Freitag, 31. August 2018

Mein kreativer August


{Enthält Verlinkungen/unbezahlte und unbeauftragte Werbung} Und wieder ein Monat rum... Seit der Eröffnung meines Shops im Juli bin ich nicht mehr zu so vielen Kreativ-Projekten gekommen wie vorher. Mir fehlt einfach die Zeit - beziehungsweise, ich fülle meine Zeit anders.
Manchmal finde ich das schade, aber das Gute an meiner neuen Arbeit ist ja, dass sie sich ganz oft gar nicht wie Arbeit anfühlt.
Da ich schon ein paar Mal das Feedback bekommen habe, dass ihr diese Post-Kategorie mögt, gibt es trotzdem einen "kreativen August" - ich habe dafür alles zusammengekratzt, was ich so gemacht habe...

Zwei Karten für die One Word Box:

Die verspätete Juli-Karte...
Im Juli habe ich vergessen, eine Karte für meine One-Word-Box zu gestalten - das habe ich nachgeholt. Es ist eine Schmetterlingscollage geworden, weil mich unser Kohlweißling-Aufzuchtsprojekt schon sehr beeindruckt und inspiriert hat. Und irgendwie passte die Metamorphose der Schmetterlinge auch ganz gut zu dem Beginn meiner neuen Lebensphase als Unternehmerin (es fühlt sich immer noch komisch an, das so zu sagen - wahrscheinlich weil ich mich viel mehr als Künstlerin sehe).
Die Karte für August
Für den August habe ich das Wort "art" ausgesucht - denn diesen Monat habe ich so viel Kunst angeschaut wie noch nie innerhalb dieses Zeitraums. Aber dazu weiter unten mehr...


Wanderlust #8: Mountains & Hills


Für Wanderlust bleibt mir momentan leider nicht so viel Zeit, wie ich gerne hätte. So viel schöne Inspiration, die ich (gerade) nicht verarbeiten kann. Das Thema Mountains & Hills hat mich sehr angesprochen und ich habe ein paar Seiten in meinem Art Journal dazu gestaltet.
Ansonsten benutze ich dieses gerade eher als Tagebuch oder für Notizen und Ideen. So ist das.






Vier Ausstellungen in einem Monat!
Ich weiß nicht, wie es dazu kam - aber im August habe ich tatsächlich vier verschiedene Ausstellungen bzw. Museen besucht! So viel Schönheit, so viel Inspiration, so viel Futter für meine Augen und mein Herz!
Den Anfang machte das Pommersche Landesmuseum in Greifswald. Die Ausstellung Die Dänen! besuchte ich ganz allein - eine Stunde nur für mich, während meine Mama auf die Kinder aufpasste.
Das war eine schöne Zeit. Teilweise war ich ganz allein mit den Bildern und konnte mir Zeit nehmen, jeden Pinselstrich, jede Bleistiftlinie genau zu betrachten.

Die Dänen! im Pommerschen Landesmuseum Greifswald
Die Dänen!
Wenig später besuchte ich mit einem Freund die Jerusalem-Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin. Diese läuft schon eine Weile, und weil wir sie beide noch nicht gesehen hatten, taten wir uns für den Besuch zusammen.
Meine persönliche Herausforderung in Museen ist immer die, dass ich meist sehr schnell so voll von Eindrücken und zum Teil sogar reizüberflutet bin, und gar nicht so viel aufnehmen kann, wie ich gern möchte. Bei der Jerusalem-Ausstellung haben mich ein paar Exponate sehr berührt, ja, zu Tränen gerührt. Das Thema Jerusalem ist ein sehr emotionales, ich glaube, für jeden Menschen, und als wir das Museum verließen, betete ich Shalom für Jerusalem.

Die Jerusalem-Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin

Direkt im Anschluss ging es für mich in die Wanderlust-Ausstellung, die noch bis 16.9. in der Alten Nationalgalerie Berlin zu sehen ist. Begleitet wurde ich diesmal von meinem Mann :)
Hier war es deutlich voller und gedrängter als im Pommerschen Landesmuseum, aber ich konnte doch immer wieder vor einem Bild verweilen, das mich besonders ansprach. Interessanterweise sind das fast ausschließlich moderne Bilder, von Impressionisten oder Expressionisten oder deren Zeitgenossen.
Wanderlust-Ausstellung in der Alten Nationalgalerie Berlin

Zu guter Letzt führte mich mein Liebster an meinem Geburtstag ins Neue Museum Berlin, wo wir uns auf die alten Ägypter konzentrierten. Mich fasziniert diese uralte Kultur sehr, und ich bin immer wieder beeindruckt von ihrer Kunst und ihrem Können!
Wir tendieren ja leider dazu, alte Kulturen oder Gesellschaften ein bisschen von oben herab zu betrachten - und vergessen dabei, dass es ihre Errungenschaften und Erkenntnisse sind, auf denen wir stehen, denen wir unsere hohe zivilisatorische Entwicklung verdanken. Beim Besuch des Museums fühlte ich mich seltsam verbunden mit diesen Menschen, die vor so langer Zeit an einem so fernen Ort gelebt haben. Gelebt - geträumt - geliebt - gemalt - gegessen - gehofft - gearbeitet - ganz so wie wir eigentlich.

Neues Museum Berlin: Ägyptisches Museum

Jeden dieser Ausstellungsbesuche habe ich in meinem Art Journal festgehalten und versucht, jeweils das aufzuschreiben oder zu malen, was mich am meisten angesprochen hat. Mein Mann weiß schon, dass ich Eintrittskarten, Prospekte und so weiter dafür brauche, und er hebt deshalb alles auf und legt es mir zu Hause auf meinen Schreibtisch :)


Ein Polaroidbild


Zum Geburtstag habe ich eine Polaroidkamera geschenkt bekommen - ein Herzenswunsch, erfüllt (natürlich) von meinem Mann! Ein Foto habe ich damit bisher gemacht; ich bin so sparsam und vorsichtig, weil die Filme ziemlich teuer sind. Auch das macht Polaroids zu etwas ganz besonderem.
Meinen Geburtstagstisch mit der goldenen 32 am Fenster wollte ich aber unbedingt festhalten. Als Erinnerung an diesen wunderschönen Tag und daran, wie sehr ich geliebt bin.


