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Die Vorgeschichte
Ende Juli wurde unsere große Tochter fünf Jahre alt. Ich bin immer noch nicht darüber hinweg, dass mein kleines Mädchen schon so groß ist und nächstes Jahr eingeschult wird (!), aber das ist ein anderes Thema...
Ihr Geburtstag fiel, wie eigentlich jedes Jahr, in die Kita-Ferien, und wer die Berliner kennt, weiß, dass die meisten von ihnen jede Gelegenheit nutzen, die Stadt im Sommer zu verlassen. Also hieß es für das große Mädchen: Nachfeiern. Was den Vorteil hat, gewissermaßen zweimal Geburtstag zu haben.
Die Themenwahl fiel nicht leicht, gibt es doch so viele wunderbare Möglichkeiten. Ganz hoch im Kurs waren ein "Elsa"-Geburtstag, ein Pferde-Geburtstag, ein Prinzessinnen-Geburtstag und ein Meerjunfgrau-Geburtstag. Diese Idee gefiel mir, und irgendwann machten wir es fest: Es wird definitiv ein Meerjungfrau-Geburtstag. Punkt.
Ich sammelte fleißig Inspirationen auf Pinterest und legte los. Die Einladungskarten bastelten das Geburtstagsmädchen und ich natürlich gemeinsam.
Unterwasser-Deko
Je größer die Kinder werden, desto konkreter sind ihre Wünsche und Vorstellungen bezüglich ihrer Geburtstagsfeier - und desto mehr können sie in die Vorbereitungen einbezogen werden.
Für die Deko haben wir gemeinsam Quallen aus Papptellern und Geschenkbändern gebastelt sowie eine Girlande mit verschiedenen Meeresbewohnern.
Unsere Jahreszeitenwand schmückten wir außerdem mit einer Muschelkette, ein paar passenden Bildern, zwei kleinen Tonschildern aus meinem Shop und einem richtig tollen Fisch, den unsere Tochter letztes Jahr in der Kita gebastelt hatte.
Den Esstisch verkleidete ich (wie so oft) mit braunem Packpapier, auf das ich anschließend ein paar Fischen, Muscheln, Algen und Seefahrermotiven zeichnete. In die Mitte kam ein Stück blauer Stoff, noch ein paar Muscheln aus dem Portugal-Urlaub, salzige Fischlis und Zuckerstreudeko.
Auf jeden Teller legten wir eine maritime Serviette und eine große Muschel - damit war der Tisch schon so gut wie fertig.
Was essen eigentlich Meerjungfrauen?
Das ist eine gute Frage! Wir beantworteten sie folgendermaßen: Meerjungfrauen mögen am liebsten Cake Pops! Meine Schwester hatte einen großen Berg davon für die Party gebacken und verziert, was auch gut war - denn die Frischkäsetorte schmeckte irgendwie merkwürdig...
Ich habe den Fehler begangen und ein ungetestetes Rezept und noch dazu AgarAgar statt Gelatine verwendet. Die Frischkäsecreme sah am Ende zwar toll aus, schmeckte aber eher salzig-sauer statt süß und war auch etwas zu fest geraten.
Naja, immerhin sah die Torte toll aus mit der Meerjungfrau-Figur und all dem Fondant... und wir hatten ja, wie gesagt, die Cake Pops. Und ein bisschen Obst, das muss bei all dem ungesunden Kindergeburtstagsessen auch sein.
Spiel und Spaß:
Obligatorisches Topfschlagen
Dieses Spiel hatte sich das Geburtstagskind unbedingt gewünscht - und dann konnten wir natürlich nicht Nein sagen. Alle Kinder hatten großen Spaß, und am Ende musste mein Mann auch noch mitmachen!
Aus Kind wird Meerjungfrau
Als nächster Punkt stand Kinderschminken auf dem Programm. Ich hatte dafür extra einen Kasten mit Schminkfarben besorgt - auf mehrfache Empfehlung hin einen von Eulenspiegel, und ich wurde nicht enttäuscht. Es lohnt sich meiner Meinung nach auf jeden Fall ein paar Euro mehr dafür auszugeben und sich dann beim Schminken richtig zu freuen. (Ich habe vor einiger Zeit Kinderschminken in unserer Kita angeboten und die Schminke dort war sehr schlecht im Vergleich. Das macht dann keinen Spaß.)
Um die Mädchen (und den Jungen) meerjungfraumäßig schminken zu können, hatte ich mir im Vorfeld vier verschiedene Designs aufgezeichnet, aus denen die Kinder wählen konnten. Die meisten von ihnen entschieden sich für Design zwei (von links).
