Eine Woche ist das neue Jahr nun schon alt, und es liegt ganz blitzeweiß und erwartungsvoll vor mir. 2016 ist vergangen, es war
(in meiner sehr subjektiven und wahrscheinlich ziemlich verklärten Erinnerung)
das (bisher) glücklichste Jahr für
uns als Familie, und es fällt mir schwer, es loszulassen. Ich bin zögerlich,
mich auf das Neue einzulassen; meine Vorfreude ist vorsichtig und ein bisschen
zittrig: Kann es so gut weitergehen? Was ist, wenn etwas Schlimmes passiert,
oder einfach nur rein gar nichts? Wie
können wir 2016 noch toppen?
Ich verspüre eine gewisse Unruhe in mir. Wir
haben uns im vergangenen Jahr in unserem Leben eingerichtet, wir sind im neuen
Zuhause, in der neuen Familienkonstellation zu viert gut angekommen, aber ich
möchte hier nicht stehenbleiben. Im einen Moment habe ich Angst vor der
Veränderung, weil ja alles so gut und toll läuft, und im nächsten Augenblick
fürchte ich den Stillstand, das Sich-Abfinden, die Fossilierung. Das ist ein
Zustand, den ich schon häufiger erlebt habe, aber in diesem Jahreswechsel
empfinde ich ihn für mich als besonders krass.
Schon in den letzten Wochen des alten Jahres habe ich
begonnen, eine Liste für 2017 zu führen – ganz ambitioniert und im Sinne der
zwei vergangenen Jahre sollten es „17 für 2017“ werden. Zunächst füllte sich
mein Blatt schnell, irgendwo zwischen 13 und 15 wurde es allerdings ein
bisschen… bemüht. Da legte ich die Liste weg und wartete. So mache ich das
meistens. Wenn mir eine Idee fehlt oder es mit einem Gedanken nicht weitergeht,
verschiebe ich das Thema auf später. In meinem Inneren passiert etwas, ohne dass
ich mich bewusst damit beschäftige, mein Unbewusstsein arbeitet weiter daran, und meistens finde ich die Lösung plötzlich
und unerwartet, durch irgendeinen Auslöser, der die Idee quasi für mich zur
Welt bringt. Heute war dieser Auslöser mein Vormittag bei meiner lieben
Freundin Elly. Wir frühstückten zusammen und redeten ganz viel und es war
einfach super entspannt und schön, und als ich dann mit dem Bus nach Hause
fuhr, sah ich es ganz klar vor mir:
7
für 2017. Ich wusste einfach alles darüber und fühlte mich bereit, endlich
diesen Post zu schreiben. (Danke, Elly!)
1 Unsere Ehe und Familie
In unserer Familie spüre ich den Zwiespalt zwischen Bewahren-Wollen
und Veränderung-Erhoffen besonders stark. Manchmal möchte ich den Kindern am
liebsten verbieten, groß zu werden, weil sie gerade so süß und herzallerliebst und
einfach perfekt sind… und
gleichzeitig staune ich über jeden Fortschritt und genieße die Freiheiten, die
uns das Größer-Werden der Kinder ermöglicht.
Für 2017 wünsche ich mir, dass die Beziehung zu meinem Mann und zu meinen Kindern weiter wächst und
dass ich diese wertvolle Kleinkindzeit immer mehr genießen lerne.
Und ich wünsche mir weiteren Familienzuwachs.
Da ist für mich die große Herausforderung das Loslassen (wie
das immer so ist mit Herzenswünschen…): Ich vertraue Gott diesen Herzenswunsch
wieder und wieder an und möchte ihm vertrauen, dass er alles gut macht.
Im Sommer steht außerdem unsere Rosenhochzeit an – dann sind wir 10 Jahre (!) verheiratet,
und das möchten wir gern mit unseren liebsten Freunden feiern. Das wird ein
Highlight des Jahres, auf das ich jetzt schon ungeduldig hinfiebere!
2 Meine Kreativität
Im Lauf der letzten Wochen nahm der Drang, mich kreativ
selbstständig zu machen, den ich längere Zeit verspürt hatte, spürbar ab. Mir
wurde bewusst, dass das zu früh käme und dass ich erstens mehr Vorbereitungszeit
benötige und zweitens vor allem Mama und Familienfrau sein möchte.