Aquarellieren für den Shop... und auch einfach so, zum Spaß...

Ich habe so viele Ideen für neue Produkte für den Shop! Ich weiß gar nicht so richtig, wo ich anfangen soll, worauf ich am meisten Lust habe (jeden Tag auf etwas anderes...) und was bei euch am besten ankommen könnte...
Wenn mein Kopf so voller Ideen und Projekte ist, dann lasse ich diese am besten raus - beim Malen. Ich merke immer mehr, wie sehr Aquarellfarben mein Medium sind - ich liebe es so sehr, damit zu malen. Meinen ersten Aquarellkasten habe ich zu Schulzeiten bekommen, für den Kunst-Leistungskurs (ja, das gab es an meiner Schule!). Aber so richtig viel konnte ich nicht damit anfangen; irgendwie hatte ich total Respekt davor und traute mich nicht wirklich daran.
Das hat sich erst mit einem Online-Kurs von Alisa Burke geändert - ich glaube, er hieß You, Me and The Sea. Zum ersten Mal hatte ich richtig Spaß am Aquarellieren, und das hat sich bis heute nicht geändert!



Ich male aber nicht nur für den Shop - ein bisschen freies Spiel und Spaß muss auch sein! Heute habe ich meinen neuen Aquarellkasten von Prima (aus den USA, deshalb ist die Seite auf Englisch...) ausprobiert. Das Besondere an den Prima-Aquarellkästen ist, dass jedes Set eine eigene Farbpallette hat, zu den unterschiedlichsten Themen: Woodlands, Pastel Dreams, Decadent Pies... Meiner heißt Essence, und ich liebe die Farben!



Digitalisieren!


Wie lange ich diese Aufgabe vor mir hergeschoben habe, kann ich schon gar nicht mehr sagen... Es war lange! Ich war total blockiert. Mir war zwar klar, dass die Fähigkeit, meine Arbeiten digitalisieren zu können, mir so viele neue Möglichkeiten eröffnen würde (Postkarten! Kalender! Art Prints!) - aber die bloße Erkenntnis half mir nicht dabei, anzufangen. Ich sagte mir selbst, dass nichts passieren könne, dass es nicht weh tun würde... auch das brachte nichts.
Was mich letztlich dazu brachte, mich an den PC meines Mannes zu setzen, das Programm zu öffnen und mit Hilfe des sehr hilfreichen Online-Kurses von Christin endlich loszulegen, weiß ich nicht. Aber endlich tat ich es. Und es war wirklich nicht schlimm. Tat gar nicht weh. Vielmehr: Es funktionierte. Ich habe schon so viel gelernt und weiß, dass ich noch viel mehr lernen kann. Ich werde es schaffen. Yay!


Und eine Frida-Kahlo-Party


Was mir diesen Monat außerdem noch sehr viel kreativen Spaß bereitete, war die Planung meiner Frida-Kahlo-Geburtstagsparty! Aber dazu schreibe ich noch einen eigenen Post...

Bis dahin, kommt gut in den September, ihr Lieben!
Danke für alle eure Kommentare zu meinem vorletzten Post - ich habe mich sehr darüber gefreut. Weiter so! ;)




1000 Fragen (#32 und 33)



621. Von wem hast du vor Kurzem Abschied nehmen müssen?
Von unserem Pastor. Er tritt im September eine neue Stelle an. 

622. Bist du eine Jungenmutter oder eine Mädchenmutter?
Beides, und beides von Herzen gern.

623. Hast du schon mal individuelle Ansichtskarten gestaltet?
Ich vermute mal, ja, kann mich aber nicht konkret erinnern.

624. Wie würdest du deine Familie beschreiben?
Laut. Lieb. Herzlich. Offen. Leicht pedantisch.

625. Wonach suchst du deine Kleidung aus?
Danach, ob sie mir passt und gefällt... ich achte nicht wirklich auf irgendwelche Trends - eher darauf, ob ich schon Teile im Schrank habe, die zu dem Neuen passen. Ich achte auch auf die Qualität - lieber ein bisschen mehr ausgeben und dafür länger was davon haben. Ich kaufe realtiv selten neue Klamotten und trage diese dann auch oft und lange - damit beruhige ich ein bisschen mein Gewissen, wenn es mal wieder kein faires Bio-Kleidungsstück war.

626. Welche deiner Eigenschaften magst du nicht?
Dass ich dazu tendiere, alles kontrollieren zu wollen und immer Recht zu haben. Unter anderem. 

627. Welches Gericht würdest du am liebsten jeden Tag essen?
Im Sommer: Wassermelone mit Feta. Ansonsten könnte ich wahrscheinlich jeden Tag Nudeln essen.

628. Mit welchem Gefühl spazierst du durch einen Zoo?
Manche Tiere faszinieren mich sehr, aber insgesamt muss ich zugeben, dass ich nicht so der große Tierfreund bin. Ich freue mich im Zoo eher an der Begeisterung meiner Kinder.

629. Bei welcher Angelegenheit hättest du deine Grenzen früher aufzeigen müssen?
Ich weiß nicht.

630. Welcher Film ist für dich der beste schlechte Film, der jemals produziert wurde?
Da fällt mir gerade beim besten Willen keiner ein. Ich bin richtig schlecht darin, mir Filme zu merken und vergesse auch schnell, welchen ich überhaupt schon mal gesehen habe.

631. Ist jeder Tag ein neuer Anfang?
Für Gott, ja - mit ihm können wir immer neu anfangen. Aber ansonsten würde ich sagen: Nein. Und das ist auch gut so - wir können an so viel Gutem von gestern anknüpfen. 

632. Wo gehst du beim ersten Date am liebsten hin?
Wenn ich nochmal (oder überhaupt jemals) daten würde, dann würde ich zuerst essen gehen wollen. Sehr unspektakulär, aber dabei lernt man sich ganz gut kennen, finde ich. 

