Irgendwo habe ich mal gehört, dass es für eine Frau zwei
große Lebensfragen gibt: Was koche ich heute? Und: Was ziehe ich an? Ist
natürlich ganz schön kurz gedacht, und manche würden wohl auch sagen frauenfeindlich, aber so ein kleines
bisschen Wahrheit steckt schon drin. Jedenfalls in meiner aktuellen
Lebensphase. Für intensives Rumphilosophieren fehlt mir einfach die Zeit.
Was ziehe ich an?
(Sprich: Ist das Oberteil von gestern mit Babyspucke drauf noch in Ordnung? – Passt
schon, soll doch jeder sehen, dass ich Mama bin!)
Was koche ich heute?
(Kriterien für die Auswahl: Es muss meiner Großen schmecken, darf den Kleinen
nicht blähen, soll ggf. Reste vom Vortag verwerten, sollte möglichst schnell
und einfach zu machen sein, dabei aber trotzdem gesund, also mit Gemüse. Und
aktuell mag ich am liebsten NEUE Rezepte!)
Mit meinen Klamotten halte ich mich morgens nicht lange auf,
aber die Mahlzeiten beschäftigen mich schon eine Weile. Um die Sache zu
vereinfachen, habe ich schon vor einigen Monaten begonnen, einen Speiseplan für
die Woche zu erstellen. Am Sonntagabend setze ich mich für einen Moment hin und
überlege, was ich an den einzelnen Tagen kochen möchte. Bei manchen Gerichten
bietet es sich an, die doppelte Menge zuzubereiten und zweimal davon zu essen.
Aber das mache ich eigentlich nicht besonders oft, weil ich Abwechslung mag und
mir das Kochen viel Spaß macht.
In letzter Zeit fiel es mir aber schwer, Gerichte
auszuwählen. Irgendwie hatte ich keine Lust mehr auf Nudeln mit Tomatensauce
(obwohl das eins von Noemis Lieblingsgerichten ist…) und den üblichen
Standardkram aus meiner Rezeptsammlung. Meistens stocherte ich einigermaßen
lustlos in meinem Teller rum. Und sonntagabends saß ich ratlos vor meiner
Wochentabelle…
Also habe ich mein Rezeptbuch überarbeitet: Einige Rezepte
flogen raus, andere wurden neu aufgenommen, außerdem bewahre ich die Rezepte
nun in Klarsichthüllen in einem Ordner
auf. So kann ich neue Gerichte leichter aufnehmen und das Papier ist vor Fettspritzern
und Dreckfingern sicher.
Und ich habe mir ein neues Ordnungssystem überlegt. In
meinem bisherigen Rezeptbuch folgte ich der Standardeinteilung in „Suppen und
Eintöpfe“, „Salate“, „Hauptgerichte“ und so weiter. Diese erwies sich für meine
Wochenplanung allerdings als nicht so praktisch, da ich gern eine ausgewogene
Mischung von Nudel-, Kartoffel-, Reis- und sonstigen Gerichten sowie
Vegetarisches, mit Eiern, Fleisch und Fisch haben möchte, diese aber aus den
üblichen Kategorien nicht so gut ersichtlich ist.
Deshalb habe ich eine große Tabelle angelegt und die Rezepte
entsprechend einsortiert:
Vegetarisch
|
Mit Fleisch
|
Mit Fisch
|
Mit Eiern
|
Süß
|
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Nudeln
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Reis
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|||||
Kartoffeln
|
|||||
Sonstiges (Couscous, Quinoa etc.)
|
Auch die Rezepte im Ordner folgen diesem System, sodass ich
die Gerichte leichter finde.
Wenn ich meine Wochenplanung mache, nehme ich mir die
Tabelle zur Hand und habe alle Gerichte im Überblick. Die Auswahl fällt mir auf
diese Weise deutlich leichter – auch kann ich neue Rezepte leichter als bisher
aufnehmen (als alle Blätter in einem Ringheft gebunden waren).