Das bedeutet aber keinesfalls, dass ich 2017 künstlerisch
kürzer treten will – im Gegenteil! Ich habe mir vorgenommen, jeden Tag etwas zu zeichnen oder zu malen
oder etwas anderes Kreatives zu erschaffen. Außerdem habe ich einen Instagram-Account eröffnet, den ich
hauptsächlich dafür nutzen werde, meine Werke zu präsentieren. Wer weiß, was
sich daraus ergibt? Und drittens möchte ich mich kreativ weiterbilden und
weiterentwickeln. Zu diesem Zweck habe ich mich bei Wanderlust 2017 angemeldet, einem Ein-Jahres-Kurs mit wöchentlichem
Input und Zugang zu einer internationalen Künstler-Community. Heute geht es los
und ich bin schon sehr gespannt auf all die Inspirationen, Techniken und
Kontakte!
3 Gebet und Stille
In 2016 hat das Bibellesen
für mich wieder an Bedeutung gewonnen und ich bin sehr dankbar für mein neues Morgenritual:
Wenn die Kinder in der Kita sind, mache ich mir Frühstück und lese dabei den in
den Losungen angegebenen Tagestext. Damit möchte ich weitermachen, und auch das
Bible Art Journaling soll einen
wachsenden Stellenwert in meinem Leben mit Jesus erhalten.
Mir ist jedoch schon seit langem bewusst, dass ich geistlich
an einem Punkt kranke, und das ist das Gebet.
Es klingt vielleicht komisch, aber darin war ich noch nie „gut“. Es fällt mir
schwer, mir bewusst Zeit zum Beten zu nehmen, Fürbitte konsequent zu pflegen,
Stille vor Gott zu haben.
Hier wünsche ich mir Veränderung und Wachstum und dass ich
einen Weg für mich finde, das Gebet zu lieben und immer mehr zu suchen.
Das wird in 2017 die für mich vielleicht größte
Herausforderung – doch ich möchte darauf vertrauen, dass Gott mich an seine
Hand nimmt und mich in seine Gegenwart zieht.
4 Freundinnenschaft
Für dieses neue Jahr habe ich mir vorgenommen, Beziehungen
und besonders Freundschaften höhere Priorität
einzuräumen. Das bedeutet konkret, dass ich Gelegenheiten, sich zu treffen und
Gemeinschaft zu haben, stärker suchen und – wenn sie sich ergeben – besser nutzen werde. Auch wenn es mal nicht super gut passt, möchte ich über meinen Schatten
springen und die Chancen ergreifen, die sich mir eröffnen (denn da bin ich
manchmal wirklich unflexibel…).
Ich werde bestehende Freundschaften intensiver pflegen,
durch Mails, Anrufe, Besuche, Briefe und Aufmerksamkeiten – die Freundinnen
meines Lebens sollen wissen, wie wertvoll sie für mich sind und wie dankbar ich
für sie bin.
Und ich möchte Frauen in meiner Umgebung als Freundinnen
(und auch Begleiterinnen oder Mentorinnen) entdecken und sie näher
kennenlernen.
5 Achtsamkeit
Für mich ist Achtsamkeit eine gute Möglichkeit, den
Zwiespalt, von dem ich oben sprach, besser auszuhalten und ihn in gewissen
Momenten ganz zu überwinden. Ich fühle mich oft getrieben von meiner inneren
Unruhe, von dem Drang nach Veränderung und Fortschritt, und leide gleichzeitig
an meinem schlechten Gewissen, weil ich den Ist-Zustand dabei ja verpasse, all das Gute und Schöne, das ich jetzt und nur jetzt (!) erlebe.
Ich möchte lernen, innezuhalten und das Hier und Jetzt
intensiver, bewusster wahrzunehmen. Es hat mir geholfen, als ich eine Zeitlang achtsame Momente in
meinem Tagebuch niederschrieb, und damit werde ich wieder beginnen. Auch auf
diesem Blog möchte ich hin und wieder über Achtsamkeit schreiben und über die
Erfahrungen, die ich damit in diesem Jahr sammeln werde.
6 Minimalismus
Wahrscheinlich wäre es etwas vermessen, mich selbst als
Minimalistin zu bezeichnen – aber ich kann von mir sagen, dass ich versuche,
mehr und mehr Minimalismus im Alltag umzusetzen.
