Heute war Noemis dritter Kita-Tag und ich konnte mich
bereits für eine knappe Dreiviertelstunde von ihr verabschieden! Der kleine
Bruder schlief ein, sobald sein Körper den Kinderwagen berührte und so hatte
ich plötzlich und unverhofft Zeit ganz für mich allein. Darauf war ich
überhaupt nicht vorbereitet gewesen, hatte weder ein Buch noch was zum
Schreiben eingepackt, und wusste erstmal nichts mit mir anzufangen. Schon
verrückt eigentlich…
Ich lief also erstmal ein bisschen durch die Gegend und
dachte, es wäre ja ganz gut, mal wieder ausgiebig zu beten. In den letzten Tagen
war mein Kopf so voll, bis an den Rand vollgestopft mit Projekten und Ideen und
Baustellen, die ich angehen wollte. Während ich so vor mich hinwuselte, dachte
ich immer wieder: „Das muss ich alles mal mit Jesus besprechen!“ – aber nun
kamen die Worte nicht. Große Leere in meinem Kopf, welch seltenes Phänomen.
Und irgendwie war das auch okay. Ich setzte kurz an, um für
Jesus aufzuzählen, was mich gerade beschäftigt, was ich alles in Angriff nehmen
will/muss, aber da kam nur eines, nämlich mein Essverhalten*.
Und dann nichts mehr, rein gar nichts.
Hm.
Vielleicht ist es genau das, worauf ich mich jetzt
konzentrieren soll und darf..
Einen Schritt nach dem anderen zu machen, ist okay.
In der folgenden Dreiviertelstunde durfte ich mal einfach nur sein. Den Kinderwagen vor mir herschieben und meinen Sohn
betrachten. Einen neuen Weg ausprobieren. Die Vögel zwitschern hören. In dieser Zeit wollte niemand etwas
von mir. Nicht einmal Jesus. Es war fast als würde er sagen: „Ich weiß schon.
Du musst jetzt gar nichts sagen. Auch ich werde schweigen und still neben dir
herlaufen. Wenn das in Ordnung für dich ist.“ Und das war es.
Ich kaufte mir einen Kaffee und ein Schoko-Croissant, zur
Feier des Tages, setzte mich auf eine Bank und gönnte mir den Moment. Mit einem
selig schlummernden Samuel im Kinderwagen und Jesus, der neben mir saß und
schwieg.
HERRlich.
* Auf meinem Lesen!-Regalbrett steht seit ein paar Wochen
auch das Buch Essanfälle adé: Der autobiografische
Ratgeber für ein suchtfreies Essverhalten von Olivia Wollinger. Ich habe
schon darin geschmökert und mich in einigen Aspekten wiedergefunden – obwohl ich
keine Essanfälle habe. Trotzdem neige ich zu einem problematischen Essverhalten
mit Sucht-Tendenzen, und das möchte ich angehen.
Ich bin mir noch nicht sicher, inwieweit ich das auf meinem
Blog teilen werde – aber so viel schon mal dazu.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.