Alle Jahre wieder denke ich darüber nach, wen ich dieses Mal
mit einem Adventskalender erfreuen kann – und mit was für einem. Vielleicht
geht es euch genauso und ihr könnt ein bisschen Inspiration gebrauchen. Deshalb
habe ich ein paar Adventskalender-Ideen aus den letzten Jahren (und
brandaktuelle!) für euch zusammengestellt.
Adventskalender-Ideen aus den letzten Jahren:
Für Menschen in der Ferne:
Buchstaben-Adventskalender
Den Advent im Jahr 2010 verbrachten mein Mann und ich
räumlich voneinander getrennt – ich absolvierte gerade mein Auslandssemester in
Budapest, während er in Berlin vor sich hin promovierte. Trotz der Entfernung
sollte er einen Adventskalender von mir bekommen. Also habe ich (mit der Hilfe
einer lieben Freundin) 24 Fotos gemacht, auf denen jeweils ein Buchstabe
dargestellt oder versteckt war. Jeden Tag schickte ich ihm per Mail einen
Buchstaben zu, die er an Heilig Abend zu einem Satz zusammensetzen konnte – ich
erinnere mich nur noch, dass der Begriff „Jahresendfigur“ darin vorkam...
Erratet ihr, welchen Buchstabe ich hier darstelle? ;) |
Ich mache nicht für jede Freundin in jedem Jahr einen Adventskalender,
aber als eine besonders gute Freundin zur Promotion in eine andere Stadt zog,
war für mich der richtige Moment gekommen, ihr einen zukommen zu lassen. Zu der
Zeit schrieben wir uns regelmäßig Briefe (ganz altmodisch, handgeschrieben und
so), und so kam ich auf die Idee, ihr einen Postkarten-Adventskalender zu
machen.
An sich kann man 24 verschiedene Postkarten mit schönen
Motiven oder klugen Sprüchen auswählen und versenden; ich wollte aber auch,
dass die Rückseiten der Karten zusammen ein Bild ergaben. Also legte ich 24
Blanko-Postkarten aneinander und gestaltete eine Wortwolke zur Jahreslosung 2014. Im Nachhinein fiel
mir ein, dass ich auch einen weißen Karton bemalen und anschließend hätte
zerschneiden können :P
Für pendelnde Väter (oder Mütter):
Butterbrottüten-Adventskalender
Letztes Jahr bekam Falko von mir einen
Butterbrottüten-Adventskalender. Eine Freundin aus der Gemeinde bot einen
Workshop zum Bestempeln von Adventskalendertüten an, und das machte total viel
Spaß! (Trotzdem erinnere ich mich mit
gemischten Gefühlen an diesen Abend – denn als mich unser Pastor netterweise zu
später Stunde nach Hause fuhr, hatte ich keinen Schlüssel dabei! Und mein Mann
schlief so tief und fest, dass weder mein Sturmklingeln, noch meine Versuche,
ihn telefonisch zu erreichen, ihn wecken konnten. Nach einer Viertelstunde vergeblichen
Lärmmachens (nicht einmal unsereTochter erwachte) knackte unser Pastor, der
Gott sei Dank im Auto gewartet hatte, bis ich im Haus verschwunden sein würde,
mit seiner Praktiker—Kundenkarte die Haustür… ) Aber zurück zum
Adventskalender: Die nummerierten Tüten füllte ich (auf ausdrücklichen Wunsch)
mit Süßigkeiten und befestigte sie an einer dicken, roten Filzschnur.
Bevor Falko zur Arbeit fuhr, löste er die entsprechende Tüte
vom Adventskalender und genoss seine Adventssüßigkeit in der S-Bahn.
Eine
selbstgeschriebene Adventskalender-Geschichte
Als ich noch ein bisschen mehr Zeit hatte, habe ich
tatsächlich selbst Adventskalender-Geschichten verfasst (das kommt mir vor wie
in einem anderen Leben…); eine für meine Patentochter (die zusätzlich noch
illustriert war), eine für meinen Mann.
In der Geschichte für mein Patenkind spielte natürlich sie
selbst die Hauptrolle. „Lisa und der große Stern“ war die Überschrift, und dies
war der erste Tag:
1.Dezember
„Seht euch mal diesen Stern an!“, rief Papa Michael
seinen beiden Freunden zu, während er durch das große Fernrohr in den
Nachthimmel blickte. Das machte er jeden Abend so, sobald es dunkel wurde. Er
war nämlich Sternforscher, ein Mann, der die Sterne und ihre Bewegungen am
Himmel erforscht. Heute war er sehr aufgeregt. „So etwas habe ich noch nie
gesehen! So ein helles Leuchten, und dann noch die außergewöhnliche Position…“,
er beugte sich wieder über seine Karten und Zeichnungen, die auf dem
Schreibtisch verstreut lagen. Sein Freund und Kollege Harry warf nun auch einen
Blick durch das große Fernrohr, und auch er war erstaunt. „Du hast Recht. Das
ist wirklich ein besonderer Stern. Traugott, das musst du dir auch ansehen!“
Traugott hatte sich gerade mit einem dicken und ziemlich verstaubten Buch
beschäftigt. Etwas unwillig legte er es wieder zur Seite und blickte durch das
Fernrohr. „Hm, interessant… da habe ich doch gerade etwas gelesen, Moment…“
Traugott griff nach dem dicken Buch und blätterte nervös darin herum. Papa
Michael und Harry sahen ihm gespannt zu und warteten auf eine Erklärung. „Ah,
hier hab ich es: Hier steht etwas über einen großen König, der in einem fernen
Land geboren werden wird. Dieser Stern dort oben am Himmel ist sein Zeichen. Er
wird uns zu dem großen König führen.“ Die drei Männer versanken in Schweigen.
