Dienstag, 11. September 2018

Von Followern und Nachfolge



Heute Vormittag hatte ich auf Instagram 200 Follower. Ein Meilenstein und mein persönlicher Rekord, der heute Abend vielleicht schon wieder Geschichte ist.
200 - das ist im Vergleich zu den allermeisten Instagram-Profilen, denen ich folge, eine verschwindend geringe Zahl. Da reden wir eher über tausende, zehntausende Follower!

Ich bin ein ganz kleines Licht und würde so gern viel heller leuchten. Meine Reichweite vergrößern. Die Follower-Zahlen durch die Decke gehen lassen. Auch wenn ich mich oft frage, warum diese 200 Leute mir überhaupt folgen - bin ich überhaupt so interessant, bietet mein Account einen Mehrwert, habe ich überhaupt das Recht, mit meinem Content die Zeit anderer Menschen in Anspruch zu nehmen?
Das denke ich in selbstkritischen Momenten. Meistens drehen sich die Gedanken doch eher darum, wie ich an mehr Follower komme, wie ich es schaffe, dass noch viel mehr Menschen meinem Bild ein Herzchen geben.

Vor ein paar Tagen habe ich mich mit jemandem unterhalten, der auch auf Instagram aktiv ist und dessen Account auch nicht so richtig in die Gänge kommt. Wir sprachen über Hashtags und Challenges und Strategien und ob man dadurch mehr Follower bekommt, dass man auf anderen Profilen mehr Herzchen und Kommentare hinterlässt...

Und irgendwann während dieses Gesprächs dachte ich: Stop! Das will ich doch eigentlich gar nicht!

Natürlich gehört Social Media und besonders Instagram für mich von nun an zu meinem Business dazu. Es ist ein wichtiger Bestandteil meines Marketings (wie sich das anhört!); Instagram ist - neben diesem Blog - die Plattform, auf der ich das, was ich mache und verkaufe, präsentieren kann.
Natürlich ist Wachstum etwas Schönes und etwas, das ich mir wünsche.

Aber nicht so.
Nicht, indem ich nur noch darüber nachdenke, wie ich meine Zahlen pushen kann.
Nicht, indem ich Zahlen verherrliche und mich darüber definiere, wie viele Likes mein letzter Post bekommen hat (ebenfalls verschwindend wenige Herzchen im Vergleich zu den meisten Profilen, denen ich folge).
Nicht, indem mein Selbstwert davon abhängt, ob ich mehr oder weniger als 200 (Tausend) Follower nachweisen kann.

Ich möchte inspirieren. Möchte die Gaben nutzen, die Gott mir gegeben hat und sie zu seiner Ehre einsetzen. Ja, ich möchte auf IHN hinweisen mit meiner Kunst und IHN verherrlichen - nicht mich selbst oder irgendeine Zahl.
Ich möchte Dinge machen, die schön und wertvoll sind, die dem Herzen gut tun und Mut machen, die Wahrheit und Gnade enthalten.

In meinem Leben soll es um Nachfolge gehen und nicht um Follower.
Ich wünsche mir eine Reichweite bis in die Ewigkeit,
Frucht, die bleibt.

Das gilt für mein kleines Kreativ-Business genauso wie für mein persönliches Leben.
Das klingt total naiv und weltfremd - aber wir sind an keiner Stelle der Bibel dazu aufgefordert, uns den Maßstäben der Welt anzupassen und ihre Werte auf Teilbereiche unseres Lebens anzuwenden, während wir sonntags in der Kirche dann Gott allein anbeten.
Vielmehr möchte ich alle Bereiche meines Seins, privat und beruflich, an Gottes Maßstab ausrichten.

"Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach Seiner Gerechtigkeit" - so heißt es doch in Matthäus 6,33. Das ist eine große Herausforderung, gerade für ein Business und für Social Media.
Denn da geht es primär um Zahlen und messbaren Erfolg.


Egal, ob ich heute Abend bei 201 oder 199 Followern stehe - darauf kommt es in Ewigkeit nicht an.
Anstatt mich zu fragen, wie ich mehr Follower auf Instagram (oder hier auf dem Blog oder auf Etsy oder wo auch immer) für mich gewinne, möchte ich mich darauf konzentrieren, wie ich Jesus in allem, was ich tue, nachfolgen kann. 
Was Er von mir möchte. 
Was Ihn groß  macht.

Um Frucht zu bringen, muss ich in Jesus bleiben und Er in mir - das habe ich gerade erst gelesen (Johannes 15). Was mich unheimlich ermutigt hat, war die Tatsache, dass wir von Jesus erwählt und dazu bestimmt sind, Frucht zu bringen - Frucht, die bleibt (Vers 16)! Und dafür müssen wir uns nicht einmal besonders anstrengen oder irgendwelche Seminare besuchen oder an unserer Persönlichkeit feilen: Es ist Jesus allein, der Wachstum und Frucht bewirkt. Ohne ihn können (und sollen) wir nichts tun.


Was bedeutet das nun konkret für meinen Umgang mit Instagram und mein Kreativ-Business?


Ich mache mein Ding, zusammen mit Jesus. Das, was ich kann, was Gott mir aufs Herz legt, was Gott groß macht, was schön ist... für Ihn. Produkte, die ich entwerfe und anbiete, sollen einen Mehrwert haben und auf Ihn hinweisen, lauter oder leiser. Das ist der Maßstab.

Alles, was daraus folgt, nehme ich aus Gottes Hand. Erfolg oder Misserfolg, Weiterkommen oder Scheitern, der Name des Herrn sei gelobt.

Ich versuche, weniger nach links und rechts zu schauen. Inspiration ist schön und gut, Vergleiche vergiften das Herz und machen schnell unzufrieden (oder überheblich).

Anstatt andere Kreative als Konkurrenz zu sehen, möchte ich verstärkt die Zusammenarbeit mit ihnen suchen, sie ermutigen und bestärken. Gemeinsam können wir so viel mehr erreichen - gerade in der Nachfolge, gerade wenn es darum geht, Menschen mit Jesus bekannt zu machen.

Wenn es nicht weitergeht, wenn Zweifel hochkommen, wenn der Erfolg ausbleibt, möchte ich immer wieder neu vertrauen und den Blick auf Jesus richten. Mir Seine Perspektive auf mich und das, was ich tue, schenken lassen. Treu bleiben.


Das ist eine große Herausforderung und ein Lernfeld für mich.
Ich weiß nicht wirklich, welche Frucht ich berufen bin, für Jesus zu bringen.

Aber ich weiß:
"Treu ist, der euch ruft; er wird's auch tun." 
(1.Thess. 5,24)





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