Viermal klingelte es gestern Abend an unserer Tür. Viermal öffnete ich für eine tolle Frau und Freundin. Und als wir dann alle fünf versammelt waren, setzten wir uns an den großen Esstisch, lasen Psalm 16 miteinander und begannen mit dem BIBLE ART JOURNALING!
Gestern war es also endlich soweit, und ich bin immer noch
richtig geflasht. Wir hatten eine wirklich schöne und gesegnete Zeit zusammen, mit
Gottes Wort und unzähligen Kreativ-Materialien – ein Traum! Was mich noch immer
besonders fasziniert, ist die Gemeinschaft, zu der wir binnen Minuten
zusammenwuchsen. Wir fünf Frauen, alle unterschiedlich, die meisten einander
völlig unbekannt, mit ganz verschiedenen Lebenssituationen, aktuellen Herausforderungen
und (frommen) Prägungen waren doch an diesem einen Abend eins. Obwohl wir uns in dieser Konstellation noch nie zuvor getroffen
hatten, floss das Gespräch wie ein sprudelnder Bach, wir lachten so viel,
tauschten und teilten miteinander Materialien und Erkenntnisse; da war ganz
viel Offenheit, Vertrauen und Wertschätzung zu spüren. Es ist einfach
wunderbar, wie Jesus uns Gemeinschaft miteinander schenkt, durch die
Gemeinschaft, die wir jeweils mit ihm haben.
Für diejenigen von euch, die gern mehr Einblicke in das
Thema Bible Art Journaling bekommen
möchten, oder vielleicht sogar Lust haben, selber einen solchen Abend zu
gestalten (was ich nur empfehlen kann!), folgen nun ein paar Fotos und
Ausführungen zu den Vorbereitungen und dem Ablauf:
Alles, was man für einen Bible-Art-Journaling-Abend
braucht, sind ein paar Freundinnen, die (idealerweise) Spaß an kreativen
Tätigkeiten und der Auseinandersetzung mit der Bibel haben, einen Termin, der
für alle gut passt, einen möglichst großen Tisch, eine Auswahl an
Kreativ-Materialien (Stempel, Sticker, verschiedene Papiere, Stifte, Scheren,
Kleber, Glitzersteine…) und Bibeln (am besten mit breitem Schreibrand – es gibt
auch extra Journaling Bibeln) bzw. Ausdrucke des ausgewählten Bibeltextes.
Die Vorbereitung für mich hielt sich in Grenzen: Zuerst
schickte ich eine Einladungsmail raus, etwa vier Wochen vor dem geplanten
Termin. In der E-Mail stellte ich das Bible
Art Journaling kurz vor (da es in Deutschland zur Zeit noch nicht sehr
bekannt zu sein scheint) und nannte die Materialien, die von jeder Teilnehmerin
selbst mitzubringen waren, nämlich Schere und Kleber, sowie eine evtl.
vorhandene Journaling-Bibel und Bastelzeug nach Wahl.
Ein paar Tage vorher wählte ich den Bibeltext aus, den wir
am Abend bearbeiten würden. Nach kurzem Überlegen entschied ich mich für Psalm 16. Es ist ein Psalm, den ich
sehr gern mag und der mich gerade durch meinen Alltag begleitet, außerdem ist
er weder zu lang noch zu kurz, und er befindet sich (jedenfalls in meiner
Bibelausgabe) auf einer einzigen Seite, was die Gestaltung etwas einfacher
macht. Als ich so in meiner Bibel blätterte und auf Psalm 16 stieß, wusste ich
einfach, dass es dieser Text sein sollte und kein anderer.
Außerdem stellte ich für jede meiner Freundinnen eine kleine
„Goodie-Bag“ mit einem Bogen illustriertem Papier, Bible-Art-Journaling-Stickern, einer Karte, Poesie-Bildern und
einem Stück Borte zusammen.
Am Tag des Journalings selbst bereitete ich eine kleine süße
Überraschung vor – der Gaumen sollte schließlich auch auf seine Kosten kommen –
dann mussten der Tisch freigeräumt und Getränke bereitgestellt werden. Eine der
geladenen Freundinnen kam schon etwas früher vorbei und half mir bei den
letzten Vorbereitungen: Wir deckten den Esstisch mit braunem Packpapier ab, das
wir mit einem Teilvers aus Psalm 16 beschrieben – sozusagen dem Motto unseres
Abends: „In your presence there is fullness of joy“. Dann legten wir auf jeden
Platz ein Goodie-Bag und präsentierten unsere Materialien: Stifte, Scheren,
Sticker, Papiere und so weiter. Den Bibeltext hatte ich in drei verschiedenen
Übersetzungen mit extra breiten Seitenrändern ausgedruckt; den legte ich
ebenfalls auf den Tisch. Im Hintergrund spielte leise Lobpreis-Musik, und eine
Kerze wurde entzündet – alles war bereit.