633. Wann musstest du dich zuletzt zurückhalten?
Als meine Kinder auf einen Baum kletterten. Ich hätte so gern gerufen: "Passt bloß auf, haltet euch gut fest, fallt mir ja nicht runter!" Hab ich dann aber doch nicht. 

634. Kannst du jemanden imitieren?
Ich versuche das immer wieder, aber so wirklich gut bin ich nicht darin, fürchte ich.

635. Was hättest du viel früher tun müssen?
Ein drittes Kind bekommen. Oder überhaupt Kinder bekommen. Und Aquarellfarben ausprobieren. Aus irgendeinem Grund hatte ich lange Zeit eine komische Ehrfurcht davor.

636. Singst du im Auto immer mit?
Ja! Absolut immer.

637. Mit wem würdest du gern tauschen?
Langfristig tatsächlich mit niemandem. Aber so für einen Tag würde ich gern mal mit meinem Mann oder meinen Kindern tauschen - um zu wissen, wie sie den Alltag so erleben, was sie sich für Gedanken machen, wie sie sich fühlen...

638. Wann hast du zuletzt heftig gejubelt?
Das muss länger her sein. Ich bin nicht so die Heftig-Jublerin. Freue mich eher still :)

639. Wie läuft es in deinem Liebesleben?
Das erlebe und bespreche ich nur mit meinem Liebsten.

640. Wodurch wirst du inspiriert?
Durch so vieles! Sehr stark durch Blogs oder Instagram, durch Ausstellungen und Kunst- oder Kreativbücher. Aber auch die Natur inspiriert mich sehr. Und die Bibel. Kreative Menschen. Meine Kinder.

641. Welches Musikinstrument würdest du gern spielen?
Aus praktischen Gründen: Klavier oder Gitarre.
Weil mir das Instrument gefällt: Cello. 

642. Hast du eine umfassende Allgemeinbildung?
Naja, könnte besser sein. Ich habe da in den letzten Jahren etwas nachgelassen.

643. Für wen hast du eine Schwäche?
Für unsere Jugendlichen im Hauskreis. Ganz große Liebe.

644.  Was ist dein größtes Hemmnis?
Mein Hang zur Depression bzw. mein PMS. Das bremst mich teilweise schon sehr aus.

645. Was machst du heute?
Viel am Computer sitzen und Aquarellillustrationen digitalisieren (jawohl!), meine Tochter zum Schwimmkurs und dann zum Kindergeburtstag begleiten, ein bisschen einkaufen, schreiben, kochen. Und, mal wieder, zu spät ins Bett gehen.

646. Worüber hättest du länger nachdenken sollen?
Über diesen einen Satz... 

647. Bist du lieber im Recht oder hast du lieber Glück?
Immer im Recht... ist keine so gute Eigenschaft, finde ich.

648. Was hältst du von den Partnern deiner Freundinnen?
Im Großen und Ganzen sehr viel.

649. Welche Eigenschaft deines Vaters hättest du auch gern?
Ich habe tatsächlich viele Eigenschaften meines Vaters geerbt, z.B. die künstlerische Ader, die Liebe zu Büchern und seinen Musikgeschmack. 

650. Welche Idee musst du irgendwann noch aufgreifen?
Oh, das sind viele!

651. Wie würdest du dein Leben mit drei Stichwörtern beschreiben?
Kreativ. Emotional. Gesegnet.

652. Was ist das Beste am Erwachsensein?
Kaffee trinken. Lange aufbleiben und ins Bett gehen können, wann man will. Bestimmen, was es zum Mittagessen gibt...mein Sohn würde sagen: "Alles entscheiden." Darauf freut er sich schon.

653. Bist du ein Kämpfertyp?
Eigentlich würde ich sagen, nicht so. Aber immer wieder überrasche ich mich dann doch selbst. Irgendwo tief in mir steckt doch eine Kämpferin.

654. Wie viel Fantasie hast du?
Leider nicht mehr so viel wie früher. Aber ich lasse mich da gern von meinen Kindern inspirieren :)

655. Können sich Menschen ändern?
Ja, manche Menschen können das. Aber viele auch nicht, glaube ich. Wirkliche Veränderung kann nur Gott bewirken, tief im Herzen. Danach sehne ich mich.

656. Versuchst du, ein Problem zuerst selbst zu lösen?
Bei den meisten Problemen schon. Aber es gibt ein paar Dinge, da schreie ich gleich nach meinem Mann...

657. Was hättest du gern zehn Jahre früher gewusst?
Dass über 30 sein gar nicht schlimm ist. Dass überhaupt vieles einfacher und schöner wird, dass ich noch so viel lernen werde.

658. Was wird dein nächstes Projekt?
Puh, da habe ich einige im Hinterkopf. Ich möchte demnächst Sticker im Shop anbieten und habe auch noch ein paar andere Produktideen. 

659. Machst du häufig mehrere Dinge gleichzeitig?
Ja, fast immer. Dabei habe ich schon lange vor, das zu ändern. Gerade habe ich zum Beispiel versucht, parallel zum Tippen, eine Serie zu gucken! Ging natürlich nicht.
Lieber immer eins nach dem anderen, das predige ich ja auch meinen Kindern ;)

660. Was liegt dir immer noch im Magen?
Das Ende einer Freundschaft. Ich verstehe immer noch nicht, was da passiert ist, und das tut - auch nach über 10 Jahren - noch weh.




Donnerstag, 23. August 2018

Happy Birthday Rabatt im Shop!


{Eigenwerbung} Am Montag, den 27. August habe ich Geburtstag und mir dafür eine besondere Rabatt-Aktion überlegt:

An meinem Geburtstag sind alle Produkte im Shop um 32% reduziert!





Schaut doch mal vorbei, ob ihr nicht was Schönes findet -
vielleicht ein hochwertiges Original Aquarell-Lettering...



... oder ein kleines, maritimes Tonschild mit wertvoller Botschaft fürs Herz...




