Montag, 16. November 2015

Mut am Montag




Ein vollgepacktes Wochenende liegt hinter mir, und schon befinde ich mich in einer (aller Voraussicht nach) verregneten und anstrengenden Woche. In der nächsten Zeit müssen wir wegen Bauarbeiten auf den Fahrstuhl im Haus verzichten und die sieben Stockwerke sportlich selbst erklimmen. Und auch sonst steht einiges an, der Advent rückt immer näher und ich befürchte, dass die Vorweihnachtszeit doch stressiger werden könnte, als ich sie mir kühn erträume.

Heute ist wieder Montag, dieser  besondere Tag,  der das Scharnier ist zwischen Wochenende und Woche. Oft entscheidet der Montag, wie die Woche wird, heute werden die Weichen gestellt. Gerade heute regnet es natürlich und der graue Himmel will mich runterziehen, meine To-Do-Liste ist lang und die Aussicht auf endloses Treppensteigen nervt. Immerhin verbreitet Jon Foreman hier ein bisschen gute Laune – ich liebe ja seine Musik! Und besonders dieses eine Lied höre ich gerade rauf und runter; auch wenn die CD schweigt, höre ich ihn in mir weitersingen:

Du hast
einen Stuhl,
aber setzt dich nicht hin,
ein ganz neues Paar Flügel,
und doch bleibst du lieber auf dem Boden,
ein Flugticket erster Klasse,
aber deine Stadt willst du nicht verlassen.

Ein Rahmen ohne Bild
ziert deine Wand.
Du bist wieder einsam,
läufst rastlos auf und ab –
Du hast zwar einen Freund,
aber du rufst ihn nie an.

(nach Jon Foreman/Fiction Family Never Call)

Wie absurd eigentlich! Und doch kommt mir dieses Phänomen so bekannt vor. Ich könnte spontan ein paar eigene Strophen dazu dichten:  „Endlich hast du mal freie Zeit /Und vergeudest sie im Internet“ oder „Dein Körper ist ein Tempel des Heiligen Geistes/ Aber du behandelst ihn als wäre er nichts wert“.
In meinem Leben gibt es so viel Gutes und Wertvolles, Gott beschenkt mich jeden Tag unendlich reich mit Zeit und Kraft, mit geliebten Menschen, Aufgaben und Nahrung, mit einem Zuhause, Wärme und Freiheit – und ich habe die Wahl, wie ich mit all den guten Gaben umgehen möchte.

Wofür werde ich mich heute entscheiden?

Werde ich über den Regen schimpfen oder mit meiner Tochter durch die Pfützen tanzen?
Werde ich mich einsam fühlen oder doch lieber eine Freundin anrufen?
Werde ich missmutig die Treppen heraufhecheln oder mich über die sportliche Herausforderung freuen?
Hetze ich durch den Tag oder genieße ich den Moment?
Schnalle ich mir mein neues Paar Flügel um und schwinge mich empor?
Verlasse ich meine Komfortzone und breche zu neuen Ufern auf?
Folge ich der Einladung Jesu, aus seiner Quelle zu schöpfen? Lasse ich mich darauf ein, Ströme lebendigen Wassers durch mich zu anderen hin fließen zu lassen?

Für heute wähle ich das Gute, das Helle, das Lebensbejahende.
Dann sind die Weichen für die Woche gut gestellt.


2 Kommentare:

  1. Danke für deine ermutigenden Zeilen, Rebekka, das ist ein schöner und weiser Text.

    Hoffe deine Wochenstart war von dem ein oder anderen schönen und lebensbejahenden Eindruck geprägt!

    LG sendet theedee

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  2. Danke, liebe Theedee! Deine Nachricht wurde für mich gerade zur Erinnerung an meinen Entschluss, mich auf das Gute zu konzentrieren - das hatte ich kurz vergessen, als mein Sohn uns beide von oben bis unten vollspuckte ;) Ganz liebe Grüße, und schön, dass du da bist!

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