Nachdem die Gäste eingetrudelt waren, setzten wir uns
zusammen und lasen Psalm 16 in verschiedenen Versionen – schon allein der
Vergleich der Übersetzungen war spannend. Ich bin außerdem immer sehr davon beeindruckt,
wenn Gottes Wort laut vorgelesen wird. Es entfaltet dann eine besondere Kraft
und Wirksamkeit, es berührt mich noch tiefer und eindringlicher. Jede
Vorleserin gab ein Stück ihrer Persönlichkeit in den Text, setzte einen anderen
Akzent und verdeutlichte damit
Wir beteten miteinander, dankten und baten für unsere
Gemeinschaft und dafür, dass Gott durch sein Wort und das Medium der
Kreativität zu uns sprechen möge.
Dann legten wir los. Wir alle waren sehr schnell voll bei
der Sache, lasen den Psalm wieder und wieder für uns selbst, packten die
Goodie-Bags aus und entdeckten die Möglichkeiten, die die vielen mitgebrachten
Materialien uns boten. Sehr angenehm fand ich, dass keine sich darüber
beklagte, „keine Idee“ zu haben oder „nicht kreativ/begabt/künstlerisch genug“
zu sein. Der Bibeltext stand im Mittelpunkt, die Kreativität war dabei „nur“ Mittel
zum Zweck. Es ging jeder Einzelnen um die Begegnung mit unserem Vater im Himmel
durch sein Wort, darum, ihn zu uns sprechen zu lassen – und nicht darum, andere
zu beeindrucken oder zu übertrumpfen.
Nach und nach verebbten die lebhaften Gespräche, es
herrschte eine andächtige, konzentrierte – ja, heilige Atmosphäre. Kerzenlicht, Lobpreismusik und Papierrascheln
erfüllten unser Wohnzimmer. Wir lasen und klebten, schnitten und schrieben,
malten und überlegten. Und Gott sprach.
Interessant fand ich, dass wir alle zu einem gemeinsamen
Rhythmus fanden und ziemlich zeitgleich fertig wurden. Normalerweise hat ja
jede ihr eigenes Tempo und ich beende meine Arbeit oft schneller als andere,
aber gestern Abend machte ich in der Hinsicht mal eine andere Erfahrung, die
sehr wohltuend war.
Wir zeigten einander unsere Ergebnisse und sprachen über das,
was uns besonders nahe gegangen war, woran wir uns in unserem Alltag besonders
erinnern möchten. Immer wieder war dies die Freude, von der im Psalm so
eindringlich und poetisch die Rede ist, oder auch das Wissen um die Sicherheit
und Geborgenheit, die Gott uns schenkt. Für mich standen das Bild des „lieblichen
Landes“ und der Aspekt der Dankbarkeit im Zentrum meiner Aufmerksamkeit. Ich
bin so froh darüber, dass Jesus mir für mein Leben das Bild des gelobten Landes
geschenkt hat, und kann gerade gar nicht genug davon bekommen.
So saßen wir noch eine Weile zusammen, löffelten den
Apfeltraum und bestaunten die entstandenen Werke, und trotz der
vorangeschrittenen Zeit fühlten wir uns gestärkt. Für mich war der gestrige
Abend eine Oase in einer anstrengenden und schmerzgeprägten Woche. Ich hatte
(fast) alles, was ich zu meinem Glück brauche: In Gesellschaft lieber,
inspirierender Menschen durfte ich mich auf kreative Weise mit Gottes Wort
beschäftigen und Seine Gegenwart erleben: In Your
presence there is fullness of joy. Danke und Amen!
Danke, danke für den Abend, für die Einladung, für deine Gastfreundschaft und für das Würdigen hier auf deinem Blog. Es war einfach wundervoll und unglaublich inspirierend. Ich habe endlich eine Art gefunden, wie ich mit Bibeltexten umgehen kann und die absolut zu mir passt. Das tut so gut!
AntwortenLöschenAch ja, schön war's! Habe auch für mich beschlossen, das häufiger zu machen - das ist wirklich eine tolle Art über dem Wort zu meditieren. Danke, dass du dazu eingeladen hast und ich somit auch endlich mal damit angefangen habe! ;)
AntwortenLöschenLG, Janice