Möglicherweise hat vor kurzem ein neuer Erdenbürger eure Familie oder euren Freundeskreis erweitert und ihr seid noch auf der Suche nach einem besonderen, ganz persönlichen Geschenk.
Da eignet sich ein Babynamen-Lettering mit Illustration immer...



Oder wenn es etwas ganz Kleines sein soll, biete ich auch fünf verschiedene Ausmalbilder zum Download an, einzeln oder als Set:




Und last but not least gibt es in meinem Shop auch noch ein paar (Mini-)Leinwände zu erstehen...




Ich würde mich freuen, wenn ihr am Montag mal im Shop vorbeischaut und vom einmaligen 32%-Rabatt profitiert.

Alles, was ihr tun müsst, um den Rabatt zu bekommen, ist:
Am Montag, 27.8. bestellen und bei der Bestellung den Rabatt-Code HAPPY32 eingeben!



Ich wünsche euch ein ganz wunderbares Wochenende und freue mich auf eure Bestellungen :)



PS: In den vergangenen Monaten haben mich sehr wenige (um nicht zu sagen: keine) Kommentare mehr von euch erreicht und ich wollte mal nachfragen, woran das liegt - an den Sommerferien oder an technischen Problemen oder an meinen Texten? Ich würde mich freuen, von euch zu lesen!








Mittwoch, 22. August 2018

Freispruch



Ein warmer, sonniger Tag. Summer in the City, meine Tochter und ich mitten drin. Wir waren unterwegs, um ein paar Dinge zu erledigen, waren sehr viel hin und hergelaufen und wollten nun zurück nach Hause fahren, mit dem Bus. An der Bushaltestelle gab es noch einen freien Sitzplatz, den ich meiner Tochter überließ.
Plötzlich machte sich Unmut breit. Eine andere Frau stand auf, um ihren Sitz einer älteren Dame mit Krückstock anzubieten. Ich war total in Gedanken gewesen und hatte sie nicht bemerkt, sonst hätten wir ihr den Platz natürlich überlassen. Ein älterer Herr, der auch auf der Bank saß, regte sich extrem über mich auf. "Hauptsache, das Kind sitzt! Und im Bus wird dann natürlich auch kein Platz gemacht." Ich entschuldigte mich bei der älteren Dame, ich hatte sie überhaupt nicht gesehen, und für sie war das auch kein Problem. Aber der ältere Herr konnte sich nicht beruhigen. Zeterte immer weiter, nannte mich "unverschämt", schüttelte den Kopf über mich, schaute mich missbilligend an...
Das war zu viel für mich. Es war ungerecht und falsch und vollkommen übertrieben - und doch konnte ich diese Situation nicht einfach von mir abstreifen. Warum hatte ich die Frau nicht bemerkt? War ich wirklich unverschämt? Hatte der ältere Herr vielleicht recht? Aber warum musste er mich so angehen?
Ich fing an zu weinen, konnte die Tränen einfach nicht zurückhalten.

Das war am Montag. Eine Situation von mehreren in den vergangenen Wochen, in denen ich von vollkommen fremden und unbeteiligten Menschen unfreundlich angegangen, kritisiert und verurteilt worden war. Und immer hatte es mit den Kindern zu tun: Eine ältere Dame in Potsdam, die mir vorwarf, ich würde meinem Kind Trost verweigern (weil ich nicht wollte, dass sie meinem weinenden Kind ein Bonbon gab); eine Autofahrerin, die mich als "schlechtes Vorbild" für meine Kinder beschimpfte, als wir versuchten, eine schwer einsehbare Straße zu überqueren; ein Fahrradfahrer, der sich einmischte...

Ich kann das alles nicht von mir abschütteln. Ich zermartere mir den Kopf, wie ich mich besser hätte verhalten können, ob ich vielleicht doch einen Fehler gemacht habe, ob ich wirklich eine schlechte Mutter bin, wie ich solche Kommentare in Zukunft vermeiden kann (inzwischen verstehe ich immer besser, warum so viele Menschen sich in ihren Autos verschanzen. Darin ist man auch vor Kritik und unfreundlichen Anmachen etwas besser geschützt.)

Menschen, die mich nicht kennen und nur diesen einen Moment mit mir teilen, haben eigentlich kein Recht, über mich zu urteilen. Eine einzige, aus dem Zusammenhang gerissene Situation sagt rein gar nichts über mich als Person aus. Diese Leute wissen nichts von mir und uns als Familie, und doch maßen sie sich krasse Urteile an.
Seit ich Mutter bin, scheine ich eine Person des öffentlichen Lebens geworden zu sein, der jeder ungefragt und ungeschminkt seine Meinung entgegenpfeffern darf. Ich bin mir sicher, dass dies ein Phänomen ist, das viele Frauen kennen. Ständig mischt sich jemand ein - zum Teil nett gemeint, selten aber wirklich hilfreich. Irgendetwas scheint man als Mutter immer falsch zu machen, und es gibt viele Menschen, die es als ihre Aufgabe ansehen, Kinder vor ihren unfähigen Müttern zu schützen.

Und diese Kritik an dem Verhalten meiner Kinder oder an meinem (vermeintlichen) Erziehungsstil trifft und verunsichert mich extrem. Das ist ein Lebensbereich, der hochsensibel und -emotional ist, wo krasse Fronten aufeinandertreffen, wo es um unser höchstes Gut geht: unsere geliebten Kinder!
Ein jeder verurteilender Satz kratzt an meinem Selbstwert, an meiner Sicherheit, an meiner Identität. 



Noch am Abend, als ich schon im Bett lag, dachte ich noch über das Erlebte nach.
Ein Stempel war mir aufgedrückt worden: unverschämt , ein Urteil gefällt: schuldig, und ich fühlte mich so hilflos.

