Ein vollgepacktes Wochenende liegt hinter mir, und schon
befinde ich mich in einer (aller Voraussicht nach) verregneten und anstrengenden
Woche. In der nächsten Zeit müssen wir wegen Bauarbeiten auf den Fahrstuhl im
Haus verzichten und die sieben Stockwerke sportlich selbst erklimmen. Und auch
sonst steht einiges an, der Advent rückt immer näher und ich befürchte, dass
die Vorweihnachtszeit doch stressiger werden könnte, als ich sie mir kühn
erträume.
Heute ist wieder Montag, dieser besondere Tag, der das Scharnier ist zwischen Wochenende und
Woche. Oft entscheidet der Montag, wie die Woche wird, heute werden die Weichen
gestellt. Gerade heute regnet es natürlich und der graue Himmel will mich
runterziehen, meine To-Do-Liste ist lang und die Aussicht auf endloses
Treppensteigen nervt. Immerhin verbreitet Jon Foreman hier ein bisschen gute Laune
– ich liebe ja seine Musik! Und besonders dieses eine Lied höre ich gerade rauf
und runter; auch wenn die CD schweigt, höre ich ihn in mir weitersingen:
Du hast
einen Stuhl,
aber setzt dich nicht
hin,
ein ganz neues Paar
Flügel,
und doch bleibst du lieber
auf dem Boden,
ein Flugticket erster
Klasse,
aber deine Stadt willst
du nicht verlassen.
Ein Rahmen ohne Bild
ziert deine Wand.
Du bist wieder
einsam,
läufst rastlos auf
und ab –
Du hast zwar einen
Freund,
aber du rufst ihn nie
an.
(nach Jon Foreman/Fiction Family Never Call)
Wie absurd eigentlich! Und doch kommt mir dieses Phänomen so
bekannt vor. Ich könnte spontan ein paar eigene Strophen dazu dichten: „Endlich hast du mal freie Zeit /Und vergeudest
sie im Internet“ oder „Dein Körper ist ein Tempel des Heiligen Geistes/ Aber du
behandelst ihn als wäre er nichts wert“.
In meinem Leben gibt es so viel Gutes und Wertvolles, Gott
beschenkt mich jeden Tag unendlich reich mit Zeit und Kraft, mit geliebten
Menschen, Aufgaben und Nahrung, mit einem Zuhause, Wärme und Freiheit – und ich
habe die Wahl, wie ich mit all den guten Gaben umgehen möchte.
Wofür werde ich mich heute entscheiden?
Werde ich über den Regen schimpfen oder mit meiner Tochter
durch die Pfützen tanzen?
Werde ich mich einsam fühlen oder doch lieber eine Freundin
anrufen?
Werde ich missmutig die Treppen heraufhecheln oder mich über
die sportliche Herausforderung freuen?
Hetze ich durch den Tag oder genieße ich den Moment?
Schnalle ich mir mein neues Paar Flügel um und schwinge mich
empor?
Verlasse ich meine Komfortzone und breche zu neuen Ufern auf?
Folge ich der Einladung Jesu, aus seiner Quelle zu schöpfen?
Lasse ich mich darauf ein, Ströme lebendigen Wassers durch mich zu anderen hin
fließen zu lassen?
Für heute wähle ich das Gute, das Helle, das
Lebensbejahende.
Dann sind die Weichen für die Woche gut gestellt.
Danke für deine ermutigenden Zeilen, Rebekka, das ist ein schöner und weiser Text.
AntwortenLöschenHoffe deine Wochenstart war von dem ein oder anderen schönen und lebensbejahenden Eindruck geprägt!
LG sendet theedee
Danke, liebe Theedee! Deine Nachricht wurde für mich gerade zur Erinnerung an meinen Entschluss, mich auf das Gute zu konzentrieren - das hatte ich kurz vergessen, als mein Sohn uns beide von oben bis unten vollspuckte ;) Ganz liebe Grüße, und schön, dass du da bist!
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