Papa Michael löste sich als Erster aus seinem Erstarren und ging wieder zum
Fernrohr am Fenster. „Ein großer König…“, murmelte er. „Interessant…“
Lisa hatte von ihrem Versteck aus alles beobachten
können. Eigentlich hatte ihre Mama sie schon längst schlafen geschickt, doch
Lisa war noch gar nicht müde und überhaupt. „Ich will nur noch schnell Papa
gute Nacht sagen“, hatte sie ihrer Mama erklärt, doch anstatt danach sofort im
Bett zu verschwinden, hatte sie sich hinter den schweren Vorhängen neben der
Tür versteckt. Dieses Versteck war ihr Lieblingsplatz. Von dort aus konnte sie
wunderbar beobachten, was ihr Papa mit seinen Freunden erforschte und
diskutierte. Die Sterne fand Lisa eigentlich immer sehr spannend, aber heute war
es noch interessanter. Ein König in einem fernen Land würde geboren werden. Und
ein Stern war das Zeichen dafür.
Ihr Papa stand immer noch am Fernrohr und starrte in
den Himmel. Harry und Traugott beschäftigten sich schon längst wieder mit
anderen Dingen. Doch Papa Michael, der beste Sternforscher überhaupt, war ganz
in Gedanken versunken. Lisa fragte sich, was ihr Papa vorhatte. Sie gähnte.
Vielleicht sollte sie jetzt doch besser schlafen gehen.
Schließlich machen sich Lisas Vater und seine Kollegen auf
den Weg, um den angekündigten König zu suchen. Lisa und ihre Freunde verstecken
sich im Gepäck und reisen heimlich mit…
Diese Geschichte ist sehr umfangreich – allerdings habe ich
damals bereits im September mit dem Schreiben begonnen. In ein paar Jahren
könnte ich ein paar Änderungen vornehmen und die Adventskalender-Geschichte für
meine eigenen Kinder verwenden.
...Und dieses Jahr?
Für Großeltern und Paten:
Foto-Adventskalender
In diesem Jahr bekommen die Großeltern und Paten unserer
Kinder zum ersten Mal einen Adventskalender von uns als Familie geschenkt. Da
unsere Eltern die Kinder nicht so oft sehen können, freuen sie sich umso mehr
über Fotos, noch dazu, wenn sie jeden Tag ein neues bekommen!
Ursprünglich wollte ich ganz viele Fotos drucken lassen und
diese in nummerierte Kuverts stecken, welche dann an einem Kleiderbügel,
Bilderrahmen oder Ast aufgehängt werden. Letztlich war mir das doch zu viel
Arbeit, und wir haben hier Foto-Adventskalender bestellt. Das ging ganz
schnell und ist auch nicht besonders teuer.
Für meinen Mann:
Er ahnt es sicher schon, denn die vielen leeren Tetra-Packs
im Arbeitszimmer sind doch ziemlich auffällig – er bekommt einen „Recycling-Adventskalender“
von mir. Diese Idee habe ich in einem Weihnachtsbastelheft der Brigitte
gefunden und möchte sie (in etwas abgewandelter Form) umsetzen. Grundsätzlich funktioniert
es so: Tetra-Packs leertrinken und ausspülen, dann den Boden herausschneiden,
Fenster und Türen einzeichnen und ausschneiden. Nun die Tetra-Packs mit weißer
Farbe vollständig einsprühen, sodass von der ursprünglichen Beschriftung nichts
mehr zu sehen ist. So entstehen lauter weiße Häuser, die mit
LED-Lichter(kette)n ausgeleuchtet werden können. Da 24 Tetra-Packs zu viel
Platz in unserer Wohnung einnehmen, werde ich nur 12 Häuser basteln und diese
doppelt belegen. Die Häuser werden auf einen ebenfalls weiß besprühten Karton
platziert und mit Süßigkeiten gefüllt – so wie jedes Jahr ;)
Für die Kinder:
Samuel ist noch zu klein für einen Adventskalender, aber
Noemi bekommt dieses Jahr ihren ersten von uns – ich habe ja schon kurz darüber
berichtet: Ich werde ihn mit Krippenfiguren aus Holz (und anderen
Kleinigkeiten) füllen, und eine Krippenlandschaft mit Adventsweg gestalten.
Dazu schreibe ich sicher später mehr.
Für unsere Nachbarn:
Auch dazu werde ich nächste Woche einen ausführlichen
Eintrag schreiben ;)
Aber ich glaube, 2015 stelle ich meinen persönlichen Rekord
im Adventskalender-Verschenken auf!
Vielleicht waren ein paar Ideen für euch dabei – wir haben
ja noch 10 Tage Zeit! ;)
Schade, dass ich diesen Post erst jetzt lese. Oder gut, denn alle meine Zeit und Kraft brauche ich grad für die Bachelor Arbeit. Aber nächstes Jahr wird es wieder einen Advent geben... :) Ich bin begeistert von deiner liebevollen Art. Danke, dass du Jesus-Gedanken in mein Leben und in meinen Advent bringst. Dein Blog hat mich heute total bereichert.
AntwortenLöschenSei gesegnet
Anni
Das war der beste Adventskalender, den ich je bekommen habe - und eine besondere Ehre! :) Aber eure Idee dieses Jahr finde ich auch toll. Mir hat übrigens heute dieser Vers (über den Navi-Email-Adventskalender geschickt ;) aufgeholfen: Er gibt dem Müden Kraft, und Stärke genug dem Unvermögenden. Männer werden müde und matt, und Jünglinge straucheln und fallen; aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden. (Jesaja 40,26-31) Sei umarmt, meine Liebe!!!
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