Grüße aus der Hauptstadt ;) und ganz viel Gnade!
      Rebekka

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  2. Hallo Rebekka, das Thema Wut beschäftigt mich derzeit auch sehr, denn ich fahre momentan ständig aus der Haut! Ich frage mich oft woher diese überwältigende Wut in mir bloß her kommt!? Es tut mir so schrecklich weh wenn ich wieder mal ausgerastet bin weil im Grunde können die Kinder nichts dafür...sie sind eben Kinder und meine dazu noch sehr klein! In diesen Situationen brauche ich immer so dringend jemanden der mir Vergebung zuspricht!Das habe ich vor den Kindern nie gehabt. Ich kann mir dann nur schwer selbst vergeben.
    Witzig dass du Ohropax empfiehlst, trägst du die wirklich auch schonmal tagsüber? Ich habe nämlich gerade noch, bevor ich deinen Post gelesen habe, darüber nachgedacht mir welche zu kaufen um sie an Tagen zutragen wenn meine Kinder viel schreien! Das laute Kreischen und Schreien halten meine Nerven derzeit nur schlecht aus! Aber ich dachte, das ist sicher total gemein den Kindern gegenüber, oder?
    Aber letztlich liebe ich meine Kinder und möchte alles tun um meine Wut in den Griff zu bekommen, aber ich merke, je mehr ich es krampfhaft selbst versuche desto öfter scheitere ich. Sich zusammenreißen hilft nicht lange, es muss von innen heraus etwas geschehen und mittlerweile bin ich doch soweit die Veränderung bei Jesus zu erbeten. ich bin so dankbar dass ich ihm das Thema immer wieder bringen kann!
    Ich wünsche dir und auch allen anderen Müttern die mit der eigenen Wut zu kämpfen haben, dass ihr euch selbst annehmen könnt und vor allem erkennen könnt, welche Großartigen Dinge ihr tagtäglich leistet. Kinder erziehen ist herausfordernd aber auch sehr heilsam!
    Ganz liebe Grüße von einem erschöpften Hulk aus NRW;)

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    1. Liebe Denisa, es stimmt - sich zusammenreißen bringt langfristig nichts, denn irgendwann "muss" ja ein Ausbruch kommen... Deshalb denke ich, dass es gut ist, der Wut auf den Grund zu gehen und zu überlegen, woher sie kommt - wofür sie konkret ein Indikator ist. Manches können wir dann verändern, vieles müssen wir wohl lernen zu akzeptieren! Und dazu gehört auch die Wut an sich. Es ist schwer, sie anzunehmen, weil sie uns und auch den Kindern Angst macht, aber die Wut an sich ist keine Sünde!
      Ich bin auch sehr, sehr dankbar, dass Jesus uns immer wieder vergibt und uns Veränderung ermöglicht. Diese wird wohl nicht von jetzt auf gleich geschehen, aber wir dürfen darauf vertrauen, dass Er dran bleibt. Und Er fährt nie aus der Haut - wir dürfen immer und immer wiedr zu ihm kommen!
      Die Ohropax haben wir ursprünglich bei Samuel angeschafft, der als Baby teilweise so laut und vor allem schrill schrie, dass wir es kaum ertragen konnten. Da waren die Ohrstöpsel wirklich Gold wert! Ich habe sie länger nicht mehr benutzt, mir aber vorgenommen, sie auch tagsüber einzusetzen, wenn mich das Geheule etc. zu sehr stört und aufwühlt. Denn manchmal gilt es, die beste von unguten Lösungen auszuwählen - es ist besser, ich vermeide einen Wutanfall, auch wenn mir die Ohrstöpsel etwas "unhöflich" erscheinen...
      Ich wünsche dir, dass du heute ein bisschen zur Ruhe kommen und Kraft tanken kannst! Das habe ich wirklich gemerkt - wenn es mir gut geht, komme ich mit der Wut (meiner eigenen und der der Kinder) deutlich besser zurecht... Ganz liebe Grüße zurück!!!

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  3. Liebe Rebekka

    auch mich hat meine Wut erschrocken. Als ich meine kleine Tochter anbrüllte und ihren Blick sah, wusste ich, dass etwas wichtiges zerbrochen ist.

    Bis heute tut mir dieser Blick weh.
    ich bin froh über jesus- wie erziehen andere ohne ihn?

    Meine Strategien_
    schneller vorwarnen und wirklich handeln
    es gibt bei mir kein 10x " ooohhh, lass das bitte!" mehr.
    Klar
    mir und ihnen zum Schutz

    Ich gehe früh schlafen (klingt albern, aber ist so),
    nehme Magnesium (für die Muskeln und Nerven),
    ich nehme mir Zeit für Dinge, die ich als Mummy kann- investiere mich, setze mich ein, suche Worte in ruhigen Zeiten