Für einen reibungslosen Ablauf während der Feier habe ich mir angewöhnt, alle Aktivitäten vor Ankunft der Gäste genau vorzubereiten und alle benötigten Materialien für eine Aktion auf einem Tablett bereitzulegen. Dann muss ich, wenn es losgehen soll, nur noch das entsprechende Tablett aus dem Arbeitszimmer holen, und bin direkt bereit.
Perlen-Armbänder fädeln
Alle Kinder, die gerade nicht von mir in eine Meerjungfrau verwandelt wurden, konnten mit meiner Schwester zusammen Armbänder oder Ketten gestalten.
Die Idee kam bei den Kindern gut an und sie waren begeistert bei der Sache - allerdings ließ sich das elastische Band, das ich für die Armbänder gedacht hatte, nicht zuknoten. Jeder Knoten öffnete sich nach kürzester Zeit wieder. Das frustrierte natürlich und führte dazu, dass kaum ein Kind am Ende ein fertiges Schmuckstück mit nach Hause nehmen konnte...
Als alle sieben Kinder fertig geschminkt waren, machten wir ein paar Fotos vor einem blauen Hintergrund. Auf diesen hatte ich ein paar Meerestiere geklebt, um den Ozean anzudeuten.
Kaum waren die Fotos im Kasten, drehten die Kinder richtig durch! Sie hatten nun eine Weile stillgesessen und brauchten nun Bewegung. Das war ein Lärm, ein Chaos! Ich alleine wäre wahrscheinlich durchgedreht, aber meine Schwester behielt einen kühlen Kopf und machte mit den wilden Meerjungfrauen erstmal einen Sitzkreis. Genial.
Eine Schatzsuche
Während die Kinder ruhig im Sitzkreis saßen, klingelte es an der Tür. Mein Liebster war mitten im Chaos verschwunden, um die Schatzsuche vorzubereiten...
Vor der Tür lag ein Umschlag, den das Geburtstagskind gleich öffnete: Ein Stück einer Schatzkarte befand sich darin, und ein erster Hinweis auf den Schatz!
Die Kinder waren total aufgeregt! Schnell wurden die Schuhe angezogen und schon ging es los, 24 Treppenstufen nach unten. Auf dem Treppenabsatz fanden wir einen weiteren Umschlag mit Teilen eines zerschnittenen Fotos. Alle puzzelten mit - und das Bild eines großen Bau-Containers kam zum Vorschein. Dieser Container steht in der Nähe unseres Hauses, was einige der eingeladenen Kinder wussten.
Am großen Container verbarg sich der nächste Hinweis... Da keines der Kinder lesen konnte, mussten wir uns mit Zeichnungen behelfen, aber das funktionierte sehr gut.
Ein Stück der Schatzkarte musste im Sandkasten unter der Rutsche ausgebuddelt werden. Die Kinder mussten Pfeilen folgen und einen Luftballon zuerst von einem Baum herunterholen und dann platzen lassen, weil ein Hinweis darin versteckt war.
Unterwegs wurden wir sogar von einem Seeungeheuer angegriffen (mein Mann, der mit einer Langhaarperücke verkleidet aus dem Gebüsch sprang. Am heftigsten erschreckte sich bei dieser Aktion unser Sohn....)
Aber schießlich fanden wir ihn doch, den Schatz!
Wir hatten die Kiste mit den Mitgeb-Tüten in unserem Keller versteckt.
Jedes Kind bekam ein Pixie-buch, eine Bade-Tablette, ein kleines Tattoo, einen fluoreszierenden Stern und ein paar Süßigkeiten.
Draußen spielen und malen...
Gott sei Dank war das Wetter so gut und wir konnten den restlichen Nachmittag draußen verbringen! Wir spielten verschiedene Spiele und ließen die Kinder auf dem Spielplatz toben oder mit Straßenmalkreide den großen Hof verzieren.
Ich war unendlich froh über die Möglichkeit, draußen sein zu können - und für die Anwesenheit meiner Schwester, die uns den gesamten Nachmittag tatkräftig unterstützte. Ohne sie kann ich mir einen Kindergeburtstag eigentlich gar nicht vorstellen.
Fertig!
Zum Abendessen machten wir es uns leicht - es gab Pommes mit Fischstäbchen und Rohkost. Damit haben wir auch alles richtig gemacht. Die
Um 19 Uhr (also nach vier Stunden high life) wurden unsere kleinen Gäste von ihren Mamas abgeholt und wir konnten das Chaos beseitigen.
So sehr ich es mag, solche Events für meine Kinder vorzubereiten, die Deko, Spiele und das Essen zu planen - die Party selbst ist für mich als hochsensible (und in diesem Fall PMS-geplagte) Mama eine große Herausforderung. Besonders der Lärm (der sich bei sieben spielenden Kindern ganz natürlich ergibt) macht mir zu schaffen.