Diese Neuerungen sind wirklich neu und müssen sich
vielleicht noch für die unterschiedlichen Jahreszeiten bewähren, aber meine
ersten Erfahrungen damit waren nur positiv. Vielleicht wird sich mein System
auch noch weiterentwickeln. Man könnte zum Beispiel das saisonale Angebot von
Obst und Gemüse miteinbeziehen. Und für die Zukunft plane ich einen Glossar,
der einzelne Zutaten aufführt (z.B. Brokkoli, Lachs, Kokosmilch) und die
passenden Rezepte dazu. Denn manchmal hat man ja noch Reste im Kühlschrank, die
man gern verwerten möchte. Auf diese Weise wäre es einfacher, ein Gericht zu
finden, mit dem z.B. man die übrigen Kichererbsen aufbrauchen kann. Somit werden vielleicht weniger
Lebensmittel weggeworfen.
Neben meinem Rezepteordner nutze ich zur Zeit das Buch Parents need to eat, too von Debbie Koenig, das ich von meiner lieben Freundin Ulrike zu Noemis Geburt geschenkt
bekommen habe. Zuerst war ich von den US-amerikanischen Maßen und Angaben etwas
abgeschreckt, jetzt bin ich aber total begeistert von den Rezepten und probiere
jede Woche mindestens ein neues aus (lieber zwei oder drei!). Die Gerichte sind
anders als die, die bisher auf unserem Speiseplan standen, sie sind lecker und
ziemlich unkompliziert in der Vor- und Zubereitung. In einem Kapitel zum
Beispiel sind die Gerichte in einzelne, kürzere Zubereitungsschritte
eingeteilt, sodass man Schlafphasen der Kinder zum Kochen nutzen kann (nap-friendly!) anstatt eine Stunde lang
ununterbrochen in der Küche werkeln zu müssen, was manchmal ohnehin unmöglich
ist.
Das einzige Manko bei den Rezepten ist, dass sehr viele von
ihnen Bohnen, Erbsen, Linsen und andere potentiell blähende Zutaten enthalten,
was für stillende Mamas (bzw. deren Babys) zum Problem werden kann. Bei Samuel
habe ich allerdings schon einiges ausprobiert und festgestellt, dass er in der Hinsicht
offensichtlich nicht empfindlich ist. Das ist toll, denn dann kann ich dieses
superleckere und einfache Gericht öfter einplanen:
Zitronige
Brokkoli-Kichererbsen-Pasta (für 3-4)
1 Dose Kichererbsen
in ein Sieb geben, abspülen und abtropfen lassen. 1 große Zitrone auspressen. Kichererbsen in einer Schüssel mit ¼ cup Olivenöl und dem Zitronensaft mischen,
mit Salz und Pfeffer würzen. Beiseite
stellen.
200g Nudeln al
dente kochen.
Einen großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen.
Währenddessen 1 Brokkoli in seine
Röschen zerteilen. Die Brokkoli-Röschen ins kochende Wasser geben und etwa 4
Minuten kochen, sodass sie noch bissfest sind. In der Zwischenzeit 2 Knoblauchzehen abziehen und in
Scheiben schneiden. Den fertigen Brokkoli abtropfen lassen.
2 EL Olivenöl in
einer Pfanne erhitzen, den Knoblauch hineingeben und kurz anschwitzen, dann den
Brokkoli und ½ TL Chiliflocken dazugeben.
Unter Wenden etwa 5 Minuten garen, bis der Brokkoli weich ist. Kichererbsen und
Marinade zufügen und 1-2 Minuten köcheln lassen, bis die Kichererbsen heiß
sind. Die Nudeln ebenfalls zufügen, alles mit Salz und Pfeffer würzen.
Zum Schluss 2
gehäufte EL geriebenen Parmesan unterrühren, bis die Nudeln von einer leichten
Sauce überzogen sind. Mit extra Parmesan servieren.
Guten Appetit!
Haha, jetzt wird aus deinem Blog ein Food-blog! Finde ich super :). Und schön, dass das Buch zum Einsatz kommt - bald wird es ja noch einfacher mit den Maßen! Die Idee mit der Tabelle ist super - du bist einfach eine Power-Mama!
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