Samstag, 22. Dezember 2018

22. Türchen

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22. Türchen: Eine Adventsmeditation (von Anne)


Ankommen


Advent, das bedeutet Ankunft.
Der Retter kommt an auf der Welt.
Die Botschaft kommt an in unseren Herzen.
Das Geschenk kommt gut bei der Familie an.
Das Päckchen kommt bei mir an.
Der verlorene Sohn kommt zu Hause bei seinem Vater an.
Das Flugzeug mit den Winterurlaubern kommt in wärmeren Gefilden an.

Fliehen wir vor etwas, wenn wir uns in dieser kalten Zeit nach Geschäftigkeit und Urlaub sehnen?
Kommen wir wirklich da an, wo unser Herz zur Ruhe kommt? Wo die Quelle des Lebens ist?

Ich wünsche mir, dass Gottes Geist mich an dem Zufluchtsort ankommen lässt. In meinem Herzen,
nah an Gottes Herz. Dass ich diesen Advent aus Kraft, Liebe und Besonnenheit schöpfen kann.
Liebe gebe, wenn nicht alles nach Plan läuft.

Kraft habe für Überstunden und das Leid, das andere oder mein eigenes Leben an mich herantragen.
Besonnenheit und Selbstbeherrschung, wenn meine Nervenstränge von den Umständen wie ein
Schlitten hin- und hergezerrt werden und ich lieber zu Lebkuchen und heißer Schokolade greifen
will, als die Situation mit Abstand und Bedacht zu beurteilen.

Ich komme an und stelle meinen Schlitten, der so voll beladen ist, auf dem Hof ab. Die Pferde, die
mit mir durch gingen, werden ruhig. Ich gebe den Ballast an den Hausherrn ab. Klopfe meine
schneenassen Stiefel auf der Matte ab, bevor ich frei und dankbar in mein Vaterhaus eintrete. Es ist
warm und hell erleuchtet. Es duftet und summt, es lebt. Hier bin ich und hier darf ich sein.
Angekommen bei ihm.






Dies war Annes letzter Beitrag zum Adventskalender. Vielen Dank, liebe Anne, für deine Unterstützung!

Lasst ihr doch gern einen Kommentar da; ich bin sicher, sie freut sich :)




1 Kommentar:

  1. Gut geschrieben! Ja Lebkuchen & Co. sind bei mir auch viel zu oft die Medizin, mit unerwünschten Nebenwirkungen...
    Das Bild im letzten Absatz finde ich besonders toll! Treffend, schön und einprägsam.
    Aber das alles trifft ja nicht nur auf Advent zu. Höchstens ist der (hausgemachte) Stress da noch größer und gleichzeitig der Anspruch, trotzdem bzw. sogar mehr als sonst "geistlich" zu sein. Das kann ja nur schief gehen...
    In dem Glauben, dass Jesus keine Advents- oder Weihnachtszeit kennt, und dass es gut ist, 365 Tage im Jahr auf Jesus und alles, was er für uns getan hat, konzentriert zu sein, haben wir uns als Familie von allen Ansprüchen an diese "besondere Zeit" frei gemacht. Zumindest weitgehend, ist natürlich nicht leicht wenn man all die Traditionen seit der Kindheit verinnerlicht hat und man überall aneckt wenn man es wagt anders zu sein. Aber der Gewinn ist für uns eine große Freiheit, und trotz vier Kindern bin ich in dieser Zeit nicht mehr gestresst als sonst, und auch meine Beziehung zu Jesus ist die gleiche wie im restlichen Jahr. Was ehrlich gesagt heißt, dass da noch Luft nach oben ist, aber immerhin empfinde ich das im Dezember nicht als besonders schlimm. Kann ich nur jedem empfehlen ;)
    Liebe Grüsse und entspannte Feiertage! Angela

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