    Ein Tasten und probieren... jeden Tag neu

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    1. Liebe Steffi, hab Dank für deine Offenheit und die Strategien - es ist wirklich erleichternd zu erleben, dass ich nicht allein mit der Wut bin. Und ich finde es interessant, dass diese oft erst in Erscheinung tritt, wenn wir Kinder bekommen... Eltern-sein ist (bei allem Schönen und Wunderbaren!) eine sehr kräftezehrende, harte Angelegenheit und da kommen dann einige Thematiken zutage. Mittlerweile bin ich dafür aber dankbar, denn nur so können wir ja die Dinge angehen und daran wachsen.
      Der Blick meiner Tochter nach dem Wutanfall tut mir auch weh, und ich stelle mir vor, dass ich damit gerade eine Wunde in ihre Seele geschlagen habe. Es ist so wichtig, dass wir lernen mit unserer Wut umzugehen - auch damit wir unseren Kindern ein Vorbild sind und ihnen gute Werkzeuge in die Hand geben. Gleichzeitig bin ich unendlich dankbar, dass die Kinder und ihre Entwicklung, ihre ganze Zukunft, letztlich nicht von mir abhängen. Sie sind in Gottes Hand und er hält ihre Seelen fest. Seine Gnade ist größer als unser Versagen - diese Gewissheit hüte ich wie einen Schatz.
      Ich wünsche mir, dass wir Mütter lernen, diese Gnade auch für uns in Anspruch zu nehmen - anstatt uns in Selbstvorwürfen zu zerfleischen. Gott sei Dank müssen wir das nämlich nicht!
      Ganz liebe Grüße und einen entspannten Tag dir!!!

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  4. Hallo Rebekka, auch ich danke Dir von Herzen, dass Du diese Gefühle, dieses Tabu Thema ansprichst. Bei mir persönlich ist es schon viel besser geworden, auch dadurch, dass die Kinder älter werden. Insofern sollte man mit kleinen Kindern wirklich auch viel ans Überleben denken. Hilfe holen (nur sehr dosiert möglich)ist mir schwer gefallen. Auch teilweise schon ärgerlich, wenn es Freunde/ Verwandte nicht von selbst merken oder mal einfach so Hilfe anbieten. Ja, mein Mann hat unser Baby auch mit Kopfhörer durch das Haus getragen. Absolut legitim, finde ich. Ohne Gottes Liebe und Gnade geht es nicht! Und da meine Kinder und ich hochsensibel sind, müssen wir auch manchmal einen Termin/ Familienfest ausfallen lassen, auch wenn es die Welt nicht versteht. Auch das musste ich lernen. Insofern, nochmal danke und weiterhin viel Erfolg, die Balance zu halten und alle Familienmitglieder im Blick zu haben. Christine

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    1. Danke dir, liebe Christine, für deine Erfahrungen! Auch wenn meine Kinder noch ziemlich klein sind, habe ich doch den Eindruck, dass es bereits besser geworden ist - ich habe gemerkt und merke immer wieder, dass ich ins Mama-Sein hineinwachse und dazulerne, Gott sei Dank!
      Sei ganz lieb gegrüßt - schön, dass du da bist!

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  5. Liebe Rebekka,
    ich bin zwar noch keine Mutter, aber total froh, dass du das Thema angesprochen hast. Ich kenne es von mir v.a. als Rumnörgeln, z.B. an meinem Mann - das wurde mir leider auch zum Teil vorgelebt. Ich merke, wenn die Stimmung durch mein Verhalten/meine Reaktionen kippt und bin dann auch von mir selbst enttäuscht, weil ich kein negativer Einfluss sein möchte!
    Mir hilft es in solchen Momenten, den Auslöser allein zu betrachten, eine Lösung in Gedanken zu finden und dann erstmal stupide etwas in diese Richtung zu tun, mich dabei ruhig zu verhalten und nicht alles zu sagen, was ich sagen könnte.
    Als Beispiel - im Umgang mit Dingen, die mir passieren, also z.B. einem runtergefallenen Glas (neulich ... ins Waschbecken, der Horror^^) keine Energie in Ärger zu verschwenden, sondern die Scherben einzusammeln und daran zu denken, dass es dafür Ersatz gibt.
    Bei menschlichen Konflikten meinen Anteil an der Situation zu suchen - bin ich gereizt aus selbstverschuldeten Gründen oder wirklich, weil der andere "schuld" ist? Muss ich mich von seiner Laune anstecken lassen? Praktisch etwas Gutes zu tun, z.B. meinem Mann eine kleine Aufmerksamkeit zu geben, hilft mir sehr dabei, dass auch mein Herz folgt. Und innerlich vor Gott ruhig werden.
    LG, Anne

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    1. Liebe Anne, ja, das Ruhig werden ist wohl gerade die Schwierigkeit... ich kannte Genervtsein und auch Wut schon vor den Kindern, aber absolut nicht in dieser Dimension. Sicherlich hilft es, sich bewusst zu machen, dass dieser aktuelle Konflikt nicht das Ende der Welt bedeutet und vielleicht sogar in einer halben Stunde nicht mehr wichtig ist. Aber wenn ich erst einmal wütend bin und die Situation sich hochgeschaukelt hat, kann ich so klar nicht mehr sehen - und Situationen nicht mehr klar beurteilen...
      Ich habe schon überlegt, mir ein paar visuelle Erinnerungen zu machen, irgendwelche Sätze aufzuschreiben und an strategischen Punkten in der Wohnung anzubringen - im Kinderzimmer, in der Essecke oder im Flur... vielleicht könnte das helfen, die Dimensionen richtig zu sehen.
      Danke dir für deine Anregungen! Und liebe Grüße zurück :)

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