Für mich ist Minimalismus besonders in den Bereichen Zeug, Internet/Medien und Süßigkeiten
bedeutsam: Ich werde darauf achten, Anschaffungen bewusst anzugehen und zu
reduzieren bzw. ganz zu vermeiden und gleichzeitig immer wieder zu entrümpeln. Das
empfinde ich immer als sehr befreiend! Außerdem ist es für mich wichtig, meinen
Internetkonsum einzuschränken – besonders für meine kreative Entwicklung ist das
entscheidend. Ich möchte nicht weiter Zeit sinnlos verschwenden, die ich
eigentlich dafür nutzen könnte, das zu tun, das ich wirklich liebe! Und
die Reduktion von Süßigkeiten gehört zu den healthy habits, die ich im Lauf der Zeit entwickeln möchte:
maßvolle, gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung.
7 Dankbarkeit und
Gönnen-Können
Dieser Punkt hat stark mit meinem Blog und meinen
künstlerischen Ambitionen zu tun – aber nicht nur. Wenn ich mir überlege, was
für eine Frau ich einmal sein, in welche Richtung ich mich entwickeln möchte,
dann stehen diese Eigenschaften für mich ganz weit oben: Ich möchte ein
zufriedener, dankbarer Mensch sein, der sich uneingeschränkt und tiefgreifend über
die Errungenschaften, Möglichkeiten und Fertigkeiten anderer freuen kann, ohne
sich mit ihnen zu vergleichen oder zu messen oder sie überhaupt in irgendeinen
Zusammenhang mit sich selbst zu bringen. Das ist wahre Freiheit (und man
bezeichnet das wohl auch als Demut).
Für 2017 wünsche ich mir, dass ich mir Dankbarkeit immer
mehr zu eigen mache und ich nehme mir vor, anderen von Herzen zu gönnen, was
sie haben, können und sind.
Und das alles, natürlich, so Gott will und wir leben.
Ich nehme dieses Jahr aus seiner Hand, und alles, was kommt –
oder auch nicht.
You give and take away –
my heart will choose to say:
Lord, blessed be your name.
(Matt Redman)
Es freut mich zu hören, dass ich (wenn auch unbewusst) dir helfen konnte. So schön, dass es heute mal wieder geklappt hat. Meiner Meinung nach sollten wir diese Frühstücke zu einem Ritual werden lassen. So mindestens alle zwei Wochen. Und dann könnten wir gemeinsam auch für uns gegenseitig beten. Das wäre doch mal richtig cool. Damit würden wir sogar gleich mehreren deiner Vorsätze nachkommen. ;)
AntwortenLöschenWie immer, schön, spannend, inspirierend, mein Herz fiebert und freut sich mit dir.
AntwortenLöschenWann ist euer Hochzeitstag? Wir sind im September 5 Jahre verheiratet, und die meisten meiner Freundinnen sind jetzt grade in der Freundschafts- oder Verlobungsphase :) Ich möchte auch sehr gern den Hochzeitstag mit ein paar engen Freunden oder unseren Trauzeugen feiern :)
Fürbitte und Gebet ist dieses Jahr auch für mich ein großes Thema. Gestern, beim Livestream von der MEHR Konferenz, habe ich gehört, wie Johannes Hartl über Gebet und Zeit mit Gott sprach und uns aufforderte, "unverzweckte Zeit" mit Gott zu verbringen. Also nicht die Gebetsliste Punkt für Punkt abzuarbeiten und dann Amen sagen, sondern einfach um Gottes Willen (hihi) beten, ihn preisen, eben Gespräch suchen. Das hat mir gut gefallen :)
Ich bin gespannt auf deinen Blog und deinen Instagram account dieses Jahr und freue mich so, dass du deine wertvollen Gedanken mit uns teilst <3
love, anni
Hi Reh,
AntwortenLöschendein Instagram-Account ist wirklich toll, ich folge dir da sehr gern. :) Erzähl gern mal im Lauf des Jahres, wie dir Wanderlust gefällt - kannte ich noch gar nicht, klingt gut!
Gebet und Demut sind auch zwei große Punkte, bei denen es mir geht wie dir. Ich habe jetzt ein Prayerbook, da schreibe ich manchmal Gebete und Gedanken rein, aber da bin ich ja wieder am "schaffen" :D Das ist echt ne Herausforderung ... bin gespannt, wie es vorangeht.
Liebe Grüße, Anne