Was mir hilft, Kindergeburtstage zu überstehen:
1. Alles sehr gut vorbereiten - lieber zu viele Aktivitäten planen und Optionen in der Hinterhand haben als zu wenig. Die Zeit vergeht langsamer als man denkt. Ich finde es auch hilfreich, alle Materialien etc. direkt griffbereit zu haben und nicht noch lange etwas suchen zu müssen.
2. Mir Unterstützung holen: Wir waren drei Erwachsene (für sieben Kinder), und das war auch gut so. Zwei Erwachsene sind permanent bei den Kindern, der dritte kann das Essen oder die nächste Aktion (z.B. die Schatzsuche) vorbereiten.
3. Raus gehen. In der Wohnung wird man nur irre. Das gilt für Kinder und Erwachsene...
4. Kleine ruhige Momente finden: Dank meines sehr engagierten Mannes und meiner Schwester war es mir möglich, zweimal für eine kurze Zeit dem ganzen Partywahnsinn zu entfliehen. Einmal brachte ich die Materialien der Schatzsuche in die Wohnung zurück, das zweite Mal bereitete ich allein das Abendessen vor, während die anderen beiden draußen mit den Kindern spielten. Diese Gelegenheiten nutzte ich, durchzuatmen und meinen Ohren eine Pause zu gönnen, bevor die Action weiterging.
5. Die Motivation: Es soll ein richtig schöner Tag für mein Geburtstagskind und für alle seine Gäste sein. Hierfür kann ich meine eigenen Bedürfnisse und Befindlichkeiten auch mal für vier Stunden zurückstellen.
Am Ende des Tages fiel unser Mädchen müde und sehr glücklich ins Bett. Die Party hatte ihr gefallen.
Dass der Kuchen komisch geschmeckt hatte, dass das Armbänder-fädeln ein kleines Desaster war und es bei den Spielen draußen viele Tränen gab (verlieren will gelernt sein...), spielte im Nachhinein überhaupt keine Rolle - sie hat nichts davon erwähnt.
Aber die Schatzsuche war der Knaller! Und der Papa, der als Seeungeheuer aus den Büschen sprang, der Oberknaller!
Das Schönste aber war: Am nächsten Tag begrüßte mich eine kleine Meerjungfrau mit einer stürmischen Umarmung an der Kindergarten-Tür: "Vielen Dank für den tollen Kindergeburtstag!"
Da geht einem so das Herz auf und man denkt sich: Gerne wieder.
Liebe Rebekka,
AntwortenLöschendas klingt toll und anstrengend! Kann mir vorstellen, dass die Kids begeistert waren. Und danke, dass du auch die Missgeschicke mit uns teilst. Ich habe mir nach den letzten Kindergeburtstagen immer vorgenommen, die Kinder beim nächsten Mal mehr frei spielen zu lassen (was sie oftmals einfach wollten, weil einiger der eingeladenen Kinder tlw. noch nie oder erst sehr selten bei uns waren). Und den Druck abzuschütteln, dass sie danach was mit nach Hause nehmen müssen (z.B. was Gebasteltes - das hab ich das letzte Mal gemacht, obwohl die meisten keine soo große Lust dazu hatten). Ich erinner mich auch gern an meine Kindergeburtstage früher, als wir einfach im Garten waren, auch paar Spiele gespielt haben, es was leckeres zu Essen gab. Weiter hat meine Mama glaube ich keinen Aufwand betrieben...
Viele liebe Grüße!
Friederike
Liebe Friederike, danke für deinen Kommentar! Ich hatte auch den Eindruck, dass den Kindern das freie Spiel gut gefallen hat. Leider haben wir keinen Garten zur Verfügung und müssen immer schauen, was draußen "in der Öffentlichkeit" möglich ist. Um ehrlich zu sein, ich kann mich praktisch gar nicht an meine Kindergeburtstage erinnern - und das finde ich schade. Vielleicht ist es mir gerade deshalb so wichtig, den Kindern ein buntes "Programm" zu bieten. Am Ende macht es wahrscheinlich die Mischung. Bei den letzten beiden Geburtstagen haben die Kinder noch sehr gern mitgebastelt; mal sehen, wie sich die Sache entwickelt :) Ich bin froh, dass es bei uns erst im Januar wieder soweit ist - unser Sohn hat aber auch schon viele Ideen und Wünsche ;)
LöschenAlles Liebe! Rebekka
Ja, wir haben auch keinen Garten, das erschwert die Sache etwas. ;) Ich bin im Oktober wieder dran und muss mir jetzt mal so langsam Gedanken machen...
AntwortenLöschenDann wünsche ich dir ganz tolle Ideen und gute Nerven :)
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