Aber dann erlebte ich etwas, das ich in letzter Zeit häufiger erlebe: Mein Fall ins Dunkel wurde vom Heiligen Geist aufgehalten. Ich fiel in seine Hände und er hob mich empor, zurück ins Licht - indem er mich daran erinnerte, was wirklich wahr ist. Mein Problem ist, dass ich so oft Lügen glaube...
Und so erinnerte er mich an die Wahrheit, in Form von zwei Bibelpassagen:

Mir ist's aber ein Geringes, 
dass ich von euch gerichtet werde oder 
von einem menschlichen Gericht;
auch richte ich mich selbst nicht.
Ich bin mir zwar nichts bewusst,
aber darin bin ich nicht gerechtfertigt;
der Herr ist's aber, der mich richtet.
Darum richtet nicht vor der Zeit,
bis der Herr kommt, der auch ans Licht bringt,
was im Finstern verborgen ist,
und wird das Trachten der Herzen offenbar machen.
Dann wird einem jeden von Gott
sein Lob zuteil werden.
1. Korinther 4,3-5


So gibt es nun keine Verdammnis für die,
die in Christus Jesus sind.
Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen?
Gott ist hier, der gerecht macht.
Wer will verdammen?
Jesus Christus ist hier,
der gestorben ist, ja vielmehr,
der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes sitzt,
und uns vertritt.
Römer 8,1+33-34

 
Niemand (!) hat das Recht, mich zu verurteilen - nicht einmal ich selbst!
Nicht, weil ich unfehlbar bin, über jeden Zweifel erhaben, tadellos, perfekt.
Sondern weil Jesus für mich gestorben ist, weil er, der ohne Sünde und vollkommen perfekt war, für mich den Freispruch bei Gott erwirkt hat. Dank und Preis sei ihm allein!

Ich bin freigesprochen und dieses Urteil kann niemand aufheben als Gott allein.

Egal, ob ich tatsächlich falsch gehandelt habe oder nicht, ob ich mir meiner Verfehlung bewusst bin oder nicht - Jesus Christus ist hier und Gott spricht mich frei.
Andere Menschen haben mit ihrem Urteil genauso wenig Macht über mich wie meine eigenen selbstverdammenden Gedanken. All diese Urteile zählen nicht, sie haben keinen Wert, keinen Sinn, keine Gültigkeit.





Das ist so eine befreiende Botschaft! Ich bin tatsächlich frei!

Natürlich heißt das nicht, dass ich von nun an mit Scheuklappen durchs Leben gehen werde, dass jede berechtigte Kritik an mir abperlt und mir mein eigenes Verhalten in der Gesellschaft von nun an wurscht ist. Ich werde mich weiterhin darum bemühen, meinen Mitmenschen freundlich, respektvoll und hilfsbereit zu begegnen und auch meine Kinder zu einem solchen Verhalten anzuregen.

Aber wenn ich das nächste Mal blöd angemacht werde, wenn ich wieder (und es wird wieder passieren!) von jemandem verurteilt werde, dann werde ich nicht zulassen, dass mir ein Stempel aufgedrückt wird. Denn das Urteil hat Gott schon gesprochen, es lautet "unschuldig". Ich werde mein Leben nicht länger im Gerichtssaal verbringen, wenn ich doch schon längst freigesprochen bin.

Ich bin frei, mich zu entschuldigen, wenn es nötig ist. Ich bin frei, das Urteil eines anderen Menschen über mich abzuklopfen wie Staub.


Und ich möchte auch mein eigenes Urteil zurückhalten. Was für mich gilt, gilt für die anderen nämlich auch: Der einzige, der das Recht hat, ein Urteil zu sprechen, ist Gott. Mir steht das nicht zu. Und in den allermeisten Fällen fehlt mir sowieso der Kontext, um mir eine vernünftige Meinung bilden zu können (und doch ploppen verurteilende Gedanken so schnell auf, zumindest bei mir!).

Lasst uns doch weniger über einander urteilen und dafür mehr positive, aufbauende, ermutigende Dinge sagen!
Ein Satz, den jede Mama so viel lieber hören würde (und auch viel besser gebrauchen kann) als gutgemeinte Kommentare zu Beikost, Stillen in der Öffentlichkeit oder Disziplin ist:

"Ich finde, Sie machen das ganz wunderbar mit Ihrem Kind!" 

Wie wäre es, wenn wir das einfach mal sagen? Wenn wir uns um Verständnis bemühen, um ein Lächeln, wenn wir anderen den Vortritt lassen, einen Sitzplatz anbieten, Entschuldigen aussprechen und annehmen und auch mal ein ernstgemeintes Kompliment?

Das wäre so ein schönes Leben, für uns alle...



Freitag, 17. August 2018

1000 Fragen (#30 und 31)



581. Wie kannst du es dir selbst leichter machen?
Indem ich weniger über das nachdenke, was war und was hätte sein können. Es ist ja vorbei.

582. Worum weinst du insgeheim?
Um meinen Traum von einer großen Familie (aber das nicht wirklich heimlich...).

583. Hast du jemals einen Liebesbrief geschrieben?
Na klar. Und nicht nur einen.

584. Hast du jemals einen Liebesbrief bekommen?
Viele! Als ich damals in Kenia war, bekam ich von meinem Freund (heute: Mann) jede Woche einen handgeschriebenen Brief. So richtig tolle, mit Rätseln und Zeichnungen und manchmal auch Videobotschaften. Auch jetzt bekomme ich ab und zu noch Liebesbriefe von ihm. 

585. Spendest du regelmäßig für einen guten Zweck?
Ja.

586. In wie vielen Weltstädten bist du gewesen?
Hm... sind Nairobi und Budapest Weltstädte?  Und Lissabon? Und Prag? Dann sage ich: fünf (denn Berlin ist natürlich eine).

587. Welchen Modetrend von früher findest du heute lächerlich?
Schuhe mit Plateau-Sohlen. Wollte ich unbedingt haben, finde ich heute nicht mehr schön. Aber auch wenn Zeiten und Geschmäcker sich ändern, wiederholen Trends sich doch irgendwann, von daher fällt mein Urteil in Sachen modische Entgleisungen mittlerweile etwas milder aus. 

588. Ist deine Grundeinstellung positiv?
Ja, ich glaube schon (außer, wenn ich gerade PMS hab).

589. Wie reich wärst du gern?
Ich glaube, es kommt nicht so sehr auf den objektiven Reichtum an als eher auf die subjektive Zufriedenheit und ein Gefühl von Dankbarkeit. 

