Die Dankbarkeitschallenge ging bereits in ihrer allerersten
Woche ein bisschen unter… Es ging mir nicht besonders gut, außerdem gab es
einiges zu tun und ich handelte ein bisschen nach der Devise: „Verschiebe nicht
auf morgen, was du übermorgen kannst besorgen“…
Nun ist bereits Sonntag und ich habe meinem Mann noch immer
nicht gesagt, wie dankbar ich bin. Dankbar, dass ich ihn in meinem Leben habe,
dass er mein Mann und mein Geliebter und bester Freund ist, dass wir nun schon
so lange gemeinsam unterwegs sind. Dankbar, weil er mich in allen Dingen so
großartig und selbstlos unterstützt, gerade in dieser Rückenschmerzwoche, dass
er mich so oft und allen Widerständen zum Trotz zum Lachen bringt, weil er mich
auch dann noch liebt, wenn ich mal wieder ein Drache bin…
Immerhin, ich habe während der Woche darüber nachgedacht, wie ich ihm danken möchte.
Denn wenn es darum geht, unserem Dank Ausdruck zu verleihen,
sollten wir darauf achten, eine Ausdrucksform zu wählen, die von unserem
Gegenüber auch verstanden wird. Laut Gary Chapman sprechen wir alle eine oder
mehrere Sprachen der Liebe, von denen
es (mindestens) fünf verschiedene gibt: Lob und Anerkennung, Zweisamkeit,
Geschenke, Hilfsbereitschaft, Zärtlichkeit. Auf diese können wir auch zurückgreifen,
wenn wir einem lieben Menschen danken möchten, aber nicht so recht wissen, wie.
Ebenso, wie Liebe besser bei jemandem ankommt, wenn sie in der richtigen „Sprache“
übermittelt wird, gilt dies auch für die Dankbarkeit.
Lob und Anerkennung:
Für Menschen mit dieser Sprache der Liebe ist ein ausgesprochenes
„Danke!“ wichtig, sie brauchen Worte, die ernst gemeint sind und die ihre Herzen
berühren. Um sich bei einer solchen Person zu bedanken, kann man auch einen
Brief schreiben oder eine schöne Karte auswählen – oder, wenn man ganz besonders
kreativ veranlagt ist, ein Gedicht verfassen oder gar ein Lied komponieren.
Zweisamkeit – Zeit nur
für mich:
Seinen Dank auszusprechen halte ich für grundsätzlich
wichtig und sogar notwendig – nicht umsonst bringen Eltern ihren Kindern bei, „bitte“
und „danke“ zu sagen! Für jemanden, dessen Sprache der Liebe eher die Zweisamkeit
ist, wird ein geäußertes Danke aber vielleicht nicht genügen, um das Herz zu
erreichen. „Um mich bei dir zu bedanken, nehme ich mir Zeit nur für dich und
wir machen das, worauf du Lust hast!“ – so ungefähr würde ich es dann formulieren.
Bei den meisten von uns ist Zeit doch immer knapp – umso wertvoller ist sie
also als Geschenk an einen lieben Menschen. Bei zeit-statt-zeug.de findet man
Anregungen für Zeitgeschenke und sogar Gutscheine zum Verschicken.
Geschenke:
Geschenke sind für mich wohl die natürlichste Art, meine
Liebe und Dankbarkeit auszudrücken. Ich mache gern welche und nehme sie
ungefähr genauso gern selbst entgegen ;) Dabei müssen Geschenke gar nicht
unbedingt materieller Natur sein – hier gibt es eine große Übereinstimmung mit
der Sprache der Liebe „Zweisamkeit“. Worüber würde sich die Person freuen, bei
der ich mich bedanken möchte? Kann ich mich vielleicht sogar mit etwas
revangieren, das ich selbst einmal von dem lieben Menschen bekommen habe? Ich
verschenke gern selbst gemachte oder gestaltete Geschenke – jetzt, in der
kühleren Jahreszeit, vielleicht einen selbstgestrickten Schal (das geht ganz
einfach und schnell), eine eigene Backmischung im schönen Glas oder ein
Tagebuch mit selbst illustriertem Einband…
Hilfsbereitschaft:
Während mein Liebster sich mit Geschenken schwer tut, fällt
es ihm leicht, anderen zu helfen und ihnen ganz praktisch zu dienen. Wenn
irgendjemand umzieht, ist Falko sofort zur Stelle, um Möbel und Kisten zu
schleppen, und er bringt auch gern die Bohrmaschine mit, um nach getaner Arbeit
noch den einen oder anderen Dübel in der Wand zu versenken… Mein Mann zeigt mir
seine Liebe sehr stark dadurch, dass er Aufgaben für mich erledigt und mir
Dinge abnimmt, wie zum Beispiel den Einkauf, blöden Papierkram oder auch oft
und gern die Kinder.
Wenn wir nicht wissen, wie wir jemandem helfen können,
dessen Sprache der Liebe die Hilfsbereitschaft ist, lohnt es sich
wahrscheinlich, mal nachzufragen. Vielleicht können wir auch Aufgaben gemeinsam
erledigen, dann macht die Arbeit mehr Spaß und man verbringt Zeit miteinander.
Zärtlichkeit:
Ok, wenn es sich bei der Person, der ich danken möchte, nicht um meinen Ehemann handelt, könnte
es schwierig werden… Aber wir müssen ja nicht immer gleich an Sex denken. Darum
geht es bei dieser Sprache der Liebe auch nicht notwendigerweise. Mein Mann mag
es zum Beispiel sehr gern, wenn ich ihm den Rücken kraule – was ich, um ehrlich
zu sein, viel zu selten tue (wahrscheinlich weil ich dieser Art der Berührung
persönlich nicht viel abgewinnen kann, ich bin ganz kitzelig am Rücken…). Für
eine gute Freundin bedeutet vielleicht eine lange Dankes-Umarmung besonders
viel, oder sie freut sich über eine Nacken-Massage nach einem anstrengenden
Tag.
Eine Sprache der Liebe, die Gary Chapman meiner Meinung nach
in seiner Aufstellung vergessen hat, ist ESSEN.
Liebe geht schließlich durch den Magen, und für manche Menschen gilt das noch
mehr als für andere. Für meinen Mann zum Beispiel, und vielleicht auch für mich
selbst…
In den ersten Jahren unserer Ehe waren die Sonntagabende
grundsätzlich für uns reserviert. Wir saßen nett zusammen, nicht selten bei Kerzenschein und einem besonderen Essen, redeten, sahen einen Film, lasen uns gegenseitig vor oder spielten auch mal eine Runde Carcassonne. „Eheabend“ nannten wir das dann. Neulich habe
ich von einem Paar gehört, die lieber von „Dates“ sprechen, und, ja, das klingt
besser! Heute Abend ist also wieder Date-Night!, und ich habe Falko bereits
angekündigt, dass ich ihn heute gern einladen möchte. Ich werde eine leckere
Kleinigkeit vorbereiten (siehe Bild oben), die wir ganz entspannt und ohne kleckernde Kinder
genießen werden, dann möchte ich ihm in Worten danken und noch in Form
ausgiebigen Rückenkraulens ;)
In der nächsten Woche geht es weiter mit der Dankbarkeitschallenge - vielleicht seid ihr ja mit dabei? Auf meiner Dankesliste stehen dann meine Eltern...
Ich wünsche euch einen entspannten Wochenausklang!
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