In den Tag mit einem ausgiebigen Frühstück starten,
inklusive Orangensaft (aber nur wenig, damit das Kind keinen wunden Po
bekommt), Lachs, Brötchen und Ei. Schreiben können, endlich, wenn Noemi
eingeschlafen ist. Mich geliebt wissen von meinem Mann und so vielen anderen
Menschen. Das ist Glück.
Ein Stück Schokolade auf der Zunge zergehen lassen und
genießen (das muss ich noch lernen, richtig genießen). Die Sonne sehen und ein
Stück blauen Himmels nach zu vielen grauen Tagen. Zeit haben. Schmusen mit meiner kleinen Tochter, sie zum
Lachen bringen und von ihr zum Lachen gebracht werden, bis die Tränen fließen.
Ein frisch gebadetes Kind, sauber und duftend, in den Schlaf wiegen. Geschenke
einpacken – und aufreißen. Das ist auch Glück.
Liebe Freunde treffen, die gerade in der Stadt sind, Kaffee
mit viel Milch und Zucker schlürfen, Leben teilen, lachen, sich wundern,
Büchertipps bekommen. Durch die bücherbeladenen Regale der Stadtbücherei schleichen,
mit den Fingern sanft die Buchrücken streifen und schließlich ein paar Werke
mit nach Hause nehmen (von denen ich nach vier Wochen die Hälfte ungelesen
zurückbringe – ich nenne das Freiheit). Mal was Neues ausprobieren und sehen,
dass es funktioniert. Musik hören, ganz bewusst. Bilder betrachten. In lachende
Gesichter blicken. Glück.
Irgendwo einen weisen Satz lesen, ins Herz getroffen werden
und ihn sofort notieren. Einen freien Abend mit meinem Mann verbringen, nur wir
zwei. Am besten im Restaurant, denn Essen ist es auch, Glück. Tagebuchschreiben.
Briefe bekommen. Entrümpeln und Platz schaffen, aufatmen. Glück. Lange
Spaziergänge machen, den Kinderwagen mit zufriedener Noemi drin vor sich
herschieben und reden können, reden und schweigen. Wenn Falko mir Blumen
schenkt. Und sich über einen frisch gebackenen Kuchen freut. Wenn Noemi beim
Trinken eine Pause macht und mich anstrahlt. Glück! Das Meer. Küsse. Singen.
Schlafen – sechs Stunden am Stück. Sich schön finden. Sex. Verreisen. Tanzen. Sport
– manchmal. Kino. Gewinnen. Helfen. Sonnenuntergänge. Familie. Glück!
„Gott nahe zu sein ist mein Glück.“ (Psalm 73,28)
Hm, und wo in alledem kommt Gott vor? Irgendwie in allem,
wenn ich davon ausgehe, dass Er mir all das schenkt und ermöglicht. Lachen und
Freunde und Essen und Liebe. All das Glück, das mir aus Beziehungen, Situationen,
Dingen erwächst, ist letztlich ein Geschenk von Gott an mich. Das ich auspacken
und daran ich mich erfreuen darf. Einfach so.
Ja, das gehört sicherlich auch zum „Gott nahe sein“: bei all
dem, was mich glücklich macht, an ihn denken, als den Urheber und Spender des
Glücks. In dem Bewusstsein leben, dass Er mich erhält, beschenkt, beglückt. Das
ist ein viel bewussteres Leben, ein dankbareres. Ein dankbares Herz, das
wünsche ich mir.
„Gott nahe zu sein ist mein Glück.“ Dazu gehört aber noch
mehr. Gott suchen, nicht nur in den Menschen und Dingen um mich herum, sondern
IHN ganz persönlich, als meinen Vater. Gott nahe sein – ganz bewusst seine Nähe
suchen, wann mache ich das schon? Vielmehr habe ich den Eindruck, dass meine
Gottesbeziehung aus Vermeiden, Weglaufen, Sich-Schämen besteht…
Deshalb freue ich mich über diese Jahreslosung, sehr. Und
bin gespannt, was Gott sich dabei für mich gedacht hat.
Einer der vielen Glücks-Momente heute: Gutes Essen (danke Janice!) in wunderbarer Gesellschaft (danke, Falko!) genießen :)
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