590. Darf man lügen, um jemanden zu schützen?
In bestimmten Situationen würde ich sagen, ja. 

591. Was hast du in letzter Zeit gebraucht gekauft?
Ein kleines Büchlein in Frakturschrift, bei einem Antiquitätenhändler in Greifswald.

592. Was ist als Kopie besser als das Original?
Keine Ahnung.

593. Hörst du gut auf deinen Körper?
Nicht gut genug, fürchte ich.

594. Von welchem Beruf weißt du nicht, was man da genau macht?
Physiker. (Und dabei ist mein Mann genau das...)

595. Was stimmt nicht, wenn du dich jetzt umschaust?
Es ist zu ruhig. Die Kinder sind nicht da. 

596. Was wünscht du dir für die Menschheit?
Shalom.

597. Gehst du unter Leute, wenn du dich allein fühlst?
Manchmal schon. Manchmal nutze ich das Alleinsein aber auch anders, werde kreativ oder lese...

598. Welche Droge würdest du gern ausprobieren, wenn sie legal wäre?
Der Grund, warum ich keine Drogen nehme, ist nicht primär ihre Illegalität...

599. Wann hattest du zuletzt Schmetterlinge im Bauch?
Als mein Mann mich heute früh zum Abschied geküsst hat.

600. Wie oft schaltest du dein Telefon aus?
Immer, wenn es spinnt... in der Hoffnung, dass es danach wieder einigermaßen normal funktioniert. Klappt nicht immer.

601. Worauf achtest du bei jemandem, dem du zum ersten Mal begegnest?
Auf die Augen, den Blick. Schaust du mir in die Augen, und wenn ja, wie? Lächelst du?

602. In welcher Hinsicht könntest du etwas aktiver sein?
In jeder.

603. Spielst du in deinem Leben die Hauptrolle?
Das ist eine gute Frage. Wer spielt in meinem Leben die Hauptrolle? Und ist Jesus wirklich der Regisseur? Ich glaube, da herrscht oft ein reger Wechsel...

604. Welcher Lehrer hat einen positiven Einfluss auf dich gehabt?
Das waren tatsächlich mehrere! Lehrer, die an mich geglaubt haben und gesehen haben, was in mir steckt - was mir selbst nicht bewusst war. Ihnen verdanke ich viel.

605. Was würdest du am meisten vermissen, wenn du taub wärst?
Die Stimmen meiner Kinder, ihr Lachen... Musik. Singen. Blätter- und Meeresrauschen. Diese kleinen Geräusche des Alltags.

606. Über welche Nachricht warst du in letzter Zeit erstaunt?
Dass wir in diesem Jahr tatsächlich noch auf eine Hochzeit gehen werden!

607. Wärst du gern wieder Kind?
Manchmal ja. Ich mag es, wenn sich jemand um mich kümmert, wenn ich keine Verpflichtungen habe... Aber im Grunde bin ich auch gern erwachsen und gestalte mein Leben selbst.

608. Was kannst du stundenlang tun, ohne dass dir langweilig wird?
Malen. Basteln. Zeichnen. Schreiben. Lesen.

609. Wann warst du zur richtigen Zeit am richtigen Ort?
Ich möchte gerne glauben, dass ich das sowieso grundsätzlich bin - dass dies hier der Ort ist, an dem Gott mich haben will, dass dies die Zeit ist, für die er mich gemacht hat.

610. Denkst du oft darüber nach, wie Dinge hergestellt werden?
Ja, schon irgendwie... und nicht erst, seitdem meine Kinder mich danach fragen. Wie gut, dass es die "Sendung mit der Maus" gibt!

611. Welchen kleinen Erfolg konntest du zuletzt verbuchen?
Ich freue mich über die Verkäufe in meinem Shop und verbuche jeden von ihnen als Erfolg! :)

612. Wirst du meistens jünger oder älter geschätzt?
Eine Zeitlang eigentlich immer älter - ich glaube, ich wirke oft eher ernst und ruhig und dadurch etwas älter (gerade als Kind oder Teenager). Inzwischen schätzt man mich manchmal ein kleines bisschen jünger als ich bin oder auch genau richtig.

613. Wann hast du zuletzt Sand zwischen den Zehen gespürt?
Neulich auf dem Spielplatz.

614. Welchen Beruf haben sich deine Eltern für dich vorgestellt?
Lehrerin. Ich glaube, dass das auch der eigentliche Grund ist, warum ich mich damals für das Lehramtsstudium entschieden habe.

615. Welches Gerät von früher fehlt dir?
Faxgeräte waren schon irgendwie witzig...  findet man heute kaum noch im privaten Gebrauch.
Und: Dia-Projektoren! Das war immer ein Highlight, wenn mein Papa die Leinwand und den Dia-Projektor aufgebaut hat und wir Dias angeschaut haben, im abgedunkelten Zimmer. Richtig schön - zumindest solange, bis sich irgendwann ein Dia im Projektor verhakte und die Show vorzeitig beendet wurde... 

616. In welcher Hinsicht denkst oder handelst du immer noch wie ein Kind?
Ich will alles, und zwar sofort und genau so, wie es mir passt... 

617. Heilt die Zeit alle Wunden?
Nein. Aber eines Tages werden alle Tränen abgewischt und alle Wunden geheilt. In einer anderen Welt.

618. Bist du romantisch?
Hm, nicht so sehr, glaube ich. Ich würde es als gesundes Maß bezeichnen...

619. Was würdest du deinem jüngeren Ich mit auf den Weg geben?
Alles wird gut. Du hast Zeit. Schau dich um. Konzentrier dich auf Jesus. Genieße.

620. Was machst du mit Souvenirs, die du bekommen hast?
Wenn es Kühlschrankmagnete sind (was meistens der Fall ist), kommen sie an den Kühlschrank. Andere Gegenstände benutze ich ihrem Zweck entsprechend. Wenn es Deko-Artikel sind, dir mir gar nicht gefallen, landen sie - ehrlich gesagt - irgendwann im Müll...





