Sonntag, 30. August 2015

Feierzeit

Unsere Einweihungs- und Geburtstagsparty



Gestern war bei uns full house – wir haben unsere neue Wohnung eingeweiht und gleichzeitig als Ehepaar unseren 60. Geburtstag gefeiert (man wird schließlich nicht nur einmal 29…). Es war ein richtig schöner Tag, an den wir noch lange gern denken werden, und an dem ich euch hiermit ein bisschen teilhaben lassen möchte.



Eingeladen hatten wir mit einem Vorlauf von einem Monat – in der Sommerferienzeit war das aber anscheinend nicht genug Zeit. Von den über 60 geladenen Gästen kamen zunächst nur Absagen. Ich war enttäuscht. Letztlich kamen gestern doch ca. 25 Leute und es war total gut so. Ich konnte mich fast mit jedem Gast unterhalten und ein bisschen Zeit verbringen, was ich sonst ja gar nicht geschafft hätte. Die Bude war voll, aber niemand musste Platzangst bekommen, da die Leute nicht alle auf einmal kamen, sondern es ein Kommen und Gehen war. So hatten wir von 16 bis 23 Uhr liebe Menschen um uns herum.
Zur Erinnerung an diesen besonderen Tag baten wir darum, einen Gruß in unserem Gästebuch zu hinterlassen. An einem Ende des großen Buffet-Tisches hatte ich das Gästebuch mit Stiften, Stempeln und Masking Tapes ausgelegt und die meisten hatten großen Spaß, sich einzutragen.





Den ganzen Samstagvormittag verbrachte ich in der Küche, während mein Mann mit den Kindern eine kleine Radtour unternahm. So hatte ich meine Ruhe und genoss es total, mich der Beeren-Tarte mit weißer-Schokoladen-Creme und den Himbeer-Cupcakes zu widmen. Zum Buffet steuerten wir
außerdem zwei selbstgemachte Limonaden (Zitrone und Himbeere) bei, Kaffee, ein paar Süßigkeiten und Fruchtspieße. Die anderen Beiträge kamen von Gästen. Ich habe mich diesmal darauf verlassen, dass mir schon ein paar Leute anbieten würden, etwas mitzubringen – und so kam es auch. Am Ende war alles bis auf den letzten Krümel verputzt; sogar der wunderschöne Frucht-Pfau (mitgebracht von einem sehr kreativen Teenie-Mädel aus der Gemeinde) musste in kürzester Zeit daran glauben.




Am liebsten hätte ich die Deko selbst gebastelt, schließlich fehlten mir aber doch die Ideen und die Nerven. Im Wesentlichen kommt es bei der Einweihungsparty ja ohnehin auf die Wohnung an, in ihrem „natürlichen“ (aber ordentlichen…) Zustand. Also habe ich schon in den Tagen vorher begonnen aufzuräumen und grob zu putzen. In verschiedenen Räumen arrangierte ich gemütliche Sitzecken, damit die Partygesellschaft sich verteilen kann und überall einen kleinen Snack vorfindet. Da es draußen sonnig und angenehm warm war, konnten wir auch auf dem Balkon sitzen, was richtig schön war. Und eine Girlande sowie ein paar Papier-Fächer haben wir auch noch aufgehängt.



Was schenkt man am besten – zum Geburtstag und zur Wohnungseinweihung? Ich habe schon vor einiger Zeit eine Wunschliste erstellt, die Falko verwaltet. So habe ich zum Geburtstag eigentlich nur Dinge bekommen, die ich mir wirklich gewünscht habe und die ich gebrauchen kann: Sehr schöne CDs von JOCO, 2Flügel und Rend Collective, einen Leuchtglobus und den Besuch der Impressionismus-Expressionismus-Ausstellung (von Falko), einige Bücher und jeweils einen Gutschein für einen Künstlerbedarfsladen und „Paint your style“, einen Laden, wo man Keramik bemalen kann.
Zur Einweihung bekamen wir einen Blumenkasten voll Küchenkräuter, Erdbeerpflanzen und Venus Fliegenfallen (!) geschenkt. Eine andere Geschenkidee, die ich bestimmt nachmachen werde, war eine Tüte mit einem drei-Gänge-Menü für uns zwei: Minestrone aus der Dose, Nudeln mit Pesto, Schokolade und „Heidesand“ zum Nachtisch, dazu zwei Flaschen Limo.
In Zukunft möchte ich die Sache mit den Geschenken eigentlich immer mehr reduzieren. Wer braucht schon immer mehr Kram?! Wenn Gäste sich am Buffet beteiligen, ist das ein wunderbares Geschenk, finde ich, und mehr braucht es nicht. Auch ein Blumenstrauß macht viel Freude, ein handgeschriebener Brief oder ein Foto in einem schönen Rahmen. Ich verschenke gern Selbstgemachtes oder Dinge, die sich verbrauchen, wie eine hochwertige Body Lotion oder Schokolade…
Aber ganz ohne Geschenke kann ich, glaube ich, doch nicht leben – dafür liebe ich das Schenken und Beschenkt-werden viel zu sehr. Es ist für mich ein Weg, meine Liebe auszudrücken. 



Wir hatten die Party für den Nachmittag angesetzt und dementsprechend auch kein Abendessen eingeplant. Die letzten Gäste erschienen allerdings erst nach 19 Uhr und ich merkte, dass es mir – als introvertiertem Menschlein – doch etwas viel wurde. Ich dachte auch an meine Kinder, an ihre Essens- und Schlafensgewohnheiten und dass diese nun möglicherweise durcheinandergeraten könnten… Zum Glück habe ich ja gerade noch ein Stillkind, mit dem ich mich zurückziehen kann. So saß ich im Schlafzimmer auf unserem Bett, im Dunkeln, damit Samuel einschlief, und traf eine Entscheidung: „Ja, ich habe gern meine Ruhe. Ich mag auch einen regelmäßigen Tagesablauf und meine Routinen. ABER heute ist ein Feiertag und da muss es laut und voll und anders sein. Für heute ist es okay und es ist mir egal, wie lange es dauert. Ich möchte es genießen, solange ich diese lieben Menschen um mich habe, und dafür verzichte ich auch auf ein paar Stunden Schlaf. Denn ich bin zwar introvertiert und Mama und fast dreißig und irgendwie noch nie „cool“ gewesen, aber heute schieße ich mich nicht selbst ins Aus. Das ist heute unser Tag und ich koste ihn aus. Morgen kann ich wieder für mich sein und Noemi um Punkt acht ins Bett stecken.“
Das war gut und total wichtig für mich. Drei Jugendliche aus unserer Gemeinde blieben noch, als alle anderen gegangen waren, und ich konnte mit ihnen exklusiv Zeit verbringen (unsere Kinder schliefen schon). Der Tag verabschiedete sich mit einem Knaller, beziehungsweise, es waren sogar vier oder fünf Feuerwerke, die wir schließlich von unserem Esszimmerfenster aus bewunderten. Wir standen im Dunkeln am Fenster, aus meinem Laptop sang BenHoward, der Himmel explodierte in Weiß und Grün, Rosa und Gold, Falko schlang seine Arme um mich und ich war einfach nur dankbar. 


Zugegeben, das Foto ist nicht von gestern Abend (da wollte ich lieber im Moment verweilen, statt ihn fotografisch festzuhalten), aber das Feuerwerk ist trotzdem schön!

1 Kommentar:

  1. Wie schön, das freut mich sehr, dass es so ein schönes Fest geworden ist!! Das klingt wirklich wunderbar. Lustig auch, dass du das Thomas Härry-Buch liest, da bin ich auch gerade dran... oh ja, Verantwortung für sich selbst übernehmen. Gar nicht so einfach. Danke für deine Gedanken dazu :) (und glaube deinem Mann, wenn er dir sagt, wie schön du bist - er hat Recht!). Ganz liebe Grüße, meine Liebe, du fehlst mir - Ulrike

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