Mittwoch, 8. August 2018

Das Wunder der Metamorphose



Was die Raupe
Ende der Welt nennt,
nennt der Rest der Welt
Schmetterling.

Laotse


An einem warmen Tag Ende Juni beobachtete ich auf unserem Balkon einen weißen Schmetterling, der sich auf ein Kapuzinerkresseblatt setzte und dort eine Weile sitzen blieb. Als er fort flog, schaute ich nach - und siehe da, er hatte seine Eier auf dem Blatt abgelegt. Lauter winzigkleine gelbe Punkte.


Da kam mir eine Idee: Ich hatte noch nie die Metamorphose eines Schmetterlings miterlebt - jetzt bot sich mir und uns als Familie die Gelegenheit! Vorsichtig zupfte ich das Blatt mit den Schmetterlingseiern ab und legte es in ein großes Weckglas. Das sollte das Zuhause der Raupen sein.

Schon am nächsten Tag sahen die Eier verändert aus - sie waren nicht mehr gelb, sondern bräunlich-grün verfärbt. Ich machte mir schon Sorgen, sie könnten irgendwie abgestorben sein. Aber im Gegenteil: Noch einen Tag später waren die winzigen Raupen geschlüpft. Das war aufregend für die Kinder (aber am meisten wohl für mich)! Zuerst waren die Raupen kaum zu sehen, nur ein schwarzer Punkt mit einem kleinen grünen Strich. Wir fütterten sie mit Kapuzinerkresse-Blättern und innerhalb weniger Tage waren die Raupen enorm gewachsen.

Diese frisch geschlüpften Larven haben wir auf einem anderen Blatt entdeckt.

Ein Zuhause für unsere Raupen

Jetzt fing ich doch an, zu recherchieren: Was sind das für Raupen und wie kümmern wir uns richtig um sie? Das Internet spuckte Informationen aus, die mein Liebster sowieso schon gewusst hatte: Der Schmetterling, der die Eier abgelegt hatte, war ein großer Kohlweißling. Eigentlich ein Schädling, der im Garten viel Schaden anrichten kann. Nicht der bunteste und schönste Schmettering, aber doch ganz hübsch... (Im Lauf der nächsten Wochen fand ich immer wieder Eier an unserer Kapuzinerkresse, die ich aber alle entfernte - ich möchte auch ein bisschen was von dieser Pflanze haben!).
Unsere Raupen bekamen ein Bett aus Erde, täglich frische Kapuzinerkresseblätter, einen Ast zum Klettern (und sich verpuppen?) und immer wieder sprühte ich zur Erfrischung etwas Wasser in das Glas. Ich entfernte abgeknabberte (und vollgekackte) Blattreste und redete den Raupen gut zu. Von den bestimmt 30 Raupen, die aus den Eiern geschlüpft waren, behielten wir am Ende nur fünf - sonst wäre es für sie im Weckglas sicher zu eng geworden.





Die Kinder betrachteten die Raupen als "unsere Haustiere" und irgendwie hatten sie damit ja Recht. Das große Weckglas stand auf dem Esstisch, sodass wir die Raupen jederzeit beim Fressen beobachten konnten. An manchen Tagen fraßen sie tatsächlich unglaublich viel - an anderen Tagen saßen (lagen?) sie unbeweglich auf einem Blatt oder dem kleinen Ast und wir hatten schon Sorge, es könnte ihnen nicht gut gehen... Aber dann fraßen sie weiter und kamen uns noch viel dicker vor als ein paar Stunden zuvor.

Dann fuhren wir übers Wochenende weg. Ich gab ihnen eine extra große Portion Blätter und Wasser ins Glas und verschloss die Öffnung mit einem Stück Butterbrotpapier, in das ich ein paar Luftlöcher gepiekst hatte. Eigentlich waren sie nun (laut Mr. Internet) groß genug, um sich zu verpuppen - ca. 4cm lang... Wir waren gespannt!

Und tatsächlich, als wir zurückkamen, fanden wir vier Konkons im Weckglas vor - und eine Raupe, die im Begriff war, sich zu verpuppen. Dieses geschah dann am nächsten Tag innerhalb weniger Stunden. Sehr interessant! Weil die Schmetterlingspuppen in diesem Zustand sehr empfindlich sind, wollte ich das Weckglas nicht bewegen und konnte so nur sehr schlechte Fotos der Puppen machen...


Diese Raupe ist noch dabei, sich zu verpuppen...
So sieht der fertige Kokon aus.

Jeden Tag sahen wir nach den Kokons, ob sich darin schon etwas tat. Nichts passierte.
Ich muss zugeben, dass in mir Zweifel hochstiegen. Diese Kokons sehen schon ein bisschen aus wie ägyptische Sarkophage, wie straff gewickelte Leichentücher. Vollkommen leblos. War dies das Ende?
Ich fragte mich, ob etwas schief gegangen war und die unfertigen Schmetterlinge tot. Ich dachte, dass das doch überhaupt gar nicht sein kann, dass aus so einer toten Hülle ein Schmetterling kommen soll. Es schien mir absolut unmöglich.


...

Aber dann, eines schönen Morgens, nachdem ich die Kinder zur Kita gebracht hatte, bemerkte ich etwas: Drei von fünf Schmetterlingen waren geschlüpft! Von uns vollkommen unbemerkt, ganz unerwartet, heimlich still und leise und wunderschön: drei hauchgelbe Kohlweißlinge.

 

Im Lauf des Vormittags schlüpfte noch der vierte, und am Nachmittag ließen zwei aufgeregte Kinder und ich unsere Schmetterlinge frei. Die Kiwi, die ich ihnen aufgeschnitten angebot, hatte leider nicht ihren Geschmack getroffen und so wollten wir ihnen die Möglichkeit geben, sich in Freiheit an ein paar leckeren Blüten sattzuessen. Und besonders viel Platz zum Fliegen bot ihnen das Weckglas ja auch nicht...




Zurück blieben diese hauchdünnen Kokonhäute.


Ein letzter Kokon war noch übrig. Diesen beäugten wir den ganzen Nachmittag und Abend lang. Immer wieder beobachteten wir, dass sich darin etwas tat, ein leichtes Ruckeln und Zittern... aber das Schlüpfen selbst geschah, wieder von uns unbemerkt, mitten in der Nacht.
Als wir am Morgen nachschauten, flatterte der fünfte Kohlweißling munter im Glas herum. Auch er hatte es geschafft! Als einziger der fünf Schmetterlingsgeschwister bekam er einen Namen: Lucky Luke.




Noch vor dem Frühstück entließen wir ihn in die Freiheit. Zuerst wollte er nicht richtig, aber dann traute er sich doch und flog "zu seinen Freunden", davon waren die Kinder fest überzeugt!




Jetzt, wo sie irgendwo draußen herumflattern, vermissen wir unsere fünf Kohlweißlinge schon ein bisschen. Etwas mehr als drei Wochen lang durften wir ihr Zuhause und ihre Familie sein. Und wer weiß - vielleicht sehen wir Lucky Luke und seine vier Geschwister schon bald wieder. Wann immer uns draußen ein weißer Schmetterling mit schwarzen Punkten begegnet, werden wir wissen: Das ist einer von unseren.

Diese wundersame Verwandlung so hautnah mitzuerleben war ein ganz tolles Erlebnis - nicht nur für unsere Kinder. Auch wir Erwachsene haben viel dadurch gelernt. Die Metamorphose ist ein wunderbares Bild für uns Menschen, für Neuanfang, wahre Bestimmung und für die Auferstehung.
Wir sind alle zu etwas anderem berufen. Auch wir werden eines Tages verwandelt werden und neue Geschöpfe sein.

Und auch bis dahin werden wir noch die eine oder andere Verwandlung durchmachen. Manchmal wird es sich wie das Ende anfühlen, wie eine Sackgasse, wie ein Leichentuch. Aber dann wird etwas Neues und Gutes daraus entstehen, etwas viel Größeres, als wir es uns jemals hätten erträumen können.

Wenn ich das nächste Mal einen Schmetterling sehe, werde ich daran denken.


PS: Lustigerweise schlüpften die Schmetterlinge ausgerechnet an dem Tag, an dem ich auch meinen Shop eröffnete (habt ihr schon mal reingeschaut?) und unser Sohn das Fahrradfahren lernte. Manche Tage sind wohl solche Schmetterlingstage. Metamorphosentage...





Donnerstag, 2. August 2018

Meer gute Worte


{Eigenwerbung} Bei den tropischen Temperaturen der letzten Wochen habe ich mir oft gewünscht, direkt am Meer zu wohnen: eine erfrischende Brise genießen, dösend am Strand liegen, in die tosenden Wellen springen, wann immer ich mich nach einer Abkühlung sehne... das wäre perfekt!

Ich liebe das Meer. Die Weite. Das Blau. Den Strand. Muscheln. Sand zwischen den Zehen...
Das Meer inspiriert mich. Ich liebe die Farben, die Kombination aus Blau und Sand. Zu meinen liebsten Zeichenobjekten gehören definitiv Muscheln aller Art. Davon kann ich nicht genug bekommen.

Ich liebe Worte. Worte haben so viel Macht. Negative Worte lähmen, verletzen, töten.
Gute Worte dagegen beleben, machen Mut, heilen Wunden, schenken Kraft, sind Balsam für Herz und Seele.



Im letzten Jahr habe ich zum allerersten Mal mit selbsthärtendem Ton gearbeitet.
Und das liebte ich auch!
Entstanden sind 18 kleine Tonschilder mit jeweils einem guten Wort, bemalt in den Farben des Meeres und des Sandes.


Jedes Schild ist ein Unikat, das ich mit meinen eigenen Händen geknetet, geformt, bestempelt und bemalt habe. Neben dem selbsthärtendem Ton habe ich Acrylfarben verwendet, Muschel- und Schneckenhausfunde, Wachs- oder Glasperlen, eine Feder und ein Glasnugget.

Ich habe versucht, die Gestaltung jedes Tonschildes dem Wort anzupassen, das es trägt: Wahrheit ist klar und durchsichtig wie das Glasnugget auf dem Schild TRUTH; jede Perle, die aus einer Muschel geboren wird, ist ein Wunder; seine Flügel auszubreiten und loszufliegen, erfordert Mut...



Meine Tonschilder sind nicht groß, etwa 9-10 cm im Durchmesser, und sie liegen gut in der Hand. Jedes von ihnen habe ich mit einem Loch versehen, damit es gut sichtbar aufgehängt werden kann. Ich finde, dass sie sich gut als Hingucker in einer martitimen Deko-Ecke machen; an einem schönen Band aufgehängt wirken sie gut an einer weißen Wand.




Welches Wort, welche Botschaft braucht dein Herz gerade? 

Ist es die Wahrheit, dass du genug bist, dass Jesus genug ist?
Ist es Gnade, an die du dich im Alltag immer wieder erinnern möchtest?
Sehnst du dich nach Frieden, nach Freude oder nach Hoffnung?
Möchtest du lernen, mehr im Hier und Jetzt zu leben?
Oder brauchst du eine Erinnerung daran, immer wieder mit Gott das Gespräch zu suchen?

Vielleicht fällt dir aber auch ein lieber Mensch ein, der ein gutes Wort nötig hat: Weisheit, Geduld, Mut... Dann ist ein solches Tonschild eine schöne Geschenkidee.




Heute habe ich meinen Shop mit all diesen Tonschildern aufgefüllt - schau doch einfach mal rein, welches von ihnen dir am meisten zusagt. Und wenn ein Wort, das du gern auf einem Tonschild hättest, schon verkauft ist oder noch gar nicht existiert, kannst du mich gern für eine Sonderanfertigung anfragen, ganz nach deinen Wünschen :)



Ich freue mich, dass du hier bist und wünsche dir ein gutes Wort für deinen Tag!